• Heute habe ich das Mistwetter wieder einmal genutzt, um das Original zu spielen.

    Gegenstand meiner Begierde war die Trampeli Orgel in Oberlosa.

    Die Trampelis waren eine Orgeldynastie aus Adorf im Vogtland und brauchen den Vergleich mit den Silbermännern nicht zu scheuen (wovon ich mich überzeugt habe).
    http://de.wikipedia.org/wiki/Trampeli_%28Orgelbauer%29

    Es war für mich dieses Mal nicht leicht, an das Instrument zu kommen. Meine Anfragen blieben zunächst unerhört.

    Am Ende hat mir mein verstorbener Großvater geholfen, der in dieser Gemeinde Kantor war.

    So saß ich heute nun endlich dort, wo auch mein Großvater gewirkt hat.

    Was soll ich sagen. Der Klang ist einfach großartig! Sowohl bei zarter Registrierung als auch im Plenum klingt die Orgel einfach wunderbar.

    Ich habe den direkten Vergleich zu Rötha und Reinhardtsgrimma (demnächst auch Zöblitz!) und unterstreiche o.g. Behauptung!

    Mein Handicap war natürlich auch hier der historische Spieltisch. Die Manuale gehen wunderbar leicht, aber das Pedal ist gefühlt ca. 10 cm nach rechts versetzt mit hohen Obertasten. Dazu die Holzmanuale invers.
    Leider hatte ich nicht alle Noten dabei und wegen des begrenzten Tonumfangs konnte ich nicht alle Literatur spielen.
    Zum Glück darf ich wiederkommen und werde das Versäumte nachholen.

  • Ja, kann man wohl sagen!

    In meiner unmittelbaren Nähe befinden sich die Silbermänner Fraureuth, Mylau und Burgk. Von den Trampelis gibt es auch noch jede Menge. Der Thomaskantor war 13 Jahre Kantor in Rothenkirchen (natürlich Trampeli).
    Die Adorfer ist leider nicht erhalten.
    (Fotos der Oberlosaer Trampeli in der Galerie).

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Wolfram,

    wieder einmal verwöhnst Du uns mit Deinen Eindrücken von einer so schönen historischen Orgel - herzlichen Dank !

    Hier ist noch der Direkt-Link zu den Fotos die Du uns für die Galerie mitgebracht hast:

    Fotos der Trampeli-Orgel in Oberlosa

    Wie ist denn der akustische Klangeindruck wenn man direkt am Spieltisch sitzt? Ich vermute, die einzelnen Werke vermischen sich in dieser Sitzposition ähnlich schlecht wie in Waltershausen an der Trost ?! Falls es Dir gelingen sollte, nochmal in Oberlosa mit den passenden Noten heran zu dürfen, wäre natürlich auch toll, wenn Du das Aufnahmegerät dann wieder dabei hast.

    Beim Googlen habe ich zu dieser Orgel nur sehr spärliche Informationen gefunden, außer dass sie 2 Manuale und 23 Register besitzt eigentlich nichts. Hast Du Dir evtl. Notizen über die Disposition davon gemacht? Es würde mich z.B. interessieren, inwieweit auch Zungenregister vorhanden sind.

    Gruß Michael

  • Hallo Michael,

    es ist in der Tat so, dass man zur Orgel kaum Informationen im Netz erhält. Anderseits ist die Orgel durchaus im Ausland bekannt und es gibt regelmäßige Orgelreisen, wo diese Orgel bespielt wird.

    Anlässlich des Orgelsommers von Matthias Grünert gibt es ein Programmheft mit der Disposition (der Gemeindemitarbeiter heißt übrigens auch Mathias Grünert und es gibt sogar ein Foto mit den beiden - allerdings nicht im Programmheft).

    http://www.orgel-information.de/Termine/Orgelt…t%20OA%2008.pdf

    An der Jehmlich Orgel in Plauen (Nr.1) hatte ich Unterricht.

    Ich hatte natürlich auch mein Zoom dabei, habe aber auf Grund der ungewöhnlichen Pedalerie keine fehlerfreie Aufnahme hin bekommen. Ein einfaches manuliter gespieltes Stück kann ich ja mal dem bwoll anvertrauen.

    • Offizieller Beitrag

    Das Programmheft ist übrigens eine ganz klasse Sache von bleibendem Wert - dafür wollte ich mich noch bei Dir bedanken ! Auch eine kurze Klangdemo dieser Trampeli Orgel wäre toll - es kann ja auch nur ein kleiner Auschnitt aus einem Manualiterstückchen sein um einen Eindruck der Akustik zu bekommen.
    Du kannst solche Tondemos auch gern direkt hier als Dateianhang zum jeweiligen Forenbeitrag zur Verfügung stellen. Die Dateigröße für die Anhänge habe ich jetzt auf ca. 5 MB angehoben, könnte bei Bedarf auch noch höher gehen.