Ich habe mit Mehrkanalabstrahlung überwiegend gute Erfahrung gemacht. Meine Ahlborn Präludium III hat 4 Stereoausgänge, bzw. 8 in mono. Zusätzlich läuft GO dazu, meistens mit dem Set Friesach. Und so habe ich die Kanalzuordnung gemacht:
Ahlborn-Orgel
Kanal 1&2: Hauptwerk auf die großen Lautsprecher mit Subwoofer
Kanal 3&4 Schwellwerk, Lautsprecher ca 5 Meter entfernt
Kanal 5&6 Alle Zungen, Lautsprecher an der Decke, ca 2,80 Meter Höhe
Kanal 7&8 Pedalregister auf Studiomonitore direkt auf dem Spieltisch
GO auf Kanal 1&2, über externen Digitalwandler, zusätzlich auf Kanal 3&4, wo allerdings nur Hall ausgegeben wird.
Alle Register von GO und Ahlborn sind über den Midi-Learn-Befehl miteinander synchronisiert, also wenn ich einen Prinzipal auf der Ahlborn auswähle, geht die Prinzipal in GO automatisch mit. So sind alle Register quasi doppelt vorhanden. Bei guter Mischung zwischen Orgel und GO wird der Klang verblüffend echt.
Alle Kanäle laufen in eine Presounus StudioLive 16 Mischpult rein. Dieses geniale Pult übernimmt die Klangbearbeitung, das Routing und die Verhallung der Signale auf den Kanälen 3-8. Kanal 1&2 werden mit einem Lexicon MPX 550 hellmäßig aufgehübscht. Es sind zwar zwei verschiedene Hallarten, einmal einer mit 3.2 Sek auf den Hauptmonitoren und einer mit 2,3 Sek vom Presonus, der allerdings zeitversetzt mit ca 100ms arbeitet. Das war eine elende Tüftelei, bis die Parameter gepasst haben, dafür ist das Hallerlebnis jetzt grandios. Man hört förmlich, wie der Hall nach hinten "abrollt" Schön ist auch, wie sich die Zungen absetzen und eine neue Räumlichkeit erzeugen. Ich mag es nicht, wenn die Musik in den Lautsprechern bleibt. Bei meinem Setup bin ich am Spieltisch komplett in Orgelsound eingehüllt und trotzdem sind die einzelnen Werke ortbar.
Kanal 1&2 werden mit einem Vitalizer von SPL aufgefrischt und klingen lebendiger. Okay, der Aufwand ist riesig, ich bin allerdings von Beruf Tontechniker und habe so gesehen keine Scheu, komplexe Systeme in den Griff zu kriegen, das ist meine tägliche Arbeit. Das Schöne an dem System ist, dass es, wenn es sauber läuft keine Pflege mehr braucht. Orgel, Verstärker und Tontechnik schalten sich per Zentralschalter ein, der iMac ist nach zwei Minuten Ladezeit startklar, das war's. Und jetzt spielen und genießen.