Beiträge von Bertram

    Ja, da muss ich euch Recht geben. Ein Harmonium hat schon seinen ganz besonderen Charme und Reiz.
    Bei mir steht zuhause auch ein 5 1/2spieliges Druckwindharmonium von Richard, Paris, 1898.
    Immer wieder spiel ich sehr gerne darauf und bewundere den großen Dynamikumfang, den dieses kleine Instrument erzeugen mag.
    Und wenn man sich ein wenig mit dem Harmonium befasst, dann ist man schnell darüber erstaunt wieviel Werke es für Harmonium, selbst von den großen Orgelkomponisten gibt.

    Grüßle,
    Bertram

    Zitat

    Original geschrieben von Dulzian
    So wie ich das hier mitgekriegt habe, spielen wohl die allermeisten Leute ihre virtuellen Orgeln hier mit Touchscreens statt Manubrien. Da ich da wohl eher eine Ausnahme bin, meine Erfahrungen soweit mit Manubrien:

    Keine Sorge, so eine große Ausnahme bist du auch wieder nicht :)

    Eine ganze Reihe von Anwendern arbeiten mit dem Novation Launchpad, das auch von Hauptwerk komplett unterstützt wird. Gerade große Orgeln spiele ich komplett mit den Launchpads, weils einfach nichts bequemeres gibt und weil sie doch neben dem haptischen Gefühl einen Knopf zu drücken auch noch eine Reihe weiterer Vorteile gegenüber dem Touchscreen haben. Einer der wichtigsten ist mir z.B. mehrere Register gleichzeitig ein- und ausschalten können. Obwohl mein Touchscreen Multitouch unterstützt, macht das Hauptwerk leider nicht. Das ist die Bedienung mit den Launchpads schon vielseitiger, präziser und sicherer.

    Der einzige kleine und einmalige Aufwand pro Sampleset ist das Beschriften der Launchpads. Aber da hab ich mir eine Word-Vorlage gebaut, mit der ich das schnell erledigt habe. Das wird dann auf eine gute Selbstklebefolie gedruckt und mit einem Teppichbodenmesser angeritzt, abgezogen und auf die Launchpad Buttons geklebt. Details und Tipps kann ich da gern geben.

    Einen Touchscreen hab ich war auch, aber der steht eher seitlich und wird nur für kleinere oder selten gespielte Samplesets sporadisch verwendet.

    Grüßle,
    Bertram

    Wir sind doch nicht in Amerika, wo man sich jeden Furz patentieren läßt :D
    Alles was man braucht ist ja als Einzelteile bei Laukhuff oder Heuss erhältlich. Also nichts wirklich neues.
    Aber die Variante mit den Abstrakten gefällt mir einfach gut, weil man im Zweifelsfall auch besser beikommt und nicht die ganze Klaviatur öffnen muss. Und ob die Abstrakten noch 20cm unterhalb des Klaviaturblocks in den Spieltisch laufen für Koppeln etc. macht ja nicht wirklich was aus. Platz ist dort doch genügend.
    Genauso könnte die Kontaktierung von der Tastatur ausgelagert werden. Im Orgelbau werde Kontakte sogar sehr häufig in die Traktur gehängt um synchron mit der Spieltraktur zu sein.
    Mir gefallen solche Modularisierungen immer besser, als wie alles zusammen auf kleinstem Raum zu verwurschteln ;)

    Zitat

    Original geschrieben von Dulzian

    Ganz genau so geht es mir auch :)

    Das spricht doch für meinen Ansatz, anstatt an den Tasten herum zu bauen, kurze Abstrakten einzuziehen. Dann lassen sich auch zuschaltbare Koppeln einfach einbauen, die zusätzliches Gewicht bringen. Dazu bräuchte es im Prinzip ja pro Taste nur ein Abstraktenpendel, eine Feder und das ganze auf einem drehbaren Balken montiert, um die Koppel ein- oder auszuschwenken.

    Zitat

    [i]Bei der Orgel fällt die Anschlagdynamik natürlich komplett weg.

    Dem möchte ich gerade ein wenig widersprechen. Die Orgel ist natürlich anschlagsempfindlich. Und es geht auch nicht darum mit Röcheln oder Zischen zu spielen, sondern darum z.B. mit einem langsamen Anschlag eine Flöte mild und mit einem schnellen Anschlag knackig erklingen zu lassen. Am einfachsten ist das mit einer markant ansprechenden Flöte (z.B. Rohrflöte) erfahrbar. Einfach mal ausprobieren .... und man wird erstaunt sein, wie sich der Klang ändert abhängig vom schnellen oder langsamen Anschlag.
    Diese Option der mechanischen Traktur den Ton klanglich beeinflussen zu können, ist wichtig und das einzig künstlerische Argument pro mechanischer Traktur. Und je kleiner und feiner die Orgel ist, um so mehr ist das erfahrbar.
    Und deshalb ist es auch ratsam mit wenig Tastengewicht zu üben. Denn nicht immer spielt man auf Monsterorgeln mit Monsterkoppeln. Manchmal sitzt man eben auch mal an einem Orgelpositiv und weiss sonst gar nicht wohin mit seiner Kraft :)
    Organistisches Bodybuilding für die Finger mag vielleicht für den ein oder anderen nötig sein, aber wer übt denn immer nur für ein und dieselbe Pfeifenorgel? Ich hab in meinem Leben schon an vielen verschiedenen Orgeln gespielt. Von daher ist mir zuhause eine Übemöglichkeit mit einem gewissen Durchschnitt wichtig.

    Nach all den Lobeshymnen auf den Druckpunkt will ich mal ganz provokant die Frage stellen: "Ist der Druckpunkt eigentlich nicht eher ein unnötiger Mangel auf den man gerne verzichten könnte?"

    Dazu folgende Gedanken:
    1. Wird nicht erst mit dem Aufkommen von elektrischen Klaviaturen versucht den gleichförmigen Tastengang durch einen künstlichen Druckpunkt zu "veredeln", damit man überhaupt ein Gefühl bekommt wann der Ton kommen könnte?
    2. Spielt sich nicht eine mechanische Orgel mit guter Traktur selbst bei ausgeschaltetem Motor allemal besser als eine elektrische Klaviatur?
    3. Versuchen Orgelbauer nicht den Druckpunkt auf ein Minimum zu reduzieren (durch strömungsgünstige Ventilformen, Doppelventile etc.)?
    4. Bei der mechanischen Traktur gibt es ja schon den Übergang von Totgang zum Ventilöffnen. Daher ist hier kein zusätzlicher Druckpunkt erforderlich. Man spürt auch ohne Druckpunkt genau, wenn das Ventil sich öffnet.
    5. Der entscheidenste Punkt: der Druckpunkt ist dem musikalischen Spiel abträglich. Jeder zusätzliche Widerstand der mit zusätzlicher Kraft überwunden werden muss, verhindert ein sensibles Orgelspiel. Wie soll mit einem deutlich spürbaren Druckpunkt das Ventil z.B. zart und langsam geöffnet werden? Die mechanische Orgel ist ja bekanntermaßen anschlagsensibel.

    Diese etwas andere Betrachtungsweise mag zwar auf den ersten Blick etwas provokant wirken, aber lohnt es sich nicht auch einmal diesen Aspekt zu bedenken und sich mal von allen technischen Überlegungen etwas frei zu machen?

    Hallo,

    ich gebe Michael recht, dass die Druckpunktdiskussion doch etwas arg hochstilisiert wird. Mag sein, dass die Lösung von Olaf unbedingt das non plus ultra ist und er das gern von allen bestätigt wissen möchte, aber es dient doch nicht der Sache, wenn ein Einsteiger einen 4manualigen Klaviaturblock midifizieren will. Hier gehts doch - wie schon mal weiter oben gesagt - um einen pragmatischen Ansatz. Ein guter Bekannter von mir hat mir auch einmal ganz stolz einen erworbenen Spieltischblock vorgestellt ... aber bis heute ich noch nichts passiert ... weils eben doch ne Menge Aufwand bedeutet. Und dass alles 56fach und dann nochmal alles mal 4 (Manuale) gemacht werden mußt, erzeugt in der Summe einen riesen Aufwand.

    Die ganze Diskussion kommt mir inzwischen ein wenig so vor, wie dass das Manko des Orgelsamplers und damit nicht echten Pfeifenorgel durch einen Super-Duper-Spieltisch kompensiert werden muss, der dann sowas von orgelig ist, wie ihn keine echt Pfeifenorgel jemals erreichen kann. :)

    Zudem: was nützt der idealtypische Spieltisch, wenn in Kirchen jedesmal was ganz anderes angetroffen wird? Der Spieltisch zuhause dient doch zum üben und vorbereiten, in den seltensten Fällen als Konzertsaalorgel. Ebenso wähle ich gerne auch die Anschlagskraft zuhause nicht zu hoch, um eben stundenlang ermüdungsfrei üben zu können.

    Aus dem Grund habe ich auch meine Lösung hier kurz angesprochen (und ich will jetzt gar nicht damit in eine theoretische Diskussion um Gewichte etc. einsteigen - das ist mir zu müßig). Mein Ansatz war:
    - möglichst keine Veränderung an den vorhandenen Klaviaturen
    - einfacher aber sensibler Anschlag
    - kostengünstige Lösung
    Die Betrachtung des Originals zeigt: Die Anordnung Taste > Abstrakte > Ventil/Ventilfeder hat keinen mechanischen Druckpunkt inne. Und bei niedrigen Winddrücken wird der dann auch kaum spürbar. Deshalb habe ich diese Anordnung in vereinfachter Form nachgebildet. Wer Bilder sehen will, kann das schon seit langem im amerikansichen Forum tun.
    Aufrüsten von Bleigewichten halte ich nicht für zielführend. Die vorhandenen sind dazu da, dass die Tasten fallend sind, da.h. von allein wieder zum oberen Anschlag kommen. Nur eine Feder erzeugt ein realisitisches Gefühl (Empfehlung: Spiralfedern; gibts bei Laukhuff sehr günstig d.h. 100 Stk. für ein paar Euro). Zudem sollte bei Verwendung von nur Bleigewichten auch ein Augenmerk darauf gelegt werden, dass die Tasten gedämpft sind und nicht zu Prallern durch schnelles Zurückschnellen führen.

    Soweit von mir - auch wenn ich ursprünglich eigentlich nichts mehr dazu sagen wollte, weil mir diese Druckpunktdiskussion echt ein wenig auf den Geist geht.

    Grüßle,
    Bertram

    Zitat

    Original geschrieben von rizos
    Leider habe ich keine Abstrakte zur Verfügung, hab grade bei meiner Quelle nachgefragt, ob er sowas noch rumliegen hat.
    LG, Ulrich

    Im Spieltisch arbeitet man am einfachsten mit Metallabstrakten. Das sind nur Metalldrähte von ca. 2mm Dicke. Gibts natürlich z.B. bei Laukhuff, aber wohl auch in Metallhandlungen.

    Zitat

    Original geschrieben von Dulzian

    @ Bertram: finde ich auch spannend!
    Aber bitte erkläre nochmal, wie da der Druckpunkt zustandekommt, der ja bei einer mechanischen Orgel nicht durch Abstrakte oder Federn, sondern durch die Ventilöffnung (beim Runterdrücken der Taste) und Ventilschließung (beim Hochkommen der Taste) entsteht, das habe ich noch nicht verstanden.

    rizos:
    1) ich würde an deiner Stelle als erstes mal festlegen, was du als Niederdruckgewicht und als Druckpunktgewicht haben möchtest, separat für jedes Manual (denn ein Brustwerk hat normalerweise viel niedrigere Schwere als ein Hauptwerk).
    ...
    Olaf

    Der Druckpunkt kommt dadurch zustande, dass auf dem ca. ersten mm Gang der Taste sich erst einmal die Traktur spannt. Erst dann kommt der (Druck)Punkt an dem der Widerstand (Luftdruck auf Ventiloberfläche + Ventilfeder) überwunden werden muss, wenn sich das Ventil beginnt zu öffnen.
    Bei meiner Lösung habe ich das analog nachempfungen, dass sich meine Kurztraktur auf diesem ersten mm der Taste erst einmal spannt. Dann setzt erst der Widerstand der (Ventil)Feder ein.
    Deshalb kommt dann genau am Druckpunkt auch der Ton. Und aus meiner Sicht ist deshalb ein Tastenleerlauf unbedingt erforderlich, weil sonst keine Kontrolle über den Ansprechpunkt des Tones erfahrbar wird. Meine elektrischen Kontakte sind genau auf diesen mechanischen Druckpunkt einreguliert.

    Mit unterschiedlichen Druckpunktgewichten wäre ich auf den unteren beiden Manualen vorsichtig. Es sei denn, man will grundsätzlich immer nur mit Samplesets spielen, bei welchen das HW immer auf dem 1. bzw. 2. Manual ist. Aber das wechselt erfahrungsgemäß häufig genug.

    Ingesamt würde ich die ganze theoretische Diskussionen um den idealtypischen Druckpunkt nicht überbeanspruchen, sondern versuchen eine sich angenehm spielende Klaviatur (wie z.B. bei einem guten und professionellen elektrischen Spieltisch) zu erzielen. In der Praxis gestaltet sich der Druckpunkt doch von Orgel zu Orgel ziemlich unterschiedlich. Manchmal ist er überstark, manchmal gar nicht wahrnehmbar. Ebenso der Tastenwiderstand. Da hab ich schon Orgel gespielt, da musste ich mich auf die Vorderkante der Orgelbank setzen um mit ganzem Körpereinsatz die Tasten runter zu bekommen und dann hab ich mechanische Orgeln erlebt, da reicht es nur an die Taste zu denken und schon geht sie los. Zudem gäbe es ja auch noch die (zuschaltbaren) Gewichte von Koppeln etc. zu berücksichtigen.
    Deshalb rate ich mit Weitsicht zu einer pragmatischen Lösung zu finden. Hauptwerk ist eben nur eine Orgelsimulation und wird es immer bleiben, egal wieviel man dafür investiert. Für die perfekte Lösung gibts eben nur eine echte Pfeifenorgel.

    Das Thema Druckpunktsimulation bin ich bei meiner Lösung komplett anders angegangen: bei den zweiarmigen Klaviaturen habe ich ganz normal Abstrakten am Tastenende eingehängt. Diese sind nur kurz und reichen nur bis knapp unterhalb des Klaviaturblocks. Am unteren Ende hängt die Abstrakte direkt an einer Feder, welche für den Tastenwiderstand zuständig ist. Am oberen Ende sitzt nur die Regulierschraube auf dem Tastenende.
    Damit kann ich jede Taste auf einfachste Weise sehr genau einstellen und ebenso der "Traktur" einen kleinen Leerweg geben (wo nur die Bleigewichte wirken) bevor die Miniaturtraktur gespannt ist.
    Ich bin mit dem Spielgefühl sehr zufrieden, weil es doch dem mechanischen Aufbau in der Orgel am nächsten kommt und damit sehr natürlich wirkt.

    Grüßle,
    Bertram

    Hallo zusammen,

    die Diskussion ob Stereo, Kopfhörer oder Multikanalabstrahlung "besser" ist, finde ich nicht so zielführend. Ich denke man kann das nicht so pauschal und allgemein beantworten. Jeder kann nur für sich selbst sagen, was nach seinem Geschmack am besten klingt bzw. seiner Klangvorstellung am nächsten kommt.
    Ich bekenne mich hier mal zum absoluten Multikanalfan. Und ich hasse Kopfhörer bei Orgel oder E-Piano. Es ist für mich ein total unnatürliches Empfinden, so ein Ding auf dem Kopf zu haben und der Sound klingt immer gleich, egal wohin ich den Kopf drehe.
    Sicher wird man mit Hauptwerk nie das erreichen, was man am Originalinstrument am originalen Schauplatz erlebt und hört. Von daher sind Kompromisse angesagt. Und diese Kompromisse fallen für jeden anders aus. Der eine mag die eigene Raumakustik eliminieren, der andere mag sie integrieren. Multikanal eröffnet mir den wichtigen Eindruck von räumlich unterschiedlich positionierten Klangquellen analog zu den räumlich angeordneten Werken in der realen Orgel. Dies erzeugt ein reales 3D Klangbild, denn egal wo ich mich im Raum befinde, ist die räumliche Wirkung unterschiedlich (eben auch wie in der Realität). Steh ich auf der C-Seite, dann klingt die Orgel anders, als wenn ich auf der C# Seite stünde. So sind bei mir die Lautsprecher auf unterschiedlichen Höhen, Breiten und Tiefen. Ein Schwellwerk z.B. kommt eben auch aus Lautsprechern von oben und weiter hinten und nicht direkt rechts und links von mir. Dies klingt für mich einfach realistischer als jede 2-Kanal-Lösung. Denn ich kann mich beim Orgelspiel bewegen und den Kopf drehen und die Klangwahrnehmung verändert sich wie aus der Realität gewohnt.
    Stereo mit Nahfeld oder Kopfhörer findet für mich in einer irrealen Welt statt. Man hört genau das, was 2 fest montierte Mikrofone an einem fixen Ort aufgenommen haben. Ok, das mag gut und räumlich korrekt klingen. Aber kein Mensch ist eine Maschine, der still und völlig unbewegt ausharrt während er vielleicht sogar noch Orgel spielt.
    Und dann geb ich auch noch zu überlegen: wie sieht es denn mit der Latenz aus? Trotz räumlich korrekter Wiedergabe kommen die Töne aus dem Computer doch immer alle gleichzeitig an, obwohl das Recit z.B. 10m weiter entfernt ist oder Pfeifen rechts oder links außen auch einige Meter weiter weg sind. Bei einer statischen Wiedergabe eines einzelnen Tones mag das nicht auffallen, aber beim Orgelspiel, das mehr als einen Ton und mehr als ein Register verwendet, kann das nicht perfekt gelingen. Und ein Voicing-Parameter für delay pro Ton ist mir bisher in Hauptwerk nicht bekannt. D.h. der perfekte räumliche Eindruck eines einzelnen Tones wird durch Hauptwerk beim Orgelspiel wieder gestört. Also, auch hier sind Kompromisse einzugehen.

    Fazit: So fände ich im Titel "was gefällt euch?" treffender als "was ist besser?"

    Sodele, das war mal meine Meinung. Aber wie schon gesagt: es geht mir nicht um Glaubenskämpfe und solche möchte ich weder lostreten noch unterstützen. Für mir ist alles schlussendlich eine Geschmacks- und keine Glaubensfrage. Und deshalb gilt für mich: über Geschmack kann man nicht streiten. Man kann nur erzählen, was einem am besten schmeckt/gefällt um vielleicht dem anderen etwas Appetitt auf was anderes/neues mal zu machen.

    Grüßle,
    Bertram

    Zitat

    Original geschrieben von Subbass
    Kennt sich jemand mit dem Steinberg UR824 aus? Das hat 4 Stereo-Ausgänge und eine eingebaute Reverb-Funktion; ist diese für die trockenen Samplesets nutzbar?

    Hi Thomas,

    ich hab das UR824 schon seit Beginn im Einsatz und bin damit überaus zufrieden, auch mit dem eingebauten Hall.
    Diese Funktion läßt sich sehr gut bei dry Samplesets verwenden. Ein besonderes Feature ist, dass der Effektkanal gesondert von Hauptwerk angesprochen werden kann (als Kanal 9/10) und dann das Hallsignal auf die 8 Ausgangskanäle beliebig verteilt werden. Das ist dann ein großen Vorteil gegenüber einer Lösung mit einem externen Hallgerät, das nur 2 oder 4 Kanal versorgt. Effektiv bedeutet dies, dass z.B. ein dry-Sampleset auf 4 Stereokanäle ausgegeben werden kann und der Hall aber auch über alle diese Kanäle zu indivuell eingestellten Anteilen kommt (z.B. hinten mehr Hall als wie auf Frontkanäle). Das wirkt dann schon recht natürlich.
    Für Hauptwerk bietet dieses Interface daher einige interessante Features, wenn auch nicht zum ganz kleinen Preis. Falls du weitere Fragen zum UR824 hast, dann lass es mich wissen.

    Grüßle,
    Bertram

    Hallo,

    hier noch ein Tip von meiner Seite: Ich verwende zwar ausschließlich SSDs in meinem Hauptwerk PC, wollte aber das Cache-Verzeichnis noch schneller haben. Dazu habe ich eine 512GB Samsung SSD XP941 M.2 16Gb/s direkt aufs Motherboard gesteckt.
    Aber von meiner Intention unabhängig der entscheidende Tip, damit das ganze ohne Neuinstallation geht:
    Ich habe die neue Platte/SSD nicht als Laufwerksbuchstabe sondern als Verzeichnis unter Windows gemountet. D.h. die eigentliche Hauptwerk-Installation liegt bei mir unter D:\Hauptwerk, die neue Platte ist aber als D:\Hauptwerk\HauptwerkInternalWorkingFiles eingebunden (und nicht als z.B. E:).
    Zum Vorgehen:
    1. altes Verzeichnis umbenennen
    2. Platte/SSD als Verzeichnis z.B. D:\Hauptwerk\HauptwerkInternalWorkingFiles einbinden (wird in der Datenträgerverwaltung von Windows gemacht)
    3. Inhalt des alten Verzeichnisses auf neue Platte/ursprünglichem Verzeichnis kopieren
    4. altes Verzeichnis wegwerfen
    Damit ist keinerlei Neukonfiguration etc. von Hauptwerk verbunden. Diese Lösung ist auch bestens geeignet, wenn einmal der Hauptwerk-Platte der Platz auszugehen droht.

    Grüßle,
    Bertram

    Zitat

    Original geschrieben von Mikelectric
    Was benutzt ihr für einen Hall und wie sind eure Erfahrungen damit?

    Hallo zusammen,

    ich setze bei mir das Audio-Interface das Steinberg UR 824 ein (ok, nicht ganz billig) und bin damit aber überaus zufrieden. Dry Samplesets benutze ich eher selten. Das UR824 ist zunächst ein 8 Kanal Audiointerface was mit Hauptwerk sehr gut funktioniert. Darüber hinaus hat es wirklich einen gut klingenden Hall eingebaut, der komplett parametrisiert werden kann. Das beste daran ist aber, dass der Effektkanal als Kanal 9/10 angesprochen werden kann. Hier kann man nun die AUX-Kanäle von Hauptwerk verwenden und die Signale von Kanal 1-8 auf diesen Effektkanal zusätzlich schalten (sonst wird es bei anderen Audio-Inferfaces bei Mehrkanal immer sehr kompliziert). Mit dem digitalen Mischpult kann man dann am Bildschirm wiederum den Hall frei auf die einzelnen Kanälen 1-8 hinzufügen. D.h. für die Frontkanäle geb ich etwas Hall drauf, aber auf die Rear-Kanäle dann deutlich mehr.
    Zudem können die individuellen Einstellungen abgespeichert werden. Mit einem Klick ist dann die Einstellung wieder geladen. Das ermöglicht dann sehr einfach mit verschiedenen Einstellungen je nach Sampleset zu arbeiten.
    Den Hauptvorteil sehe ich darin, dass 1. keinerlei Belastung für die CPU/Rechner entsteht und man 2. nichts extra verkabeln oder umstecken muss.

    Grüßle,
    Bertram