Sind Kopfhörer oder Lautsprecher besser?

  • Ich selbst werde mit Kopfhörer nicht wirklich glücklich. Ich habe viele aus allen Preisklassen ausprobiert mit Orgel und Klavier. Irgendwie hört sich das für mich alles nicht richtig an. Ich brauche eine richtige Schallquelle im Raum um glücklich zu sein. So hat eben jeder seins :)

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  • Ich selbst werde mit Kopfhörer nicht wirklich glücklich. Ich habe viele aus allen Preisklassen ausprobiert mit Orgel und Klavier. Irgendwie hört sich das für mich alles nicht richtig an.

    Ist doch logisch. Stereo ist schon was Schönes und ich aktiviere ggf. vorhandene Surroundkanäle auch über den Kopfhörer. Das hat dann etwas mehr Volumen - hat aber nicht mehr was damit zu tun, wie man es am Originalstandort hört.

    Rainscho's Hardware-Lösung bringt bei Stereo-Sets die Rauminformation der zwei vorderen Kanäle über zwei rückwärtige Kanäle in den "Abhör"-Raum, was das Klangerlebnis wesentlich verbessert.

  • Genau. Mit Kopfhörer ist irgendwie alles Normalisiert. Leise ist genau so präsent wie Laut und das ganz zarte Schweberegister ist genau so dominant wie die große Posaune. Mit Lautsprecher selbst bei einfachen Stereo ist das im Gegensatz zum Kopfhörer gut hörbar. Ich finde ehrlich gesagt dass sogar die günstigen 10 Euro PC Lautsprecher vom Händler um die Ecke diese Unterschiede besser zur Geltung bringen als Kopfhörer. Was jetzt aber nicht bedeuten soll dass ich 10 Euro PC Lautsprecher empfehlen würde :)

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  • Mit "Normalisiert" meinst du die Kompression. Das ein Kopfhörer (KH) sowas macht, ist mir nicht bekannt, soll aber nichts heißen. Bei meinem KH ist ein sanftes Register sehr leise und bei der Tuba fliegen die Fetzen ;)

    Wenn da so große Unterschiede sind und Kompression angewandt wird, dann verschenke den KH.

    Ich sehe gerade, dass die KH erheblich teuerer geworden sind. Ich meine, der AKG 812 Pro hat mal um die 800 gekostet, jetzt fast 1100€ :(

    Edit:

    Hier ein interessanter Beitrag: https://www.head-fi.org/threads/akg-k8…errated.850415/

  • Das ein Kopfhörer (KH) sowas macht, ist mir nicht bekannt,

    Hier schreibt jemand: "Auch das Dynamikverhalten überrascht mich äußerst positiv, da AKG-Kopfhörer meiner Erfahrung nach etwas zu komprimierendem Klang neigen können."

    Edit:

    Hier steht noch der Preis von 2017: "Straßenpreis: 839,00 Euro"

    Weitere Testberichte zum AKG 812 Pro:

    https://www.bonedo.de/artikel/akg-k812-test/

    https://www.amazona.de/test-akg-k812-pro-kopfhoerer/

    • Offizieller Beitrag

    Genau. Mit Kopfhörer ist irgendwie alles Normalisiert. Leise ist genau so präsent wie Laut und das ganz zarte Schweberegister ist genau so dominant wie die große Posaune. Mit Lautsprecher selbst bei einfachen Stereo ist das im Gegensatz zum Kopfhörer gut hörbar. Ich finde ehrlich gesagt dass sogar die günstigen 10 Euro PC Lautsprecher vom Händler um die Ecke diese Unterschiede besser zur Geltung bringen als Kopfhörer. Was jetzt aber nicht bedeuten soll dass ich 10 Euro PC Lautsprecher empfehlen würde :)

    Sowas habe ich ja noch nie gehört. Mit welchem Kopfhörerverstärker und welchem Kopfhörer tritt denn dieses seltsame Phänomen bei Dir auf?

  • Ein Grund mag folgender sein:

    Funktionierende Kopfhörer brauchen

    große, ohrumschließende Hörermuscheln. Am besten mit kardanischer Aufhängung, sodass sie sich nach oben und unten sowie nach links und rechts bewegen lassen. So kann dreidimensional an die Kopfform anpasst werden. Das ist nicht nur komfortabel, sondern auch für die Akustik entscheidend wichtig, denn für eine optimale Übertragung, ganz besonders in den unteren Frequenzen aber auch allgemein, müssen die Hörermuscheln perfekt, ohne Luftspalte aufliegen.

    Bei manchen Kopfhörern wird dies buchstäblich im »Brute Force«-Verfahren erreicht, nämlich durch einen brachialen Anpressdruck. Andere haben das nicht nötig, wenn die ohrumschließenden Polster clever konstruiert sind: dreidimensional vorgeformt, und mit Polstermaterial, das genau so reagiert, wie man es akustisch braucht.

    Bei Minikopfhörern, die nur irgendwie auf dem Ohr liegen, kann keine Dynamik übertragen werden.

  • Den guten (älteren) AKG K812 kann man mit einem parametrischen Equalizer in 2 Höhenfrequenzen um 4 bzw. 5 dB herunterkorrigieren, wodurch er weitgehend "neutral" wird.

    Es gab ihn bis vor wenigen Tagen einige Zeit bei amazon,co.uk für 520 GBP (mit Versand und Zoll ca 720 Euro), Nun ist er plötzlich um 930 GBP teurer für 1450 plus Versand und Zoll zu haben, was ich schon für eine sehr merkwürdige Geschäftspraxis halte!

    Vielversprechend könnte folgende Neuentwicklung https://www.amazon.de/gp/product/B09…0?ie=UTF8&psc=1

    sein, den man als Versandrückläufer und gerade mit weiterem Rabatt für 395 Euro bekommt.

    Die Membranfolie ist extrem dünn, was eine Luftigkeit, eine Transientengenauigkeit und z.B. filigrane Raumhallwirkung ähnlich eines Stax-Elektrostaten verspricht- ohne dessen Nachteile im Bassbereich. Die Planar-Magnetostat-Technik soll Im Vergleich zu herkömmlichen, dynamischen Kopfhörern ein überlegenes Klangerlebnis in Bezug auf die Gesamtqualität bieten, resultierend aus der Tatsache, dass es keine Punktschallquelle gibt, sondern der Klang auf einer Fläche erzeugt wird und damit weniger Verzerrungen produzieren soll.

    Aber versprochen wird immer viel. Werde es vergleichend testen. :)

    https://www.kopfhoerer.de/test/hifiman-edition-xs/

    https://kopfbox.de/testberichte/h…xs-testbericht/

    Es könnte ja sein, dass man (durch Forschung) wirklich vorankommt.........Allerdings sind solch extrem dünne Folien wohl auch empfindlich und wenig strapazierbar (?)


    Bei allem Kopfhörer-Hören bleibt das für mich das nicht allzu schöne Gefühl, dass die Stereomitte mehr oder weniger IM Kopf lokalisiert wird und jede Bewegung des Kopfes den gleichen Raumeindruck ergibt. Einfach unnatürlich....... mit allen Vor- und Nachteilen.

  • Mit 82 Jahren habe ich einen erheblichen Hörverlust. Daher kann ich in meinem Fall GrandOrgue nur mit Kopfhörern genießen. Nur mit externen Lautsprechern zu hören ist in meinem Fall nicht akzeptabel. Ich bin dankbar, dass unser Sohn vor ein paar Weihnachtszeiten meine SONY Studio Monitor Kopfhörer geschenkt hat

  • Bei allem Kopfhörer-Hören bleibt das für mich das nicht allzu schöne Gefühl, dass die Stereomitte mehr oder weniger IM Kopf lokalisiert wird und jede Bewegung des Kopfes den gleichen Raumeindruck ergibt. Einfach unnatürlich

    Ich empfinde das genau anders herum. Mit Monitoren auf der Orgel die Ohren ein paar Zentimeter nach links oder rechts bewegt,, schon ist man aus dem Stereo-Dreieck und hört die "stärkere" Box. Mit Rear-Boxen ist es nicht mehr so krass. Ich sehe den KH da eher im Vorteil. Wenn es nur EINEN Raumeindruck gibt und dieser ist optimal, dann ist das doch ok.

  • Gar nicht einfach, einen halbwegs aussagekräftigen Kopfhörertest zu beschreiben!

    Es sind zunächst Schallwellen - Musik und den Gesamteindruck macht das Gehirn daraus......

    Ausgangspunkt für mich waren obengenannte Werbeaussagen und folgernder überschwänglicher "Test"

    https://www.miniklangwunder.de/artikel/rezens…dekoni-polster/

    Sollte sich bei der Qualität der Hörer in der letzten Zeit so viel getan haben? Für relativ wenig Geld ein solcher Überflieger?

    Ich ließ meinen alten Sennheiser HD 580 precision gegen den AKG K812, den ebenfalls hochgelobten ibasso SR2 und diesen angeblich fast perfekten Hifiman XS antreten.

    Erstmal an hochwertiger Wiedergabekette Anschluss so legen, dass man blitzschnell umstecken kann. Wir haben ja bezüglich Klängen in vielen Aspekten ein Kurzzeitgedächtnis wie eine Stubenfliege. Sodann die Pegel aufgrund von Impedanz und Wirkungsgrad durch snapshots am RME Totalmix so definieren, dass sich möglichst annähernd gleiche Lautstärken ergeben.

    Erste Eindrücke: Mit guter Musik aus guter Quelle klingen alle gut ........ aber auch irgendwie ganz anders. Was ist das denn ganz genau, was ein teils völlig anderes Klangbild ergibt?

    O.k. Analytisch vs viel andere Prosa bei der Klangbeschreibung.......Breite der Bühne, Tiefenstaffelung, Dynamik, "Lebendigkeit", "Neutralität" u,v,a,m.......

    Bei der Allgegenwart von digitalen Equalizern heute finde ich den Frequenzgang nicht mehr sehr aussagekräftig. Den kann man blitzartig ändern.

    Am PC sowieso, aber auch am Smartphone z.B. mit der m.E. recht guten kostenlosen App "Flat Equalizer" von jApp.

    Grundsätzlich gehört damit auch das Problem, dass die Ausgänge von Smartphones für Kopfhörer mit hoher Impedanz/schlechtem Wirkungsgrad nicht selten zu schwach sind, der Vergangenheit an. Lautstärke, Bassverstärkung, Frequenzgang, Virtualizer, alles regelbar. Zwar je nach DA-Wandler nicht in perfekter, aber doch erstaunlich guter Qualität.

    Wenn ich solchermaßen den Frequenzgang fast beliebig biegen kann, was sollen dann noch die unendlichen Aussagen in Kopfhörertest?

  • Nach vielen Wechseln kristallisieren sich - bei aller subjektiven Vorsicht! - doch ein paar klar zu beschreibende Unterschiede heraus.

    - Der wahnsinnig gelobte Hifiman XS hat den weitaus schwächsten Wirkungsgrad. Selbst die RME-Ausgänge, die eigentlich mit allem zurecht kommen, sind an ihren Grenzen. Betätige ich eine Walze, bei der bei wenigen Registern sich eine angenehme Lautstärke einstellt, muss ich so extrem vollständig aufdrehen, dass bei mehr Registern recht schnell das rote Clipping erreicht wird. Am Smarthone ohne Booster sehr leise. Ja, boostern kann man mit der App, aber der Klang verbessert sich dadurch nicht. Der Kerl braucht wirklich einen guten Kopfhörerverstärker. Es mag sein, dass man dann für das entstehende Klangbild vor Jahren viel mehr bezahlen musste, aber diese Ausgabe und der Aufwand kommt ja dann hinzu. Für mich nicht praxisgerecht. Mit kommt der Verdacht, dass da einer sehr teure Ohrpolster und Kopfhörerverstärker gewinnbringend an den Mann bringen will. Die Verarbeitung des Kopfhörers ist schlecht, der Sitz nicht befriedigend. Wer schreibt solche "Tests"? Unseriös!

    - Mein alter Sennheiser schlägt sich in punkto "Neutralität" sehr, sehr wacker. Aber er hat keinen Tiefbass. Die "Bühnenabbildung" ist nicht besonders groß. Trotzdem verwende ich ihn für "mobiles HW- Orgelspiel" lieber als den selbst sehr günstig importieren ibasso SR2, weil er die unteren Mitten nicht aufdickt und analytischer klingt.

    - Den ibasso SR2 erlebe ich am Smartphone mit gutem DA-Wandler als genial. Enorm hoher Wirkungsgrad. Für mich geniales Klangbild bei Youtube Videos.....Tragekomfort und Qualitätsanmutung ist hoch. Bügelt auch schlechtere Quellen zu gutem Klang zurecht. Klingt wie ein sehr guter Lautsprecher und damit etwas anders als viele andere Kopfhörer. Hier hat der Test https://www.miniklangwunder.de/artikel/rezens…oser-kopfhorer/ aus meiner Hörsicht eine Berechtigung.

  • - Was ist am AKG K812 für viel mehr Geld nun anders? Besser?

    Ich höre eine Menge Details, die ich mit den anderen hier erwähnten nicht hören kann. Bisher nur mit meinen Uralt-gebraucht-Stax Omega I mit Röhrenverstärker, den man aufsetzt und sofort im völlig stimmig und erwachsen klingenden Raum zuhause ist. Aber dessen kaputte Kabel kosten schon so viel wie die ersterwähnten Kopfhörer hier, Die Speisung mit mords Verstärker ist umständlich. Alles ist inzwischen lapprig und erneuerungsbedürtig. Die Detailauflösung allerdings unerreicht mit den Mykro- Elektrostat-folien. Kräftigen Bass hat der Stax nicht, aber man vermisst den auch nicht, weil alles andere so unendlich fein klingt und die Realität bei Klassik und auch bei Orgel unten im Kirchenraum auch nicht so bassreicht ist, wie die in dieser Hinsicht völlig aufgedonnerte Rockmusik.

    Tja, aber der AKG geht in diese Richtung. Er mogelt etwas durch Überhöhung von 2 Höhenfrequenzen um 4-5 dB, was durch die verstärkten Obertöne absichtlich (?) - oder hat man es nicht in den Griff bekommen? - ein wenig künstliche Analytik vortäuscht. Der Raumeindruck ist für mich jedenfalls gewöhnungsbedürftig und längst nicht so stimmig wie beim teuren Stax. Aber die Hallfahnen von Orgelsamples schwingen schon sagenhaft durchsichtig hin und her .....

    So sei ein privater Tester auf amazon zitiert, dessen Aussagen ich unterstreichen würde:

    "Das offene Spitzenmodell von AKG ist eigentlich fürs Mixing gedacht. Er soll die Musik möglichst natürlich wiedergeben, was definitiv gelingt im Guten wie im Schlechten. Ich hab Klassikstücke mit ihm gehört, wo ich einfach nur begeistert war von dieser Natürlichkeit der Instrumente und der Stimmen. Im Gegensatz zu den 700er ist der Bass ein Traum, nicht dick aufgetragen, aber tief, trocken und lebendig. Der 1,5 Tesla Magnet holt Details aus der Musik, von denen die 700er nur träumen können. Ein Ferrari mit jede Menge PS. Wehe jedoch, die Musikquelle ist nicht gut, dann wird es zur Folter. Man nennt das in der Fachwelt sie wären "analytisch". Ich kann mir vorstellen, dass das Gehirn auch hier nach einiger Zeit das anstrengende Klangbild zu harmonisieren in der Lage ist....."

    Viel Stax für viel weniger Geld, gutem Wirkungsgrad, perfekt kardanischem Sitz, hoher Verarbeitungsqualität.

    Finde es toll, bei Orgel und anderen Quellen so viele Details zu hören. Die Spritzigkeit bei schnellen Wechseln des Musikmaterials ist enorm. Dagegen sind die anderen oben erwähnten Testkandidaten lahm und ebnen alles irgendwie durchaus vielleicht gefällig, aber butterweich zu.