- Offizieller Beitrag
Die Frage ist, warum Samplesets zwangsläufig Geld kosten müssen ?!
Würden sie kein Geld kosten und für jeden frei zugänglich sein wie GrandOrgue, dann müsste man auch nichts verschlüsseln.
Jetzt werden mich sicher wieder einige für verrückt halten. Aber: das gleiche hätte man vor 50 Jahren sagen können, als es noch begehrenswert war eine 30-bändige Enzyklopädie für teures Geld zu erwerben und sich ins heimische Bücherregal zu stellen. Wie soll das gratis gehen - so ein Aufwand - unmöglich - verrückt! Doch wer gibt heute für dieses Wissen in dicken Büchern noch Geld aus im Zeitalter von Wikipedia ?!
Es würde sich vielleicht mehr lohnen die Energie in neue Formen der Sampleseterstellung und -Finanzierung zu stecken, als in die Gedanken zur (grundsätzlich knackbaren) Verschlüsselung:
Der Aufwand des Samplens ist ein endlicher. Diese Zeit lässt sich gut in Stunden und Euro ausdrücken. Angenommen einer der jetzigen Samplesethersteller führt das im Auftrag aus, dann kostet das einen Betrag X - oder jemand macht das ehrenamtlich für LAU - vielleicht auch im eigenen Interesse.
Den Betrag X könnte man versuchen über eine Solidargemeinschaft abzudecken (ähnlich der Rundfunkgebühr ?) oder die Gemeinde hat Interesse ihre Orgel bekannt zu machen und zahlt etwas oder es gibt Sponsoren. Bestimmt gibt es noch andere Möglichkeiten bei genauem Nachdenken.
Die Bearbeitung der Samples bis zum fertigen Set ist manuell mit sehr großem Zeitaufwand verbunden und wird auch jetzt schon von Setherstellern zunehmend mit Softwaretools vereinfacht oder gar automatisiert. Diesen Prozess (Herstellung von Tools sowie Bearbeiten von Samples) kann im Prinzip eine große Solidargemeinschaft leichter schultern anstatt ein einzelner Sethersteller. (Siehe z.B. alle Wikipedia-Autoren anstatt nur Herr Brockhaus alleine). Möglicherweise kann ein Sethersteller mit Erfahrung den Vorgang koordinieren und auch dabei noch etwas verdienen.
Vorteil:
- die Herstellung der Sets wäre wesentlich rationeller durchzuführen und würde irgendwann nur noch einen Bruchteil des Aufwands verursachen wie heute.
- die Samplesets wären vermutlich innerhalb sehr kurzer Zeit fertig - nicht erst nach 2 Jahren oder mehr
- es könnten wesentlich mehr Orgeln in ein Sampleset überführt werden - auch die heimische Orgel kann dann dabei sein
- Verschlüsselung erübrigt sich
- Verbreitung von virtuellen Orgeln und damit des "Orgelgedankens" schlechthin kann ungebremst erfolgen
- Die Samplesets könnten z.B. gleich mit den zugehörigen Kirchen in Wikipedia verlinkt werden
Die jetzigen Samplesethersteller könnte man dahingehend auslasten, dass sie nur noch die interessanten Tätigkeiten durchzuführen haben - das aber für eine wesentlich höhere Anzahl von Orgeln ´- stupide Arbeiten fallen weitgehend weg.
Zugegeben ist das eine Vision von mir - aber ich bin mir ziemlich sicher, dass durch die Synergieeffekte vieles einfacher wäre. Durch Standardisierung der Aufnahme- und Bearbeitungsverfahren könnte man tatsächlich bis hin zu einer wissenschaftlich verwertbaren Dokumentation einer Orgel und deren Klängen gelangen - nicht nur leere Worte über den Dokumentationscharakter wie heutzutage.
Gruß Michael