Insulaner
danke- wie würdest du die drei Nachbauten im Vergleich einschätzen?
"schätzen" ist das richtige Wort, da ich wie schon geschrieben nur das "niederländische" CCC-Set auf meiner Anlage ausprobieren kann, also mich auf veröffentlichte Aufnahmen und eigene Erfahrungswerte mit dem Bau von Composite ODF zurückgreifen kann. Und ich muss ergänzen, dass weitaus mehr Hörerfahrung mit deutsch-barocken Orgeln habe als mit französisch-symphonischen.
In allen drei ODF ist hauptsächlich SP Caen drin, also im Grunde immer die gleichen Samples, wobei man durch die "Equalizer-Funktionen" von Hauptwerk viel mehr als in GrandOrgue den Klang der originalen Samples beeinflussen kann. Und dann kommen mehr oder minder ähnliche, aber doch "fremde" Samples dazu. Auch wenn man viel Arbeit in die Intonation steckt - und ich bin sicher, dass in der Aristide No. 1 und wohl auch in den anderen beiden ODF sehr viele Arbeitsstunden drin stecken - wird man in kleinen Registrierungen hören, dass hier verschiedene Orgelklänge zusammengepackt wurden. Je mächtiger die Registrierung, um so mehr verschwimmen diese feinen Unterschiede, und dann kommt aus allen drei Sets ein großer Sound raus.
Den Reife- bzw. Homogenitätsgrad schätze ich bei der Aristide No.1 am höchsten ein, danach die anderen beiden. Da Sam Sleath durchaus Ambitionen hinsichtlich Sample Set Produktion zu haben scheint, bin ich fast sicher, dass er noch ein paar Updates zu seinem ODF machen wird. Beim kostenfreien ODF vom PCOrgan-Forum war ich ja schon froh, dass man es damals von HW4 auf die neueren Versionen angepasst hat.
Ich zitiere mal Jos, den Erbauer des CCC-Sets: (übersetzt mit Deepl.com)
"Ich hoffe, dass der CCC das Interesse an den kommerziellen Sample-Sets von Sonus Paradisi, Caen, St. Omer und Rotterdam wecken wird. Ein kostenloses Musterset kann kein vollwertiger Konkurrent für solche kommerziellen Sets sein. Deshalb möchte ich auf einige Unzulänglichkeiten hinweisen:
* Nur Stereo, kein Surround
* "Pfeifenwerk" von sehr unterschiedlichen Orgelbauern
* Die Samples haben manchmal eine ganz andere Akustik
* Die Intonation ist an einigen Stellen suboptimal
* Das Layout ist einfach
Dennoch denke ich, dass es, auch dank einiger Betatester, ein Ergebnis gibt, das viele Leute stundenlang genießen können. Ich denke an Leute, für die es derzeit zu teuer ist, ein (zusätzliches) Sample-Set zu kaufen, aber auch an Leute, die gerne einige einzigartige Elemente in der Disposition erforschen möchten, wie z.B. ein schwellbares Positiv, das Piccolo, das Grosse Tierce und den Basson im Pedal."