Ulrichs Spieltisch

  • Eure Überlegungen, Mike und Bertram, finde ich nachvollziehbar und voll berechtigt.

    In meinem Fall (immerhin "mein" Faden :D ) bin ich, orgelmusikalisch, unsterblich in Bach verliebt, und das seit bestimmt 40 Jahren. Und wenn ich mal an so einer alten Orgel spielen dürfte, wäre das für mich das Größte!

    Und, da ich auch schon fast alles Material beisammen habe, wird mich meiine Bastelleidenschaft und eine gewisse Trägheit der Masse weiter auf den Druckpunkt zurollen lassen. Immerhin ist er leicht wieder zu deaktivieren oder zu regulieren, falls ich den doch eines Tages loswerden möchte.
    Ich möchte vielleicht sicherhaltshaber nochmal in Mikes Kerbe hauen und bestätigen: das alles ist sehr zeitaufwändig und wenn jemand viel lieber Orgel spielt als bastelt, dann ist das für so jemanden nix aber auch garnix. Warnung Ende

    Kleiner Tech-Report:

    Filzlöcher machen war für mich bis vor kurzem eine Plage, vor allem in 5mm-Filz.
    Nun hab ich meine Stanzeisen vom Baumarkt (lieblos geschliffen) mit Hilfe einer 5-stufigen Bearbeitung mit micromesh Feilen auf annähernd Skalpellschärfe gebracht und kann nun Löcher nur mit Handdruck (und bissl hin- und herdrehen) fabrizieren... gutes Werkzeug lohnt sich :-teacher:

    Reed oder Hall?
    habe mit den kleinen Reedschaltern (10x2mm) ein wenig experimentiert und:
    - zuerst dachte ich, die sind kaput, so leise sind sie (in einem stillen Raum direkt am Ohr leiser als eine sehr leise tickende Quartzuhr in 3m Abstand)
    - dann habe ich festgestellt, daß ich mich nicht um die möglichen Schaltorientierungen im Magnetfeld gekümmert hatte und somit sind die Magnete, die ich hier schon habe nicht besonders geeignet. Dafür wären möglichst kleine Scheiben am hinteren Tastenende in der Dulcian-Anordnung (Abb 24 für Details zB: Meder pdf ) oder Magnete, in Nord-Südausrichtung entlang der Tastenachse (Abb. 27) angebracht, besser geeignet...
    Noch dazu sind die Kleinen sehr empfindlich. Für die letzte Anordnung schalten sie schon bei 2cm Abstand mit meinen schwächsten Testmagneten. Aaaaalso:

    Lieber Hall^^ schon bestellt :K
    midi-hardware ist auch unterwegs :A

    Bin weiter mit Freude dabei, soweit von hier

    LG, Ulrich

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ulrich,

    schön, dass Du Dich trotz "gekapertem" Faden nicht von Deinem Ziel abbringen lässt. :D

    Dein Thema hat immerhin den Anstoß zu interessanten Grundsatzdiskussionen gegeben. Wie gesagt schade, dass die Forensoftware nicht die Aufspaltung eines Fadens zulässt.

    Was die Tastenkontaktierung angeht, würde ich selbst an der Stelle auch eher die Lösung mit Hallsensoren gegenüber Reedkontakten bevorzugen.

    Ich bin aber auch immer wieder erstaunt, wie relativ problemlos und langlebig doch auch eine simple Lösung mit traditionellen Kontaktfedern ist. Ich habe bisher bereits zwei Sakralorgeln mit solchen Kontaktfedern midifiziert für HW/GO und damit noch nie Probleme gehabt. Meine Walcker Hausorgel hat ebenfalls elektrische Trakturen und funktioniert damit schon seit rund 80 Jahren. Bei dieser sind die Klaviaturen auch zweiarmig ausgeführt, identisch einer mechanischen Orgel, und über kurze Abstrakten ist dann eine "Kontaktmaschine" angehängt, in der sich für jeden Tastenkontakt gleich mehrere Kontakfedern befinden, der Anzahl der Register entsprechend pro Werk etwa 10. Die Lösung geht also in die Richtung wie bei Bertram. Mit Bleigewicht und Federkraft. Aber ohne Druckpunkt :)

    So könnte das gerade für einen Selbermacher auch eine einfache und kostengünstige Lösung sein, über die heute kaum noch jemand spricht. Die möglichen Nachteile sind offenbar nicht so eklatant wie oft allgemein behauptet wird. Druckpunkt kannst Du natürlich unabhängig davon dazu bauen. So kannst Du auch Deine Klaviaturen in 300 Jahren noch reparieren, wenn es den passenden Typ Hallsensor schon nicht mehr gibt :-grandpa:

  • danke Olaf für Deine Hinweise!

    ab jetzt würde ich bitten, falls jemand Details dieses Fadens grundsätzlich ausdiskutieren möchte, dies in neuen Fäden zu tun :) ich fang gleich mal an: lieber auf Kraft und Ausdauer üben mit schwergängigen Tastaturen? -> "übetechnik"

    So, zurück zum Bastelteil:

    Ich peile an, das so wie bei Dir, Olaf, umzusetzten:

    Zitat

    Ich bin mit meinen 10mm langen, 4mm breiten, 1mm dicken Quader-Neodymmagneten da zufrieden - sind betriebsbewährt in Verbindung mit dem Hallsensor. Z.B. bei http://www.supermagnete.de der Typ Q-10-04-01-G


    Also auch "Aus" im Ruhezustand
    die Magnete habe ich auch schon alle (auch für Druckpunktsimulation die 6mm Scheibchen, 3mm dick -> Sinn und Unsinn von Druckpunktsimulationen ), meine Quelle: MTS-Magnete, die waren, glaub ich, etwas preiswerter. Lieferung erfolgte zügig.

    Gemessen komme ich da, wie irgendwo erwähnt, auf 53g bei 2,3mm Abstand, mehr als bei Deiner Anordnung, Olaf, wohl, weil ich als "Gegenpol" eine durchgängige Stahl- (Eisen) Schiene habe und die Magnete auch noch an Stahlstiften hängen, Elemente die den magnetischen Fluß bündeln (falls das jemand vertiefen möchte, bitte eigener Faden :-)).
    Damit sollte ich komfortabel justieren können, obwohl sich bei meiner Anordnung die Magnete schon ordentlich gegenseitig beeinflussen. Da ist die Dulzian-Anordnung mit individuellen Magnet-Schraube-Systemen unproblematischer, denke ich.

    Für die Pedalmidifizierung bekomme ich das Komplettpaket von midi-hardware (ist unterwegs)

    Soweit von hier, Euch allen einen wunderbaren Tag und

    LG, Ulrich

  • moin an alle und einen schönen Sonntag

    zunächst die Frage:

    - wie würdet Ihr die Taster belegen, bzw, wie waren die vermutlich mal belegt?
    Danke für Eure Antworten (grundsätzliches gerne wieder in einem Extrafaden :) )
    evt würde ich einen Taster für die edit-Funktion der midi-hardware verwenden, welchen??
    Sonst nehm ich dafür vielleicht lieber einen Neuen, den ich iwo an der Seite oder hinten anbringe...?

    Pedal ist nun fertig eingerichtet mit midi und funktioniert prima.
    Mit midi-hardware echt klasse: zusammenstecken, einschalten, geht :-up:
    Ein super extra feature: sowohl die mini-pedalscan-platine, als auch die mini-Hauptplatine haben kleine LEDs an Bord, welche midi-Aktivität anzeigen, auch ohne Computer. Das hat die Justierung enorm erleichtert...

    die Magnete hatte ich schon und die beieinflussen sich leider gegenseitig etwas, aber es geht...
    Beim nächsten Mal würde ich lieber Kleinere nehmen und unter die Tasten packen. Die Nord-Südachsen müssen aber parallel zu den Tastenachsen sein für die Reeds...
    Auch ist es für nächstes mal angesagt, nicht-magnetisierbare Winkel für die Befestigung zu wählen ;)

    Beim Pedal mußte ich hinten die Blattfederschrauben bearbeiten, um eine gleichmäßige Niederdruckkraft zu bekommen...

    kleiner Testaufbau. Netzteil hatte ich noch ein altes, 5,5V, 2,2A das sollte auch für alles reichen später...:

    vielleicht schaffe ich noch, die Taster-Elektrik fertig zu bekommen, danach bin ich für ca 4 Wochen anderweitig beschäftigt, bzw auf Reisen :) danach gehts voller Elan weiter...

    LG, Ulrich

    PS: @Dulzian: die M5-Schrauben schneiden sich ihr eigenes Gewinde, bei 4mm Vorbohrung, und sitzen schön fest, aber nicht zu fest ... aber ich bin noch an was anderem dran: steigender Druckpunkt von den tiefen zu den hohen Tasten mit 1-2 mm Leergang, mal sehen :) (wird dann Überraschung...)
    Den Test für die Hallsensoren für das Tastensetup ist bestanden, keine Beeinflussung, danke für den Hinweis :-up:

  • Danke Martin,

    verzeiht meine Unwissenheit:
    - was ist den eine Kombination, was man für einen Setzer nicht programmieren kann (oder sollte?)?
    - Plenum entspricht tutti (alle Register?)?

    Da ich ja keine Registerschalter haben werde, sondern das auf dem Rechner vorbereiten würde, kann ich ja das S für die Edit-Funktion verwenden... oder spricht da was dagegen?

    LG, Ulrich

  • S müsste der "Setter Button" von HW bzw. "Set" Button von GO entsprechen.
    Alles Ab = General Cancel (G.C)

    Ein Tutti muss nicht alle Register einer Orgel umfassen. Ich habe schon gesehen, das es Tutti A und Tutti B bei einer größerem Orgel gab - wenn alle allen Registern aktiv wären, würden 2 Versionen einfach keinen Sinn machen.

    Sowohl HW als GO können nicht 4 Ebenen a 8 Kombinationen - sie haben nur einen 1000 stelligen Setzer. Wenn du dich an 1000 stelligen Setzer anpassen willst, brauchst du 0 - 9 (+ Set + vor/zurück) als Buttons.

    Bei GO könnte man 1 - 8 den Banked Generals zuweisen und 2 von A - B den "Bank +/-" Funktionen. Das wäre noch die beste Annäherung.

    Offenbass: Die 2 Kombinationen waren einmal für freie Kombinationen [mit den 2 Mini-Zusatzschaltern per Register]?

  • Ja martin, das sind die kleinen Schalterchen die über jeder Registerwippe waren. Feste Kombinationen gab es bei Großorgeln früher zwar auch, aber die freien Kombinationen waren später sinnhaltiger. Ich zöge 2 frei Kombinationen einem Setzer vor...in allen Fällen.

    Pleni könnten alles bedeuten.
    Prinzipalplenum ist aber hier meist gemeint, wo die Prinzipale/Octaven 16' - 2' oder gar 1' + zugehöriger Mixtur auf den einen Knopf ansprangen.

  • danke für Eure Erklärungen!
    Wertvolle Hinweise von Olaf, wie immer! Danke

    Ja die Reedschalter sind direkt auf der Platine angebracht, Ich muß nochmal testen, wie weit die Pedaltasten runter gehen bei voller Belastung... Im Zweifel setz ich die Magnete höher. Im Moment gibts den Ton bei ca. 2mm Tastenweg.. (weniger geht nicht, wegen der Hysterese der Reeds und ich hätte Dauertöne...) 3, oder 4mm fände ich auch nicht schlimm.
    wäre ja schade um die zierlichen midi-hardware-Platinen...

    Das mit der verringerten Auflagefläche der Manualtasten werde ich erstmal bei einem Manual ausprobieren.
    Falls da was nervt ist nicht viel Verloren :) Im schlimmsten Fall haben die Tasten ein paar Löcher mehr und ich mach einen neuen Druckstoff drauf...

    War Dein Druckstoff (hintere Auflage der Tasten...) neu, oder der alte von vor Urzeiten?
    Bei mir war der mal 6mm stark, ist aber auf 4mm zusammengepresst, im Laufe der Zeit...

    In jedem Fall werde ich bis mitte März erstmal nicht weiter kommen, zu viel anderes zu tun.
    Ab Freitag bin ich auch zwei Wochen weg und wohl auch kaum hier im Forum :(

    Aber dann... :A

    LG, Ulrich

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich entmagnetisieren sich Permanentmagnete nach und nach, wenn sie stärkeren gegensätzlichen Magnetfeldern ausgesetzt werden. Darum sollte man diese immer so lagern, dass sie sich gegenseitig anziehen und nicht abstoßen. Also immer schön Südpol auf Nordpol auf Südpol auf Nordpol usw. dann passiert praktisch nichts. Ebenso ein einzelner Magnet der weit genug von anderen Magneten entfernt ist, wird sich praktisch nicht in der Stärke verändern.

    Deswegen sehe ich eine besondere Problematik bei der Anwendung in den Klaviaturen, wo die Abstände zu benachbarten Tasten vergleichsweise gering sind. Wichtig ist, dass dann die magnetische Feldstärke im Vergleich zum Abstand relativ gering sein sollte. Das bedeutet nur möglichst kleine Magnete für die Hallsensoren zu verwenden.

    Bei den stärkeren Magneten für eine Druckpunktsimulation sehe ich durchaus die Problematik des Entmagnetisierens und deswegen auch ständigen Nachjustierens an den Stellschrauben. Das ist vermutlich nicht nur der Filz der sich zusammendrückt. Der Filz sollte ja außerdem nur für eine Dämpfung beim Aufprall sorgen und nicht eine Dauerlast tragen müssen. Ein alter gequetschter Filz kann seiner Aufgabe kaum noch gerecht werden. Bei Orgelrenovierungen wird deswegen ja auch i.d.R. komplett neu ausgefilzt.
    Wo permanent solche Lasten in Position gehalten werden müssen wären vielleicht andere Lösungen sinnvoller als Filz. Evtl. eher dauerelastische Materialien oder vielleicht auch Federn.

    Ein Magnet auf einem Eisenblech / Winkel o.ä. magnetisiert dieses Eisen. Dadurch wird praktisch auch seine Reichweite verlängert. Somit entmagnetisieren sich benachbarte Permanentmagnete evtl. noch umso schneller.

    Ich denke es hat seinen Grund, warum die professionellen Klaviaturhersteller nach Lösungen gesucht haben und z.B. dabei auf Gummihütchen gestoßen sind ;)

    Gruß Michael

  • moin,

    danke für die Platinenverstellidee, war ich grad nicht selber drauf gekommen, geht auch fixer als die Magnete alle neu zu setzten :-up: Pedal ist nun richtig fertig (bis auf Platinenschutzkasten, oder sowas...)

    Zum Thema magnetisieren-entmagnetisieren kann ich leider nix beitragen, könnte mir aber Vorstellen das verschiedene Magnettypen sich auch verschieden verhalten beim Entmagnetisieren.... Dazu vielleicht einen eigenen Faden?

    Der hintere Anschlagfilz macht den Tastenrückweg schön leise, der sollte vermutlich wirklich am Besten schän fluffig bleiben.... Morgen kommt meine Laukhuff-Lieferung (hoffentlich...)
    Bin gespannt, wie es weiter geht...


    LG, Ulrich

    • Offizieller Beitrag

    Professionell bedeutet zunächst mal nur, dass etwas zum Broterwerb ausgeführt wird. Deswegen muss aber längst keine besonders hohe technische Qualität vorliegen. Die Qualität der Profis liegt häufig darin, technisch Unzulängliches werbewirksam zu verkaufen, um möglichst viele Brötchen mit möglichst wenig Aufwand zu erhalten.
    Ist überall so - auch bei vielen "Fußball-Profis" durchaus zu beobachten :D
    Viele setzen irrtümlich das Wort "professionell" mit qualitativ hochwertig gleich.

    Was die Gummihütchen betrifft, kann z.B. Fatar mit wenig Geld Druckpunkte simulieren und hat damit ein Verkaufsargument. Das Konzept scheint auch aufzugehen wenn man die Stückzahlen anschaut. Damit gehen sie auch gekonnt den Problemen mit dem Magnetismus aus dem Weg. Professionell halt ;)
    Wer es etwas kritischer betrachtet, merkt natürlich, dass diese Druckpunktsimulation ziemlich unrealistisch ist. Der großen Masse Anwender scheint das aber völlig gleichgültig zu sein. Ich werde diese Gummihütchen wohl eher einfach ganz ausbauen und weglassen.

    Ob die Druckpunktsimulationen der anderen Hersteller mit Magneten alle unbedingt bis ins Detail durchdacht sind ist ja auch äußerst fraglich. Wenn sich viele Anwender schon an Gummihütchen erfreuen, merken ebenso viele bestimmt auch nicht, wenn die Druckpunkt-Magneten sich schleichend verändern.

    Aber wie gesagt hängt die Entmagnetisierung ja auch maßgeblich vom Abstand zweier Magnete und deren magnetischer Feldstärke ab. Das ist die Sache der Entwickler, das bei den gegebenen Tastenabständen zu berücksichtigen.
    Die Entmagnetisierung oder gar Umpolung von Permanentmagneten unter starken Fremdmagnetfeldern ist aber ein allgemeines Phänomen. Mag sein, dass bei Neodym höhere Feldstärken nötig sind als bei Ferrit. Mit zunehmender Temperatur verschwindet aber grundsätzlich auch die Magnetisierung völlig. Bei Ferritmagneten ist bei etwa 250 °C und bei Neodymmagneten schon bei ca. 80 °C die Rede davon.

    Also ist man gut beraten nicht so heiß zu spielen :D

    • Offizieller Beitrag

    Olaf, Du hast hier eine Frage gestellt und ich habe nur darauf geantwortet.

    Zur Erinnerung:

    Zitat

    Original geschrieben von Dulzian

    Du hattest noch einen Aspekt angeführt, den ich bisher nicht beachtete, nämlich die Magnetisierung aller Eisenteile durch die vielen Dauermagnete. Bei mir sind zwar die Eisenschrauben in Holz gedreht, aber dieses Holz ist in massive Eisenwinkel gefasst, und dieser Eisenwinkel ist auch schon ziemlich magnetisch geworden. Du kennst dich da vermutlich besser aus - ist es so, dass diese Magnetisierung ein Prozess über längere Zeit ist, und dadurch die Einstellungen peut a peut verändert, oder ist es mehr oder weniger abgeschlossen, sobald alle Tastenmagnete montiert sind?

    Gruß
    Olaf


    Mir scheint, es ist bisher eben so Einiges nicht beachtet worden. Da werden Magnete willkürlich auf Eisenteile gepappt ohne sich Gedanken um Effekte wie Magnetisierung, Entmagnetisierung, Aufnahme und Verteilung von statischen und dynamischen Kräften usw. zu machen.
    Gleichzeitig wird ein hochwissenschaftliches Gesicht aufgesetzt und mit Patenten hantiert.
    Nun versuche ich etwas konstruktiven Inhalt in euren Dialog einzustreuen und schon werde ich als Spaßbremse des Fadens verwiesen :-down:

    Private Threads gibt es hier schon mal gar nicht. Wenn jemand ein Thema öffentlich zur Diskussion stellt, dann muss er auch Beiträge von mehr als einem Mitdiskutanten erwarten. Eventuell kann auch jemand wie ich dabei sein, der grundsätzliche Dinge in Frage stellt. Es ist auch durchaus damit zu rechnen, dass sogar weitläufig vom eigentlichen Thema abgeschweift wird. Wer keine fruchtbringenden anderen Ansichten hören will, der kann sich besser per PN im Dialog oder Monolog betätigen oder schreibe ein Buch.

    Tut mir Leid, wenn ich mich hier zu Wort gemeldet habe, aber ich sehe durchaus immer noch die Gefahr, dass bei völlig einseitiger Berichterstattung es Leute gibt, die sich ins Unglück stürzen wenn sie das alles so 1:1 nachbauen.
    Sicher sind hier gute Ideen eingeflossen die es Wert sein könnten weiter verfolgt zu werden. So z.B. meine Idee einer Koppeleinrichtung die Olaf schon umgesetzt hat und nun zum Patent anmelden will. Habe ich mich auch grundsätzlich damit einverstanden erklärt und verzichte auf weitere Rechte. Die Idee den Druckpunkt mit Magneten zu simulieren ist allerdings nicht neu sondern von anderen Herstellern abgespickt, die die Sache teilweise aber auch nicht richtig zu Ende gedacht haben.

    Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich gegen Druckpunkte wäre. Aber dann müssten sie wie gesagt schon sehr realistisch und vor allem langzeitstabil funktionieren, noch dazu preiswert und leicht sein. Gummihütchen geht da schon mal gar nicht und die Magnetlösungen sind alle noch nicht ganz ausgereift. Also warte ich noch, bis ihr oder sonst jemand den goldenen Wurf gemacht hat und spiele solange ohne Druckpunkt. :-wow:

    Einsteiger sollten meines Erachtens dringend erst mal mit Fatar o.ä. Klaviaturen anfangen und damit spielen üben. Weitere "Forschungsprojekte" können dann später noch nebenher laufen.

    Gruß Michael

    • Offizieller Beitrag

    Aber Hallo - wo sind wir denn ?!

    Hier ist noch keinem das Wort verboten worden. Schon gar nicht lasse ich mir hier das Wort verbieten !

    Es steht immer noch JEDEM frei auf JEDEN Beitrag zu antworten - "sogar" dem Admin.

    Wer andere Ansichten zu einer bestimmten Meinung hat, kann das kundtun und ggf. sachlich begründen.

    Wenn ihr HIER schon in Details schwelgt, dabei aber grundsätzliche Dinge nicht beachtet habt, dann müssen HIER eben grundsätzliche Dinge diskutiert werden und nicht in neuen Fäden.

    Sollte ich oder jemand anders dann grundsätzlich mit seiner Meinung falsch liegen, dann kommt das durch Diskussion ans Licht und wird nicht mit dem Holzhammer abgewürgt. Ich habe noch nie behauptet, dass ich unfehlbar wäre und meine Meinung die einzig wahre sein muss. Aber es passt nicht zusammen, im einen Thread meine Ideen als Patent anmelden zu wollen und im anderen Thread hier meine Gedankengänge als Müll zu bezeichnen.

    Deshalb ist HIER jetzt erst mal Ende eures Dialogs.

    • Offizieller Beitrag

    Der Faden ist ab sofort wieder auf unter folgender Prämisse:

    1. Jeder hat hier das gleiche Recht seine Meinung zu äußern, der Faden ist nicht privat !

    2. Es dürfen natürlich auch grundsätzliche Dinge hier mit einfließen, die auch in weiterem Sinne noch zum Thema passen. Druckpunkt- und Magnetismus-Diskussionen gehören sogar zum engeren Thema, da hier u.a. die Erweiterung eines Klaviaturblocks mit Druckpunkt durch Magnete ein zentrales Thema darstellt.

    3. Eine komprimierte Zusammenfassung des Fadens ohne unnötige Grundlagendiskussionen darf später gerne als Artikel auf der MPS Orgelseite veröffentlicht werden.
    siehe Artikel einsenden

    4. Man muss nicht jede Meinung dementieren. Man kann auch gerne mal eine andere Meinung so stehen lassen und nur die eigene auf den Tisch bringen. Die meisten Leser können lesen und sich ihr Urteil dann selbst bilden. Wenn gegen eine bestimmte Auffassung argumentiert wird, dann bitte sachlich und erst nachdem alle vorangegangenen Beiträge aufmerksam gelesen wurden. Sonst driftet es schnell in Wortverdreherei ab.

    5. Sollte die Diskussion wieder entgleisen, dann taucht sie postwendend nur noch in der Brummelecke auf.

    6. Der Admin hat immer Recht :-holy:

    7. Der Beweis von 6. steht noch aus :-teacher:

    Allen die jetzt trotzdem noch hier weiter diskutieren wollen - viel Spaß :-wow:

    Gruß Michael

    • Offizieller Beitrag

    Es steht ja jedem frei einen eigenen Faden über Grundsatzthemen anzulegen, wenn er schon vor hat mehr darüber zu schreiben. Vieles entwickelt sich aber erst im laufenden Faden und bläht sich dann eben etwas auf. Aber zur Beruhigung: Es ist bisher noch kein einziger Faden übergelaufen und auf dem Server ist noch reichlich Platz ;)
    [hr]
    zurück zum Thema:

    Danke für die aufhellenden Hinweise , Olaf. So sollte der Leser also schon mal darauf achten auch Neodymmagnete zu verwenden und nicht etwa Ferritmagnete. Ging das hier schon mal irgendwo hervor?

    Und wie verhält sich das nun mit zusätzlichem Eisen, bzw. der Stahlleiste auf die Ulrich seine Magnete "pappen" will? Eisen wird doch magnetisiert, auch wenn der Magnet deswegen nicht schwächer wird. Aber das Magnetfeld verändert sich doch dadurch. Meinst Du nicht auch, dass sich dadurch die Wirkrichtung des magnetischen Feldes ändern wird und unter Umständen sich dadurch die Druckpunkt-Kraft verändert? In dem Fall müsste man ja im Voraus Magnete mit anderer Stärke verwenden. Wäre dann gut es zuvor berechnen zu können.

  • Hallo,

    schön, daß es hier weiter geht. Falls ich ich irgendwie zum Streit beigetragen haben sollte, möchte ich mich hiermit entschuldigen... (wusste auch nicht, daß es eine Option auf spätere Komprimierung eines Fadens gibt, sorry...)

    Ich hab mal ein wenig rumgestöbert, alles scheint mir darauf hinzudeuten, daß die Magnetisierung von Eisen und Stahl recht fix ins Gleichgewicht mit dem umgebenden Magnetfeld kommt (Trafos mit Eisenkern, Computerfestplatten, usw..). Eher eine Frage von Sekundenbruchteilen als von Wochen oder Monaten...
    Vermutlich gibt eher Dein Filz noch etwas nach, Olaf. Ist doch prima, wie bei Herkules mit seinem Kalb, oder was das war. Du übst und übst und irgendwann macht dir auch die schwergängigste Orgel nichts mehr aus :)

    Wenn sich die Magnete gegenseitig (auch über eine gemeinsame Eisenschiene..) beeinflussen, führt das zumindest dazu, daß man die Kräfte nicht unabhängig pro Taste einstellen kann, sondern in ein paar Wiederholungen sein gewünschtes Ergebnis finden muß. Etwas mühsam, aber dann erstmal recht stabil, vielleicht bis auf das Eindrücken der Filze... Ging mir schon so bei der Justage der Magnete fürs Pedal....

    Die Federchen von Laukhuff sind zierlich, aber bärenstark. selbst auf halbem hinteren Tastenende machen die noch einen Haltekraftbeitrag von ca 80g. Hab schon mal versucht, eine Feder gezielt und reproduzierber zu überdehnen. So wird sie etwas schwächer. Das wird vielleicht eine Lösung....
    Mal sehen, was noch geht.
    Auch habe ich sehr wenig Platz zwischen den Manualen, außer zwischen 1 und 2, da ist alles entspannter...

    Jetzt hab ich alle Materialien beisammen und muß erstmal ein paar Wochen fort, die Vorfreude auf weiteres Basteln bleibt.
    Freue mich auf weitere phantasievolle, geduldige und respektvolle Diskussionen.
    Konkrete Bastelergebnisse von mir erst wieder gegen Ende März... :-wave:

    LG, Ulrich

  • Zitat

    So z.B. meine Idee einer Koppeleinrichtung die Olaf schon umgesetzt hat und nun zum Patent anmelden will.

    Alles, was hier schon öffentlich gepostet wurde, ist es "prior art" und nicht mehr für ein Patent tauglich.

  • Hallo Dulzian,

    die Anmeldung nützt dir dann aber nichts, wenn andere vor der Offenlegung öffentlich davon erfahren haben und die Nutzung begonnen haben. Die dürfen dann deine Erfindung lizenzfrei nutzen. Nur denen, die erst nach der Offenlegung deine Idee nutzen, kannst du die Nutzung verbieten oder Lizenz dafür verlangen.

    Einziger Weg aus der Klemme ist, wenn man sich vertraglich vor Herausgabe der Informationen zusichern lässt, dass man, wenn man diese Dinge schützen lassen will, die herausgegebene Information als vertraulich und unter dem Vorbehalt der Patentanmeldung weiter gegeben hat.

    Nach meiner Erfahrung ist es meistens nicht hilfreich, etwas zum Patent anzumelden, worüber man schon mit Fremden/Anderen gesprochen hat.

    Michael

  • Also das Thema Vornutzung ist hier http://de.wikipedia.org/wiki/Vorbenutzung gut erklärt.

    Wenn jemand deine Idee nutzt, bevor du diese offen gelegt hast, darf er weiter nutzen, aber wirklich nur er selber.
    Wenn seine Nutzung bekannt war (also Stand der Technik) und das jemand weiß oder merkt, ist dein ganzes Patent dann hinfällig. Wenn nicht kannst du allen verbieten, deine Erfindung zu nutzen, nur dem nicht, der er vorher schon genutzt hat.

    Das kann manchmal super attraktiv für jemanden sein. Man selber macht irgendetwas, von dem niemand etwas weiß. Ein anderer meldet das zum Patent an. Jetzt kann er allen meinen Wettbewerbern die Nutzung verbieten oder Lizenzen verlangen nur von mir nicht. Und ich musste noch nicht einmal ein Patent anmelden, ggf. Prozesse führen, Anwälte beschäftigen etc.. Manchmal killt man dann ein solches Patent mit Absicht nicht, da es den Wettbewerbern schadet und einem selber nicht, obwohl man ggf. den entscheidenen Hinweis hat, mit dem man das Patent "töten" könnte, da irgendwo doch der Stand der Technik öffentlich war, auch wenn es keiner beim Patentamt gemerkt hat.

    Genau so einen Fall kenne ich. Ein Unternehmen machte etwas seit Jahren, jemand anderes meldete das zum Patent an. Alle Wettbewerber zahlten schön Lizenzgebühren, nur dieses Unternehmen hat den Erfinder kurz darauf hingewiesen, dass man das vorher kannten und sofort war Ruhe. Der Erfinder war übrigens ein sehr großes Unternehmen mit sehr großer Patentabteilung, der hätte bestimmt nicht nachgegeben, wenn er einen Ausweg gewusst hätte.

    Das Risiko der Vornutzung scheint mir in deinem Fall relativ gering, wenn du faktisch niemandem wirklich erzählt hast, was Kern deiner Erfindung ist. Da müsste dann wirklich parallel zu dir jemand die gleiche Idee gehabt haben, was aber auch schon vorgekommen ist, manchmal liegt eine Idee irgendwie in der Luft. Sonst hast du alles richtig gemacht, wobei trotzdem die Frage bleibt, ob man auf dem Markt eine Verwertungsperspektive hat.

    In einem so kleinen und vielfältigen Markt wie dem Sakralorgenbau halte ich die Möglichkeiten der Überprüfbarkeit und der Durchsetzbarkeit von Ansprüchen für sehr aufwändig im Vergleich zu erzielbaren Lizenzeinnahmen. Die Stückzahlen und Umsätze, an denen sich Lizenzeinnahmen messen sind auch nicht hoch.

    Aber ein Patent ist ja ggf. auch einfach etwas, worauf man stolz ist und was man durchaus auch zu Marketingzwecken einsetzen kann.

    Michael