• Hallo an Alle,

    ich habe bisher oft stillschweigend mitgelesen, da ich schon seit Jahren mein Spieltisch-Projekt plane - ein Zukunfts-Projekt für meine Rente, also bisher eigentlich nur Luftschlösser, aber dafür ganz schön große, mit Keller und Dachgeschoß :)

    Darf ich mich kurz vorstellen: ich bin Orgelliebhaber seit meiner Jugend, wo ich bei einem Orgelbaumeister in Budapest in den Schulferien mitmachen durfte - es war eigentlich geplant, nach der Matura bei ihm in Lehre zu gehen um sein Werkstatt später zu übernehmen. Leider ist nichts daraus geworden, da er unerwartet verstarb, also mein Leben hat sich ganz anders entwickelt: ich bin Informatiker geworden und es hat mich aus Ungarn nach Wien verschlagen.

    Die Liebe und das Interesse für Orgeln ist aber doch geblieben und ich habe mich in meiner Freizeit mit VPO, MIDI, GO & Co immer wieder beschäftigt, bisher zweimal die Idee mit "Spieltisch" verfolgt, aber noch nichts "seriöses" - halt Master Keyboards gestapelt und viele Controller mit bunten Knöpferln, nicht einmal Pedalen... daher der Benutzername Opus III, weil ich es nun im dritten Anlauf ernsthaft und ganzheitlich angehen möchte...

    Die Pläne sind sehr umfangreich, möchte gar nicht ins Detail gehen – auf jedem Fall soll es eine Wohnzimmer- und Ehefrau-zertifizierbare Ausführung werden, möglichst kompakt, 3 Manuale mit BDO Pedal, zusammenfaltbar (Idee © Sesqualtier, Salicional oder Synthematophon, es war jemand mit einen Registernamen mit S, vielleicht sogar nicht hier, der im Büro eine faltbare Spieltisch gebaut hat…?), natürlich zur Möblierung passend, aber trotzdem mit wenig Abstrichen was Flexibilität und Ausbaubarkeit angeht.

    Da die Pension jedoch mit derzeit 60 in langsam greifbare Nähe gerückt ist, fing ich kürzlich endlich an, erste Prototypen und „Machbarkeitsstudien“ zu verwirklichen und damit komme ich zum Grund, warum ich mich hier melde:

    Ich darf mit stolzgeschwellter Brust meinen endlich(!) funktionierenden(!) Prototyp der Registerzüge vorstellen! Trommelwirbel, Feuerwerk, Fanfaren, Sektkorken, Prost!

    Meine eigenen Vorgaben waren reichlich eng – handelsübliche motorisierte Registerzüge kosten mindestens 60-80 EUR pro Stück, also sogar eine überschaubare Bestückung sprengt mein Budget. Mein Bedienkonzept sieht Mehrfachbelegung der Register vor und ich wollte auch nicht mit kleinen Displays oder LCDs beschriften (die ich dann nicht einmal mit Brillen entziffern kann), also musste eine programmierbare Farbcodierung und berührungsempfindliche Knöpfe fürs Einblenden der Beschriftungen her. Spulen wickeln, wie es Sabine in ihrem großartigen und sagenhaften Orgelprojekt vorhat, war mir zu mühsam und kaum in Serie zu verwirklichen, außerdem Spulen brauchen reichlich Strom und ziemlich viel Platz. Von der Größe her bin ich auch ziemlich beschränkt: ich habe ein 50mm Raster und maximal 50mm Tiefe vorgesehen, für den Schub sollte 20mm reichen, da die handelsüblichen Register meistens 24 oder 16mm haben…

    Nach langem Tüfteln und Experimentieren ist es mir gelungen alle diese Vorgaben zu erfüllen und bin damit bereit in Kleinserie zu produzieren – es sollten laut Pläne 32 Registerzüge (links und rechts jeweils 2 x 8) werden, womit ich im Endausbau 4 Werke mit jeweils bis zu 32 Register disponieren kann… 128 Register in Summe dürften für meine eher sehr bescheidenen Spielkünste - denke ich - durchaus reichen.

    Am Ende entschied ich mich für Servomotoren mit Teensy 4.1 Steuerung, wo die USB-MIDI Implementierung besonders leicht von der Hand geht, die Schaltung erfolgt mit IR-Lichtschranken, da ich recht kräftige kleine Neodym Magnete verwende, die eine zuverlässige Schaltung mit Reed-Kontakten oder Hall-Elementen ziemlich unmöglich machen. Die mechanische Teile sind 3D gedruckt, die Beleuchtung ist mit Neopixel-Ringen frei programmierbar. In Kleinserie mit 32 Stück wird mir das Stück kaum über 10-12 EUR Materialkosten kommen, mit Steuerung bleibe ich noch immer unter 15 EUR!

    Natürlich ist noch vieles offen, z.B. die Geräusche der Servos, aber wir werden sehen im Gehäuse, was noch getan werden kann... Auch die Kleinserie mit 32 Stück wird ganz schön lange dauern, ich schätze mindestens 6 Monate, eher länger.

    Hier sind ein paar Bilder und ein kurzes Video (animierte LED Ringe machen sich auf Fotos nicht so gut).

    Wie ein Redewendung im Ungarischen sagt: ich freue mich wie ein vom Baum stürzender Affe über seinen Schwanz ^^

    Liebe Grüße an Alle aus Wien,

    Euer Opus III

  • Hallo Rainer, danke für die freundliche Aufnahme!

    Ich habe gehofft, dass ich hier auf Interesse stoßen könnte... Tut mir leid für die lange Einleitung, aber höflichkeitshalber habe ich mich ja auch ein wenig vorstellen müssen.

    Ein paar Fotos und auch ein Video habe ich in Onedrive verlinkt, wusste nicht, dass ich hier direkt Anhänge uploaden kann, viele Foren mögen keine Dateien - hier nochmals der Link: https://onedrive.live.com/?id=A137F031AE…137F031AE30FD3C

    Ich habe selbst hin und her überlegt, ob elektromagnetisch oder wie Servomotoren entkoppelt werden könnten, damit die Züge frei beweglich bleiben, bis ich die Idee hatte gar nicht zu Koppeln, damit ist eine aufwendige Entkoppelung nicht nötig. Es war hauptsächlich die Größe ausschlaggebend, mit Spulen hätte ich kaum auf ein 5 x 5 cm Würfel mit Platz für die Elektronik und Steuerung verkleinern können.

    Ich kann natürlich gerne weitere Detailfotos oder Angaben machen, aber bitte fragt einfach, was Euch interessiert. Ich möchte die Allgemeinheit hier nicht gleich mit technische Details voll schwatzen :-X

    Lg, Opus III

  • Ich kann natürlich gerne weitere Detailfotos oder Angaben machen, aber bitte fragt einfach, was Euch interessiert. Ich möchte die Allgemeinheit hier nicht gleich mit technische Details voll schwatzen :-X

    Die meisten sind doch hier um sich mit technischen Details zu befassen :)

    Ich finde den Ansatz spannend, aber welchen Zweck hat das Licht? Mich würde das stören.

  • Die meisten sind doch hier um sich mit technischen Details zu befassen :)

    Euer Wunsch ist mir Befehl :) - ein paar Details in Kurzform:

    • Gezeichnet ist alles in FreeCAD
    • Gehäuse und Mechanik mit einfachen 3D Drucker selbst gedruckt, alle Teile dauern etwa 2,5-3 Stunden pro Register
    • Für die Bistabilität miniatur Neodym Magnete, leichtgängig aber schnappen sehr angenehm spürbar
    • Für die Bewegung verwende ich einfache Servomotoren MG90S, sind schon ein bisschen höherwertig mit Metallgetriebe, aber trotzdem nur etwa 4 EUR
    • Einfache Elektronik mit IR Lichtgabel und ein paar Wiederstände, auf standard Streifenplatinen plus ein paar Kabel, Kosten in Cent-Bereich
    • Lichtringe sind Adafruit Neopixel Ringe mit je 8 adressierbare RGB LEDs, sind um etwa 2 EUR zu haben
    • Als Knöpfe verwende ich gewöhnliche Schrank/Schubladenknöpfe aus Edelstahl - sind leitend und können daher als Berührungssensor dienen
    • Ein Stückchen Acrylrohr, paar Schrauben, bisschen Filz und Samt
    • Steuerung mit PJRC (SparkFun) Teensy 4.1 - ziemlich schnell, hat genug Eingänge für 16 Register, ist Arduino-kompatibel und sehr gut für MIDI
    • Letztlich viiiiiiiele Stunden herumbasteln mit Lupe und noch mehr Stunden Programmieren
  • Ich finde den Ansatz spannend, aber welchen Zweck hat das Licht? Mich würde das stören.

    Können natürlich weggelassen werden, da spart man 2 EUR und einiges an Löt- und Programmierarbeit. Die Farbe und Lichtstärke is über Software einstellbar.

    Ich mag vielen bunten Lamperln um einen schnellen Übersicht zu bekommen und es schaut sowas von hochprofessionell und technisch aus - ich bin doch mit Spock, Uhura und Kirk oder Raumschiff Orion aufgewachsen... Auch "echte" Orgeln mit Wippschaltern (wie z.B. der Rieger Riesen-Orgel im Stephansdom) haben viiiiele Lichter ;)

    Im ernst, meine Pläne sind von verfügbaren Platz gesehen recht eng: ich kann nicht mehr als insgesamt 32 Register, maximal 48 unterbringen (2/3 x 8 x 2 links und rechts). Da ich vermutlich mit mehreren Orgeln und verschiedene Dispositionen spielen möchte (ich mag zwar Barock sehr gerne, aber bin romantische Stücke auch nicht abgeneigt, sollte ich spieltechnisch jemals so weit kommen) möchte ich mich dadurch nicht im Voraus beschränken.

    Daher plane ich dass ich die Register mehrfach belege - pro Manual oder Werk gibt es eine Taste, womit ich dann auswählen kann, welches Werk gerade auf die Registerzüge dargestellt werden soll... Also z.B. Pedal - PW - Grün mit 12 Registern + Manual I HW - Rot mit 14 Registern können abwechslend angezeigt und bedient werden, HW wird rechts (oder links, bin linkshänder) an Registerzüge 1-14 dargestellt, abwechselnd Pedal 1-12. Manual II und III kommen dann links.

    Natürlich wenn alle Werke weniger als 8 Register haben, fällt die Umschalterei weg und ich kann alles "normal" 1:1 darstellen und bedienen.

    Damit kann ich insgesamt bis zu 4 Werke mit je maximal 32 Register, insgesamt 128 belegen. Und dies ohne 128 Stück anfertigen und unterbringen zu müssen :P

  • Lade bitte die Fotos direkt hoch. Das ist einfacher. Die Elektronik hast du selbst entwickelt? Das ist interessant. Machst du das beruflich?

    Anbei noch die Bilder, Video ist zu groß, siehe Link...

    "Elektronik" und "entwickeln" wären schon Hochstaplerei - eine IR Lichtschranke (https://www.amazon.de/dp/B07S5BR48K?…_fed_asin_title) und drei Wiederstände um auf die von Teensy bevorzugte 3.3 V Pegel zu kommen. Alles eigentlich Anfängerniveau, es gibt zahlreiche Tutorials und How-To für Arduino.

    Vorkenntnisse braucht man nur, damit die richtige Ende vom Lötkolben angreift, das war es schon.

    Sonst alles "Fertigmodule":

    Die Links sind natürlich keine Werbung oder Kaufempfehlung - ich habe halt alles bei Amazon bestellt, die Dinge gibt aber ziemlich überall in ähnliche Preislage.

    Nein, beruflich bin ich in der Informatik, arbeite als Datenbank-Entwickler, also ich hatte nur bei der C++ Mikrocontroller Programmierung gewisse Vorteile.

  • "Elektronik" und "entwickeln" wären schon Hochstaplerei - .... Alles eigentlich Anfängerniveau...

    Vorkenntnisse braucht man nur, damit die richtige Ende vom Lötkolben angreift, das war es schon.


    Na, wenn das mal nicht Tiefstapelei vom Allerfeinsten ist... ;)

    Also mir bleibt schlicht "die Spucke wech" wie mann inn Ruhrpott sacht, wenn ich so tolle Sachen sehe
    und obwohl ich durchaus (aus leidvoller Erfahrung ||) weiß, an welchem Ende vom Lötkolben nicht nur Männer besser nicht anfassen sollten...
    sieht das für mich eher wenig nach Anfänger aus

    also:

    ein großes Kompliment für die tolle Arbeit

    ein herzliches Willkommen, verbunden mit der Hoffnung noch viele so interessante Ideen und Projekte von Dir hier gezeigt zu bekommen !!!

    und ganz besonders viel Spass und Freude am Entwerfen, Entwickeln, Basteln (und hier posten:* )

  • Herzlich Willkommen und vielen Dank für die interessanten Informationen und Bilder. Und natürlich ein großes Kompliment an diese wirklich ausgefuchsten Bastelarbeiten. Wahnsinn!

    kompakt, 3 Manuale mit BDO Pedal, zusammenfaltbar (Idee © Sesqualtier, Salicional oder Synthematophon, es war jemand mit einen Registernamen mit S, vielleicht sogar nicht hier, der im Büro eine faltbare Spieltisch gebaut hat…?),

    Ja, das war ich mit der Orgel im Büro. Schön, dass man sehen kann, wie die Berichte wiederum Andere zu weiteren Entwickliungen inspirieren.

    Hierunda male in george liste in evoltat

  • Die Herausforderung wird sein später eine große Anzahl Register zu steuern, z.B wenn du mit Setzer arbeitest und plötzlich sich alle Schalter bewegen sollten. Da musst du dann vermutlich nacheinander die Register bewegen. Wie sieht es eigentlich mit dem Stromverbrauch aus pro Registerzug?

    Wenn du die Orgeln rgelmäßig wechseln willst, dann kannst du es auf die Spitze treiben und die Bschriftung der Register mit einzelnen 1,x" E-Ink Displays machen. Die müssen einmal aktualisiert werden, dann bleibt der Text auch ohne Strom stehen. Die gibt es für wenige Euro das Stück. Für das experimentieren mit verschiedenen Orgeln würde ich aber ein Tablet emphehlen mit VNC. In der Praxis ist es mühsam eine Orgel über Midi anzulernen, wenn man nur mal kurz testen will.

    Am Ende des Tages wird dann die Zeit zeigen, wie gut die Mechanik tatsächlich dauerhaft funktioniert. Vielleicht nutzt du erst einmal einen Zug für ein paar Wochen täglich um Schwachstellen zu finden. Wenn du 40 Stück gebaut hast und dann amrkst, dass irgendwas Murks ist, dann ist es richtig ärgerlich.

  • elias.orgel Danke! Ich habe vor am Wochenende noch eine zu bauen - um zu sehen wie lange ich ohne Tüftelei brauche, ich werde dann Fotos von der Elektronik machen - es war echt nicht kompliziert... Hintergrund-Info: Synthematophon hat eine zusammenfaltbaren, sozusagen "Convertible" Spieltisch gebaut, sowas wie ein Cabriolet unter der VPOs. Hat mich weitgehend inspiriert...

    Synthematophon 8' schön, dass Du dich meldest, ich habe deine Beiträge ad hoc nicht mehr gefunden. Du bist wirklich nicht unerheblich schuld daran, dass meine Luftschlösser mehrere Stockwerke haben ;) Natürlich auch vielen Dank!

    Haralder sehr weise und goldrichtige Hinweise, danke. Obwohl ich mit den ersten Teilerfolge Riesenfreude habe, mit 60 UND Informatik Hintergrund (sprich die heutsotage übliche "agile" Methoden, also Loslegen ohne Nachdenken, sind mir leider allzu gut bekannt) bin schon etwas vorsichtiger... Also ich werde sicherlich nicht gleich mit 40 Stück loslegen...

    Beschriftung/Displays waren auch ein Thema, aber nachdem meine Augen ständig schwächer werden und ich immer meine Brillen suche, habe mich dagegen entschieden. Die bunten Leuchtringe erkenne ich noch allerweil...

    Ich möchte zuerst einmal ausgiebig Abnützungen und Schwachpunkte noch testen - die Mechanik ist vermultich weniger anfällig, weil sehr einfach: 3 mm PLA Druck ist schon ziemlich robust. Die Servos und die geklebte Hebel werden vermutlich eher die Schwachpunkte werden. Ich möchte vorerst mal ein paar Tage oder Wochen mit Zähler laufen lassen, bis der Schalter verreckt - ziehen, checken ob gezogen, abstoßen, checken ob wieder aus ist, hochzählen, 2-3 mal in der Sekunde und schauen wir mal wie lange es überlebt bzw. was zuerst abraucht...

    Die Servos brauchen laut Datenblatt weniger Strom, als vergleichbar starke Spulen, ich schätze an die 3-400 mA bei 5V, vertragen aber auch 6V. Unter Last gemessen habe ich sie noch nicht. Alle 32 auf einmal wird mit Sicherheit nicht gehen, dazu würde ich schätze ich Diesel-Starterkabel und/oder Feuerlöscher im Orgel brauchen. Also ich gehe davon aus, dass ich die Züge hinetereinander oder in Gruppen bewegen werde.

    Auch die Bewegung läuft in zwei Phasen ab: zuerst muss der (oder das?) Servo, so schnell, wie möglich, zum Ausschlag bewegen und das Register mitschieben/mitziehen. Danach kann sich wieder in der "Neutral"-Position zurückbegeben, um die freie manuelle Bewegung wieder möglich zu machen. Dies kann ruhig erst später erfolgen.

    Dies habe ich im Software auch schon berücksichtigt: ich habe den logischen Status (an/aus) und den physischen (gezogen/abgestoßen) voneinander getrennt. Damit meine ich, dass ich (oder Setzer) den logischen Status sofort auf "an" (oder "aus") stellen kann, Licht geht an, MIDI wird gesendet. Die Bewegung der Servo (=Änderung des physischen Zustandes) wird asynchron, erst danach ausgeführt. Hier macht mir wahrscheinlich ein wenig Verspätung oder gar Ausfall einer der Servos dann nichts aus.

    Schlimmstenfalls geht der Register an, leuchtet auf, aber bleibt "herinnen". Ich kann weiter alles bedienen, brauche nur zuerst ziehen (logische Zustand ändert sich nicht) und dann wieder abstoßen (geht aus).

  • Update:

    Also, wann irgendwas ein Murks ist, ist es wohl der Aufwand der Anfertigung... Am Wochenende habe ich noch ein Stück gebaut, aber auch ohne Tüfteln ist es erschreckend viel Arbeit: 4-5 Stunden Druck und danach gute 12-13 Stunden bis ein Registerzug steht. Bei 32 Stück werden mir wohl die Augen aus dem Kopf fallen...

    Zumindest habe ich jetzt alle Schritte für mich dokumentiert, damit in ein paar Jahren nicht das Rad nocheinmal erfinden muss.

    elias.orgel Anbei ein Foto der "Elektronik" bevor eingebaut wurde, wirklich nicht kompliziert - neben IR Lichtbrücke, 3 Wiederstände und ein paar Kabelbrücken.

    Haralder Dauer/Belastungstest rennt, ich bin gespannt, was und wie lange halten wird. Drückt mir die Daumen!

    Grüße, Opus III

  • Sehr beeindruckend!

    Was ist denn der Zeitfresser nach dem Druck? Beim Löten der Platinen könnte es einen Zeitvorteil bringen, diese am Bildschirm zu entwerfen und dann z.B. über JLCPCB produzieren zu lassen. Leiterbahnen alle fertig, nur noch Bauteile einlöten.

  • Zumindest habe ich jetzt alle Schritte für mich dokumentiert, damit in ein paar Jahren nicht das Rad nocheinmal erfinden muss.

    elias.orgel Anbei ein Foto der "Elektronik" bevor eingebaut wurde, wirklich nicht kompliziert - neben IR Lichtbrücke, 3 Wiederstände und ein paar Kabelbrücken.

    ...

    Drückt mir die Daumen!

    also, die Daumen drücke ich Dir wirklich gerne, und auch ganz feste...

    ich werde wohl nie verstehen warum andere Menschen so "scharf" darauf sind, selbstständig selbststellende RegisterSchalter zu haben ;)

    ich persönlich mag ja noch nicht einmal diese Manubrien an den Concertos... und finde Taster mit LEDs viel eleganter...

    aber das ist ja das wunderbare heutzutage, dass sich fast jeder eine Orgel genau so bauen (lassen) kann, wie er sie es möchte und sich wünscht (von Jörg über Sabine bis CetC )

    ich bin gerade dabei zu überlegen, wie ich mindestens ein Manual der Orgel in Oespel midifizieren könnte, das zusätzliche keyboard "alleine" reicht mir einfach nicht...


    Daher - weiterhin viel Spaß und Erfolg

    und lass uns bitte ausführlich an Deinem Projekt teilhaben...

    apropos Projekt

    -hand-made-four-manual-hauptwerk-organ-

    habt Ihr sowas schon gesehen ???

    und da gilt "handmade" tatsächlich bis zu den Klaviaturen - was für eine Arbeit...

  • OpusIII

    Sehr schön. Hast ja wirklich was Tolles konstruiert. Superidee ist auch die Form der Halterungen, die den definierten Abstand senkrecht und waagerecht zu weiteren Registerzügen herstellen. Danke für die Fotos. Selbststellende Registerzüge waren hier schon zur Diskussion. Irgendwie hatte niemand so richtig Lust Spulen für Elektromagnete zu wickeln

  • Was ist denn der Zeitfresser nach dem Druck

    Hauptsächlich meine Alter entsprechende Augen... Nachdem ich eine ganz einfache Drucker habe, brauchen die Teile ziemlich viel Nachbearbeitung, bis alle Kanten und Ecken sauber passen. Die Löterei ist auch sehr zeitaufwändig, es ist zwar nicht kompliziert, aber 2,54 mm Raster ist mit 60 schon grenzwertig - nur mit Lupe zu schaffen... Schön, dass es so einfach ist, damit ich nicht mit SMD Teile oder "vielfüßige" aktive Bauteile herumhantieren muss.

  • ich werde wohl nie verstehen warum andere Menschen so "scharf" darauf sind, selbstständig selbststellende RegisterSchalter zu haben ;)

    Tja, das ist so eine Sache. Manubrien sind eigentlich völlig unergonomisch und ein mechanischer Überbleibsel von früher, Diese auch noch selbstellend zu machen ist aufwändig und mechanisch wird fehleranfällig bleiben. Also rein praktisch gesehen eigentlich ziemlich blöde Sache. Aber, sie sind die auffälligste Merkmal und Unterschied zwischen "echten" und virtuellen Orgel, irgendwie ist es etwas magisches "alle Register zu ziehen".

    Knöpfe sind viel einfacher, günstiger und wartungsfrei, auch Platz ist kein Problem mehr, aber sie erinnern mich an Keyboaerds wie Juno oder FX7 mit vielen Lamperln und Knöpfe. Und Touchscreens sind natürlich fast die optimale Lösung, aber damit fühlt sich der Spieltisch für mich wie ein Computer mit angeschlossenen Keyboards an (was ja im Endeffekt der Fall ist, nicht wahr?)

    -hand-made-four-manual-hauptwerk-organ-

    Beeindruckend, sowas spornt mein Ehrgeiz unheimlich an - aber Klaviaturen zu bauen, werde ich mir nicht antun :)

  • Sehr schön. Hast ja ... Irgendwie hatte niemand so richtig Lust Spulen für Elektromagnete zu wickeln

    Vielen Dank!

    Kann ich gut verstehen, Spulen wickeln wollte ich auch nicht und eigene Wickelmaschine bauen, wie Sabine es machte, war auch nicht meins... fertige Spulen waren zu klobig und auch zu teuer. Vor allem wegen der Größe bin ich schließlich bei Servos angelangt - zugegeben, haben auch Nachteile, die Gerauschkullisse ist nervig und sie sind in Vergleich mit Spulen auch langsam - ich hoffe das Gehäuse wird ausreichend dämmen.

    Ich lasse mich jetzt mal überraschen, wie lange bzw. wie viele Zyklen die Mechanik schafft, kann sein, dass es nach ein paar Tage schlapp macht und dann ist die Kostruktion wohl Geschichte oder zumindest verbesserungswürdig...