Virtuelle Orgel der Zukunft

    • Offizieller Beitrag

    Hier können wir gerne mal darüber diskutieren, wie denn die virtuelle Pfeifenorgel der Zukunft aussehen könnte. Wird sie mit Samples arbeiten oder mit Physical Modeling? Einer Mischform aus beidem oder gar aus einem ganz neuen Denkansatz heraus?

    Welches sind Stärken und Schwächen der bisherigen Techniken? Was ist bereits in Entwicklung? Was wäre wünschenswert?

    Einfach mal Brainstorming zum Thema !

    Das Thema wurde geboren aus dem folgenden Thread in dem es um Aeolus geht:

    siehe hier: "Was ist Aeolus ?"

    Anknüpfen möchte ich dann an dieser Stelle:

    Zitat

    Original geschrieben von PfeifenSammler

    Ein neues Projekt namens DEOS einzurichten ist sicher nicht das Problem. Nützlichen Inhalt dort zu hinterlegen eine kleine Fleißaufgabe. Also gemach gemach, ok? Du erwähntest irgendwo, dass dir viele Samples vorlägen. In welcher Form genau bzw. wie detailliert Bsp: pro Register und Taste ein Sample (ähnlich wie Gigasampler ) oder oder?
    In diesem Zusammenhang wären auch Beschreibungen von Mensurverläufen der Originalinstrumente eine enorm nützliche Informationsquelle. Zur Analyse suche ich z. Zt. etwas geeignetes bzw. die Ausgaben dieser Tools z.B. f. Aeolus aufzubereiten.

    Gruß
    PfeifenSammler

  • Ich bin ein großer Fan von Physical Modelling, finde das Prinzip einfach elegant.

    Leider ist die Pfeifenorgel mit der ganzen Aerodynamik sehr komplex im Vgl. zu etwa dem Hammerklavier. Da ist realitätsnahes Physical Modelling, im Gegensatz zu einfacher additiver Synthese wie bei Aeolus, wohl noch zu aufwendig für ein Hobby-Projekt.

    Fände es sehr aufregend, wenn beispielsweise Viscount mal ein Softwareprodukt anbieten würde. Ausser den teuren Sakralorgeln gibt es von denen ja nur noch den CM100-Expander, da sehe ich aber nicht ein, 2.000 Euro für ein Produkt aus 2006 zu bezahlen.

    Die Hoffnung auf eine hochwertige PM-Software, ob nun frei oder kommerziell, stirbt bei mir jedefalls zuletzt :)

    • Offizieller Beitrag

    Es kann ja meines Erachtens nur eine Frage der Zeit sein, wann Software-Module mit Physical Medeling verfügbar sein werden. Der Trend ging doch bei fast allen elektronischen Instrumenten in den vergangenen Jahren dahin, die Klänge softwaremäßig z.B. als VST-Plugin innerhalb einer Sequenzersoftware verwenden zu können. Nicht nur Organisten verwenden Orgelklänge, sondern auch in anderen Bereichen werden häufig (Pfeifen-)Orgelklänge in Gesamtkunstwerke mit eingearbeitet. Ich weiß, dass da schon einige Leute auf deutlich bessere Orgelklänge warten, als sie bisher in dem Bereich üblich sind. Einige verwenden ja auch bereits HW als VST Plugin.

    Es müsste doch auch möglich sein, PM Software als OpenSource zu entwickeln?! Innerhalb einer größeren Community kann man doch allmählich KnowHow aufbauen und sich langsam an bessere Ergebnisse herantasten. Ich denke die Digitalorgeln mit PM befinden sich auch noch in einem Entwicklungsprozess und klingen großteils noch nicht so optimal. Da wird sicher auch nur mit Wasser gekocht.

  • Ich habe mich eine Zeit lang wissenschaftlich mit Modellierung (u.a. biomenchanische Modelle, aber auch Modellierung von Analogsynthesizern) auseinandergesetzt.

    Das Problem mit den Modellen ist, dass der Modellierungsaufwand überproportional zunimmt, wenn man es genauer/sauberer/detailreicher haben möchte.

    Nun machen aber gerade die Details den Reiz des Orgelpfeifenklanges aus.

    Also: Entweder es gelingt, die Details des Orgelpfeifenklanges auf einfache Weise zu beschreiben, oder die Modelle kommen nicht auf ein überzeugendes Qualitätsniveau, oder aber sie sind extrem rechenintensiv.