Beiträge von Maschinist am Bergmannsdom

    Liebe Orgelfreunde,

    zunächst einmal meinen Dank an den Threadersteller, der unser Katernberger Projekt hier vorgestellt und mit wohltuenden Worten gewürdigt hat.

    Zu einigen Fragen bzw. Äusserungen hier im thread möchte ich kurz Stellung nehmen.

    Stimmung des Instrumentes

    An eine Rückführung der Orgel auf 435 Hz Stimmtonhöhe ist nicht gedacht. Der schon jetzt mit schätzungsweise 260.000,-€ anzusetzende Gesamtaufwand der Restaurierung/Rekonstruktion würde damit um alles denkbare überschritten.

    Klang der neobarocken Disposition aus 1965

    Ich verweise auf Aufnahmen meines Vorgängers aus dem Jahr 1991.

    http://www.sauerorgel-bergmannsdom.de/downloads/

    Neben deutlich neobarocken Klängen ist auch noch viel "Sauer" auszumachen. Die Aufnahme lag uns leider nur noch als MC vor; die Digitalisierung ist verständlicherweise nicht überzeugend gelungen.

    Integration des Eulerwerkes von 1965

    Die geplante Beibehaltung bzw. Integration des neobarocken Euler'schen Taschenladenwerkes in die ursprüngliche Sauer-Orgel war in der Tat, auch seitens des Landeskirchenamtes recht umstritten.

    Da das Eulerwerk einerseits als wichtiges Dokument der orgelbaulichen Entwicklung im 20. Jahrhundert einzustufen ist, und andererseits baulich bedingt vollkommen separat im Orgelgehäuse untergebracht ist, ist der Erhalt zu rechtfertigen. Zudem mag zukünftig jeder für sich entscheiden, ob er puristisch nur "Sauer" registriert, oder neobarock kontrastiert, erweitert oder mischt.

    An dem technisch in durchaus ordenlichen Zustand befindlichen Euler-Werk dürfte nicht viel zu restaurieren sein.
    Unser Hauptaugenmerk richten wir auf die intonationstechnisch herausfordernd schwierige klangliche Anpassung/Intonation an die Sauerorgel.

    Zitat

    Schon erstaunlich wie sich der Musikgeschmack über die Jahrzehnte doch geändert hat. Und jeder war sich sicher, das Instrument jetzt endlich durch die jeweiligen Umbauten vervollkommnet zu haben. Hoffentlich bereut man nicht in einigen Jahren, dass man die kostspieligen Umbauten von damals nun wieder für viel Geld zurückgebaut hat

    Sehr gut beschrieben! Ähnliche Gedanken plagen mich häufig, insbesondere wenn ich an meinen Vorgänger denke, der mit viel Herzblut den neobarocken Um- Erweiterungsbau 1965 betrieben hat. :-afraid:

    Ich schliesse meine ersten Beitrag hier im Forum mit einer herzliche Einladung an alle, die sich vielleicht selbst einmal vor Ort einen Eindruck verschaffen möchten. Kontakt hier, oder über meine Orgelseite.

    beste Grüße
    Lothar