• Hallo ihr Lieben,

    ich habe da mal ne blöde Frage … der eine, oder andere wird das belächeln. Aber egal, bin ja Novize in Punkto Orgel und genieße vielleicht noch Welpenschutz. :)
    Es geht um Transponierung von Instrumenten, bzw. der dazu gehörenden Musik. So weit ich unter Transponierung verstanden habe, ist das eine Umstellung der Tonart, oder? :/ Also, man spielt dann Bsp. ein Musikstück statt C-Dur in E-Dur und so ändert sich ja dann auch der Finger- bzw. Pedalsatz. Man würde dann also statt der weißen Tasten dann auch noch eine schwarze (Halbton) oder 2 andere weiße Tasten drücken. Melodiespiel und rechte und Begleitung linke Hand und/oder Pedal. Das meine ich mit Veränderung des Satzes für Hände und Füße. Keine Ahnung, wie ich das anders erklären soll.
    Damit man ein Musikstück höher oder tiefer klingen lässt, würde es ja ausreichen, die Oktave zu wechseln. Dann wäre der Hand-/Pedalsatz gleich. Aber das ist nicht mein Anspruch fürs eigene Spiel.
    Nun meine eigentliche Frage, bzw. mein Problem. Ich spiele ausschließlich als Autodidakt, also ohne Noten. Bedeutet also, ich „brenne“ mir die Melodie einer Musik in meinen Kopf und versuche das auf den Tasten meiner virtuellen Orgel so gut als geht wiederzugeben. Das ist bei einfachen Melodien eher leicht. Bei anspruchsvoller, symphonischer Musik (hier spreche ich vor allem von französischen Komponisten wie Louis Vierne, Cesar Franck, Ch.M. Widor usw.) ist das SEHR schwer. Um das selber spielen zu können, benötige ich Wochen!
    Aber bei einem Choral, wie diesem hier:

    http://www.contrebombarde.com/concerthall/music/8310

    wird doch auch transponiert, oder der Spieler „greift“ den anderen Fingersatz.
    Ich will das auch so spielen können! :-confused:

    Wenn ich mein Spiel hier auch transponieren möchte (es ist nur ein Beispiel für mein laienhaftes Spiel bei Conzerthall), ohne Änderung des Hand-/Pedalsatzes. Geht das auch? E-Dur soll statt C-Dur gespielt werden.

    http://www.contrebombarde.com/concerthall/playmusic/13650

    Muss ich das Instrument über HW/GO transponieren oder Einstellungen an den Keyboards/Pedal vornehmen? Und wie /wo mache ich das??? Und kann ich das dann auf einer Midi-Taste abspeichern, wo dann Bsp. C-Dur zum E-Dur beim laufenden Spiel wird?

    Sorry, ich bin ein Problem-/Fragesteller-/Erklär-/und Nicht weiß Bär.
    Und vielleicht hat ja jemand gleich meine Frage verstanden und kann weiterhelfen, ohne umständliche Beschreibung, wie bei mir.

    Danke schon mal und schönes Wochenende für Euch alle wünscht
    Peter! :-pipe: :-wave:

  • Beim Transponieren um eine Oktave werden einen oft ein paar Tasten oben/unten fehlen. Bei der Liedbegleitung könnten die Sänger damit ein Problem haben.

    Bei einer Orgel erreicht man die Transponierung um eine Oktave auch durch die Verwendung von 16' bzw. 4' statt 8' Registern.

    GO (und wahrscheinlich auch HW) bietet eine Transponier-Einstellung - dann erklingt das gespielte um X Halbtöne tiefer/höher.

    Orgel haben in der Regel keine gleichstufige Stimmung, so das es dann auch (leicht) anders klingt. Bei einer mitteltönigen Stimmung hört man es extrem.
    http://hauptwerk.seeyoo.net/viewtopic.php?…b1a1bad73ee865a

  • Eine Oktavierung bringt ja prinzipiell nichts. Einem Sänger wird es das Genick brechen, auf den Schlag eine Oktave höher oder tiefer singen zu müssen.
    Bei Gesängen geht es meist um einen Ganzton, den es höher zu singen gilt. Es gibt auch Sachen, wo um eine Quarte vesetzt wird.

    Kann man in GO nicht oben in der Leiste einen Knopf installieren der auf Druck je einen Halb- oder Ganzton transponiert?

  • In GO kann man doch unter den MIDI-Einstellungen für das jeweilige Manual transponieren?! (hab nicht nachgeschaut)
    Manuelles Transponieren ist mE. pure Erfahrungssache und sobald man für alle 12 Töne die Dur und Moll Akkorde kennt sollte das durchaus machbar sein.
    Allerdings hätte der liebe Herr Bach dann auch einfach alle seine Stücke in C Dur/Moll schreiben können,
    hat er aber nicht.
    Wie Martin erwähnte ändert sich die Akkustik aufgrund der Stimmung der Orgel in den verschiedenen Lagen.
    Ein Negativ-Beispiel was mir sofort einfällt wäre wenn man mal versucht Bach's Passacaglia in A Moll zu spielen,
    zumindest für meine Ohren kommt das dann irgendwie schon ganz anders rüber.

    Gruß,
    Michael

  • ich danke Euch ganz doll für die Resonanz auf meinen Eintrag. Aber die eigentliche Frage scheint nicht so richtig verstanden worden zu sein. Deswegen nochmal ... wenn ich eine Melodie in C-Dur spiele und auf E-Dur wechseln möchte, bleibt dann der Fingersatz gleich, oder muss ich dann E-Dur mit anderen Tasten spielen?
    Sorry, ich bin ein Idiot :-shame:

  • Nein nein..., dumme Fragen gibt es nicht.

    Also prinzipiell könnte der Fingersatz gleichbleiben...ABER...du hast dann ja 4 Vorzeichen, sprich 4 Kreuze die ja je um einen Halbton erhöhen. Dann könnte es hier und da im Griff eventuell Probleme geben. Das ist dann eine Fall zu Fall - Entscheidung ob man nicht vielleicht mit anderem Fingersatz besser ans Ziel kommt, besser trifft. Ich würd das jetzt nicht generell festlegen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo lieber Peter,

    zum Transponieren gibt es zwei alternative Möglichkeiten:

    1. Du spielst alle Töne um die entsprechende Zahl der Tonschritte versetzt höher (oder entsprechend auch tiefer). Zum Beispiel beim Transponieren von C-Dur nach E-Dur sind alle Töne um genau 4 Tasten höher zu spielen. Dadurch wird es natürlich Tasten geben, die vorher Weiß waren und sich beim Transponieren dann auf eine schwarze Taste verschieben oder umgedreht. Dadurch ist in der Regel der Fingersatz ganz neu zu erarbeiten. Fast schon als ob es sich um ein anderes Lied handeln würde. Dies ist der Standardfall für Tasteninstrumente die keine Transponiereinrichtung besitzen, wozu Pfeifenorgeln in den allermeisten Fällen zählen. Ein sehr guter Organist kann aber mitunter auch direkt transponiert spielen. D.h. die Noten z.B. in C-Dur lesen und unmittelbar in E-Dur spielen. Die Mehrzahl der Organisten müsste aber zunächst die Noten umschreiben und ggf. auch den neuen Fingersatz erst einüben.


    2. Bei einem Tasteninstrument mit Transponiereinrichtung, dazu zählt fast jedes Keyboard, Hauptwerk, GrandOrgue, aber auch einige wenige Pfeifenorgeln, kann man einfach per "Knopfdruck" transponieren. D.h. das Instrument spielt alle angeschlagenen Tasten in einer anderen Tonhöhe, als es eigentlich üblich wäre. Sprich, Du spielst mit Deinem gewohnten Fingersatz in C-Dur und das Instrument erklingt stattdessen von selbst in E-Dur. Hauptwerk und GrandOrgue lassen sich quasi in beliebiger Anzahl Tonschritte nach oben oder unten transponieren. Allerdings ist der Tonvorrat eben auf die Pfeifentonhöhen begrenzt, die auch tatsächlich als Samples zur Verfügung stehen. Bei echten Pfeifenorgeln mit Transponiervorrichtung sind es oft nur zwei oder drei verschiedene Tonarten die man als Transponierung auswählen kann.

    Gruß Michael

  • Huhu Michael und Martin,

    danke!!! Mit Euren Beiträgen ist dann meine Frage auf den Punkt gebracht und genauestens beantwortet.
    Spätestens jetzt zeigt sich, dass, wenn ich mich ernsthaft mit der Musik beschäftigen möchte, mir weitreichende musiktheoretische Kenntnisse fehlen. (Vorzeichen ##) Irgendwann mal als Kind gelernt mit Akkordeon aber wenig an Wissen übrig geblieben, weil nicht angewendet. :-|

    Abschnitt 2. von Michaels Antwort tröstet mich. Bedeutet er doch, wenn ich faul bleibe und mich auf digitale Instrumente beschränke, kann ich es beim "Affengriff" belassen, muss mir nur die Transponiereinrichtung der Software GO/HW anschauen und alles kann beim alten bleiben. :D Funktioniert dann aber auch weiterhin nur auf ausgewählten Kompositionen. :/

    ABER: Ich besitze noch einen Funken Ehrgeiz und werde mich Ende des Monats mit einer Organistin hier in Leipzig treffen. Dort muss ich vorspielen und wir wollen dann entscheiden, ob sich ein richtiger Einstig in die Welt der Orgelmusik, also Ausbildung lohnt.

    Beim Gedanken an das Vorspiel graust es mich, wie dem Teufel vorm Weihwasser und wie ich mich dort bis auf die Knochen blamieren werde. Es wird in einer Kirche stattfinden, an einer echten Orgel ... :-confused::-afraid: :-|
    Dort laufen tagsüber auch andere Leute drin rum und können alles hören. Egal, ich versuche das trotzdem. kann nur schief gehen und würde es bereuen, das nicht versucht zu haben.

    Euch beiden und den anderen nochmal ganz lieben Dank für Tipps und Hilfe
    Grüße
    der Peter :-wave:

  • Oh...ein Vorspiel.
    Da bin ich gespannt wie die Organistin an die Sache rangeht. Will sie dich Literatur spielen sehen/hören oder wird sie dein Improvisationstalent ausbauen ????
    In welcher Kirche darfst du denn dein Können zum Besten geben?

  • im Moment ist die Michaeliskirche in Leipzig geplant. Dort steht eine Sauer-Orgel von 1904. 3 Manuale + Pedal. Registeranzahl weiß ich jetzt gar nicht. Das Instrument ist mir dabei eigentlich erst mal egal, wobei meinem Musikgeschmack entsprechend eine romantische Orgel mir entgegen kommt.
    Testen wird sie meine improvisatorischen Kenntnisse und ich werde sicher auch was auswendig gelerntes zeigen dürfen/müssen. Anschließend Nachgespräch und schauen, was möglich ist. Konzertorganist mag ich nicht werden. Ist auch nicht der Anspruch. Einfach Auffrischung musiktheoretischer Kenntnisse und allgemeine Anleitung zum Spiel des Instrumentes, Nutzung des Pedals würden ausreichen. Wichtig ist mir, künftig auch vom Notenblatt spielen zu können. Rest kann man sich ja selbst erarbeiten. :)

  • Wenn du noch nie auf einer pneumatischen Orgel gespielt hast, wird dich die Verzögerung sicher zunächst durcheinander bringen. Das wird die Dame aber wissen. Ggf. solltest du mal bewusst mit höheren (kann dir nicht genau sagen wie hohen) Latenzen in HW oder GO üben.

    Irgendwo hier wurde mir mal erläutert, wie man das einstellt, habe ich aber noch nicht probieren können.

    Viele Grüße und viel Erfolg


    Michael

  • uhi, höhere Latenzen ... also, Verzögerung beim Tastendruck bis die Pfeife anspricht. Habe ich in der Tat noch nie erlebt auf einer pneumatischen Orgel. Aber ähnlich, wie wenn man HW/GO zusätzlich mit einem Verhaller laufen lässt. da ist nach dem Tastendruck ja auch, wo der Ton dann bissl "hinterherschleicht". :)

    Na, ich lasse mich überraschen. :D

    Aber vielen Dank, für Deine lieben Wünsche Michael!!!

    LG
    Peter