Hallo zusammen,
so, sie sollte pünktlich zum Hochzeits-Einsatz fertigwerden - was dank eurer Unterstützung auch geklappt hat: Meine neue Truhenorgel powered by GrandOrgue! *freu*
Ein paar technische Details zuerst:
- Gehäuse aus Ahorn und Kirschbaum, gemischt mit Wenge (Intarsien)
- Registerzüge ebenfalls aus Wenge
- Midi-Elektronik von midi-hardware.com
- Mini-Computer Intel NUC "NUC5i5RYH" (linux-tauglich, brauchte wirklich nix dazuinstallieren, einfach GO-Live-CD auf Festplatte installiert)
- USB-MIDI-Schnittstelle "E-MU midi1x1 Tab" (wird ebenfalls automatisch erkannt)
- Lautsprecher Magnat Vector 203
- Verstärker Denon PMA 520 AE
- Sample-Sets: St. Maria Nordheim, Silbermann Zöblitz, Velesovo und Ruckers Cembalo
Nun noch ein paar Bildchen:
truhe01.jpg
im Gegensatz zu meinen bisherigen Spieltischen ist sie auch von hinten anschaulich, man kann sie somit auch mitten in den Raum stellen:
truhe02.jpg
Da bei einer GO-Orgel ein Computer eingebaut ist und man hin und wieder mal was konfigurieren muss oder ein neues Sample ausprobieren möchte, ist ein komplett Bildschirmloser Betrieb nicht möglich. Und da ich nicht immer einen Monitor+Tastatur zu diesem Zweck anschließen möchte, hab ich das im Mini-Format in eine Schublade integriert: Einen 7" Touchscreen von Pollin (Touch hab ich leider treibertechnisch noch nicht hinbekommen, bin ein Linux-Neuling), eine Bluetooth-Mini-Tastatur, ein MIDI-Display und der Programmier-Block von midi-hardware. Beim Spielen verschwindet alles wieder im Spieltisch und man sieht nur noch Mechanik
truhe03.jpg
Unten im Gehäuse sind dann der NUC mit Verstärker und Lautsprecher untergebracht. Dadurch, daß alle 4 Seiten gleichmässig vergittert und mit Akustikstoff bespannt sind, kann man die Lautsprecher jeweils in alle 3 Abstrahlrichtungen drehen - je nach Aufstellungsort. Hat sich schon bewährt!
truhe04.jpg
Ein paar Details müssen jetzt noch realisiert werden, hier sind ein paar Features von GO vonnöten:
1. frei wählbarer Splitpunkt
Ich hab ja auch 2-manualige Samples eingespielt, deren Werke sich bisher nicht getrennt spielen lassen. Hab beide Manuale auf die eine Klaviatur gemappt. Nun hab ich über den Tasten noch einen MIDI-Taster eingebaut, mit dem ich die Klaviatur splitten möchte, sodaß mit der linken Hand das Hauptwerk und mit der rechten Hand das Oberwerk gespielt werden kann. Midi-Hardware.com bietet so etwas schon an, allerdings müsste ich dazu die Schublade rausziehen und einen Code eingeben, damit der Splitpunkt aktiviert wird. Die andere Möglichkeit besteht mittels einer SysEx-Message, durch die der Splitpunkt auch gesetzt werden kann, was GO ja leider (noch) nicht bietet. Bleibt wohl nur das programmieren einer kleinen MIDI-Software, die solch ein Signal senden kann - mal schauen
2. BASS-Spielhilfe
Um auch die Pedalregister mitzuverwenden (hab da 2 Registerzüge dafür gespendet) muss die BASS-Funktion, die GO ja glücklicherweise bietet eingeschalten werden. Bei dieser Art Spieltisch sollte sie aber immer aktiviert bleiben. Wäre toll, wenn man GO unter "Midi & Audio Einstellungen" -> "Initiale MIDI Konfiguration" noch das BAS-Element spendieren könnte, das dann nach dem Laden der Orgel ausgelöst wird und die BAS-Koppel betätigt.
Bisher hab ich diese Koppel mit den beiden Pedalregistern verknüpft, was bei 2 Registern einen unschönen Nebeneffekt hat: Ich ziehe 2 Register und stoße eines wieder ab, so wird auch die BAS-Koppel durch das "NOTE-OFF"-Event deaktiviert.
3. Auto-Save der gezogenen Register
Ich nutze ja hier das komfortable "Saft abdrehen" zum "herunterfahren" der Orgel. Schön, daß das Linux so gut verträgt Leider vergisst GO die gerade gezogenen Register, die an meinem Spieltisch ja gezogen bleiben. Beim erneuten Hochfahren sind in GO wieder keine Register gezogen. Ich muss also immer alle Registerzüge beim Einschalten reinschieben und dann wieder ziehen, damit sie auch in GO aktiviert werden.
Schön wäre es, wenn GO nach jedem Betätigen eines Registers die Zustände permanent speichert, dann wäre das Problem gelöst.
4. MIDI-Signal nach Laden des SampleSets
Wenn sich kein Monitor am Spieltisch befindet, wäre es hilfreich, mittels einer LED zu signalisieren, daß die Orgel nun geladen und spielbereit ist. Hier wäre ein MIDI-Signal hilfreich, das die LED ansteuern könnte.
Ansonsten bin ich begeistert von GO/Linux und werde das Thema weiterverfolgen, man kommt hier mit VIEL weniger Mitteln zu einem Niveau, das Hauptwerk in nichts nachsteht! Danke besonders an Martin!