• Offizieller Beitrag

    Sehr interessant - danke Markus !

    Aber was hat es denn mit dem einstellbaren Hall auf sich? Es werden doch dafür sicher nicht unterschiedliche Samples geladen? Ist das so ein "Hallfahnen-Verwürger-Algorithmus" ? :D ähnlich wie bei HW/GO ?

    Ja, ich glaube der Autor des Videos scheint wohl mehr aus der Synthesizer-Ecke zu kommen. Aber bei seiner Begeisterung und mit Hilfe Deiner virtuellen "Apfel-Orgel" vielleicht bald auch ein potentieller Kandidat für sonntäglichen Kirchenorgel-Dienst 8-)

    Gruß Michael

  • Lesen bildet doch!

    Jetzt hab ich die Antwort gefunden, was bei den IOS Orgel Apps AU bedeutet: audio unit.

    (Im Internet hatte ich bei AU Hall nichts Gescheites gefunden.)

    Kann es sein, dass der AU-Hall ganz leicht rauscht? (Rechner-bedingt?)

    Und die Ausklingzeit bezieht sich auf den natürlichen Nachklang? Ist das der Release-Teil?

    Wird dann ohne Hall und Ausklingen der Loop abgebrochen?

    Sorry, aber beim Überlegen entstehen eben immer neue bzw. alte Fragen. (Vielleicht sollte jemand eine

    KI-Beantwortungs-App fürs Forum programmmieren: Alexa oder Siri für Orgler...)

    Grüße

    ALf

  • Hallo emsig,

    danke für die ausführlichen Antworten. Das lässt mich vermuten, dass der AU-Hall zu jedem einzelnen loop dazugerechnet wird und nicht zum Summensignal. (Mir fielen beim AU-Hall die früheren günstigeren Hallgeräte ein, die das Zischen mitverstärkten. Hall schluckt m. E. wegen der Raumreflexionen die höheren Frequenzanteile.)

    A apropos Release-Signal-Ankopplung: Ich finde gerade die Stelle nicht, wo Sie im Forum den Rechenweg beschreiben, wie man einen ""nahtlosen" Übergang aus jeder bel. Stelle des Loops hinkriegt. Ich habs eigentlich nicht kapiert, aber anscheinend läuft der Loop nach dem Loslassen der Taste etwas länger und der Computer rechnet schnell die Stelle mit der passenden Wellenform aus, an der der Loop beginnen muss, damit kein Bruch entsteht. Könnte man das nicht mit Ausblenden-Einblenden einfacher haben? Die Wellen ergänzen sich dann halt "irgendwie" ((Fourier?). Aber Knackser dürfte es dabei nach meinem "Gefühl" nicht geben.

    Gruß

    Alf

  • Danke für die Antwort - ziemlich aufwändig, Loop- und Release-Bausteine so zu "behauen", dass sie aneinanderpassen. Da wünscht man sich als Laie eine Funktion, die den Ausklingvorgang mathematisch darstellt. Den Loop abrupt in Lichtgeschwindigkeit beenden und Hall dranhängen ist spieltechnisch brauchbar, aber nicht wirklichkeitsgetreu: die Pfeife klingt mit dem Restdruck ganz kurz weiter. Der Druckabfall dürfte sich dabei auch auf die Tonhöhe auswirken, nicht nur auf den Schalldruck. Interessant wäre, ob der Vorgang schon erforscht ist und es Modelle/Simulationen dazu gibt. (Das widerspricht nat. der Sample-Idee, aber die realistische Wiedergabe durch Samples stößt bekannterweise auch an Grenzen, z.B. bei der Interferenz der zahlreichen Schwingungen im Raum.)

  • (Das widerspricht nat. der Sample-Idee, aber die realistische Wiedergabe durch Samples stößt bekannterweise auch an Grenzen, z.B. bei der Interferenz der zahlreichen Schwingungen im Raum.)

    Richtig, egal ob Samples oder Synthetisch, es bleibt bei einer Annäherung. Über das Verhalten einer Pfeife kann man vermutlich ganze Buchbände füllen die den Brockhaus wie ein kleines Taschenbuch wirken lassen. Labialpfeifen z.B werden am Ende wenn der Wind abbricht verstimmt und leiser, während Zungenpfeifen die Stimmung halten unabhängig vom Winddruck und nur die Lautstärke ändern. Alles natürlich je nach Bauart Intonation und und und sehr unterschiedlich.

    Man sieht schon das Problem bei Samples die einen Tremulant nutzen aber Zungenpfeifen im Register haben. Die verhalten sich so wie die Labialpfeifen obwohl die Zungenpfeifen nicht die Tonhöhe verändern bei einem Tremulant, nur die Lautstärke... Wobei ich nicht weiß ob man das auch so konfigurieren kann das bestimmte Register sich anders verhalten, aber zumindest wissen die Hersteller der Sets die ich kenne dann scheinbar nichts davon :)

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    • Offizieller Beitrag

    Das widerspricht nat. der Sample-Idee, aber die realistische Wiedergabe durch Samples stößt bekannterweise auch an Grenzen, z.B. bei der Interferenz der zahlreichen Schwingungen im Raum.

    Warum denn? In der Aufnahme des Samples sind bereits sämtliche Interferenzen enthalten, die auch das Ohr an der Mikrofonposition gehört hätte. Besser geht gar nicht, solange man sich damit abfindet, dass die Wiedergabe eben nur genau für diese eine Hörposition möglich ist. Aber als Organist fange ich ja nicht an durch die Kirche zu wandern während dem Spielen. Dafür sind unsere Orgelsamples überhaupt nicht gedacht. Dazu müsste man allenfalls einen "Orgelwander-Simulator" erfinden.

  • Hallo Mikelektric,

    ich hab mich oben auf diese Aussage bezogen, aber vielleicht unklar ausgedrückt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Orgel

    "Zum anderen muss der Ton bei der Wiedergabe künstlich verlängert oder verkürzt werden, was aufgrund der Lautstärkekonstellation zwischen erklingendem Ton und sich entwickelndem Hall nicht vollständig darstellbar ist.

    Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, dass mittels Sampling der Effekt der gegenseitigen Beeinflussung mehrerer gleichzeitig erklingender Pfeifen auch mit hohem Aufwand kaum simuliert werden kann"

    Aber ich erkenne natürlich an, dass die Simulationen wirklich sehr gut sind und immer besser werden.

    Wobei ich trotzdem noch zuhause am Spieltisch sitze und vor mir meine Bücherwand sehe, selbst wenn ich eine 100%ige Simulation einer Kathedralorgel spielen könnte.

    Wer weiß, vielleicht wird irgendwann eine "Orgelkabine" angeboten, bei der um den Spieler herum Filmaufnahmen aus der Wunsch-Kathedrale laufen. (Einfacher wäre 'ne 3D-Brille, nat. mit Möglichkeit der Einblendung des Notenpults incl. der gerade zu spielenden Noten.)

    Grüße

    Alf

  • Wer weiß, vielleicht wird irgendwann eine "Orgelkabine" angeboten, bei der um den Spieler herum Filmaufnahmen aus der Wunsch-Kathedrale laufen. (Einfacher wäre 'ne 3D-Brille, nat. mit Möglichkeit der Einblendung des Notenpults incl. der gerade zu spielenden Noten.)

    Grüße

    Alf

    Richard Mc Veigh hat den Aufwand hierfür schon ziemlich weit getrieben. Schau mal so in Minute 40 etwa rein..

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    Hierunda male in george liste in evoltat

    • Offizieller Beitrag

    obwohl die Zungenpfeifen nicht die Tonhöhe verändern bei einem Tremulant, nur die Lautstärke...

    stimmt, sie verändern durch die Druckschwankungen des Tremulanten die Lautstärke. Aber auch ihren Obertongehalt. D.h. obwohl es "nur" eine Amplitudenmodulation ist verändern die Zungenstimmen ihren Klang beim Tremolieren.

    Würden Sie nur die Lautstärke verändern wäre der Tremoloklang penetrant und langweilig

  • Wobei ich trotzdem noch zuhause am Spieltisch sitze und vor mir meine Bücherwand sehe, selbst wenn ich eine 100%ige Simulation einer Kathedralorgel spielen könnte.

    Wer weiß, vielleicht wird irgendwann eine "Orgelkabine" angeboten, bei der um den Spieler herum Filmaufnahmen aus der Wunsch-Kathedrale laufen. (Einfacher wäre 'ne 3D-Brille, nat. mit Möglichkeit der Einblendung des Notenpults incl. der gerade zu spielenden Noten.)

    Grüße

    Alf

    Also das fände ich dann schon übertrieben, entweder sitze ich halt zuhause und übe. Dann schau ich halt ne Bücherwand oder sonstwas an, oder ich gehe halt in ne Kirche üben. Wenns denn richtiges Kirchenfeeling sein soll.

    Davon mal abgesehen nehme ich, wenn ich übe, eh nur noch meine Noten und den Spieltisch wahr. Den Rest blende ich automatisch aus.

  • Der Kopf spielt eben eine große Rolle beim fühlen. Natürlich beim konzentrierten üben blendet man vieles aus, aber es ist eben doch ein Unterschied ob man in der Kirche sitzt oder Zuhause. Selbst mit einer Kabine Zuhause bleibt es die eigene Wohnung und wird nicht zu einer Kirche. Man muss nur aufpassen wenn man besser ausgestattet ist als die Gemeinde, nicht das es Sonntag 9:30 Uhr klingelt und sie den Gottesdienst in deinem Wohnzimmer machen wollen ?

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