Wie oben beschrieben wollte ich ausprobieren, ob die Unsauberkeiten im Klang am Instrument oder am Sampleset liegen. Ich kam glücklicherweise an eine Testversion der Ruckers und möchte an dieser Stelle, dann meinen Cembaloausflug mit einem kurzen Testbericht abschliessen. Als Cembalolaie müssten sich jetzt die Cembalofreaks mit ihrem Sachverstand damit weiter beschäftigen.
Bildschirmdarstellung in meiner Testversion bei der Ruckers ist fehlerhaft; die Drücken der Tasten wird an der Frontseite dargestellt; bei der Mietke funktioniert dies richtig.
Registrierung bei der Ruckers: 4 und 8', Koppel 1. Manual und 4' und Laute 2. Manual
Registrierung bei der Mietke: 4, 8, 8+8, 4 + 8, Koppel, Pleno 1. Manual, 4 und Laute 2. Manual.
Die Ruckers klingt insbesondere im tiefen Bereich wesentlich voller, eher wie ein Klavier. Die Mietke erinnert stark an "Alexis Sorbas".
Auf den ersten Blick ist der volle Klang natürlich ein Vorteil. Da man aber kaum registrieren kann, kann es in gewissen Passagen evtl. vorkommen, dass dies zu dominant wird. Nutzt man die Registrierung bei der Mietke exzessiv aus, so kann man evtl. sehr nuanciert spielen. Man kommt damit näher an die Klavierliteratur.
Die Unsauberkeiten sind bei beiden Samplesets enthalten, allerdings natürlich bei anderen Tönen. Manchmal klingts ein bisschen schräg und manchmal kommt ein leichter Klingelton.
Bei der Mietke gibt's mehr oder weniger ausgeprägt pro Tastenanschlag drei Zustände. Einmal das Anreißen, dann den Dauerton, der abschwillt und das deutliche Loslassen in der Lautstärke des Dauerklangs.
Bei der Ruckers fehlt der dritte Teil vollkommen. Und auch das Anreißen ist nicht so ausgeprägt.
Die Spielgeräusche sind bei leisen Passagen bei der Ruckers zu dominant, ähnlich dem Pedalgeräusch bei der Orgel. Bei der MIetke fehlen sie fast komplett.Nach meinem Empfinden kann man damit das Präludium Nr. 1 Wohltemperiertes Klavier (Ave Maria Goudout) auf der Ruckers nicht spielen.
Vergleiche ich jetzt echte Cembaloaufnahmen bei Quobuz, so kommt die Mietke dem näher. Allerdings wie oben beschrieben ist der Klang dafür aber wirklich voller.
Reinhard