Das Quintenproblem besteht grundsätzlich. Jede Pfeife erzeugt außer ihrem Grundton (erster Teilton) eine Reihe weiterer Teiltöne mit geringeren Amplituden. Darunter auch den oft hörbaren dritten Teilton (die Quinte)
Beispiele:
8' Grundton.
Der 1. Teilton ist 8'
Der 2. Teilton ist 8/2 = 4'
Der 3. Teilton ist 8/3 = 2 2/3'
Der 4. Teilton ist 8/4 = 2'
Der 5. Teilton ist 8/5 = 1 3/5'
16' Grundton
1. Teilton ist 16'
2. Teilton ist 16/2 = 8'
3. Teilton ist 16/3 = 5 1/3'
4. Teilton ist 16/4 = 4'
5. Teilton ist 16/5 = 3 1/5'....usw
Gedeckte Pfeifen erzeugen einen srärkeren 2. Teilton als den Grundton und deutlich hörbaren 3. Teilton (Quinte). Besonders auch von der Intonation gewollt tritt der 3. Teilton ( Quinte) und oft der 5. Teilton ( Terz) stärker hörbar in Quintaden oder Quintadena etc hervor. Den Effekt kann man mit einem Sesquialter 2 2/3' plus 1 3/5' verstärken. Dieser zählt also zu den Obertonverstärkern.
In romantischen Orgeln mit einer großen Anzahl von 8' Stimmen ist damit die Quinte 2 2/3' schon stark im inneren Teiltonaufbau der Pfeifen vertreten.
Werden zu viele Quinten 2 2/3' disponiert und nicht sorgfältigst intoniert entsteht die Quintigkeit einer Orgel. Es geht hierbei immer um den 3. Teilton. Höhere Quinten haben kleinere Amplituden und fallen deshalb nicht ins Gewicht.
Nimmt man für ein Cornett z.B. einen Prästant 4' , so muss der 2 2/3' weit mensuriert sein. Damit er "nur" die Quinte verstärkt und wenige eigene innere Teiltöne entwickelt. Exzellente Intonationen disponieren und intonieren den
2 2/3' so gut, dass die Quintigkeit vermieden wird. Das erreicht man auch damit, dass man nur wenige 2 2/3' disponiert.
Genug davon. Ist eine Wissenschaft für sich.
Wenn Mike die Beiträge nicht verschiebt öffne ich einen neuen Faden. Z.B.
"Quinten in der Disposition" und verschiebe selbst die Beiträge dorthin
Gruß Rainer