Beiträge von Mechanische Kegellade

    Ich kenne Linux nur ansatzweise und nutze HW und nicht GO. Aber wenn ich die Diskussion hier so verfolge - als technischer Laie - dann wäre es doch, wenn ich haralder weiter oben richtig verstanden habe, an der Zeit, den gewaltigen Speicherbedarf unserer Samples zu reduzieren bzw. sinnvoll zu komprimieren?

    Man kann nur auf einem Mac selber bauen, ein Crosscompiler gibt es da nicht. Verständlich dass niemand nur wegen einem Compiler einen ganzen Mac kauft :)

    Bei ARM Systemen ist eher der Ram das Problem, das größte ARM System was ich kenne hat 8GB.

    Apple bietet jetzt bis zu 32 GB on board, was aber eigentlich unbezahlbar ist (bei ultra chips bis 64 GB, Preis liegt glaube ich über 5.000). Dann ist es wohl doch so, dass diese Technologie für große Samples (zumindest in HW) wie z.B. Billerbeck schlicht nicht funktioniert. Die extrem hoch gepuschte Grafik benötigt man für Audioanwendungen ja auch nicht. Und wie gesagt, zur Zeit müssen auf ARM viele Apps mit Rosetta emuliert werden, was ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Ich glaube, es geht besagter Firma gerade wieder einmal darum, mit ihrer Chip-Technologie möglichst bei den Pionieren dabei zu sein, alltagstauglich ist das bei den Preisen wohl noch nicht. Mein Mini i7 muss noch lange durchhalten ? ;).

    Ich denke, um die neu ARM Architektur zu nutzen, müssten diverse Anpassungen vorgenommen werden, was sich weder für GO noch für HW lohnen wird. Solange Intels i-Chips in Benutzung sind - und das wird noch eine lange Zeit so sein - werden wir unsere Samples mit den klassischen Konfigurationen spielen können. Was danach kommt… Glaskugel… Was man aber wohl behaupten kann, ist, dass es bei unseren Orgelprogrammen keine nennenswerten Neuerungen mehr geben wird.

    schauen Sie mal Reviews auf Youtube. M1 Chip funkzioniert einbisschen anders als normler Intel Chip.

    Ja, habe ich schon verstanden, aber die Frage ist, ob die aufwändigen Samples mit den neuen M1 oder M2 Chips umgehen können, da sie wahrscheinlich über Rosetta emuliert werden müssen; die Arbeitstechnik ist doch sicher eine andere? Die Samples bleiben ja umfangreich und groß? Hast du Erfahrungen mit einem M1 Mac und Hauptwerk?

    Na man kann es mit Blick auf unsere Software von zwei Seiten sehe. Entweder Apple hat zu wenig Ram verbaut, oder die Software ist nicht mehr zeitgemäß. Ich bin ja ohnehin der Auffassung dass HW, GO und andere nicht effizient sind. Im Grunde sind es ja auch nur Sampler mit Orgel spezifischen Klanganpassungen. Andere Sampler wie z.B Linuxsampler der auch Echtzeit Effekte bietet die Komplex sind, können mühelos mit Soundpools (ein Orgel Set ist nichts anderes) arbeiten die viele Terabyte gross sind. Man kann wählen ob alles im Ram gehalten wird, on demand geladen wird, oder eine Mischung aus beidem.

    Die alten Programme sind eben Dinosaurier.

    Interessante These, darüber hatte ich so noch nicht nachgedacht, aber möglicherweise hast du recht, da Apple in seinen Beschreibungen immer sehr deutlich zu machen versucht, dass eigentlich 32 GB RAM sogar für Video-Bearbeitung völlig zureichend wären - tatsächlich sind es zur Zeit unsere Orgelsamples und deren Sampletechnik, die entsprechend viel RAM benötigen (irgendwo sahe ich letztens eine RAM-Angabe, die bei komplett geladenem Sample über 128 GB lag). Mehr als 128 werden glaube ich mit der gegenwärtigen Computertechnik gar nicht unterstützt...

    Wobei die aktuellen Orgelsampler werden eh zu einer aussterbenden Art gehören, nicht nur wegen dem Ramverbrauch. Die Tatsache dass weder HW noch GO auf einem mobilen Gerät läuft wird beiden wohl irgendwann zum Verhängnis werden. Tablets und Smartphones haben heute mehr als genug Leistung, jedoch läuft keine der großen auf einem Android oder iOS. Wie es bei HW ist weiß ich nicht, aber zumindest bei GO kann ich recht sicher sagen dass es dort in absehbarer Zeit keine mobile Fassung geben wird, da die Oberfläche untrennbar im Code steht. Da könnte man nicht so einfach eine andere Oberfläche bauen (auch wenn wxwidgets theoretisch auch auf Android funktioniert).


    Ich erwähnte in einem anderen Faden die NAPO-Apps von Markus Sigg für iOS, der auch gerade an einem Upgrade arbeitet. Zur Zeit laufen dort nur die "älteren" frei verfügbaren Samples, aber in ordentlicher Qualität; da kommt möglicherweise doch was für die mobilen Geräte. Die App liest u.a. auch .rar Dateien ein - möglicherweise ein Wink in die Zukunft?

    Heute hat Apple seine neuen Mac-Updates vorgestellt; selbst mir als langjährigen "Apple-Jünger" wird da langsam schwindelig bei den Preisen. Zeigt aber andererseits, dass Apple gerade nicht unbedingt unser Hobby im Blick hat: Apple spart - dies aber schon länger - immer am RAM-Speicher, wohingegen die CPUs und GPUs wahnsinnig hochgerüstet sind. Ich befürchte, dass auch bei mir ein eventuell zukünftiger HW-PC kein Apple mehr sein wird... Bislang tut es aber mein Mac-Mini aus 2018 mit 64 GB RAM noch sehr gut: Möge er mir noch lange erhalten bleiben...

    Ist schon richtig, eigentlich ist Apple deutlich zu teuer, da ich aber seit Jahrzehnten Apple nutze, bin ich dabei geblieben. Den Mac Mini habe ich halbwegs gut in der Bucht schießen können. Besser ist es, sich selbst den PC zusammen zu stellen, das ist vollkommen klar.

    Also ich habe - als langjähriger "Apple-User" - einen MacMini i7 mit 64 GB RAM und einer 1 TB externen SSD als System- und HW-Laufwerk im Einsatz. Dazu nutze ich einen ganz simplen, kleinen 13,3'' Monitor und zusätzlich ein älteres iPad Air quasi als Touchscreen. CPU und Datenspeicher sind völlig ausreichend, bei den 64 GB RAM muss man in der Tat überlegen, was und wohin man will. Nimmt man mal die Billerbeck mit 8-Kanal-Surround, wird es auch bei 128 GB schon eng...

    Allerdings lassen mich diverse zeitaktuelle Entwicklungen schon hin und wieder überlegen, ob ich mich von dem System wieder trenne; HW ist schon gewaltig und einzigartig, man braucht aber - wie hier schon oft angemerkt - viel Zeit zum Einrichten, Intonieren, Registrieren, Sound optimieren... Zeit, die ich gerade und noch einige weitere Jahre nicht haben werde. Trotzdem bereitet es natürlich schon große Freude, so viele diverse Samples spielen zu können, keine Frage. Und - wie hier auch immer wieder angemerkt - entscheidend ist am Ende die Abstrahlung, da fließt wohl das meiste Geld hinein.

    Naja, wie man es halt möchte... Konzerträume sind eben keine Kirchen, wobei dieser ja mal eine war... Ich finde ihn eigentlich genau richtig und die Sauer im großen und ganzen gut gelungen. Wobei ich mich ein wenig revidieren müsste, was PG angeht: Die neue Metzler in Düren ist m.E. soweit ganz gut gelungen, auch hier ist der Hallanteil des Raumes selbst nicht so hoch, was sie fürs Spielen "im Wohnzimmer" geeignet macht. Auch gefällt mir persönlich das Konzept recht gut: Hier funktioniert wohl tatsächlich Barock und Romantik gkeichwertig.

    ((Ich bin so frei, hier einfach mal noch eine andere Beobachtung (subjektiv) einzuschieben und loszuwerden: Habe die SP Sets mit denen von Piotr Grabowski intensiv verglichen: Piotr nennt zwar einen Kanal "Front", aber auch der hat durchweg viel - für mich viel zu viel (!) - Hall. Es ist absolut kein SemiDry direkt vor dem Orgelgehäuse. Oder es sind andere Mikros mit ganz anderer Charakteristik als bei Juris Semidry. Außerdem ist die Klangqualität - mit sehr guter Anlage abgehört - sorry: Erschreckend. Ich konnte es kaum glauben und habe immer wieder probiert, ob ich mich täusche. Also: PG kommt für mich nicht mehr infrage: Stimme dem mehrfach hier Gesagten absolut zu: Nach der Friesach kam - für mich - nichts mehr. Bestimmt vielleicht weiterhin für die interessant, die historische Orgeln über Kopfhörer in ihrem Original-Raum ansatzweise erleben möchten. Vielleicht ist in diesen Hörpositionen mitten in einer Kirche der Klang der Orgeln so dumpf - aber für meine Zwecke eignet sich das überhaupt nicht))

    Alles subjektiv und ohne Anspruch auf absolute "Wahrheit" :)

    Den stimme ich zu, ist hier ja auch schon häufiger so diskutiert worden. Etwas besser ist es noch bei der Swieta Lipka, was wohl daran liegt, dass der Raum selbst nicht so extrem viel Hall erzeugt. Bei all seinen großen Samples der letzten Jahre ist mir der Hallanteil auch deutlich zu hoch und die Einzelperspektiven klingen allein nicht.

    Bei der Sauer hat der Raum selbst aber auch keinen allzu hohen Hallanteil.

    Ich kenne die Nagold zwar nicht, kann aber von diversen anderen Sets sagen, dass fast in jedem Set solche kleineren Artefakte vorhanden sind, die man häufig erst nach einer gewissen Zeit z. B. beim Solospiel einzelner Register in hohen oder tiefen Lagen aufspürt. Das wäre aus meiner Sicht normal und wurde hier auch an anderer Stelle schon diskutiert. Eine Orgel ist eben ein komplexes System.



    Naja - ich mache mir schon ständig Gedanken, wie man die VPO verbessern oder ganz anders besser machen könnte. Bei den Dry + IR Ansätzen sehe ich die Lösung aber nicht. Bei Physical Modelling auch nicht und bei Wet-Sampling - wie bisher - auch nicht. Und auf die 4. Lösung komme ich gerade nicht. ^^

    Im Moment fände ich es am besten, wenn die Set-Hersteller ein Set mit zwei Perspektiven anbieten würden, die jede für sich alleine genutzt werden kann und jede eine durchgängig gute Qualität hätte.

    Leider geht der allgemeine Trend gerade eher in die Richtung, dass man gezwungen ist, aus möglichst vielen Kanälen seine "Hörposition" zusammen zu mischen.

    ??? Pipeloops und Prospectum bieten doch zwei Perspektiven… Nur SP und PG zielen gerade auf „Effekt“, oder sehe ich das falsch? Im Grunde ist HW in bestimmten Bereichen völlig überdimensioniert und in anderen, wie halt beim Klangmodelling, noch in den Kinderschuhen… Wie terz schon sagte: Wir werden damit leben, nichts ist vollkommen. Aber die Beschäftigung mit diesem Thema hat mich tatsächlich von den zwei oben genannten etwas Abstand nehmen lassen.

    Habe mir gerade noch mal die Demos von Bückeburg und Sauer angehört und mit Originalaufnahmen von Kirchenkonzerten verglichen: Der Unterschied ist in meinen Ohren deutlich wahrnehmbar. Die Sample-Sets klingen tatsächlich irgendwie ähnlich, wohingegen die Originalaufnahmen ein deutlich klareres und differenzierteres Klangbild aufweisen. Die Caen, unabhängig von ihrer Version, ist da eindeutig anders, individuell und stiltreu - ist halt ein Originalinstrument.

    In der Gesellschaft ändern sich ja auch die Hörgewohnheiten: Streaming und Hören auf Mobilgeräten bedeuten deutliche Kompression, da ändert sich kollektiv der Hörgeschmack, weg von differenzierten, frequenzreichen Aufnahmen. Möglicherweise muss auch ein Samplehersteller dem Rechnung tragen, gerade wenn der Einsatz von HW sich auch zunehmend in die Kirchen verlagert… High End ist nun mal was für Hörspezialisten und HiFi-Enthusiasten.

    Vielleicht liegt es ja auch in der Natur der Sache - ich bin nämlich grundsätzlich ein Verfechter stilechter bzw. epochentreuer Dispositionen und Orgeln - Allrounder müssen eben „allround“ klingen. Bückeburg ist eine stilechte Kopie einer spätbarocken Disposition mit ungleichmäßiger Stimmung, eben kein Allrounder (by the way wundert mich dann tatsächlich, dass diese quasi kostenlos ist). Von daher muss ich mich wohl (selbstredend) von der Vorstellung verabschieden, die „eierlegende Wollmilchsau“ finden zu wollen.
    Georgy hat wohl recht als Verfechter der Multikanalabstrahlung, wenn es um umfangreiche, große Dispositionen mit mindestens drei Perspektiven geht.
    Kennt jemand die „Sauer Frankfurt Oder“ bzw. die „Bach Orgel Regensburg“ aus eigener Anschauung (-hörung)?