Literaturtipp - Orgelpartita zu "Wer nur den lieben Gott lässt walten" Lothar Graap

  • Ich möchte euch wieder einmal einen kleinen Notentipp geben. Dieses Mal von Lothar Graap die Orgelpartita zu "Wer nur den lieben Gott lässt walten". In dieser Orgelpartita wird das Thema des Liedes in verschiedenen Variationen und Arten abgehandelt. Vom Choralthema über ein Canzona, Gigue, Arioso und weiteren Themen die graziös, gewichtig, beruhigend gehalten sind. Im Finale endet es in einem festlichen Schlusschoral.

    Einige Abschnitte und Themen sind Manualiter und andere mit Pedal. Die Anzahl der Stimmen schwankt meist zwischen Vierstimmig (bei Pedalspiel) und Dreistimmig (Manualiter). Einige Abschnitte sind aber auch Zweistimmig gehalten. Der Aufbau der Noten ist sehr übersichtlich und leicht zu verstehen. Es kommen keine komplizierten Rhythmen vor. Die Schwierigkeit würde ich als Mittelschwer bezeichnen. Einige Griffe sind nicht Alltäglich und da dass Stück sehr stark Moduliert, sind die Tonfolgen am Anfang teilweise etwas ungewohnt. Nach einigen Stunden hat man diesen besonderen "Wer nur den lieben Gott lässt walten"-Klang aber verinnerlicht. Einige Abschnitte bringen einen bei einem 128 Tempo etwas ins schwitzen. Auch wenn es am Anfang teilweise knackig ist, so ist es gut zu schaffen nach einigen Durchgänge. Ich persönlich würde es sogar als sehr gutes Übunsstück bezeichnen. Fingersätze gibt es keine.

    Das Werk ist erschienen im Dohr Verlag und kostet dort 7,80€. Eine Probeseite gibt es dort ebenfalls zum Anspielen: https://dohr.de/edition_dohr/einzeltitel/ISMN4268.htm

    Wer ist Lothar Graap?

    Graap studierte ab 1949 am Konservatorium in Görlitz und wechselte 1950 in die Kirchenmusikschule Görlitz. Nach seinem vierjährigen Studium (unter anderem bei Eberhard Wenzel (Tonsatz) und Horst Schneider (Orgel)) legte er das kirchenmusikalische B-Examen ab. An das Examen schloss er noch Kurse bei Helmut Bornefeld und Siegfried Reda an.

    Lothar Graap war ab 1954 als Kirchenmusiker in Niemegk tätig, im Anschluss war er bis zu seinem Ruhestand Kantor und Organist an der Klosterkirche in Cottbus. 1975 wurde ihm der Status des A-Examen zuerkannt, 1981 wurde er zum Kirchenmusikdirektor ernannt. Im Jahr 1991 wurde Graap Dozent für Orgelspiel am Konservatorium in Cottbus. Für seine Arbeit erhielt er 1998 die Ehrenmedaille der Stadt Cottbus. Bis ins Jahr 2014 verantwortete er eine wöchentlich stattfindende Reihe von Orgelvespern in Berlin-Friedrichshagen. Er lebt heute in Schöneiche bei Berlin.

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