Besserer Sound durch RME Digiface USB - "von 50 auf 200 PS"

  • Danke für deinen erneut ausführlichen Bericht, hätte ich jetzt auch nicht gedacht, dass man hier an der Soundkarte so große Qualitätssprünge feststellen kann, meine Hörerfahrungen erstrecken sich allerdings auf onboard versus Behringer UCA222, natürlich eine andere ganze Liga, aber das Thema hatten wir ja schon:)

  • Ich beutze bisher die Onboard-Soundkarte eines Macbook Pro und bin eigentlich ganz zufrieden damit - vor allem im Zusammenspiel mit meinem AKG 701. Außerdem habe ich überhaupt keine Latenzen. Nach deiner Begeisterung, VPO-Organist, frage ich mich, ob ein RME-Audio-Interface auch für ein Macbook eine deutlicher Klangverbesserung bringen würde. Hat da jemand Erfahrungen??

  • Deine Begeisterung erschließt sich für mich nicht, vermutlich weil ich die technischen Zusammenhänge nicht verstehe.

    Das Digiface ist doch, wie der Name sagt, digital. Meine und Deine Ohren sind aber (leider) analog.

    Die klanglich entscheidende Stelle in Deiner Kette stellt also das Glied dar, wo die digitalen Signale wieder in analoge verwandelt werden müssen. Das passiert aber doch nicht im Digiface sondern vermutlich im Verstärker oder in Deinen Boxen. Die hattest Du aber doch vorher auch schon?

    Ich verwende seit Jahren eine m-audio Karte. Sie klingt in meinen Ohren an meiner hochwertigen Abstrahlung hervorragend. Letztlich wird die Qualität der Wiedergabe entscheidend von der Qualität der Samples bestimmt. Damit steht und fällt alles.

  • Da hast Du völlig recht. Es ist momentan so eine Art Sport - wieviel geht's noch runter? Ich komme auch mit 15 ms gut klar. Mir ist bewusst, dass ich manchmal ein wenig provokant formuliere. Trotz allem sind es ja recht sportliche Werte. Man kann es auch so interpretieren: Es ist genug Luft da, um auch etwas mehr Last verarbeiten zu können. Von daher keine Sorge - ich will nicht die schnellste, geilste Hardware oder sonstwas besitzen ;)

    Aber nach so vielen Jahren, wo Einiges nur suboptimal funktionierte und die Spielfreude mit Hauptwerk nachließ, ist jetzt meine Spielfreude über die neue Hardware zurückgekehrt und sicherlich etwas übergroß. Aber ich komme auch mal wieder runter :saint:

    Einen Dämpfer habe ich mir heute quasi selbst verpasst - den AKG K702 erst als optimal ausgewiesen und über Hörtests anderer Leute erfahren, dass es da noch etwas viel Besseres gibt... So ist halt manchmal nur für einen Augenblick alles super.

    Nebenbei: Ich habe mal eine Pfeifenorgel gespielt, da bin ich wg. der Latenz im Kirchenraum bei 16-tel Noten durcheinander gekommen, weil ich immer was anderes gehört habe, als ich gerade spiele. Das war nur mit viel Übung halbwegs in den Griff zu bekommen! BWV565 konnte ich dort lange Zeit nicht spielen...

    Dann spiel mal auf einer pneumatischen Orgel, dann bekommt Latenz eine ganz andere Bedeutung.

    • Offizieller Beitrag

    On Board Sound hat oft Haken und Ösen, die man berücksichtigen sollte! Grundsätzlich sollte heute bei den modernen DA-Wandlerchips eines OBS eigentlich kein Unterschied zu teuren Soundkarten hörbar sein. Jedenfalls nur äußerst marginal, für ganz geübte Ohren.

    Das Problem liegt folgendermaßen:

    1. Manche billigen Mainboards haben ein schlechtes Design um den Soundchip herum. Es wird mitunter an der Qualität einiger weiterer Bauteile gespart, oder das Design der Leiterplatte führt zu erhöhten Störpegeln, bzw. die Stromversorgung des Chip ist mangelhaft ausgeführt. Wenn man ein gutes Mainboard von einem Markenhersteller verwendet, was sicher ein paar Euro mehr kostet, dann hat man diese Probleme in der Regel nicht.

    2. Die Hauptursache für schlechte Qualität von Onboard Sound liegt aber bei Treibern und bei Einstellungen!
    Bei der Installation der Soundtreiber werden häufig automatisch und meist unbemerkt softwaremäßige "Klangverbesserer" und "Klangfilter" installiert, die den Frequenzgang und das Übertragungsverhalten der Töne beeinflussen. Über unterschiedliche "Klangprofile" kann man dann den Klang so verbiegen, dass er für die meist unzulänglichen PC-Lautsprecher annehmbar wird. Da werden oft Bässe und Höhen unnatürlich angehoben um die kleinen Lautsprecherchen voluminöser wirken zu lassen. Oder es werden Mittenfrequenzen angehoben, um Sprache besser verstehbar zu machen. Die Stereobasis wird künstlich verbreitert. Raumklang oder Hall künstlich hinzugefügt usw.
    Hört man damit ein Orgelsampleset über gute Lautsprecher oder Kopfhörer, dann klingt das in der Tat sehr furchtbar.

    Deshalb sollte man nie einfach die Standardinstallation der Soundtreiber starten, sondern immer nur den fundamentalen Treiber installieren und jeglichen Schnickschnack bei der Installation abwählen !

    Ein weiterer Punkt sind die Einstellungen des Soundmixers über den Treiber im Betriebssystem. Der Onboard Sound hat ja meist nicht nur einen Ausgang, sondern mehrere und auch noch Eingänge für Aux und Mikrofon. Besonders über diese Eingänge kommen dann Störsignale, die dem Ausgangssignal wieder beigemischt sind und dem Klang die Transparenz nehmen! Standardmäßig sind meist alle Ausgänge und Eingänge des Onboard-Sound aktiviert und damit ist das Problem schon vorprogrammiert.


    Deshalb ist bei Verwendung von OBS dringend darauf zu achten, alle unbenutzen Ausgänge und vor allem Eingänge zu deaktivieren oder zumindest die zugehörigen Lautstärkeregler im Soundmixer ganz herunter auf Minimallautstärke zu stellen.

    • Offizieller Beitrag

    Oh, das scheint ja ein sehr gefräßiges Sampleset zu sein. Was für eine Hardware hast Du denn aktuell in Verwendung? Ich habe jetzt schon länger kein Hardwareupdate bei meiner Orgel gemacht. Da ist immer noch ein etwas betagter i5 am Werkeln. Bei den großen Sets weiß ich, dass im Tutti schnell die Luft raus ist, wenn ich auch Rearsamples mit aktiviere. Allerdings verwende ich große Registrierungen sowieso eher selten bis gar nicht und seit längerer Zeit auch nur noch Stereo.

  • Habe mir jetzt auch das RME Ding gekauft. Zunächst mal nur Nutzung mit Kopfhörer.

    Allerdings will sich bei mir keine wirkliche Verbesserung einstellen, im Gegenteil, es ist sogar leicht schlechter als mit Onboard Sound.

    Neueste Treiber etc. sind installiert.

    Jetzt kann man ja hier sowohl im Treiber als auch in GO jede Menge einstellen.

    Es wäre toll, wenn mal jemand eine sehr gut laufende Einstellung (sowohl Treiber als auch in GO) hier posten könnte. Ich vermute, dass ich da irgendwo in den Einstellungen ein falsches Häkchen oder ähnliches habe.

  • Das ist für mich keine Überraschung!

    Ich hatte mir eine RME9632 in der Bucht geschossen und mittlerweile wieder ausgebaut. Klanglich gegenüber der M-audio 2496 für meine Ohren kein Unterschied. Treiber eine Katastrophe. Unter Linux ging das nur mit Verrenkungen - das ist aber mein Hauptbetriebssystem! Windows nutze ich nur für Hauptwerk, die Netzkarte ist in diesem Betriebssystem abgezwickt - Big Brother lässt grüßen!

    Klanglich kannst (und sollst) Du weder im Treiber, noch in GO etwas ändern. Was Du einstellen kannst ist die Puffergröße (wegen der Latenz) und die Bitrate beim Laden der Sets. Ob man bei der Bitrate Unterschiede hört kann ich nicht beurteilen - mein Gehör ist dafür zu alt.

  • Bei mir ist es Windows und GO. Für Linux waren bei meinem RME gar keine Treiber dabei. Dass das dann schwierig ist, kann ich mir schon vorstellen.

    Ich vermute, dass das mit den Einstellungen schon besser geht, ich würde das auch schon gerne nutzen, da ich dann mittelfristig auch mal mehrkanalig an Lautsprecher ausgeben kann.

    Bei uns im Audimax gibt es ziemlich viele und große, das stelle ich mir schon toll vor, wenn man das räumlich nutzen kann.

  • Die Mehrkanal Ausgabe habe ich auch aufgegeben. Ich hatte eine M-audio 10/10 verbaut und daran Reetze Rundstrahler für die rear Kanäle angeschlossen.

    Diese habe das Gesamtergebnis sogar verschlechtert!

    Da ich hochwertige Infinity Kappa 8.2 an Marantz PM78 als Frontsysteme nutze, müsste ich in vermutlich in dieser Liga weiter machen. Dafür ist aber der Platz und das Geld nicht da! Ich hatte gehofft, das die Ansprüche für die hinteren Kanäle nicht so hoch sind, wurde aber eines besseren belehrt.

  • Mal eine dumme Frage.... Bisher habe ich nur einen Stereo-Verstärker an meiner Anlage angeschlossen. Es gibt aber immer mehr Mehrkanal-System , Surround etc.

    Mit welcher Hardware Ausstattung habt ihr das angeschlossen, bzw. was brauche ich um Mehrkanal-Samples nutzen zu können?

    Gruß

    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd

    Ich hab wie schon mehrfach beschrieben eigene rückwärtige Signale erzeugt.

    Was du vorhast benötigt m.E. eine Soundkarte mit mehrkanaligem Ausgang. Da kenne ich mich zu wenig aus.

    Allerdings gibt es im Internet zusätzliche externe Soundsysteme, die die Stereosignale vom PC in vier Kanäle plus Subwoofer aufsplitten können. Ich hab mal ein preiswertes Teil probiert. Das ging ganz gut.

    Mein System kann aus jedem Stereosignal die Hall-und Raumanteile herausrechnen und auf die hinteren Lautsprecher senden

    Gruß Rainer

  • Das sind ja schon recht aufwändige Mehrkanalsysteme. Offen gestanden suche ich eher eine einfache Lösung zum Anfang.

    Es gibt preiswerte Receiver die mit Dolby 5+1 z.B. recht brauchbaren Raumklang erzeugen. Dazu müsste dann auch keine extra Soundkarte her. Ich betreibe die

    M-Audio 2496. reicht so etwas für den Anfang auch aus und funktioniert das mit den Samplesets?. Habt Ihr Erfahrung damit?

    Gruß

    Bernd

  • Mit 5.1 Receivern kenne ich mich nicht aus, aber nach meinem Verständnis sind diese Anlagen als Heimkinoanlagen gedacht. Ein Surround Signal kann nur wiedergegeben werden, wenn der zugehörige Film das auch unterstützt. Für die Wiedergabe von Audio Signalen fehlen nach meiner Erkenntnis die Eingänge. Soweit ich das sehen kann, sind da nur Stereoeingänge verbaut. Diese lassen sich aber nur einzeln nutzen. Eine mehrkanalige Zuordnung der Samplesets fällt damit aus. Auch die 2496 kann nur Stereo. Mehr als Stereo kann dann auch ein 8.1 Receiver nicht abbilden, weil er ja nur zwei Signale empfängt!

    Wenn schon Mehrkanalabstrahlung, dann aber richtig. Das bedeutet, dass Du eine mehrkanalige Soundkarte (z.B. die M-audio 10/10) und für jeden weiteren Kanal Lautsprecher mit eigenem Verstärker oder Aktivboxen einsetzen musst.

    • Offizieller Beitrag

    Das von mir beschriebene Teil mit mehrkanaligem Ausgabe wird nicht am Stereoausgang der Soundkarte angeschlossen sondern an einen USB-Azsgang. Auf diesen kann das mehrkanalige Set geschaltet werden. Wie genau hab ich in der Zwischenzeit wieder vergessen. Ich benutze mein eigenes System. In Kürze Stelle ich Fotos dieses Systems ein. Muss sie nur noch abspecken. Sind zu MB-lastig

    Bernd, du kannst mich gerne über WhatsApp kontaktieren

    01723923138

    Ich stelle dir gerne die Unterlagen meines Systems mit kompletter Beschreibung zur Verfügung. Dann brauchst du im Forum nicht danach suchen.

    Das kostet unter € 100,- an Materialpreis. Die Wirkung ist großartig auch bei Stereosamples und auch bei HiFi-Anlagen einsetzbar. Zusätzlich sind nur ein Stereo-Verstärker und zwei Lautsprecher für Rear-Kanal nötig. Alles Weitere wenn du Interesse hast im direkten Dialog

  • Hallo Rainer, danke für das Angebot, kann ich dich auch über email-kontaktieren? Vielleicht über die Konversation hier?
    Hatte einen Denkfehler drin. Für die üblichen Surround Anlagen ist ja ein Dolby-Signal erforderlich was die Samples nicht habe....(Warum eigentlich?) Das wäre die einfachste Art der Aufbereitung.

    Schaue mich gerade nach einer M-Audio 1010 um. Damit kann man ja mehrere Kanäle ausgeben. Hast du danach einen speziellen Verstärker oder einfach mehrere Stereo-Verstärker geschaltet?. Dein System interessiert mich auf jeden Fall.

    Gruß

    Bernd

  • Was Rainer hier beschreibt ist eine Umwandlung von Stereosignalen in ein Pseudoquadrosignal. Dafür brauchst Du keine Mehrkanalsoundkarte, allerdings dennoch einen Stereoverstärker plus Boxen (oder Aktivboxen) für den rückwärtigen Kanal.

    Das lohnt nicht, da kannst Du es ja gleich richtig machen!

    Eine 10/10 bekommst Du schon unter 100 € und hast ein unverfälschtes Signal!

    • Offizieller Beitrag

    Ja, hier sind im gleichen Atemzug mehrkanalige Sets und Wiedergabe über unterschiedliche Systeme besprochen.

    Meine Idee bezieht sich auf Stereo-Sets oder mehrkanalige Sets wenn man keine mehrkanalige Soundkarte hat.

    Mein System hat einen Stereoeingang, einen Stereoausgang und einen Stereo-Rear-Ausgang

    Was ist aber richtig?

    Ein gleicher Fehler bei der Pseudoquadrofonie sowie der mehrkanaligen Wiedergabe ist, dass das rückwärtige Signale in einem wesentlich kleineren Raum abgestrahlt werden.

    Der zweite Fehler ist, dass bei meinem System die rückwärtigen Signale nicht tatsächlich an der Hörposition (Mikrofone) wiedergegeben werden und bei der mehrkanaligen Wiedergabe: ich höre dort wo ich sitze anders als die Mikrofone hinten.