• Hallo Mitforianten,

    in diesem Thema möchte ich mal wissen, was es eurerseits für Empfehlungen zum Thema " Festplatte im Orgel PC" gibt.
    Welche Typen taugen was?

  • Hallo Offenbass,

    also zunächst eine Erklärung für Leute, die sich nicht so auskennen. HDD ist die normale Festplatte, wie man sie von früher kennt. Sie besteht zum Großteil aus dieser Magnetscheibe. Eine SSD hat nichts bewegliches in sich und ist also wie ein großer USB Stick als neue Form der Festplatte gedacht. Eingebaut wird sie ganz normal dort wo sonst auch die Festplatte sitzt. Ich kenn mich da so ganz genau auch nicht aus, bei den Geschwindigkeiten, Ladezeit und sowas....
    Aber meine SSD hat den Vorteil, daß man von ihr keinen Ton hört und somit alles schön leise ist.

    Gruß Vacant

    • Offizieller Beitrag

    Mit einer SSD, selbst mit einer relativ einfachen und preiswerten, sind im Vergleich zu einer HDD deutlich höhere Datenraten und Zugriffsgeschwindigkeiten erreichbar. Das wirkt sich bei einer virtuellen Orgel teilweise dramatisch auf die Ladezeiten eines Samplesets aus. Ein größeres Sampleset, dessen Ladezeit gerne 5 Minuten oder mehr betragen kann, wird unter Umständen durch den Einsatz einer SSD dann in deutlich weniger als einer Minute geladen.

    Bedingt durch die rotierende Magnetscheibe einer HDD kommt es immer wieder zu Verzögerungen im Ladevorgang, da die verstreut auf der Platte liegenden Daten zuerst zusammengetragen werden müssen. Dazu bedarf es einiger voller Umdrehungen der Platte unter dem Lesekopf hinweg, bis die benötigten Daten gefunden sind. Auch die Bewegungen des Schreib-/Lesekopfes von einer Spur auf eine andere benötigen Zeit. Bei der Bewegung von Masse in Form von Magnetplatten oder Leseköpfen sind einfach physikalische Grenzen in der Geschwindigkeit gesetzt, die von der Entwicklung inzwischen weitestgehend ausgereizt wurden.

    Anders bei der SSD, die keine beweglichen Teile enthält. Hier werden nur elektrische Ladungen gespeichert und diese Informationen dann in Form von fließenden Elektronen weitergereicht. Das funktioniert in etwa mit Lichtgeschwindigkeit. Die gesetzten Geschwindigkeitsbeschränkungen resultieren im Wesentlichen nur durch die eingesetzte Technologie der Elektronik. Hier ist noch deutliches Entwicklungspotenzial nach oben in der Zukunft zu erwarten.

    Der Einsatz einer SDD ist also ein grundlegender Performanceschub für einen PC. Natürlich gibt es auch bei den SSDs dann wieder Unterschiede in der Speicherkapazität und auch der möglichen Geschwindigkeit. Es ist dann auch eine Frage des Preises, was einem nochmal ein kleiner zusätzlicher Geschwindigkeitszuwachs dann wert ist.

    Gruß Michael

  • Mit Platten kann man ohne Aufwand auch einiges erreichen:
    * GO unter Linux,
    * AMD Rechner (500 € Klasse)
    * 5.6 GB Sampledaten im unkomprimierten Cache
    * XFS auf Software RAID1 (md, gespiegelte Platten)
    * Platten max 115 MB/s lt. Datenblatt
    => 60 Sekunden.Ladezeit, dh ca 93 MB/s Ladegeschwindigkeit

  • Und wie ist der Einsatz von 2 Festplatten sinnvoll? Ich möchte gern meine HDD drin lassen und durch eine SSD ergänzen. Wie sollte man die Daten auf den beiden Platten dann verteilen? Auf der HDD bleibt das Win7 Ult. 64....aber wie teile ich den Rest auf? PDF Reader, Capella und natürlich Sampledaten und Samplecache?

  • So, hab eine SSD am laufen...eine SanDisk Extreme 120 nur für den Samplecache, Samplesettings, GrandOrgue und die Samplesets.

    Ein durchschlagender Erfolg. Die Ladezeit der Zöblitz veränderte sich von vorher ca. 3 Minuten aus dem Cache auf 31 Sekunden. Ich muß sagen daß ich sehr zufrieden bin.

    In diesem Fall waren 89 Euronen wirklich gut angelegtes Geld.

  • Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen,

    eine 60GB SanDisk aus dem BlödMarkt kostet ca. 40€.
    Da passt locker ein schnelles Lubuntu drauf, mit ubuntustudio-audio paket, ein paar gute Samplesets und natürlich GO.
    Mit meiner Samsung SSD, die zu ihrer Zeit noch ein ganzes Stück kostspieliger war, können die mittlerweile erhältlichen billig-ssd's - natürlich mit Abstrichen, tut aber nicht weh - mithalten.

    Eine SSD ist für einen Orgel-PC m.E. nach Pflicht.
    Nicht nur das Laden der Samplesets wird um ein Vielfaches beschleunigt, auch die Bootzeit lässt sich spürbar sinken.

    Der Einsatz als Zweit-festplatte ist natürlich auch möglich,
    wobei meinen Erfahrungen nach das Betriebssystem auch mit auf die SSD gepackt werden sollte.

    Gruß,
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Kürzlich habe ich auch wieder mit SSD Cache experimentiert. Ich habe 2 aktuelle Samsung SSD 840 mit je 250 GB über den Hardware-Controller des Mainboards im RAID-0 Betrieb eingerichtet. Das ergibt dann bei mir ein Cache-Laufwerk E: mit 500 GB Kapazität. Damit komme ich noch auf deutlich höhere Datenraten, als es der SATA III Standard überhaupt ermöglicht.

    Bei ersten Tests konnte ich das Hauptwerk-Set Riddagshausen mit knapp 20 GB unkomprimierten Samples in genau 30 Sek laden. Das entspricht einer tatsächlichen Datenrate von ca. 660 MB/s. Zu bedenken ist dabei, das Hauptwerk noch während dem Laden per CPU-Aktivitäten in den Datenstrom eingreift und damit unnötig bremst. Die mögliche effektive Datenrate liegt also sicher noch höher. Ich bin gespannt auf das Laden eines sehr großen Sets in GrandOrgue, wo wirklich nur Daten ins RAM geschaufelt werden müssen - das dürfte dann also nochmal spürbar schneller laufen.