Genelec M Series Nahfeldmonitore

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    Ermuntert von den anderen Threads hier über Abstrahlung und Nahfeldmonitore, habe ich mal wieder geschaut, was es aktuell Interessantes am Markt gibt. Da fiel mir eine neue Serie bei Genelec auf, die es wohl erst seit kurzem gibt und die preislich nun schon bedrohlich nah an meine Schmerzgrenze rückt:

    Die Genelec M030 (5" Woofer) und ihr größerer Bruder M040 (6,5" Woofer) :

    http://www.genelec.com/news/latest-ne…-for-tec-award/

    Preislich liegen diese beiden Modelle wesentlich unter den bisherigen Modellen Genelec 8030 und 8040 und was ich bisher im Web herausgefunden habe, sollen sie klanglich wohl mindestens ebenbürtig sein.

    Was mich persönlich für den Einsatz in meinen virtuellen Orgeln immer etwas abgehalten hatte, abgesehen natürlich vom deftigen Preis, war die hinterseitige Bassreflexöffnung, da ich eine Orgel auch gerne wandnah stellen können möchte, bzw. auch das Gehäuse nach hinten geschlossen ist. Die neue M-Serie hat nun pfiffigerweise die Bassreflexöffnungen in den beiden angeformten Standfüßen links und rechts integriert und strahlt demnach nach unten hinten und unten vorne ab. Damit ist eine Tischaufstellung nun eingeplant und eine Aufstellung in Wandnähe vermutlich als weniger kritisch zu werten.

    Die Genelecs waren aber bei all meinen Hörsitzungen im Direktvergleich einfach immer am angenehmsten und für meine Ohren originalgetreuesten zu hören, gegenüber allen anderen Fabrikaten.

    Ich habe nun kurzerhand ein Pärchen der größeren M040 zum Test geordert und hoffe, sie dann auch zu behalten.

    An Testberichten gibt es auf der Thomann-Seite folgende Links:

    - http://www.thomann.de/de/cat_amazona…=5248&ar=317810
    - http://www.thomann.de/de/cat_bonedo~…32923&ar=317810
    - http://www.thomann.de/de/cat_musicra…88043&ar=317810

    [red]Hat jemand schon Erfahrung mit der Genelec M Serie gemacht?[/red]

    Oder hat jemand evtl. weitere interessante Testberichte im Web entdeckt?

    Gruß Michael

  • Hallo Michael,

    die M040 hatte ich auch eine Zeit lang im Auge. Aber sorry - 1200€ pro Paar - das geht bei mir (momentan) nicht.
    Ich denke, dass du damit keinen Fehler begangen hast. In Verbindung mit einem Subwoofer sollte das die größeren Genelecs ersetzen.

  • Ich erwarte einen vollständigen Bericht.

    Das Thema schiebe ich seit 1 1/2 Jahren immer wieder auf.
    Die Yamaha HS (ohne Sub) habe ich probiert und für ungeeignet empfunden. Im Moment werkeln noch meine Bose PC Lautsprecher, wobei ich mir immer öfter den Kopfhörer aufsetze um die volle Dröhnung und Raumeffekte abzufassen.

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    Zitat

    Original geschrieben von benediktwoll

    Aber sorry - 1200€ pro Paar...

    Klar, ist ne Menge Geld für die kleinen Viecher. Aber: Bei Thomann gibt's ja immer mal wieder Versandrückläufer. So bekomme ich sie das Stück für "nur" 555,- €. Die für mich in Frage kommende Genelec 8040 kostete bisher immer fast 1000,- € das Stück.

    Mal angenommen ich kaufe erst mittelprächtige Nahfeldmonitore vom Hersteller XY für 200,- € das Stück, dann sind auch 400,- € weg. Dann werde ich vermutlich doch immer den Klang der Genelec im Kopf haben. Dann kaufe ich mir deswegen wieder irgendwann bessere mittelprächtige Nahfeldmonitore von Hersteller Z für 350,- € das Stück. Damit sind dann nochmal 700,- € weg. Zusammen dann schon 1100,- € und ich werde vermutlich noch nicht richtig glücklich damit, weil der Klang eben doch nicht rankommt. Mit dem Geld hätte ich also gleich diese Genelec M040 kaufen können.

    Zitat

    Original geschrieben von Abstrakte

    Ich erwarte einen vollständigen Bericht.

    Ei ei, Sir. 8-)

    Zitat

    Die Yamaha HS (ohne Sub) habe ich probiert und für ungeeignet empfunden.

    Naja, ich habe ein Paar Yamaha HS-50. Im Direktvergleich haben die mir eigentlich genausowenig gefallen wie andere in noch höheren Preisklassen, z.B. von Adam oder KRK. Es war wie meistens im Leben ein Kompromisskauf mit Rücksicht auf den Geldbeutel. Für sich alleine betrachtet zu Hause an meiner 2-manualigen mit Subwoofer bestehend aus den beiden original 30-Zöllern der Eminent könnte man darauf schwören, dass das ganze absolut super klingt. Für das was sie kosten finde ich sie auch nach wie vor sehr gut und preiswert. Wenn ich nicht ganz genau wüsste, dass es eben nochmal spürbar besser geht.

    Die letzte Zeit spiele ich daher unbewusst viel mit Kopfhörer, besonders die neuen großen Sets mit reichlich Nachhall wie Doesburg oder Utrecht. Diese Sets eigenen sich auch überhaupt nicht an meiner großen Orgel mit 8 bzw. 10 Kanal Raumbeschallung. Gerade dort möchte ich die Genelec als 2. Abstrahlvariante für solche Art von Sample-Sets einsetzen, als Alternative zum Kopfhörer.

    • Offizieller Beitrag

    Heute hat mir die Postbotin auch ein Paket von Thomann zugestellt - sie war allerdings froh, dass ich ihr beim Tragen geholfen hatte. Die kleinen Genelec M040 sind doch garnicht so leicht.

    Der Umkarton war kaum größer als beide Originalschachteln darin - also quasi keine Zusatzpolsterung - schluck :-afraid: Die Originalkartons der Boxen waren mit Thomann-Klebeband zugeklebt, da es sich ja um B-Stock-Ware handelt, die schon ein Kunde zur Probe bei sich hatte und deshalb günstiger verkauft wird. Die teuren Genelecs sind darin in etwa verpackt wie ein Treteimer aus dem Ikea-Markt. Oben und unten eine Eierpappe nicht sehr dick und die Box in einer Plastiktüte- das wars :o Und ich dachte die kommen bestimmt in vergoldeter Watte dick eingepackt zu mir - aber gut, sie haben die Reise anscheinend überlebt und die Packung ist recyclebar.

    Die Optik der beiden schwarzen Lautsprecherboxen ist schlicht und doch edel. Der Markenschriftzug befindet sich nur dezent auf der Rückseite. Aber für mich dürfen Lautsprecher meinetwegen aussehen wie Kuhfladen, wenn sie nur wirklich gut klingen - stinken sollten sie allerdings nicht - es kommt mir einzig auf den Klang an. Die von Thomann vorsorglich angekündigten kleinen Kratzer, die evtl. bei B-Stock-Ware vorhanden sein könnten, finden sich bei mir nicht - auch gut.

    So - zum Anschließen und Probehören werde ich mich jetzt erstmal etwas zurückziehen und später weiterberichten.

    • Offizieller Beitrag

    :D Die "Quietschekistchen" sind mir doch in kürzester Zeit schon viel zu sehr ans Herz gewachsen. An das Geld verschwende ich keinen überflüssigen Gedanken mehr. Kaum eine Investition der letzten Jahre hat sich wohl mehr gelohnt als das - jeder Cent ist gut angelegt.

    Ich habe zwar jetzt zuhause den Direktvergleich nicht mit den Genelec 8040 aber schon die Vergleiche mit meinen anderen Lautsprechern zeigen ganz unmissverständlich was bei Genelec Sache ist. Und da scheint die M-Serie wohl kein negativer Ausreißer zu sein, trotz des günstigeren Preises.

    Zunächst die Richtcharakteristik, die man von einem Nahfeldmonitor erwarten sollte: Starke axiale Bündelung der Abstrahlung, um möglichst wenig Schallenergie an die reflektierenden Wände und Decken abzugeben. Verlässt man mit dem Ohr das axiale Hörzentrum, dann wird lediglich der Schalldruck geringer, also leiser, aber das Klangbild bleibt vollkommen gleich, ohne jegliche erkennbare Färbung im Frequenzspektrum - ich wüsste nicht, wie das besser sein sollte - es ist einfach bei Genelec vorbildlich!

    Den Frequenzgang selbst habe ich nicht vermessen, aber es ist erstaunlich auffällig, dass bei guten Samplesets absolut keine spezifischen Töne lauter oder leiser sind als beim Rest der Töne. Fällt ein Ton mal zu laut aus, dann vergleiche ich mit einem anderen Register und stelle lediglich fest, dass dies ein Ausreißer im Sample ist - entweder an der Orgel schon so, oder vermutlich einfach vom Sampleset-Produzenten schlecht nachgearbeitet. Das geht so gleichmäßig herunter bis zu den angegebenen 50 Hz. Selbst in diesem kritischen Bereich keine merklichen Einbrüche oder Überhöhungen feststellbar.

    Der enorme Vorteil dieses sehr ausgeglichenen Frequenzgangs für eine virtuelle Orgel besteht vor allem darin, dass eigentlich kein Sampleset nur wegen der Unzulänglichkeiten der Lautsprecher nachintoniert werden müsste. Gerade wenn man wie ich sehr viele verschiedene Samplesets benutzt, ist dieser ständig bei jedem neuen Set wiederkehrende Intonationsaufwand nicht zu unterschätzen! Beim schlichten Hören von Musik ist das kein sehr störender Faktor, aber beim Spielen einer Orgel mit vielen Einzeltönen ist das ein sehr wichtiger Aspekt zur Lautsprecherauswahl !

    Ein 8 Fuß-Register ist damit vom Frequenzbereich gut abgedeckt und selbst ein 16 Fuß-Register geht damit gefühlt noch recht weit sauber spielbar herunter. Natürlich sind dort bei den tiefen Tönen die Grundfrequenz nur entsprechend abgeschwächt wahrnehmbar, aber ein großer Teil der Schallenergie dieser Register besteht sowieso aus Obertönen, die in dem Fall ja ausgezeichnet gut dargestellt werden. Ähnliches trifft auch noch auf die 32-Fuss-Register zu. Man hat den Eindruck eigentlich keinen Subwoofer zu benötigen. Das macht sowieso nur Sinn, wenn der Raum auch groß genug ist, Frequenzen unter 50 Hz einigermaßen sauber abzubilden.

    Die Auflösung dieser Genelecs ist wirklich beachtlich. Es sind feinste klangliche Details und Nuancen in der Pfeifenansprache und dem Windgeräusch heraushörbar, wie ich es eigentlich nur von guten Kopfhörern bisher kannte. Trotzdem ist eine Klangqualität wie bei sehr guten Kopfhörern damit eben nur zum Teil möglich, wenn doch immerhin schon zu einem sehr großen Teil. Das liegt aber in der Natur der Sache.

    Sehr auffällig ist auch, dass nun bei vielen Sets die Mixturen deutlich angenehmer und weniger scharf klingen, als mit vielen anderen Lautsprechern. Nachteilig allerdings, dass man nun in Sets die man bisher für gut hielt doch auch gewisse Schwächen des Sets damit aufdeckt.

    Die räumliche Abbildung des Klangpanoramas lässt keinerlei Wünsche offen. Sofern die Boxen optimal in der Hörposition ausgerichtet sind, nimmt man einen sehr räumlichen, transparenten Klang wahr, indem es bei entsprechendem Samplematerial leicht fällt, die Richtung von gehörten Pfeifen zu orten.

    Eines darf aber nicht verschwiegen werden, was offensichtlich viele Anwender völlig falsch interpretieren!! Es handelt sich wirklich um reinrassige Nahfeldmonitore - zur Raumbeschallung sind diese vollkommen ungeeignet und es wäre damit mehr oder weniger das Geld verbrannt.

    Das heißt, die geschilderten Klangeindrücke treten nur auf, wenn die Boxen in Ohrposition höchstens etwa 50 cm von den Ohren entfernt und auf die Ohren ausgerichtet aufgestellt werden. Jeder weitere Abstand verschlechtert den Höreindruck ganz spürbar. Ebenso eine zu hohe Hörposition, wie ich sie zunächst für meinen gerade neu im Aufbau befindlichen Spielschrank geplant hatte. Auch das Herabneigen der Lautsprecher Richtung Ohr von der erhöhten Position bringt mir nicht das gewünschte Klangerlebnis. Ich muss also meinen neuen Spielschrank umdisponieren - aber deswegen habe ich ihn extra auch wieder leicht veränderbar konzipiert.

    Es ist damit also wirklich nur die Position des Organisten am Spieltisch hervorragend zu beschallen. Weitere Mithörer erleben einen ganz anderen, viel weniger schönen Klang. Versuchsweise habe ich mal den Raum mit den Genelecs beschallt. Sofort treten wieder die üblichen unschönen Raumeinflüsse auf, die das Klangbild besonders bei den sehr halligen Samplesets annähernd unerträglich machen können.

    Ebenso ist bei Raumbeschallung die erreichbare Lautstärke der Genelec M040 eingeschränkt. Der Tieftöner ist im Tutti der Doesburg dann schnell am Anschlag! Beim Nahfeldhören reicht das aber mehr als DICKE aus.

    [red]Liebe Leute - nehmt bitte zur Raumbeschallung ganz andere Boxen und baut auch ja keine Pfeifenprospekte vor die Genelec Nahfeldmonitore - damit ist der Klang vollkommen ruiniert. Wer solche Abstrahlungen plant, sollte wirklich besser andere und evtl. auch billigere Lautsprecher dazu verwenden.[/red]

    Ebenso macht die Verwendung von 4 Stück für Surround-Beschallung wenig Sinn. Hiermit befindet man sich umgehend wieder im Bereich der Raumbeschallung, wo einfach völlig andere Gesetzmäßigkeiten gelten.

    Gruß Michael

  • vielen Dank für die ausführliche und interessante Lektüre zu den Genelecs!! :)

    Darf ich deinem Text entnehmen, dass es ziemlich schwierig bis unmöglich sein dürfte, mit 4 Lautsprechern (Front+Rear) einen quadratischen 16m² Raum so zu beschallen, dass die Doesburg dort gut erlebbar wird ? Hab das mittlerweile als "Orgelzimmer" abgestellt, da stehen außer Spieltisch, großem Teppich und nem Pianino keine andren Dinge mehr =)
    Hatte immer die Hoffnung, irgendwann eine virtuelle Großorgel für einen kleinen Raum ganz erlebbar zu machen =)

    liebe Grüße,
    Florian

  • das hört sich erst mal gut an, soundmäßig.
    optisch habe ich jetzt Bedenken. Passen doch solche Schuhkartons nicht in das Bild eines Spieltisches.
    Wäre es zu viel verlangt ein Bild zu posten, mit der für dein Empfinden optimalen Position der Boxen. Dann kann ich mir global vorstellen, wie das an meiner Anlage wirkt.
    Ich grübele schon über einen Selbstbau nach. Das Chassis dann optisch möglichst unauffällig am Spieltisch integriert.
    Zersäge doch einmal eine der 2 neuen Boxen und schaue was da für Technik verbaut ist :I:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original geschrieben von florianf

    Darf ich deinem Text entnehmen, dass es ziemlich schwierig bis unmöglich sein dürfte, mit 4 Lautsprechern (Front+Rear) einen quadratischen 16m² Raum so zu beschallen, dass die Doesburg dort gut erlebbar wird ?


    Schwierig sicher schon, aber nicht unmöglich. Aber vor allem bei den Sets mit viel Nachhall wirkt sich die Überlagerung der Signale mit der Akustik des Abhörraums in der Regel besonders unangenehm aus. Die Doesburg ist da leider keine Ausnahme. Je kleiner und schallhärter ein Raum ist, umso schwieriger wird es aber. Einfacher tut man sich immer mit einer Nahfeldbeschallung, die den Anteil der Raumakustik von vornherein möglichst gering hält. Aber das bedingt eben die äußerst ohrnahe Aufstellung der Lautsprecher, die gleichzeitig die Verwendung von "Surround-Nahfeldboxen" weitestgehend ausschließt.

    Zitat

    Hab das mittlerweile als "Orgelzimmer" abgestellt, da stehen außer Spieltisch, großem Teppich und nem Pianino keine andren Dinge mehr =)
    Hatte immer die Hoffnung, irgendwann eine virtuelle Großorgel für einen kleinen Raum ganz erlebbar zu machen =)

    Wenn es denn unbedingt mit Surroundabstrahlung sein soll, dann würde ich versuchen, die Raumakustik so gut wie möglich zu bedämpfen, 2 gute Lautsprecherpaare, die auch wirklich für Raumbeschallung geeignet sind auswählen und dann versuchen die Doesburg in sämtlichen Registern möglichst gut auf diese Konstellation in diesem Raum hin auszuintonieren. Das ist sicher mit ziemlichem Aufwand verbunden, dürfte dann aber wahrscheinlich zu einem auch zufriedenstellenden Ergebnis führen. Dafür eignen sich aber meiner Meinung nach die Genelec Nahfeldmonitore nicht. Sicher gibt es weniger stark bündelnde Vertreter die sich noch der Gruppe der Nahfeldmonitore zurechnen wollen, die aber eher eine Charakteristik von HiFi-Lautsprechern aufweisen. Diese wären dann für diesen Zweck besser geeignet.

    Wenn dieser Raum wirklich nur als Orgelraum dienen soll und die Optik keine große Rolle spielt, dann würde ich den Aufwand betreiben und ihn genau so bedämpfen wie das in einem Tonstudio gemacht wird. Akustikelemente an Wänden und Decken und ein großer Teppich liegt ja schon. Das wären sicher beste Voraussetzungen für ein tolles Orgelerlebnis !

    Viel einfacher ist natürlich ein Paar Genelec M040 in Nahfeldaufstellung zu betreiben. Man muss dann nichts weiter tun und hat sofort ein tolles Erlebnis. Keine notwendige Raumveränderung, keine Intonation und keine mühsame Auswahl von für die Anwendung geeigneten Lautsprechern. Natürlich "nur" in Stereo und nur optimal für den Orgelspieler selbst.

    [hr]

    Zitat

    Original geschrieben von Abstrakte

    das hört sich erst mal gut an, soundmäßig.

    Das ist wohl wahr.

    Zitat

    optisch habe ich jetzt Bedenken. Passen doch solche Schuhkartons nicht in das Bild eines Spieltisches.
    Wäre es zu viel verlangt ein Bild zu posten, mit der für dein Empfinden optimalen Position der Boxen. Dann kann ich mir global vorstellen, wie das an meiner Anlage wirkt.

    Die meisten schönen Spieltische in hervorragender Schreinerqualität für Hauptwerk die ich bisher im Internet so gesehen habe, taugen für die wirklichen Anforderungen einer idealen virtuellen Orgel meist sehr wenig. Sie sind einfach nicht auf die besonderen Voraussetzungen hin konstruiert. Das was den allermeisten Konstruktionen fehlt, ist ein vernünftiges Konzept für die Klangabstrahlung. Meist ist nichtmal irgendwo ein Platz für Lautsprecher vorgesehen, und wenn überhaupt, dann akustisch total ungünstig. Investieren diese Leute alle freiwillig so viel Geld in diese Spieltische um dann mit Kopfhörer zu hören??

    Zitat

    Ich grübele schon über einen Selbstbau nach. Das Chassis dann optisch möglichst unauffällig am Spieltisch integriert.

    Es ist nicht zu vergessen, dass die Spieltische in den Kirchen auch meist die Plätze sind, wo sich die Orgel am wenigsten toll anhört. Das will ich bestimmt nicht auf meine virtuelle Orgel zuhause projizieren, deshalb darf sie wegen mir auch gerne eine eigenständige Optik haben und es sollen ruhig Lautsprecher zu sehen sein - man muss sich eigentlich mit Genelecs auch nicht schämen ;)

    Frage: Macht das besondere an unseren virtuellen Orgeln nicht gerade der besonders schöne Klang aus???
    Also ich für meinen Teil, ordne da die Optik des Spieltisches gerne dem Klang unter!

    Für mich zeichnet sich aber schon eindeutig ab, dass die oft zitierte Anordnung im gleichschenkligen Stereodreieck nicht zu den besten Ergebnissen führt. Viel räumlicher und differenzierter wird das Klangbild, wenn die Lautsprecher deutlich weiter auseinander stehen und wesentlich mehr von links und von rechts auf die Ohren abstrahlen, mit ca. 50 cm Abstand dazu. Bei dieser Nähe sind die Vorteile des Nahfeldhörens auch noch in kleineren Räumen durchaus relevant und trotzdem geht die Stereomitte dadurch keineswegs verloren. Der Effekt ist dann schon sehr ähnlich, als ob man einen Kopfhörer auf hat.

    Die optimale Position ist letztlich noch nicht ganz ermittelt, aber es ist schon soviel klar, dass ich (leider) die Boxen nicht unmittelbar im neuen Spielschrank unterbringen werde wie ursprünglich vorgesehen, sondern mittels irgendwelcher noch zu konstruierender "Ausleger" links und rechts davon anbringen werde. Ein Foto kann ich deswegen davon im Moment noch nicht machen. Als vergleichendes Beispiel fällt mir jetzt ein moderner Omnibus ein, dessen großflächige Spiegel links und rechts außen hängen und heute hübsch aerodynamisch verkleidet sind. Eigentlich nicht sehr schön dass sie aussen sind, aber eben zweckmäßiger als wenn man sie innen anbringen würde :D

    Zitat

    Zersäge doch einmal eine der 2 neuen Boxen und schaue was da für Technik verbaut ist

    Es wird mit ziemlicher Sicherheit dort nicht allzu viel Spektakuläres auftauchen. Zwei gute Chassis und eine Elektronik aus 2 Verstärkern mit aktiver Frequenzweiche pro Box. Die Kunst liegt im Gesamtkonzept und dann vor allem in der sehr feinfühligen Abstimmung sämtlicher Komponenten.


    Gruß Michael

  • das Autobusbeispiel habe ich auch schon seit 3 Tagen im Kopf . 2 Doofe ein Gedanke :D

    Wenn man jetzt noch die Registerknöpfe elegant im Autobusspiegel unterbringen könnte, hätte man 2 Fliegen mit einer Klappe erlegt. Hier liegt noch Entwicklungspotential.

    • Offizieller Beitrag

    Da triffst Du meiner Meinung nach genau den Nagel auf den Kopf. Da wo die akustisch beste Position für die Lautsprecher ist, ist gleichzeitig leider auch ungefähr die günstigste Position für die Registerknöpfe. Je mehr Manualklaviaturen man verwendet, umso weniger Spielraum bleibt auch, das durch unterschiedliche Positionen in der Montagehöhe zu umgehen.

    Eine echte Herausforderung bei der Konzeption des Spieltisches.

  • ich würde auch ein Bild mit provisorischer Aufstellung nehmen.
    Interessieren würde mich auch die geeignete Höhe der Box. Sagen wir mal, Mitte Tweeter von dort +/- Mitte Ohr.
    Ich möchte bis Ende 2014 solchen Busspiegel mit Registerknöpfen konstruiert haben. Können wir auch gerne zusammen machen online. Wir bauen die dann in Serie und verkaufen davon 1000 Stück an die treuen HW Kunden in USA, die alles kaufen wenn nur "für HW" drausteht :D

    • Offizieller Beitrag

    Die Idee ist gut - damit werden wir unendlich reich werden, wie alle anderen Hersteller im HW-Bereich auch :-wow:

    Also dann doch mal die eingeklagten Fotos von meiner "Labororgel Modell 2". Alles wie gesagt noch sehr im Aufbau begriffen. Ähnlichkeiten zu IKEA-Regalsystemen eines nordischen Herstellers dessen Namen ich hier nicht nennen will wären rein zufällig und gewollt - ist allerdings aus echter Schwarzwälder Bauhaustanne gezimmert. :D

    Die Genelecs stehen aber hier im Moment akustisch gesehen so viel zu dicht zusammen, obwohl diese Aufstellung ziemlich genau das vielzitierte gleichschenklige Stereodreieck mit 60 Grad verkörpert. Nach meine Versuchen zufolge müssten sie aussen am Spielschrank hängen und noch weiter Richtung Orgelbank vorgezogen und dann genau auf die Ohren ausgerichtet.

    Von der Höhe her wollte ich sie eigentlich eine Etage höher unterbringen, wo jetzt die größeren Victas zu sehen sind und dann nach unten Richtung Ohren neigen - aber leider ist das dann klanglich ziemlich daneben. Die Höhe auf der Ebene des Notenpultes ist dagegen optimal. Der Hochtöner befindet sich dabei ziemlich genau in Ohrenhöhe.

  • Hallo Michael,

    vielen Dank erstmal für Deinen Bericht von wegens der Genelec's usw......

    Meine alten AKAI HiFi-Boxen 3-Wegesystem SR-H210 haben jeweils kaputte Tieftöner,
    die Membran ist gerissen, teilweise pulverisiert, naja die Dinger waren gut 30 Jahre alt
    und haben die Rente verdient....

    Repariert hätte ich den Lautsprecher gerne bzw. ersetzt, aber ich hab mir sagen lassen
    wenn nicht genau der gleiche Lautsprecher eingebaut wird ist das Klangerlebnis unter
    Umständen bescheiden !?
    Weiterhin wo bring ich denn dieselben Lautsprecher her ???
    Die AKAI Boxen die ansonsten noch tadellos aussehen und funktionieren, einfach
    wegzuschmeissen kostet mich Überwindung.

    Mein Haus und Hoflieferant in Sachen Musik-Equipment (http://www.musik-produktiv.de)
    schwärmt in den höchsten Tönen von den neuen Brüllwürfeln von Genelec M040
    (kein Wunder wenn die Kasse klingelt !)
    die hatte er auch noch im Sortiment Genelec 8020 CPM für das kleine, heimelige Tonstudio !!
    bräuchte ich dazu denn noch einen Subwoofer, was meinst Du ?!

    Dank und Gruß ;)

    Eberhard

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Eberhard,

    die kleinen 8020 habe ich auch schon gehört und diese haben auch so ein feines Genelec-typisches Klangbild. Allerdings nochmal deutlich weniger Fundament im Bassbereich. Aufgrund des niedrigeren Preises und der kompakten Größe hatte ich mir diese auch zuerst überlegt. Aber wenn man nicht gerade nur Samplesets von Positivorgeln auf 8-Fuß-Basis spielen will, kommt man um einen Subwoofer wohl kaum herum.

    Und der sollte dann auch noch einen relativ weiten Bereich nach oben bis über 70 Hz gut abdecken können. Ein adäquater Subwoofer von Genelec kostet dann nochmals ein hübsches Sümmchen. Zusammen ist das dann deutlich mehr als ein Paar der M040 kosten würde. Außerdem ist bei höheren Trennfrequenzen im Bassbereich der Mono-Subwoofer schon deutlich in der Richtung zu orten, wodurch das Gesamtklangbild dann etwas zerfällt. Um das zu verhindern müsste man dann zwei gleiche Subwoofer verwenden und diese unterhalb jeder einzelnen Box platzieren. Damit wird dann der Spaß noch teurer und man könnte wohl auch gleich 2 große Dreiwege-Boxen aufstellen.

    Ich muss sagen ich höre mit den Genelec M040 die meiste Zeit ganz ohne Subwoofer und bilde mir ein, dass mir dabei im Großen und Ganzen nichts am Klang fehlt. Gelegentlich schalte ich mal meinen Subwoofer Canton AS 85.2 SC hinzu, aber nur ganz dezent und nur mit der niedrigsten einstellbaren Übergangsfrequenz von ca. 55 Hz. damit lässt sich nochmal ein wenig Bauchgefühl hervorbringen, aber ich glaube dem guten Klang schadet es letztlich doch mehr als es nützt.

    Gruß Michael

  • Hallo Michael,

    dank Dir für Deine Einschätzung. Werde also demnächst zwei der Kisten M040 ordern.
    Den Subwoofer lass ich erst mal weg, bin gespannt wie die Brüllwürfel mit dem Subbass
    der Velesovo klarkommen.....

    Meld mich wieder wenn' s zum Klang definitives zu sagen gibt !

    Gruß Eberhard

    P.S. die Konzilsorgel ist fertig, nach den Sommerferien traktiere ich dann das Gerät ?!