Neuer Spieltisch von Mixtuur (NL)

  • Hier ein Link zum eine (Niederländische) Werbung:

    http://www.orgelcentrumemined.nl/index_htm_file…-%20Intrada.pdf
    (einfach nur die Bilder anschauen :))

    Mir gefallen die beide kleine Touchscreens für die einfache Bedienung der verschiedene Samplesets. So wird ein virtuelles Orgel Hauszimmertauglich 8-)

    Wie haben sie dies wohl gemacht? Eine separate Software welche über MIDI mit Hauptwerk kommuniziert??
    Ich finde die Ansatz wirklich sehr Interessant

    Gruss
    Erik

  • Hallo Erik, daß ist ein sehr schöner...und vor allem ein sinnvoller Ansatz. Das virtuelle Spieltischbild braucht doch wenn man ehrlich ist sowieso niemand. Lediglich die Bedienelemente anzuzeigen ist ein sehr guter Gedanke. Bei der Casavant Frere Orgel hatte man das auch schon umgesetzt und nur die Register, Setzer und Schweller im der virtuellen Konsole angezeigt.

    Endlich mal ein Hersteller der erkannt hat worum es geht....

    • Offizieller Beitrag

    Über Geschmack lässt sich wie immer streiten - ich finde es etwas schade, dass der Spieltisch im Prinzip nicht anders aussieht, als eine beliebige (digitale) Sakralorgel innerhalb der letzten Jahrzehnte.

    Einzige "Innovation" sind die beiden (zu) kleinen Touchscreens. Mit ach und krach lassen sich da höchstens 60 Registerwippen darauf unterbringen. Wer will sich da heute noch freiwillig so einschränken müssen, wenn er mit Hauptwerk oder GrandOrgue arbeitet?! Das reicht genau genommen noch nicht mal um alle Bedienelemente des Sets Walcker Wildervank darauf unterzubringen. Geschweige denn größere Sets, die man dank der Floating Manuals auch auf 2 manualigen Tischen ganz gut spielen kann. Aber auch hierfür sind keine gesonderten Bedienelemente vorgesehen.

    Die Bildschirmmasken selbst kann man grundsätzlich auch direkt in Hauptwerk oder GrandOrgue so programmieren. Aber wahrscheinlich kommt hier eine separate Midi-Ansteuerung zum Einsatz, die sicher auch nochmal unnötiges Geld kostet.

    Die Frage Bildschirmgrafik ja oder nein, würde ich für mich selbst wie folgt beantworten:

    - Wenn ich ein Sampleset zum bloßen Orgelüben geladen habe, kann ich auch auf Grafik verzichten und nur die Bedienelemente zur Verfügung haben. Dann kann ich meine virtuelle Orgel einfach als zweckmäßige Sakralorgel mit verbessertem Klang betrachten.

    - Aber unter virtueller Orgel mit Hauptwerk oder GrandOrgue verstehe ich durchaus noch mehr als eine Sakralorgel zum Üben. Ich begebe mich gerne damit auf "Orgel-Erkundungsreise" - kann die unterschiedlichsten, kostbaren Originale virtuell erleben, an die ich in der Realität wohl nie heran käme, weil sie entweder zu weit weg sind, oder ich nicht die ausreichende Qualifikation dafür hätte. Um diese Illusion aber in mir aufzubauen, bedarf es mehr als eines einigermaßen Vorbildähnlichen (von realistisch mag ich gar nicht reden) Klangbildes. Auch das Auge ist bei dieser Illusion maßgeblich mit beteiligt. Viele Set-Hersteller haben das erkannt und versuchen dementsprechend ihre Grafikanzeigen darauf auszurichten. Darauf wollte ich nicht von vornhinein bei einem neuen Spieltisch gänzlich verzichten müssen.

    Mein Fazit:

    Dieser Spieltisch müsste für mich mindestens 3, besser 4 dieser Touchscreens haben.

    In Anbetracht des schlichten Designs und der spartanischen Ausstattung, müsste es möglich sein, so einen Spieltisch für um die 2000,- € auf den Markt zu bringen - dann könnte es auch für mich interessant sein mit Einschränkungen zu leben - dafür muss ich nicht bauen.

    Leider kosten reine Midi-Spieltische dann in der Praxis auch noch oft deutlich mehr, als eine Digitalorgel, obwohl einiges an Aufwand der Klangerzeugung , Verstärkung und Abstrahlung gegenüber der Digitalorgel wegfällt. Ergo, wenn eine günstige Digitalorgel für 4000,- € zu bekommen ist, darf ein reiner, vergleichbarer Spieltisch nicht 6000,- € kosten, sondern nur 2000 bis 3000,-.

    Kennt jemand den tatsächlichen Preis dieses neuen Spieltisches?

    Gruß Michael

  • Zitat


    Kennt jemand den tatsächlichen Preis dieses neuen Spieltisches?

    Nur für kurze Zeit eine Einführungspreis von € 9900
    (inkl. Hauptwerk Advantage, 7 Samplesets und 6 fache Abstrahlung)

  • Knapp 10.000 Euronen für das Teil aus Spanplatte und Kuststofftasten? Ich werd verrückt...das gibt keiner dafür aus. Das ganze gefällt mir optisch eigentlich recht gut...
    Entgegen Michaels Ansatz ist mit wie gesagt der virtuelle Spieltisch nicht wichtig. Aber ich gebe ihm Recht, daß man hätte jeweils rechts und links einen Touchmonitor hinbauen können, die dann eben zwei Registerstaffeleien imitieren. Aber trotzdem bin ich der Meinung daß z. B. 85 Register auf einem Touchscreen total unübersichtlich sind.
    Mit Wippen oder Manubrien hat man einen sofortigen Überblick was gezogen ist oder eben nicht.

    Ich sag ja...der Ansatz ist nicht schlecht...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original geschrieben von Erik

    (inkl. Hauptwerk Advantage, 7 Samplesets und 6 fache Abstrahlung)

    Offensichtlich handelt es sich dann nicht um einen Spieltisch, sondern um eine komplette virtuelle Orgel ?!

    Dann muss wohl auch ein Computer und Verstärker mit enthalten sein. Das relativiert den Preis dann zwar etwas, aber es scheint mir trotz allem dann noch viel mehr überteuert als ich mir vorstellen konnte.

    Nein - den Ansatz eine virtuelle Sampling-Orgel genau so zu konzipieren wie eine traditionelle Sakralorgel, halte ich für ungünstig. Dabei können die Samplesets ihre eigentlichen Qualitäten nicht ausreichend ausspielen.

    Eine 6-Kanal Abstrahlung in dieser Anordnung ist für den Zweck einfach daneben! Damit vermurkst man den Klang jedes guten Samplesets. Es wird einfach ziemlich sinnfrei in verschiedene Richtungen abgestrahlt, genau so, wie man es bei den Sakralorgeln macht. Auf diese Art zerstört man den akustischen originalen Raumeindruck zumindest von räumlich aufgenommenen Sets praktisch vollständig.

    Wenn schon unbedingt die Lautsprecher im Spieltisch integriert sein sollen, dann gehören in der Standardausführung Nahfeldmonitor-Lautsprecher in geeigneter Platzierung eingebaut! Also in Ohrhöhe und absolut ohne störende Reflexionsflächen im Abstrahlwinkel. Die Lautsprecher im Registerbrett neben den davorliegenden Orgelseitenteilen sind akustisch sehr ungünstig angeordnet.

    Da ich die Orgel selbst nicht begutachtet habe, kann ich bei diesem Gesamtkonzept nur vermuten, dass wahrscheinlich auch die Lautsprecher selbst und die Verstärker nur Sakralorgelniveau besitzen. Das was ich dort in Orgeln für mehrere zig-tausend Euro schon verbaut gesehen habe, entspricht kaum der unteren Mittelklasse an Lautsprecher-Chassis und Verstärkern die es am Markt gibt. Viel "Effekt" mit vielen Billiglautsprechern scheint da die Devise zu sein - bei maximalem Gewinnfaktor.

    Warum - so frage ich mich - passt bei einem Preis von 9900,- € dann nicht zumindest nochmal eine weitere dieser billigen Fatar-Klaviaturen für rund 150,- € mit dazu, damit man dann zumindest ein 3-manualiges Instrument hat? Der Platz dazu wäre doch vorhanden.

    Nein - es gibt leider gar nichts was mich hier überzeugen könnte - auch der Kontrast der schwarzen Lautsprecherabdeckungen ist mir viel zu heftig - aber das ist ja wie gesagt noch Geschmacksache.

  • Ich habe ihn bei Kisselbach in Baunatal angespielt.
    Eigentlich sehr gut gemacht, aber um die Register im Display zu erkennen ist schon ein sehr genaues Hinsehen nötig. Ansonsten ist der Spieltisch gut verarbeitet. Die Klangabstrahlung hingegen verdient ein Lob wie ich finde. Ohne zusätzliche Lautsprecher kommt der spieltisch sehr gut aus. Die interne Klangabstrahlung reicht vollkommen. Die ganze Orgel wird samt Windgeräuschen sehr gut dargestellt.

    Aus meiner Sicht ist das ein Spieltisch mit sehr gutem Konzept...wenn das absolute Minus mit den kleinen Touchsreens nicht wär würde ich ihn empfehlen.
    Ich denke der Hersteller kann da noch was verbessern...aber dann...eine echte Alternative.

    • Offizieller Beitrag

    Das dürfte ganz am jeweiligen Sampleset liegen, ob es mit der gegebenen Abstrahlung einigermaßen authentisch wirkt. Mit welchem oder welchen Sets hast Du denn den Spieltisch antesten können?

    Oder ist das ganze ger nicht vorgesehen um jedes beliebige Sampleset damit verwenden zu können? Es muss ja sicher auch zuerst auf die Displays angepasst werden können.