Beiträge von einer_von_weitem

    Sowohl daß Preis-"Irrtümer" im Internetauftritt von MDA überhaupt vorkommen können, als auch, daß gekaufte Lizenzen im Nachhinein wieder gelöscht werden können, erscheint mir fast unglaublich. Und zeigt mir einmal mehr, daß die Firma MDA a) von Dilettanten betrieben wird und b) schon aufgrund dessen eine ungewisse Zukunft hat, gestützt noch auf die Gutgläubigkeit und den Herdentrieb unkritischer Nutzer, die bereit sind, sich einmal im Jahr melken zu lassen. Würde mein HW4-Dongle den Geist aufgeben, wäre ich auf MDA angewiesen, mindestens zwecks einmaligem Kauf einer aktuellen Version. Ansonsten will ich mit dieser Firma nach Möglichkeit nichts mehr zu tun haben und erwarte mittelfristig, daß eine entscheidende Veränderung eintritt -- Übernahme durch einen kompetenteren Träger, oder Pleite; vielleicht auch Auftauchen eines ernsthaften Konkurrenten.

    Ein Sample ist eine statische Momentaufnahme, die immer wieder gleich und schrecklich langweilig und "künstlich" abgespielt würde. Kein reales Musikinstrument klingt so plastikhaft öde.

    Man muss jede Möglichkeit nutzen, diesen Samples Leben einzuhauchen. Sonst wäre auch wohl Physical Modelling in wenigen Jahren ........

    Genau deshalb gibt es doch die multiple loops. Der Einzelton ist auch bei Hauptwerk nicht statisch.

    Oben steht, daß man Höhen, Mitten und Bässe unterschiedlich routen könne. Das braucht dann schon Filter. Auch wenn man Anpassungen an den Raum machen will, um Resonanzen zu dämpfen. Eine globale Tonhöhenverschiebung wird nötig, wenn man mit anderen Instrumenten zusammenspielen will, die anders gestimmt sind, und pfeifenweise vermutlich bei der Simulation von Windschwankungen.

    Ich route nichts unterschiedlich (nutze Kopfhörer), und weshalb dann Filter nötig werden würden, erschließt sich mir nicht spontan. Ich muß auch nichts an einen Raum anpassen, sondern ich will den Raum hören, in dem die Samples aufgenommen wurden. Ebensowenig muß ich mich tonhöhentechnisch an andere Instrumentalisten anpassen. Ich denke, ich bin im Hinblick auf all diese Aspekte auch nicht ganz untypisch. Der angesprochene Audio-Engine-Schnickschnack wäre demnach vor allem für HW-Installationen in öffentlichen Räumen interessant.

    Boah - hab ich da jetzt einen VPO-Sampleplayer gekauft oder einen Synthesizer-Bastelkasten?

    Genau mein Gedanke. Ich verstehe das überhaupt nicht. Tonhöhenverschiebung? Wieso denn das? Soll die Software nicht einfach die Töne abspielen, die die Samples vorgeben? Was sind das für Filter, von denen da die Rede ist? Die Erklärung der "Audio-Engine-Verarbeitungsqualität" liest sich wirklich, als ob da am Ende etwas herauskäme, was mit den ursprünglich an der realen Orgel aufgenommenen Samples nur noch entfernt verwandt ist??? In Bezug auf modellierte Tremulanten und Schwellkasteneffekte verstehe ich ja noch, daß man daran herumbastelt, die sind ja eh "künstlich". Aber die eigentlichen Samples? Geht das nicht viel zu weit?

    und was will uns dieser Post bzw. sein Urheber damit sagen?

    Viele Grüße

    Reiner

    Der Urheber des von Orgeljournal zitierten Posts? Das müßte Thomas Fürstberger als Inhaber von Forestpipes sein? Und die Aussage ist, er hat seine neue Steinmeyer-Orgel, die ein verschlüsseltes Set darstellt, nicht so rechtzeitig herausbringen können, daß MDA noch die Lizenzierung per Dongle übernommen hätte? Die Waldkirchen-Orgel noch als unter HW4 zu lizenzierendes Set zu (ver)kaufen ist etwas mutig -- insofern als ich mir nicht sicher wäre, das Dongle-Update tatsächlich irgendwann zu erhalten, bei den ganzen Klagen über Verzögerungen und schlichte Nichtbearbeitung durch MDA, die es deswegen in letzter Zeit gab. Die Formulierung, die Steinmeyer sei "only basically encrypted" ist wohl sprachlich irgendwie verkorkst und so nicht zu enträtseln. Laut forestpipes-Internetauftritt (Technische Details und Anforderungen) benötigt das Ding ein "Dongle-Update" -- von verschiedenen Hauptwerk-Versionen ist dort mit Datum dieses (meines) Posts noch nicht die Rede, und es wird der Eindruck erweckt, als gäbe es das Set DOCH unter HW4, was wohl nicht stimmt. Sehr merkwürdig.

    Der Faltungshall ist eine tolle Bereicherung für trockene Sets. Es ist angenehm, keine Zusatzhardware/Software verwenden zu müssen.

    Schade ist aber, dass der Faltungshall nicht pro Sampleset eingestellt werden kann. Hier ist auch wieder etwas Programmier-Faulheit festzustellen.

    ...

    Wg. des Faltungshall's kann ich das Upgrade empfehlen.

    Das kann doch jetzt aber gar nicht sein. An Faltungshall bin ich selber nie interessiert gewesen und habe auch von daher auch kein gesteigertes Bedürfnis, auf Version 5 umzustellen. Aber WENN man soetwas nutzt, dann will man es doch sicherlich individuell auf die verwendete Orgel abstimmen?

    Also verstehe ich das jetzt richtig? Inspired Acoustics sagt, wenn ihr verschlüsselte Sets vor Ende März kauft, müßt ihr bei MDA eine Lizenz beantragen, wenn ihr aber danach kauft, wird dieser Schritt überflüssig?

    Ich glaube auch, daß Version 5 als Software schon in Ordnung ist. Wenn ich nicht aktualisiere, dann auch aus Protest gegen die Zumutung seitens der Firma MDA, die sich damit verbindet. Der Preis als solcher ist für mich weniger das Problem, wohl aber, daß es keine Rückwärtskompatibilität gibt und man von mir erwartet, meine gesamten angesammelten verschlüsselten Sets neu herunterzuladen und zu installieren. Der Wiederverkaufswert von "alten" verschlüsselten Sets wird von MDA einfach mal auf null gesetzt, indem man ankündigt, keine neuen Lizenztransfers vorzunehmen. Die Frage wurde aufgeworfen, ob das nach EU-Recht überhaupt legal ist; eine Frechheit ist es allemal. (Ich habe nicht vor, Sets zu verkaufen -- aber diese Sache trägt doch zu meinem Unmut über MDA bei.) Und dann bietet Version 5 gegenüber Version 4 nichts wirklich interessant Neues, sofern man (wie ich) keinen Bedarf an Faltungshall hat. Eine Verbesserung der Tonqualität, die etliche Nutzer feststellen wollen, bleibt bislang undokumentiert, und es scheint zweifelhaft, ob sie, falls tatsächlich vorhanden, einen größeren Unterschied ausmacht als die variable Qualität der Wiedergabegeräte ohnehin bewirkt; ich muß dabei immer an die berühmte (in Details unterschiedlich erzählte) Geschichte von dem Orgelsachverständigen denken, der dem Orgelbauer erklärt, dieses Register ist viel zu laut! Und nach 6 Wochen wiederkommt und feststellt: schon viel besser! (obwohl überhaupt nichts gemacht wurde). Schließlich sind große Zweifel an der Solidität der Firma MDA angebracht. Inhaber Brett Milan war über Monate oder vielleicht schon Jahre namentlich im Hauptwerk-Forum praktisch unsichtbar, während die früher so gelobte Kundenbetreuung den Bach herunterging (lange Wartezeiten für Lizenz-Updates und -Aktualisierungen, Mails an MDA haufenweise unbeantwortet, die Datenbank zu den verfügbaren Instrumenten auf der Hauptwerk-Webseite seit grauer Vorzeit nicht mehr aktualisiert). Dafür taucht plötzlich seine Verlobte Michelle Qualley im Forum als neue Marketing-Direktorin auf, was mir erst nach Nepotismus roch; inzwischen frage ich mich, ob ihr Tätigwerden (obwohl sie ja nach eigenem Bekunden mit Orgel noch nie etwas am Hut hatte, und sich offensichtlich mit der Materie, mit der sie hier zu tun hat, auch sonst nicht auskennt) nicht vielleicht ein Verzweiflungsakt war. Nachdem im Contrebombarde-Forum spekuliert wurde (unter anderem von mir), ob Brett Milans erkennbares Desinteresse an seiner Firma einer Erkrankung geschuldet sein könnte (Depressionen wurden als Möglichkeit genannt), taucht er nun plötzlich im HW-Forum wieder auf, unter anderem mit einer wortreichen Entschuldigung, deren Ton allerdings eher der von Frau Qualley ist als der kurzangebundene, den man von ihm kennt. Fast sicher sind auch diese "Brett Milan" gezeichneten Posts nicht von ihm selbst verfaßt. Neuer Support-Manager soll nun François Ratte werden, seines Zeichens Hauptwerk-Reseller in Québec-Stadt, Kanada und seit Jahren im Geschäft (und im Contrebombarde-Forum aktiv -- die Diskussion über Brett Milan hat er dort also mitbekommen). Für mich stellt sich das Ganze so dar: Martin Dyde hat einmal mehr Großartiges geleistet und Version 5 erstellt, die aber (Gesetz des abnehmenden Grenznutzens) wie etwa auch bei Smartphones nur noch marginale Verbesserungen sowie Zukunftsfähigkeit hinsichtlich der Betriebssysteme Windows und macOS bietet. Außerdem ermöglicht die Umstellung auf das ilok-System einen gewissen Schutz vor Piraterie, den das bisherige System nicht mehr bot. Aus Sicht von MDA geht es aber weniger hierum -- vielmehr soll die Umstellung MDA (B.M. und M.Q.) ermöglichen, sich aus dem laufenden Betrieb völlig zurückzuziehen und im schönen Florida als Rentiers davon zu leben, daß sie die Rechte an der Software haben. Selbst das ist ja vielleicht nicht wirklich verwerflich. Wenn ich den Plan richtig erkannt habe und er funktioniert, könnte die Zukunft von Hautpwerk so erst einmal gesichert sein. Das bleibt aber abzuwarten. Das völlig verkorkste Marketing im Zusammenhang mit Version 5 läßt auf Chaos hinter den Kulissen schließen. Sinnvollerweise wäre die neue Version längerfristig, mit transparenter Kommunikation und durchdachter Informationspolitik angekündigt worden. Dies hätte schon im Vorfeld eine ausführliche Erläuterung der Notwendigkeit des Abgehens von den HASP-Dongles beinhaltet und Eingehen auf die (ein Stück weit wohl unvermeidliche) Zumutung, die dies für die Nutzer eben mit sich bringt; diese Zumutung hätte zugleich nach Möglichkeit irgendwie abgemildert werden müssen, durch Zugeständnisse etwa in preislicher Form und lange Übergangsfristen (letztere hätten, da nur Altnutzer betreffend, das Piraterie-Problem kaum tangiert). Stattdessen wird die neue Version von MDA kurzfristig mit viel Tamtam, aber fast ohne Erläuterungen und mit extrem kurzen Übergangsfristen angekündigt, um dann verschoben zu werden, weil die neue Webseite nicht funktioniert. Das tut sie nach wie vor nicht, täglich scheint, wo ein Problem gelöst wurde, ein neues aufzutreten (oder zwei). Auch rennt man offensichtlich den Anforderungen und Bestellungen atemlos hinterher und reagiert im Zweifel auf den dritten oder fünften Protest der Betroffenen. Schuld ist nie MDA, sondern etwa Paypal, oder die Mails kamen irgendwie wieder nicht an. Daß aktuell keine Lizenzen erworben werden können, wurde gestern damit begründet, der ilok-Server sei "down". Als das im HW-Forum Unruhe auslöste, wie verläßlich denn ilok tatsächlich sei, ruderte "Brett" -- in Wahrheit wohl M.Q. -- in inzwischen gewohnter Manier zurück, nein, es liege nicht an ilok, die Gründe seien allerdings noch ungeklärt, man arbeite daran... Daß die neue Version offenbar überhastet auf den Markt geworfen wurde, ohne daß alle relevanten Parameter (vor allem hinsichtlich der so wichtigen Webseite) zuvor auf Herz und Nieren getestet wurden, könnte mit finanziellen Zwängen zusammenhängen -- Cashflow-Probleme? Summa summarum, ich warte angesichts dieser Situation lieber ab!

    Einen Versuch, es den Altanwendern doch etwas einfacher zu machen, scheint es nicht zu geben. Man hätte die alten Dongles auch in HW5 weiter unterstützen und nur für neue Sample-Sets den neuen Dongle fordern können. Der typische Hauptwerk-Rechner wird wohl nicht so knapp an USB-Ports sein, und zur Not gibt es ja Hubs.

    Ich bin so entsetzt über die Art, wie Hauptwerk Version 5 in Umlauf gebracht wird, daß ich mich vor lauter Schreck hier angemeldet habe. Wobei ich deshalb auf dieses Forum gestoßen bin, weil ich mich über GrandOrgue informieren wollte, als plötzlich um einiges relevantere mögliche Alternative -- die vielleicht aus dieser ganzen Angelegenheit neue Impulse empfängt.

    Marketingtechnisch war der ganze bisherige Vorlauf insonderheit auch im Hauptwerk-Forum zwar in der Tat sehr unterhaltsam zu beobachten, aber auch in mehr als einer Hinsicht erschreckend. Der kavaliersmäßige Umgang mit der bisherigen Nutzergemeinde, die, tröpfchenweise mit unzureichenden Informationen gefüttert, im übrigen weitgehend sich selbst überlassen und ignoriert wurde. Das Auftauchen von Michelle Qualley als neue Marketing-Chefin: sie hat nach eigenem Bekunden bisher nie etwas mit Orgel zu tun gehabt und verdankt offensichtlich ihre "Einstellung" der Tatsache, daß sie die Verlobte von Brett Milan ist (das machen beide auf ihren Facebook-Profilen deutlich). Sie betreibt eine Marketing-Firma (https://qdesignllc.com/) und fiel im Hauptwerk-Forum durch die Kombination von übertrieben enthusiastischer Rhetorik und völligem Fehlen von Faktenwissen auf, mir zumindest sehr unangenehm. Aber viele Nutzer dort (und sicher allgemein) sind offenkundig bereit, alles zu verzeihen, nichts zu hinterfragen und kritische Stimmen der Sünde der "Negativität" zu bezichtigen.

    Dabei habe ich meiner "Negativität" ja noch Zügel angelegt. Bislang überzeugter Hauptwerk-Nutzer, habe ich alle Gelegenheiten genutzt, dafür zu werben, was ich in Zukunft so nicht mehr tun kann. Da wird bisherigen Kunden mal eben abverlangt, für ein neues Anti-Piraterie-System, das in erster Linie nicht ihnen, sondern MDA als Trägerfirma der Software Hauptwerk und den Herstellern von Sample Sets zugute kommt, nicht nur viel Geld zu bezahlen, sondern auch noch eine Menge Arbeit und voraussehbares technisches Ungemach in Kauf zu nehmen, weil sie ihre verschlüsselten Sets neu herunterladen und installieren müssen.

    Zwar ist davon die Rede, die neue Version bringe auch noch andere Vorteile. Die sind aber bisher nicht wirklich zu erkennen. So gut wie alles, was hier auf vielen Seiten aufgelistet wird, kann die bisherige Version auch, das einzig grundlegend Neue ist der eingebaute Faltungshall, den ich nicht brauche. Zugleich sehe ich Rückschritte. Die bisher verfügbare kostenlose Version war es, die mich zu Hauptwerk gebracht hat: die marketingtechnischen Vorzüge und Wirksamkeit einer solchen Gratisversion erachte ich als viel höher als sie die neue registrierungspflichtige Trial Version haben dürfte, die nur 14 Tage lang nutzbar sein soll -- ein Witz, das ist viel zu wenig. Und die "Lite"-Version (schon der Name -- "Basic Version" war doch als Name klar besser!) gibt es nur als Abonnement. Ganz offenkundig wird hier versucht, die Kunden so schnell wie möglich zur Vollversion hinzudrängeln, die allein auch gegen Einmalzahlung erhältlich ist -- noch.

    Technische Unterstützung soll künftig nur noch in eingeschränktem Umfang gratis und sonst zahlungspflichtig erfolgen.

    Bislang hielt ich (wohl arg naiv) Hauptwerk AUCH für ein irgendwie idealistisches Projekt. Die Idee ist nach wie vor großartig. Aber Version 5 scheint mir allzu offensichtlich rein kapitalistischer Logik zu folgen, und ich befürchte, das verträgt sich nicht mit etwas (Orgel Spielen), was letztlich einer anderen Logik folgt und folgen muß. Die schon erwähnte Facebook-Seite von Brett Milan hat mich auch insofern bestürzt gemacht, als dort von irgendwelchen kulturellen oder künstlerischen Aktivitäten oder Affinitäten nichts zu sehen ist. Die recht lange Liste von "Gefällt mir"- Einträgen umfaßt Luxusprodukte wie Tag-Heuer-Uhren, Jachten, Mercedes, daneben Schußwaffen und Schußwaffengebrauch, Sportstudios, Donald Trump. Und wer IST eigentlich Milan Digital Audio, AUSSER Brett Milan, seiner Verlobten Michelle Qualley, und dem Entwickler Martin Dyde?

    Letzterem ist die Software ja schlußendlich wohl allein zu verdanken, auch die neue Version. Dyde sitzt in England und steckt vielleicht den Kopf in den Sand. Ist er gut beraten, sich an einen Trump-freundlichen Unternehmer an der Küste von Florida zu fesseln? Und will ICH den unterstützen?

    Irgendwie sehe ich die Zukunft von Hauptwerk etwas düster, hoffe aber, daß aus einer möglichen Krise (die vielleicht noch nicht gleich eintreten wird) letztlich positive Impulse und eine Korrektur entstehen werden. Einstweilen habe ich die Absicht, so lange es irgend geht an Version 4 festzuhalten....