• Hallo liebe Orgelfreunde,
    ich entdecke gerade die Welt der virtuellen Orgeln und plane, mir Schritt für Schritt eine auf zu bauen.
    Da ich gern mit Linux arbeite, finde ich GO primär interessant. Ich bin aber kein linux-poweruser, und kann im Grunde nur etwas installieren, was von der Distribution vorgesehen ist. Außerdem wird meine Computerausstattung nicht reichen.
    Was sind die Mindestanforderugen, damit das auch längerfristig vernünftig läuft?
    Mit Linux und musik habe ich bisher nur begrenzte Erfahrungen (zb Jack und Ardour zum laufen gebracht und ein paar Aufnahmen hinbekommen).
    Alternative für mich wäre die Anschaffung von Hauptwerk auf Äppel, das wird vermutlich unkompliziert sein, aber eben auch teurer?
    Ich spiele gern auf zweimanualigen Orgeln und zwar Musik des Frühbarock bis Bach. Gibt es da samples von historischen Orgeln für GO?
    Ein Pedal muss ich mir auch noch besorgen. Eine zweimaualige MIDI-fähige Orgel habe ich, die kann aber nur auf fixen Kanälen Midi senden. Ich vermute mal das macht nichts?
    Das sind Fragen die mir im MOment im Kopf herum schwirren, :-confused:

    Für Hinweise dankbar
    Gerd

  • Versuche einmal:
    http://sourceforge.net/projects/ourorgan/files/GOLive/

    Nach den Booten muss man nur noch Rechts-Klick auf die Elemente (+ "Detect complex MIDI event" + OK) machen - und das Demo Set sollte spielbar sein.

    Über den Live-Installer kannst du es auch dauerhaft auf die Platte bannen.

    https://sourceforge.net/p/ourorgan/samplesets/Sample%20Sets/
    Schau dir auch die Vdeos von Lars Palo über GO auf Youtube an.

    Bezüglich der Mindestanforderungen:
    Fange einmal an, mit dem was du an PC hast. Es haben Personen GO für PCs ohne SSE gesucht [=> Uralt].
    Nach einiger Zeit wirst du merken, was dich stört.

    Wichtige Punkte für einen GO Rechner:
    * 64-bit fähiger Prozessor mit hoher Floating-Point Leistung und genug Cores
    * sehr viele GB RAM [Samplesets wachen immer mehr]
    * große Platte/SSD mit hoher Leseleistung [wenn man schelles Laden will]

    Grafikkarte ist egal.
    Das einzige, was GO von einer Soundkarte nutzt, ist deren DA-Wandler. Daher wirst du mit Onboard-Soundkarten gut leben können. Bei extra Soundkarten muss man aufpassen, das diese mit Linux funktionieren.
    Linux unterstützt class-compilant USB-MIDI Geräte/Interfaces out-of-the box.

  • Hallo Gerd,

    also die Mindestanforderungen an deinen PC hängen von den verwendeten Samplesets ab. Ja nach Orgelgröße braucht's unterschiedlich viel RAM und CPU.
    Beschreib mal deinen PC, dann kann man dir schonmal sagen welche Samplesets auf dem vielleicht schon laufen würden.
    Die Installation von GrandOrgue ist ganz leicht. Hier die Packages: http://software.opensuse.org/download/packa…kage=grandorgue

    Welches Linux nutzt du?
    Gruß aus GÖ
    Martin

  • Danke an beide Martins. Werd ich mir alles ansehen.
    Ich habe derzeit einen älteren Laptop (Pentium M) mit Linuxmint 13 (=ubuntu 12.04), der aber wahscheinlich doch etwas zu schlapp dafür ist.
    Mein Desktop Altags-Rechner steht nicht am richtigen Platz. Ich werde mir sowieso wohl was neues anschaffen für die Musik, von daher taucht jetzt die Frage Win, Mac oder Linux auf.
    Ich muss dazu sagen, dass ich vor einigen Jahren mit Mac und Musik sehr gute Erfahrungen gemacht habe mit dem damaligen Logic (ist 20 Jahre her), das funtkionierte alles out of the box. Da ging es aber nicht um Orgel, sondern um Komponieren und Noten schreiben.
    Nach einingen Jahren Pause fange ich jetzt wieder an, mehr Musik zu machen, Die Notenschreib-Option incl. MIDI Sequenzer ist zwar eine andere Baustelle, aber es wäre schön, wenn ich das dann auch mit dem neuen Rechner machen kann. Von daher liebäugel ich mit der Mac-Varinate, lass mich aber gerne von einer linux-Lösung überzeugen (bin Linux-Fan seit einigen Jahren). Windows versuche ich zu vermeiden.....ob begründet sei dahingestellt.


    lg Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gerd,

    herzlich willkommen auf der MPS Orgelseite !

    An Deiner Stelle würde ich auch zuerst mit einer GrandOrgue-Lösung beginnen. Hauptwerk ist eigentlich hauptsächlich dann interessant, wenn unbedingt ein bestimmtes Sampleset verwendet werden soll, das es für GO noch nicht gibt. Die GO Lösung ist natürlich wesentlich kostengünstiger - da gratis und außerdem zukunftssicherer.

    Dann das vorerst gesparte Geld lieber in einen etwas besseren Computer stecken. Die Apple-Schiene sehe ich eigentlich nur als Vorteil für Leute, die gar keine Ahnung haben und absolut auf "out-of-the-box" Produkte angewiesen sind. Bis vor kurzem hatten Apple-Rechner in Verbindung mit Hauptwerk noch gravierende Nachteile in der Nutzung. Bei GO wird Apple zwar unterstützt, aber der Support ist deutlich schlechter als für Linux oder Windows. Außerdem sind Apple-Computer für die gebotene Rechenleistung wesentlich teurer als die Standard-PCs.

    Da Du aber bereits Linux-Erfahrung hast (es reicht im Prinzip schon wenn man ein Linux installiert bekommt), würde ich Dir auf jeden Fall dazu raten. GO läuft damit optimal und es gibt auch verschiedene Notensatz-Software dafür kostenlos. Damit würden sich die Kosten rein auf den PC und Spieltisch beschränken, da Du fürs Erste gut mit der kostenfreien Software leben können wirst.

    Die benötigte Rechnerleistung hängt natürlich stark vom gewünschten Sampleset ab. Je mehr Register die Orgel hat und je länger der Hall in den Samples ist, desto mehr Rechenpower und RAM wird nötig.

    Die Prozessoren von Intel bringen im Allgemeinen eine deutlich bessere Leistung für eine virtuelle Orgel, bezogen auf das Preisniveau, als die CPUs anderer Hersteller.
    Für einen durchschnittlich guten, längerfristigen Gebrauch würde ich zu einem PC mit Intel i5 QuadCore CPU raten. Dazu fürs Erste 16 GB RAM mit der Möglichkeit auf 32 GB aufzurüsten. Wenn schon klar ist, dass auch die aller größten Samplesets darauf laufen müssen, dann gleich einen PC mit Sockel 2011 Mainboard und eine Intel 6-Core CPU und 32 GB RAM oder gar 64 GB. Das ist allerdings nicht gigantisch viel schneller, wenn man dagegen den enormen Mehrpreis betrachtet.

    Es gibt etliche kostenfreie Samplesets für GO mit denen man Barockmusik bis Bach gut darstellen kann.
    Darüber hinaus gibt es einige sehr sehr gute Samplesets, die Geld kosten und mit GO verwendet werden können. Éinige davon auch ausgesprochen preiswert, wie z.B. die Grenzing Orgel Menesterol von Sonus Paradisi oder die Silbermann Orgel Zöblitz von Prospectum als zweimanualige Beispiele. Im gehobenen Preisbereich dann z.B. Prag Baroque, Krzeszow und Velesovo von Sonus Paradisi oder Walcker Doesburg als romantisches Pendant. (für die beiden letztgenannten ist eine Anpassung an GO von mir auf Anfrage erhältlich).

    Am besten auch mal hier im Downloadverzeichnis nachsehen was es gibt, bzw. auch bei Sourceforge GO.

    Gruß Michael

  • Wenn du GO willst, ist OS X eine schlechte Wahl.

    Zum Pentium M: Der Prozessor kann kein 64 Bit und kein SSE3.

    Daher braucht du für Linux:
    http://software.opensuse.org/download.html?…kage=grandorgue

    Für Windows musst du eine nicht SSE Version nehmen.

    GOLive Builds gibt es nicht für 32 Bit (und schon gar nicht für 32 Bit ohne SSE) zum Download, da jedes Image um die 600 MB groß ist und es kaum User mit so etwas mehr gibt.
    PS: Die Erstellung einer 32 Bit GOLive Version wäre kein Problem - nur die 600 MB kann ich kaum per Mail verschicken oder als Anhang hier hochladen.

  • Ich habe jetzt die Live-Version mal auspobiert. Vielen Dank nochmal für den Tip! Auf dem alten Laptop läuft sie natürlich nicht, das ist mir nach den Infos auch klar geworden. Aber auf meinem Desktop läuft sie und auf einem anderen Laptop (den ich bis jetzt nur bei der Arbeit benutze) funktioniert es auch. Der hat AMD Athlon DualCore QL-64 mit 2,1 GHz und 2,7 GB Arbeitsspeicher.
    Eventuell sollte ich den erstmal dafür abzwacken. Würde das auch für andere Orgel-Samples erstmal reichen? (z.B. zweimanualige Barockorgel).
    Eine gewisse Latenz zwischen Anschlag und Klang war aber zu spüren. wird das weniger mit besserem Computer? Oder liegt das an der live-Version?

    lg Gerd

  • Hallo Gerd,

    ich hatte dazumal auf einem ähnlichen Laptop die Pekela Orgel (barock) und die Walcker Wildervank (romantisch) laufen. Beide kannst du hier mit entsprechendem ODF runterladen. Es finden sich da schon allerhand kleine Sets. Gerade wenn nur 1 Release vorhanden ist dann bleibt das ressourcentechnisch überschaubar

  • Die Leistung des Computers hat einmal keine direkten Einfluss auf die Latenz, wenn man nur wenige Register gezogen hat.

    Du solltest Samples per Buffer (default: 1024) wie auch die Desired latency (default: 60 ms, Properties von der Sound-Karte in den GO Audio settings) anpassen, um die Latenz zu verbessern.

    Wenn du nicht gerade dauerndes vollgriffiges Stakkato-Spiel im Tutti pflegst, solltest du mit deinen Laptop eine zweimanualige Orgel schaffen.

    Das Problem wird eher das RAM - du kannst nur ca. 2.5 GB Sampledaten laden.
    Beim Laden von größeren Samplesets kann man Register weglassen bzw. mit geringere Qualität laden, um Speicher zu sparen.

  • ja. die live-Demo habe ich zum laufen bekommen wie gesagt und bin auch schon ganz angetan von den Möglichkeiten. Jetzt muss ich mir erstmal einen wirklich geeigneten Rechner anschaffen, wobei man ja bei Linux nicht einfach in den nächsten "bin doch nicht blöd" markt gehen kann, weil die über die Linux-kompatibilität ihrer Produkte in der Regel gar nichts sagen können. Den Laptop, auf dem ich die Live-Demo laufen hatte, kann ich so schnell nicht dafür abzweigen und er ist dann ja doch wieder etwas klein.
    Zweitens wäre dann noch ein Midi-Vollpedal mit mind. 27 Tönen fällig, derzeit habe ich nur ein 17-Tasten Jazzorgel Pedal (ja ich mache auch Jazz). Falls jemand zufällig eines loswerden will, bitte melden!
    Wenn alles beisammen ist, werde ich mal das ein oder andere Lieblingsstückchen posten. 8-)

    lg Gerd

  • Also ich habe mehr oder weniger wahllos zugeschlagen und einen Lenovo Aio PC C 540 mit i5 Processor und 8GB Ram gekauft. Über die Linuxkompatibilität hab ich mir da keine Gedanken gemacht. Kaum war er bei mir, schon habe ich Xubuntu draufgespielt und alles lief sofort. Kein Rumgeeier mit irgendwelchen Mainboardtreibern o.Ä.
    Dank HPLip war auch mein Netzwerkdrucker sofort erkannt und läuft mit Scan und Faxfunktion. Und alle nötige Software gibt es im Ubuntu Softwarecenter.
    Ich habe noch einen einzigen alten Laptop wo Win7 drauf ist...und der dient nur noch für die Programmierung von Siemens Logo und Möller Easy. Sonst liegt der in der Ecke.

  • Bisher habe ich Linux auch auf beinahe jedem Rechner zum laufen gekriegt, aber das waren überwiegend ältere Rechner, kritisch war es manchmal bei Laptops. Dennoch wollte ich sicher gehen, keine Überraschung zu erleben, wenn ich einen neuen aktuellen Rechner kaufe. Inzwischen ist schon was passendes bestellt, das wird hoffentlich nächste Woche kommen. Dann kann es los gehen.
    Freue mich schon drauf. :-dance:

    lg Gerd

  • Zitat

    Jetzt muss ich mir erstmal einen wirklich geeigneten Rechner anschaffen, wobei man ja bei Linux nicht einfach in den nächsten "bin doch nicht blöd" markt gehen kann, weil die über die Linux-kompatibilität ihrer Produkte in der Regel gar nichts sagen können.

    Bei Festplatten/Monitoren/SSD sollte das Modell im Bezug auf Linux egal sein. Performance/Größe muss nur deinen Erwartungen entsprechen [Bei GO gilt: Ladezeit = Sampleset-Größe / Lese-Rate des Datenträgers, Für jedes Sampleset brauchst du den doppelten Platz (Original + Cache)].

    Jeder Monitor passt, solange du kein Touch willst. Detto für USB/PS/2 Mäuse+Tastaturen.

    Intel sorgt für einen recht guten Linux Support. Intel Grafik, Intel-Chipsatz mit On-Boards Sound und Intel Ethernet sollten mit jeder Linux Distribution laufen. Nur für Verschwörungstheortiker sind Intel-Chipsätze nicht geeignet.

    Aktuelle ATI/AMD Grafik ist auch gut unterstüzt. Detto Realtek/Broadcom Ethernet und diverse On-Board Soundchips.

    Ich würde nur empfehlen, das das Erscheinungsdatum vom Chipsatz, Grafikchip, usw. schon einige Monate alt her ist. Die Treibersachen laufen unter Linux anders als unter Windows - daher ist es bessern, wenn er von der Distribution schon integriert wurde, was Zeit brauchen kann.

    Sicher der PC/Laptop kann irgendwelche Zusatzkompontenten haben - wenn du sie nicht nutzen willst, stören fehlende Treiber nicht.

    Ich sehe weniger ein Problem mit den Kauf in solchen "Fachmärkten". Man kann von der Fa X das Modell Y wie im Supermarkt fertig abgepackt kaufen. Die Fa X wird hoffentlich auf deren Webseite eine genauere Spezifikation von deren Modell Y haben, die man in Ruhe vorher prüfen kann.

    Wenn dich ein Modell interessiert, kannst du ja mal dessen Datenblatt zur Beurteilung posten.

    PS: Du weisst, das du die Demo [wenn du sie auf einen USB Stick (oder besser noch auf eine USB Festplatte) gespielt hast] mit weiteren Samplesets ergänzen kannst?
    Und das die GO Live Demo [auch über den Live Installier installiert] so ausgelegt ist, das du den Rechner ohne Herunterfahren von Linux auch einfach abdrehen darfst?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original geschrieben von pfeifenkopp

    Inzwischen ist schon was passendes bestellt, das wird hoffentlich nächste Woche kommen. Dann kann es los gehen.
    Freue mich schon drauf. :-dance:

    lg Gerd

    Nicht dass ich etwa neugierig wäre :-pipe: Ich wollte nur mal gerne wissen was für ein System da wohl kommt :-wow:
    Vielleicht kann man dann schonmal ungefähr abschätzen was für Samplesets darauf laufen können.

    Gruß Michael