Piotr Grabowski: Green Positiv

  • Hallo,
    ein neues Sample Set aus Polen (SetNr 699, falls diese schöne Übersichts-Liste aller Sets noch gepflegt wird...): Ein Orgel-Positiv mit 5 Registern, davon zwei "geborgte", die aus den drei gesampelten Registern gebildet wurden. Also ähnlich der "St. Maria Nordheim", nur hier ohne geteilte Register. Eine Besonderheit sind die verschiedenen Attack-Samples, so dass man per Anschlag Klangveränderungen erzeugen können soll (lt. Website nur in der HW-Version umgesetzt). Habe heute das Sample Set daher in HW ausprobiert, war aber nicht ganz überzeugt von dem Ergebnis, vielleicht habe ich mir auch nur zu viel versprochen von diesem Feature.

    Stand heute 18:10 war die Website von P.G. nicht erreichbar, hoffe das liegt nun nicht an der neuen Orgel ;)

    Meine Frage ins Forum: Hat jemand (Programmier- u/o Hör-)Erfahrungen mit verschiedenen Attack-Samples unter GrandOrgue?

    Gruß,Oliver

  • Mehrere Attack Samples gehen mit GO. Die zufällige Auswahl gibt es schon sehr lange. Die Auswahl nach MIDI velocity auch schon länger. Andere Attacks für wiederholte Tastendrücke sind ziemlich neu.

  • Hallo Martin,
    danke für die schnelle Antwort, aber ich bin nicht sicher ob ich die GO-Hilfe-Datei richtig verstehe, daher frage ich noch mal spezifischer:

    1) In der GO-ODF-Datei von P.G. finde ich bspw. folgende Einträge vor:

    Pipe001Gain=0
    Pipe001HarmonicNumber=16
    Pipe001TrackerDelay=0
    Pipe001=Data - Green Positiv\M Flet kryty 4\A0\036-c.wav
    Pipe001LoadRelease=N
    Pipe001AttackCount=2
    Pipe001Attack001=Data - Green Positiv\M Flet kryty 4\A1\036-c.wav
    Pipe001Attack001LoadRelease=N
    Pipe001Attack002=Data - Green Positiv\M Flet kryty 4\A2\036-c.wav
    Pipe001Attack002LoadRelease=N
    Pipe001ReleaseCount=1
    Pipe001Release001=Data - Green Positiv\M Flet kryty 4\R0\036-c.wav
    Pipe001Release001MaxKeyPressTime=-1

    Laut Erklärung des Parameters Pipe999AttackCount ("Number of additional attack samples") sind hier also drei Attack-Samples(A0 bis A2). Da nichts näher spezifiziert, nehme ich nach deinem Posting "Die zufällige Auswahl gibt es schon sehr lange") an, dass hier beim Spielen einer der drei zufällig ausgewählt wird.
    Um Anschlagdynamik, also die gezielte Auswahl von A0 bis A2 durch Anschlagsstärke, hinzubekommen ("Die Auswahl nach MIDI velocity auch schon länger.") müsste ich jeweils den Parameter Pipe999Attack999AttackVelocity ergänzen. Wäre dann zu klären, ob A0 für den härtesten oder der weichesten Anschlag steht. Ich habe mal in der HW-ODF gesucht, aber bin nicht schlau draus geworden. Beim Spielen mit HW konnte ich keinen Unterschied hören, das mag aber daran liegen, dass die MIDI-Velocity-Einstellungen in HW bei mir nicht ideal gelernt wurden und ich habe in den Panels nicht auf Anhieb gefunden, wo man das manuell konfiguriert. Daher die Idee, dass gleich in der GO-ODF besser voreinzustellen. Könnte dann z.B. A0 bis AttackVelocity 40, A1 bis 80 und A2 bei allem drüber konfigurieren.

    2) Dann gibt es noch den Parameter Pipe999Attack999MaxKeyPressTime mit der Erläuterung "Up to this time value in ms, the release sample is choosen." Hier bin ich nicht sicher, ob hier wirklich "release sample" gemeint ist, in diesem Set gibt es ja nur ein release sample (Pipe001ReleaseCount=1). Vielleicht ist aber doch hier "release part from attack sample"gemeint (da gibt's ja noch den Parameter Pipe999Attack999LoadRelease: "release part is loaded"). Wäre hier nicht ohnehin Pipe999LoadRelease=N gesetzt, wie vertrüge sich das dann mit dem Parameter Pipe999Release999MaxKeyPressTime?

    3) Bleibt noch Parameter Pipe999MinVelocityVolume / Pipe999MaxVelocityVolume. Bei denen es um den "scale factor at low (high) velocity applied to the pipe" geht. Wenn ich den Effekt der verschiedenen Attack-Samples verstärken will, könnte man das wohl zusätzlich einsetzen, doch wie wird low und high bei diesen drei o.g. Attack-Samples verstanden? Ist das so simpel, dass low in meinem obigen Beispiel der 40er-Wert und high der >80-Wert ist, und der mittlere Wert dann nicht verstärkt wird, oder ist low/high davon völlig unabhängig (z.B. low < 63 und high >= 63)?

    4) Du schriebst: "Andere Attacks für wiederholte Tastendrücke sind ziemlich neu." - Welcher Parameter ist das denn?

    Eigentlich wollte ich erst ein ganz anderes Set fertig stellen, aber wie das so ist: Was Neues entdeckt und erst mal wissen will ;)

    Gruß, Oliver

  • Hallo zusammen!

    Dieses sample set finde ich eine fantastische Sache. Ich habe mir es heute heruntergeladen und ganz schnell ausprobiert. Original sind sie dry deswegen habe ich convolution reverb hinzugefügt:

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    ps. Sorry wenn ich etwas nicht richtig grammatisch geschrieben habe :)

  • Hallo Christoph,
    selbst wenn etwas grammatikalisch falsch gewese wäre, hätte es deine für dieses Set vortrefflich passende Performance mehr als wettgemacht!!!
    Hoffen wir mal, dass unser fleißig samplender Piotr auf diese Weise noch ein paar Kunden mehr bekommt, damit er uns noch viele schöne Sets beschert.
    Gruß nach Ungarn (?),
    Oliver

  • Zitat


    Um Anschlagdynamik, also die gezielte Auswahl von A0 bis A2 durch Anschlagsstärke, hinzubekommen ("Die Auswahl nach MIDI velocity auch schon länger.") müsste ich jeweils den Parameter Pipe999Attack999AttackVelocity ergänzen.


    Es gibt immer auch noch neben Pipe999Attack999XXXX auch noch ein Pipe999XXXXX für die erste Attack..

    Zitat


    2) Dann gibt es noch den Parameter Pipe999Attack999MaxKeyPressTime mit der Erläuterung "Up to this time value in ms, the release sample is choosen." Hier bin ich nicht sicher, ob hier wirklich "release sample" gemeint ist, in diesem Set gibt es ja nur ein release sample (Pipe001ReleaseCount=1). Vielleicht ist aber doch hier "release part from attack sample"gemeint (da gibt's ja noch den Parameter Pipe999Attack999LoadRelease: "release part is loaded"). Wäre hier nicht ohnehin Pipe999LoadRelease=N gesetzt, wie vertrüge sich das dann mit dem Parameter Pipe999Release999MaxKeyPressTime?
    [/qoute]
    Hier geht es um den Release Anteil (so vorhanden) der Attack Sample Files. Wenn kein Release aus den Attack File geladen wird, sind diese Einstellungen wirkungslos..


    Diese Einstellungen passen nicht zu einer klassischen Pfeifenorgel und definieren die (ev. fiktive) Lautstärke bei 1 bzw 127. Bei magle.dk gibt es dazu etwas.

    [quote]
    4) Du schriebst: "Andere Attacks für wiederholte Tastendrücke sind ziemlich neu." - Welcher Parameter ist das denn?


    Pipe999MaxTimeSinceLastRelease

    PS: Wenn die Hilfe unvollständig, unverständlich, ... ist, kannst du gerne besser Texte vorschlagen :)

  • hallo Oliver,

    vielen dank für dein Kommentar. Ungarn ist ein wunderschöner Land mit sehr netten Leute, aber ich wochne in Polen.
    ja, wir hoffen alle, dass es noch mehr hochqualität sample sets gibt auch mit Grandorgue kompatibel.
    nebenbei ich habe mir heruntageladen odf fur GrandOrgue aus diesem forum, aber funktioniert nichts (entweder graphik problem, oder mit irgendwelschem sample problem). Diese von Lars Paulo (er macht auch super arbeit) funktioniert einwandfrei.

    Gruss!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Oliver,

    Zitat

    Original geschrieben von Insulaner

    ein neues Sample Set aus Polen (SetNr 699, falls diese schöne Übersichts-Liste aller Sets noch gepflegt wird...)

    Danke für den Hinweis auf das neue Sampleset. Und stimmt, mit der Liste ist schon länger nichts mehr passiert. :-shame: Erst kürzlich kam mir der Gedanke, sie mal wieder zu aktualiseren. Es sollte letztlich sogar so werden, dass jeder User direkt dort Einträge machen kann. Mal schauen, wie ich dazu komme.

    Zitat

    Eine Besonderheit sind die verschiedenen Attack-Samples, so dass man per Anschlag Klangveränderungen erzeugen können soll (lt. Website nur in der HW-Version umgesetzt). Habe heute das Sample Set daher in HW ausprobiert, war aber nicht ganz überzeugt von dem Ergebnis, vielleicht habe ich mir auch nur zu viel versprochen von diesem Feature.

    Es ist Dir aber bewusst, dass man dafür spezielle Klaviaturen und Midi-Elektronik mit Anschlagdynamik haben muss? Die meisten Digitalorgeln und auch Komponenten im virtuellen Orgelbereich haben das nämlich nicht. Bei den Musiker-Keyboards ist das hingegen mittlerweile schon knapp über dem Einsteigersegment ein Standard geworden. Also ggf. mal damit testen.

    Zitat

    Meine Frage ins Forum: Hat jemand (Programmier- u/o Hör-)Erfahrungen mit verschiedenen Attack-Samples unter GrandOrgue?

    Im Orgelbereich habe ich mich noch nicht so aktiv damit auseinandergesetzt. Am ehesten macht es wohl Sinn, verschiedene Attacks mit zufälliger Auswahl anzuwenden, um unterschiedliches Pfeifenansprechen als statistische Variation zu simulieren. Vor allem bei den ganz tiefen Tönen kann man feststellen, dass die Pfeifen von mal zu mal etwas unterschiedliche Vorläufertöne entwickeln.
    Das Beeinflussen der Pfeifenansprache bei mechanischen Trakturen ist oft sowieso marginal bis unmöglich. Es soll Experten geben, die das als Mittel in ihrem Spiel bewusst einsetzen. Ich gehöre nicht dazu.

    Gruß Michael

  • martin und Michael,
    danke für eure wie immer sehr wertgeschätzten Hinweise und Tipps!
    Bin ja erst ein gutes halbes Jahr vom VPO-GO-Fieber infiziert und bin immer wieder begeistert, an welchen Stellschrauben man in dieser tollen Software noch drehen kann.
    Bei meinem Klavier habe ich mich bisher nicht mal getraut, selbst zu intonieren und bei Klarinette/Saxophon habe ich höchstens mal mit Mundstücken und Blättchen experimentiert. Den Rest an Klangveränderung mussten Finger, Lippen und Lunge machen. Das ist doch hier ganz was anderes, und ich fühle mich Jahrzehnte zurückversetzt an eine Vorlesung "Musik und Informatik", wo ich die ersten Musikprogramme auf Amiga und Atari kennenlernte - ein PC mit 80286-Prozessor konnte zu der Zeit gerademal "Pieps" sagen...
    Das mit den Attack-Samples habe ich glaube nun besser verstanden, hatte ich so in den sample sets bisher noch nicht gesehen. Im Moment verlasse ich das Thema, da ich wie schon erwähnt, eigentlich mal endlich was ins Forum zurückgegeben wollte, nämlich ein paar Composite Orgeln aus den Sonus Paradisi Demos, an denen ich seither gebastelt habe. Ein bisschen Feinschliff fehlt noch, aber dann kommen eine französische Barockorgel, eine kleine CC auf Basis "Caen" und das jüngste Baby (Görlitz-Demo-Set) wird auch noch verwurschtelt.
    Gruß,Oliver

  • hallo Martin,
    jetzt errinere ich mich nicht ganz genau (in skrzatusz bestimmt grafik problem). in nächsten Tagen versuche ich noch einmal und ich gebe Dir Bescheid was genau für Fehlermeldungen bekomme. vielleicht das kommt nur bei mir vor.

    Gruss!

  • Hallo Markus,

    ich habe den Film gesehen und ich muss zugeben, dass du eine coole app gemacht hast. leider habe ich Tablet mit Android und ich benutze ihn selten (z.b. um Deutsch zu lernen wenn ich im Strassenbahn bin:) also ich habe zur Zeit keine Möglichkeit deine app zu kaufen und am eigenen Leibe erfahren, aber ich weiss in die Zukunft das super Lösung wäre, besonders wenn ich auser dem Haus solcher Job spiele:)

    Gruss!

  • Zitat

    Original geschrieben von mike

    Das Beeinflussen der Pfeifenansprache bei mechanischen Trakturen ist oft sowieso marginal bis unmöglich. Es soll Experten geben, die das als Mittel in ihrem Spiel bewusst einsetzen. Ich gehöre nicht dazu.


    Hallo Michael,
    Du hast eigentlich recht, aber es gibt die Orgel - Kunststücke, an denen das ein sehr wichtiger Aspekt beim Spielen ist. Solche stimme wie z. b. Pryncypal 8´, verschiedene flöte, und ganz bestimmt Zungenregister verlangen sehr bestimmte Art wie du die Taste attakierst und dann ausgehst. Dann hört mann wie die Klape beim Ventil in Pfeife arbeitet und wenn du spielst ohne nachdenken und nicht bewusst die Pfeifen bekommen z.b. "schluckauf". Wenn du das bewusst bist du kannst verschiedene Arte von Toncharakter erreichen. Aber das ist ein bishenn umfangreiches Thema um das hier wirklich zu besprechen.

    Gruss


    [navy]< Admin edit: Zitatfunktion eingefügt >[/navy]

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original geschrieben von Insulaner

    ...ich fühle mich Jahrzehnte zurückversetzt an eine Vorlesung "Musik und Informatik", wo ich die ersten Musikprogramme auf Amiga und Atari kennenlernte - ein PC mit 80286-Prozessor konnte zu der Zeit gerademal "Pieps" sagen...

    :D Diese Zeit kenne ich auch noch gut. Es ist schon fast unglaublich, was heute doch alles möglich geworden ist. Eine Orgel so detailliert virtuell spielen zu können, hätte ich damals kaum zu hoffen gewagt. Ein Stück Science Fiction ist zu unseren Lebzeiten Realität geworden.

    Bei welchem Studium war die besagte Vorlesung Bestandteil? Bei meinem Studium der Technischen Informatik war das Thema Musik damals so leider nicht dabei. Aber allgemein Wellentheorie, Akustik und Sampling natürlich schon.

    Zitat

    Im Moment verlasse ich das Thema, da ich wie schon erwähnt, eigentlich mal endlich was ins Forum zurückgegeben wollte, nämlich ein paar Composite Orgeln aus den Sonus Paradisi Demos, an denen ich seither gebastelt habe. Ein bisschen Feinschliff fehlt noch, aber dann kommen eine französische Barockorgel, eine kleine CC auf Basis "Caen" und das jüngste Baby (Görlitz-Demo-Set) wird auch noch verwurschtelt.

    Ja super - da würde ich mich freuen, wenn Du etwas in der Richtung hier auf den Tisch bringen würdest. Ich selbst komme die letzte Zeit leider kaum noch dazu. Wenn Du dazu Fragen hast, dann bist Du hier bestens aufgehoben. Du kannst auch gerne einen Thread darüber auf machen, wenn es noch unfertig ist. Es gibt eigentlich immer einige, die da gerne mit basteln. ;)

    [hr]

    Zitat

    Original geschrieben von christophH

    Du hast eigentlich recht, aber es gibt die Orgel - Kunststücke, an denen das ein sehr wichtiger Aspekt beim Spielen ist. Solche stimme wie z. b. Pryncypal 8´, verschiedene flöte, und ganz bestimmt Zungenregister verlangen sehr bestimmte Art wie du die Taste attakierst und dann ausgehst. Dann hört mann wie die Klape beim Ventil in Pfeife arbeitet und wenn du spielst ohne nachdenken und nicht bewusst die Pfeifen bekommen z.b. "schluckauf". Wenn du das bewusst bist du kannst verschiedene Arte von Toncharakter erreichen. Aber das ist ein bishenn umfangreiches Thema um das hier wirklich zu besprechen.

    Das hört sich aber sehr interessant an. Wenn Du willst, kannst Du gerne mal ein neues Thema damit eröffnen. Es gibt bestimmt einige, die gerne noch etwas dazu lernen können oder mit darüber diskutieren würden.

  • hallo Mike,
    mit neuem Thema ist das nicht nötig. ich wolte nur Aufmerksam machen, dass richtig gut gebaute Orgel haben solche Klangdetaile zu bieten, die versucht man mit z. b. "schnell Attack sample" oder andere "besondere samples" zu widerspiegeln. und das ist sehr gut. es geht um Anfang und Ende des Klanges je nachdem ob mann sehr schnell und agresiv oder weich drückt. Noch mehr hörbar beim richtigen Orgel ist wie man den Klang beendet (besonders beim Zungenregistern) und vielleich solche Detaile sollte auch irgendwie berücksichtigen werden bei Sampling. Aber das sind absolute Detaile :)
    Gruss!

  • Zitat

    Original geschrieben von OrgelRm42
    Scheint ganz so als ob der Link auf die Samples nicht mehr funktioniert.


    Na hoffentlich nur ein temporäres Problem. Zum eben-mal-per-mail-verschicken sind die Sample Sets von Piotr ja viel zu groß. :o