Delay Angaben habe ich bislang in den GO Sample Sets der ODFs von Giubiasco und Friesach von Piotr Grabowski gefunden.
Wenn man die ODF z.B. mit Notepad öffnet und nach Delay sucht, lassen sich die Einträge zu den jeweiligen Pfeifen leicht finden.
Das ist klar. Die Verzögerungen können daher ziemlich einfach über das Odf hinzugefügt werden
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So wie ich Piotr verstanden habe sind die Delays eingefügt um das zeitgleiche Ansprechen der Pfeifen etwas unterschiedlicher und damit realer wirken zu lassen.
Das macht Sinn.
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Die Frage ist, wie wird er Aufnahmestartpunkt eines Samples festgelegt, also der Punkt an dem die Vorlaufzeit x beginnt.
Ist das
1. der Zeitpunkt mit Beginn eines Tastendruckes, oder
2. der Zeitpunkt an dem die Taste vollständig gedrückt ist, oder
3. mit einem Triggersignal was vor jeder Aufnahme eines Tones mit aufgezeichnet wird.
Im ersten Fall würde man die von der jeweiligen Orgelkonstruktion (Traktur) abhängige Latenz zwischen Tastendruck und Öffnen des Pfeifenventils bekommen.
Im zweiten Fall nur die Latenz vom Einströmen der Luft bis der Einschwingvorgang einsetzt.
Im dritten Fall eine unabhängig davon festgelegte Startposition.
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Die Simulation der Gesamtlatenz vom Tastendruck erscheint mir für Organisten interessant, die sich über HW oder GO auf Orgelaufführungen auf der echten Orgel vorbereiten möchten, insbesondere wenn es sich um eine Orgel handelt, die langsam reagiert. Wenn Sie es dafür nicht benötigen, ist meiner Meinung nach eine möglichst geringe Latenz immer noch vorzuziehen.
Was mich interessiert, ist, ob das Hinzufügen der Zeitverzögerung aufgrund der unterschiedlichen Platzierung der Pfeifen zu einem realistischeren Klangbild mit mehr Tiefe führt. Zu diesem Zweck ist es aber nicht erforderlich, die nächstgelegenen Orgelpfeifen zu verzögern.
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Wenn die Sampler der einzelnen Töne immer mit 1-2 ms Sekunden Vorlauf aus der Gesamtaufnahme extrahiert werden, wäre die orgelspezifische Latenz verloren und könnte im Nachhinein nur über die ODF von GO wieder hinzugefügt werden (wie bei Giubiasco, Friesach etc.).
Die neueren Samples für HW von PG scheinen dagegen die realen Vorlaufzeiten der Orgeln wie im Fall 1 oder 2 beschrieben zu enthalten. Siehe Beispiel Screenshot eines Samples von der Erfurter Predigerkirche mit einem Vorlauf von 60ms.
Falls die unterschiedlichen Latenzen der realen Orgelpfeifen für die virtuelle Wiedergabe nicht gewünscht werden, gibt es auch eine entsprechende Einstellung in den neueren HW Sets von PG zum Deaktivieren dieser orgelspezifischen Latenzen.
Es kann also auf 2 Arten geschehen, wenn man als Nutzer jedoch in beiden Fällen die Möglichkeit hat, die eingestellte Vorlaufzeit ein- und auszuschalten, ist es eigentlich egal, ob diese in den Samples oder im Odf verarbeitet wird.
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Interessant wäre zu wissen wie das andere Sample SET Hersteller handhaben. In einem Set von SP habe ich nach einigen Stichproben bislang nur Vorlaufzeiten von 1-2 ms gefunden, was natürlich auch bedeuten kann dass die jeweilige Orgel eine durchweg geringe Latenz aufweist.
Ich kann nur für mich selbst sprechen. Bei meinem Sample-Set der Onderhorst-Kabinettorgel habe ich die Samples gleich zu Beginn des Einschwingvorgangs geschnitten und keine Verzögerung vorgenommen. Bei einer solchen Orgel gibt es aber kaum welche.