Kopfhörer für Smartphone

  • seit Jahren nutzte ich im mobilen Bereich einen 3Wege-Inearkopfhörer am AK100 und war auch sehr zufrieden. Da er kürzlich seinen Geist aufgab suchte ich einen Nachfolger im Inearbereich. Wenn man mit offenen Augen durch die Straßen geht, dann sieht man immer mehr insbesondere junge Menschen mit OnEarkopfhörern. Habe beim Fachhändler Hörvergleiche gemacht und musste feststellen, dass aus audiophilen Gesichtspunkten heraus Inear nicht mehr geht. Der Qualitätsvergleich fällt so krass, zudem zu wesentlich günstigeren Kosten, für den Onearlösung aus. Wenn man sich, so wie ich mit über 60 dann emotional darüber hinwegsetzt, dass Bügelkopfhörertragen in der Öffentlichkeit keine Schande, dann ist diese Lösung alternativlos.
    Ich möchte jetzt meiner Tochter zum Geburtstag einen schenken. Auch sie sieht die Qualtiätsvorteile genau so, aber er muss weiß sind. Ich als ITler und damit fast gezwungen eine Applefeind, trage jeden Kopfhörer, wenn er nur nicht weiß ist.
    Hat jemand von euch Erfahrungen mit weißen Smarthoneoverearkopfhörern in der Qualität Beyerdynamik T50. Wie sind die Erfahrungen mit Bluetooth? Da ja Apple mit dem neuen Smartphone den Klinkenstecker abschafft, gehe ich davon aus, dass die Lösung ohne Kabel problemlos im Alltag funktioniert

    danke Reinhard

  • Mit einem kurzen Erfahrungsbericht kann dann dieser Thread geschlossen werden. Meine Tochter entschied sich jetzt doch für Qualität gegenüber Trend und ich schenkte ihr meinen T50. Als Ersatz beschaffte ich mir nach intensiver Beratung durch Thomann den Beyerdynamik T70p. Er ist etwas größer als der T50 und in seiner geschlossenen Bauweise eher vom Trageverhalten her vergleichbar mit einen Studiokopfhörer. Im Vergleich zum T50 benötigt man etwas mehr Ausgangsleistung am Player.
    Bei einem Vergleich an der Orgel, über Kopfhörerverstärker, dazu habe ich ja in meinem Beitrag zu meinem Spieltisch schon berichtet, muss im Vergleich zum AKG712 natürlich die Lautstärke erheblich reduziert werden. Der AKG ist insgesamt und insbesondere in den Bässen etwas räumlicher. Aber ich meine, dass der T70 in meiner Umgebung prima für das Orgelspielen und den mobilen Einsatz verwendet werden kann.
    Mittlerweile habe ich auch einige HighRes CDs bei Qobuz runtergeladen. Diese sind mit 2 MBits und einer Sampleate von 96kHz gesampelt. Ich glaube, dass beim mobilen Einsatz mit dem AK100 und dem T70 ich nicht am Ende der Ausschöpfung der vorhandenen Klangnuancen bin. Aber das Hörerlebnis ist wirklich auch so schon gigantisch. Damit kommt der Aufnahme selber und der Interpretation natürlich eine Schlüsselrolle zu.

    Schöne Zeit
    Reinhard

  • Eigentlich hatte ich gedacht, dass das Thema Kopfhörer für mich erledigt ist, aber zu Weihnachten wollte meine Frau auch so einen Kopfhörer. Dem Internet sei Dank und so kam ich bei meinem Musikstammgeschäft zu dem Beyerdynamik T5p als Vorführmodell zu einem 60% Preis gegenüber der Preisempfehlung beim Hersteller. Auf hohem Niveau ist damit natürlich noch eine hörbare Verbesserung gegenüber dem T70p. Ob jemand sich dies dann leisten will, an der Orgel klingt er tatsächlich gigantisch, ist eine andere Frage.
    Ich machte jetzt mit meinem Sylvesterversuch einen Blindhörversuch, Kammermusik in HighRes mit diesem Kopfhörer. Das Ergebnis war nun nicht das was ich erwartet hatte. Der Besuch war sehr zurückhaltend. Aufgrund der starken räumlichen Darstellung empfand man die Musik als eher überbearbeitet. Man verglich sie mit Kunstkopfaufnahmen. Es ist tatsächlich so, dass man die Instrumente stark räumlich verteilt und zuordenbar hört,
    Da die Aufnahmen in HighRes ja nach meinem Verständnis nicht explizit dafür abgemischt werden, sondern man dies Aufnahme nur in unterschiedliher Qualität runterladen kann wäre meine Frage jetzt welche Qualität auf einer CD tatsächlich ist und mit welchen Ripprogrammen man dann die optimal mögliche Qualität aus der CD in ein Mediafile bekommt. Vielleicht gibts einen Freak unter euch, der hier praktische Erfahrugen hat

    Reinhard

  • Hallo Reinhard,

    ein Freak bin ich auf jeden Fall! ;)
    Und es ist ein umfangreiches Thema...
    Zunächst: CDs hatten, als sie als Audiomedium auf den Markt kamen, ein festes Format der digitalen Abtastung: 44,1 kHz auf der Zeitachse und 16 Bit für die Dynamik.
    Heute kann man auf eine CD brennen, wozu man Lust hat, aber käufliche Audio-CD-Produktionen haben immernoch diese Auflösung.

    High Res wird tatsächlich in einem anderen, höher auflösenden Format aufgenommen (und in der Produktionskette erhalten) als das normale CD-Format: bis zu 364 kHz und 24 Bit. Damit ist technisch eine höhere Audioqualität möglich, als die CD je hatte!

    Wie eine Aufnahme aber tatsächlich klingt, wie wertig und wie gelungen, hängt aber natürlich auch noch ganz entscheidend von anderen Faktoren ab: von der Raumakustik, der Qualität der Gerätschaften und vor allem der Kompetenz der Aufnahmetechniker (Tonmeister). Auch in der Postproduktion ist vieles möglich mit moderner, professioneller Audiosoftware.
    Mir am Wichtigsten (selbst Musiker): die Qualität und Inspiration der Musiker, die da aufgenommen werden. Jederzeit ziehe ich eine inspirierte Aufnahme eines Meisters in "nur" Cd-Qualität (oder selbst auf einer zerkratzten Schallplatte) einer Uninspirierten in HighRes vor.

    Alte Aufnahmen, jetzt in HighRes: hängt stark davon ab, ob einfach nur ein bestehendes CD-Material auf HighRes hochgerechnet wurde, oder ob ein noch analoges Master neu digitalisiert wurde... Im zweiten Fall kann es durchaus noch einen kleinen Qualitätsgewinn geben...
    Wenn Du also noch selbst Audio-CDs hast, aber dieselbe Aufnahme als HighRes streamen kannst, würde ich das machen (auch bequemer). Hast Du einzigartige CDs, welche Du nicht als HighRes findest, so macht es vielleicht Sinn, die auf Deinen Rechner zu ziehen, falls Du das CD-Einlegen als zu lästig empfindest ;)
    Persönlich mache ich sowas mit Samplitude. Aber auch nur, weil ich es sowieso installiert habe. Als gute Freeware für PC habe ich EAC gut in Erinnerung (exact audio copy). Das Zielformat wäre dann wav (44,1kHz, 16Bit) und damit die maximale Qualität, welche eine Audio-CD hergibt.

    So, ich hoffe das war hilfreich :)

    Ansonsten ist das Netz voller weiterführender Informationen.

    LG, Ulrich

  • Guten Morgen Ulrich,
    vielen Dank, das war für mich sehr aufschlussreich. In der Konsequenz bedeutet dies aber wohl, dass in meinem Fall Qobuz wohl keine extra abgemischte HighResVersion zum Streamen zur Verfügung stellt und dann je nach gekaufter Qualität man dann tatsächlich eine andere abgemischte Aufnahme bekommt. Aber diese Frage müsste man sicher an Qobuz stellen, zumal mir nicht ganz klar ist warum über das HighRes Abo einmal die Aufnahmen verbilligt bekommt und manchmal nicht; es sei denn, dass in diesem Fall es tatsächlich eine andere Quelle ist.

    Danke und einen schönen Sonntag
    Reinhard

  • Hallo Reinhard,

    wie ich das sehe (kurz mal die site angesehen von Qobuz...),
    bieten die Material in CD-Qualität und HighRes in unterschiedlichen Datenbanken an (unterschiedliche Werke).
    Also scheint es sehr wohl speziell in HighRes aufgenommenes Material zu geben.
    Für dessen download muß man aber wohl mehr bezahlen.

    Eventuell bieten sie aber auch download des HighRes-Material, runtergerechnet auf CD-Qualität, an. Spart Geld und Datenverkehr...

    Zeitweise Verbilligung kann eine Werbemaßnahme sein, oder verschiedene Produzenten haben unterschiedliche Verträge mit Qobuz... wer weis ;)

    Meine Ohren sind leider schon so schlecht, daß ich kaum noch einen Unterschied zwischen mp3 und unkomprimierten Aufnahmen wahrnehme. High Res ist da für mich kein Thema, bzw. Verschwendung. Meine Tochter könnte das vielleicht unterscheiden, die ist 7. Dafür fehlt ihr aber vermutlich die nötige Hörerfahrung :)
    Also ist High Res vielleicht am Ende nur was für Menschen in einem engen Zeitfenster ihres Lebens, so zwischen 25 und 35??

    LG

  • Guten Morgen Ulrich,
    Ist schon eine Schande, dass der, der eigentlich am meisten von der Musik versteht sich über das Musikmachen die Ohren versaut.
    ich habe nur Erfahrungen mit der Klassik, also die Frage ob dies was für deine Tochter ist. Und hier wie schon geschrieben gibt's von der Brillanz, Nuancierung einen erheblichen Unterschied zwischen HighRes und CD (gehört mit Astell-Kern und Tp5). Entscheidet man sich für ein Jahresabo, so bekommt man viele HighRes-Aufnahmen zum Preis der CD.
    Dabei tritt dann aber ein neues Problem auf. Die Aufnahmen sind so groß, dass man sie nicht mehr auf den portablen Spieler bringt, auch wenn er wie meiner 96 GB Speicher hat. So hat man also ein neues Luxusproblem

    Schönen Tag
    Reinhard

  • Passt an dieser Stelle eigentlich nicht so richtig aber wollte von meinen weiteren Erfahrungen zu HighRes berichten.. Richtig wurde vorher angemerkt, dass der Frequenzumfang, den man im Alter hört, sicherlich immer geringer wird. Diesen meinte ich ja auch nicht, sondern die Dynamik und Lebendigkeit der HighRes Aufnahmen (über einen hochwertige DLAC-Umsetzung und audiophilen Kopfhörer). Nun zur Frage was man mit Nichtlaborlösungen aus CD-Aufnahmen rausholen kann.
    Dazu habe ich mir einen gebrauchten Bluesound Vault besorgt. Dieser rippt CDs und zwar pro Track in einer unterschiedlichen Bittiefe von etwa 500 bis um die 700 kbps bei einer Samplerate von 44.1 kHz. In meiner Raumumgebung höre ich dann keinen wirklichen Unterschied mehr.
    Schön ist, dass man CDs bei Ebay ja mittlerweile zum Kilopreis bekommt. Also alles wieder mal eine Frage der Energie und Entdecken macht ja auch Spaß.
    Hoffe dass ich dann im 2 Halbjahr an meinen Spieltisch gehen kann. Bin vom Gerüst gefallen und habe mir 2 Lendenwirbel zermatscht.

    Reinhard

  • Mensch Reinhard!

    Klingt ja furchtbar, tut mir leid...
    Mein Tipp: diebandscheibe.de, super Forum zum Thema. Ich hatte auch was mit Bandscheiben, und dank des Forums bin ich da gut durchgekommen (weiter off topic geht wohl kaum, dafür umso wichtiger ;) ). Normale Orthopäden können da schnell mal was schlimmer machen... Also: niedergelassener Neurochirurg, MRT und dann erst entscheiden, wie es weitergeht.

    Gute Besserung!!

    1411 kB/s ist übrigens die orginal-Datenrate der audio-CDs (wav das entsprechende PC-Format). Aber es mag verlustfreie Formate geben, die mit weniger auskommen, hab ich grad keine Daten zur Hand...

    @Olaf: Flamencogitarre und Ohren: Versauen läuft weniger über die Gitarre selbst, als über die Kollegen, welche klatschen, tanzen und singen. In manchen Probenräumen gibts sofort Ohren-Schmerz-Schallpegel wenn ich nicht sofort Gehörschutz reinstopfe. Mein rechtes Ohr, welches an den lauten Sängern und Klatschern immer näher dran ist, ist merklich tauber als das Linke... Dafür hab ich auch viele tolle Momente gehabt, will also garnicht klagen..

    soweit zum Thema Kopfhörer für Smartphone :-music: :-pipe:

    lG, Ulrich

  • Was mich in dem Zusammenhang noch interessieren würde, ob auf der CD im WAV-Format am Anfang die Bitrate steht. Wie oben schon dargelegt liefert der Bluesound-Ripper für jeden Track eine unterschiedliche Rate. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er von sich aus drauf kommt sondern diese von der CD ausliest?

  • habe im Internet unter http://www.fairaudio.de/artikel/2013-a…ple-aiff-3.html einen kurzen Themenabriss dazu gefunden.

    Der Ripper liest zunächst die WAV-Datei auf der CD aus. Dann kann man einstellen welches Format erzeugt wird, MP3 oder FLAC. Details zur Auflösung, Bitrate etc. lassen sich nicht angeben. Ich selbst nutze nur FLAC.

    Als Beispiel dazu habe ich gerade eine alte Karajan Brahms Requiem CD gerippt. Die Bitrate liegt bei ca. 270 kbit/s. Qualität ist so schlecht, dass man sie nicht wirklich anhören kann. Bei einer anderen CD liegt die Rate bei 780 kbit/s. Bei den gekauften HighRes Aufnahmen liegt dies bei 1 oder 2Mbit.