Beiträge von Rainscho

    Aber eine Fuge ist doch nichts anderes als jede andere Form von Musik. Sämtliche Aussagen lassen sich auf alle Gattungen übertragen. Choral, Toccata, Duo, Rondo und so weiter. Es ist immer ein Zusammenspiel von verschiedenen Tönen die einer Regel folgen. Eine Fuge macht da keine Ausnahme.

    In gewisser Weise schon. Nur lassen sich Präludien und Choräle von den Akkorden senkrecht betrachten und spielen. Fugen und Triosonaten horizontal in ihren Stimmen und Gegenthemen.

    Wenn alle Werke nur ein Zusammenspiel verschiedener Töne nach Regeln sind verstehe ich nicht dass z.B. die Triosonaten von J.S.Bach allgemein schwerer zu spielen sind als Präludien.

    Bei Toccata und Fuge / Präludium und Fuge verhält es sich ähnlich.

    Die Toccata oder das Präludium bekommt man oft noch relativ gut hin. Bei der Fuge wird es plötzlich schwieriger.

    Wenn man eine Fuge / Triosonate etc nicht horizontal in den einzelnen Stimmen und im Zusammenklang der Themen denken und klar mithören kann verfällt man leicht dazu akkordmäßig zu spielen. Alle Akkorde richtig gespielt kann dann schnell die Artikulation und Phrasierung der einzelnen Themen untergehen.

    Auch wenn man die Fuge sauber in den einzelnen Tönen hinkriegt klingt sie dann undurchsichtiger und schwächer als wenn mann sie stimmlich denkt und die Themen sauber ausführt.

    Denn genau das ist der Zauber einer Fuge oder Triosonate und hebt sie aus anderen Werken hervor

    Simmt, in der Kirche klingt es anders. Ich hatte zur Zeit meines Orgelunterrichtes nur die Möglichkeit an der elektropneumatischen Orgel in der Auenkirche zu üben.

    Das vorzutragene Stück musste im Fluss bleiben. Das ist ja klar. Es durfte nicht stocken oder der Eindruck entstehen dass man einige Stellen nicht richtig kann.

    Der Raum samt Orgel haben mich gelehrt mit dem Raum mitzugehen und Klangentfaltungen durch den Hall zu nutzen und zuzulassen. Aus dem Grund habe ich bzgl der Präzision nicht im trockenen Raum an einer mechanischen Orgel mit Pfeifen direkt vor den Ohren geübt.

    Das ist nicht das Kriterium. Das Stück muss natürlich sitzen. Aber beim Vortrag im Raum muss es angepasst sein. Da darf man nicht den Fehler machen es nur präzise im genauen Maß der Töne etc zu spielen. Das klingt mechanisch und langweilig

    Üben ohne Latenz mit wirklich direktem Toneinsatz ist natürlich präzise.

    Ohnehin muss man für ein Konzert vorher an der Orgel üben auf der das Konzert stattfinden soll.

    Jetzt muss man anfangen sich auf dieser Orgel zuzuhören. Und schnell ist man von der Genauigkeit beim Üben weg. Warum? Es muss natürlich im Raum klingen.

    Nichts ist so langweilig wie Genauigkeit auf 1/10 tel Sekunde. Davon gibt es genügend Beispiele auf Schallplatten und CDs.

    Insofern übt man direkt auf der Orgel auf der das Konzert gespielt wird oder zu Hause mit einem guten Set oder wer es mag auf einer synthetischen Orgel. Auf dieser kann man aber nur das präzise Spiel erlernen.

    Ich übe viel auf der Pitea.

    Der Klang ist trocken genug und es klingt wenigstens schön nach Orgel

    Ja, klar. Ich meinte nur den Grundsatz.

    Registerkombinationen, auch vom Setzer lassen sich einfacher mit dem Stop gestalten als direkt auf Ranks einzuwirken. Die nötigen UND / ODER Funktionen und Zuweisungen auch über switches bleiben im Stop erhalten, wählt man für ihn mal ein Rank eines anderen sets.

    Wird eine sog. Transmission disponiert sprechen mehrere Stops das gleiche Rank an.

    Ein Rank beinhaltet die Pfeifenreihe eines Registers. Mit den Stop werden Ranks gesteuert.

    Stop=Registerknopf (steuert die Schleiflade)

    Rank=Kanzelle (auf der die Pfeifen eines Registers stehen)

    Windchest=Magazinbalg / Luftzufuhr für ein Werk (z.B. Manual 1)

    romantische Orgeln gehen damit absolut nicht. Mag sein, dass Barockorgeln einigermaßen anzuhören sind. Nur wenn ich an die typischen Quintaden und Rohrflöten denke, die ja einen stark zeichnenden Charakter haben hege ich bissl Zweifel.

    Ich müsste mir solch eine Disposition anhören dann könnte ich aus meiner Sicht näheres sagen.

    Eins weiß ich sicher:

    Für mich käme diese Technik nicht in Frage. Weder in der Kirche noch bei mir zu Hause

    Ich will das System damit nicht platt machen. Ist nur mein Höreindruck.

    Für ganz allgemeine Choralbegleitung ist es gut geeignet weil man die Register auf den Raum anpassen und sich die Gemeinde über einen Orgelklang freuen kann.

    Orgelkonzerte würde ich nicht darauf spielen wollen.

    Wer sich zu Hause "seine" ganz individuelle Orgel damit bauen möchte kann es mit den verschiedenen Einstellmöglichkeiten tun. In einem Set passende Register inkl Hall etc aus einem anderen Set zu benutzen muss man sie einfügen, anpassen und ggf die ODF ändern. Das ist aufwändiger.

    Ein zweiter Punkt für eine Nutzung zu Hause ist wenn man die Orgel fast ausschließlich zum Üben benutzt und ein Konzert auf einer Pfeifenorgel oder sehr guten Digitalorgel spielt.

    Die Orgeln mit Physistechnik sind eben oft auch erschwinglich.

    Aber noch einmal: jeder entscheidet für sich was für ihn persönlich am besten gefällt.

    Ich hab nur meinen ,auch ganz persönlichen, Eindruck geschildert.

    Ich würde auch nie auf die Idee kommen jemanden seine Orgel, egal welches System, die er so liebt zu zerreißen. Hier diskutieren wir sachlich die Unterschiede der Systeme und geben je nach Wunsch und Vorlieben

    damit eine zusätzliche Entscheidungshilfe zum Kauf

    Ich hatte heute das "Vergnügen!!!!!!" in einer Friedhofskapelle die Digitalorgel eines namhaften Herstellers mit Physistechnik zu hören und anschließend zu spielen.

    Ja, klingt nach Orgel, aber sehr synthetisch. Die Vorläufertöne sind deutlich vor den Klang gesetzt, Streicher klingen künstlich, die Schwebung ist klanglich desolat und Prinzipale strahlen nicht.

    Im Tutti ist die Orgel nicht lebendig. Sie klingt steril und makellos.

    Eigentlich fällt meine Beurteilung krasser aus als ich hier schreiben möchte. Doch als Friedhofsorgel tut sie vernünftig ihren Dienst. Bin schnell nach Hause und hab mich vom schönen Klang der C. Coll-Orgel verwöhnen lassen.

    Der Klangunterschied ist überdeutlich. Die Friedhofsorgel wurde wie man mir sagte von "Fachleuten" der Vertriebsfirma bestens intoniert.

    Der Organist fand den Klang schön. Auf die Frage ob er schon einmal ein Set mit HW oder GO gespielt hat verneinte er. Desgleichen ob er auf einer Pfeifenorgel gespielt hat. Auch nein.

    Meine Klangvorstellung erfüllte sie nicht im Mindesten. Aber dass ist ja nur meine persönliche Meinung.

    Das kann man auch so bewerkstelligen und ich wünsche dir dass es dir immer gut gelingt. Ist man sehr häufig mit Klassischer Musik beschäftigt, fallen häufig Harmonisierungen einiger Organisten- innen auf wo die Harmonisierung zwar grundlegend geht, aber zwischendurch Akkordfolgen gespielt werden, die harmonisch "holpern"

    Eine Erleichterung besteht vielleicht darin, dass viele Menschen durch Dauerhören von Schlager und Popmusik musikalisch an einem eher erwartungsarmen unteren Qualitätslevel von Musik angekommen sind.

    So gesehen ist eine allgemein gehaltene Harmonisierung schon sehr höherwertig und wird auch honoriert.

    Hab kürzlich ein Konzert mit Chor und Orchester gehört.

    Der Chor sang nicht homogen. Text verstand man überhaupt nicht. Harmonien waren teils grenzwertig .

    Es schwang Begeisterung mit.

    Das Publikum war begeistert.

    Standing Ovations.

    Ich hab gedacht ich bin im falschen Film.

    Sind die Zuhörer so anspruchslos?

    Das Verstehen von Choralharmonisierungen und der Harmonielehre hilft natürlich ungemein. Das muss man aber auch minutiös üben bis es in Fleisch und Blut übergeht. Und über eins scheinen wir übereinzustimmen

    Spielen, spielen, spielen und dabei üben

    Das ist aus meiner Sicht nicht leicht und nicht ganz schlüssig zu beantworten.

    Z.B. Thema in Sequenzen

    Anfangs hab ich Note für Note abgelesen. Das dauert lange.

    Dann das Thema angeschaut und geguckt wo es hingeht und ob ein Tonartwechsel vorkommt.

    Einmal festgelegt wiederholt sich der Fingersatz von Sequenz zu Sequenz.

    Die Sequenzen ein paarmal gespielt und dann die Anfangstöne mitgesungen.

    Dann läuft die gesamte Sequenz einigermaßen.

    Man beschäftigt sich dann mit den weiteren Stimmen.

    Auch hier gucken wo die z.B. Akkorde hingehen, ob es Kadenzen sind etc.

    Akkord für Akkord langsam spielen. Langsam das Tempo erhöhen und jedesmal die Sequenzen mitsingen (mindestens gedanklich, besser reell)

    Wenn es dann einigermaßen läuft und flüssig wird versucht man sich selbst ganz bewusst zuzuhören und erwartet dabei schon immer im Voraus die nächsten Harmonien.

    Ist leichter gesagt als getan und dauert manchmal auch lange.

    Zu Übungszwecken kann man sich stellenweise Fugenthemen von J.S. Bach vornehmen. Immernur Stücke einer Fuge.

    Thema anschauen

    Wo geht es hin

    Anfangsfingersatz

    Spielen

    Mitsingen

    Begleit-Thema ansehen usw.

    Je mehr Themen man gespielt hat umso schneller erkennt man Figuren in dem Stück was man gerade neu einübt.

    Bin gerade dabei die Toccata der 5. Sinfonie von Widor mit meinen nicht ganz schnellen Fingern zu üben. Ob ich sie konzertreif hinkriege bezweifle ich eher. Vielleicht reicht es für zu Hause

    Und siehe da. Die Tonlagen der Melodienläufe folgen häufig dem Pedalthema.

    Singt man das Thema mit läuft die Figur und man muss sich um die Anfangslagen der weiteren Figuren mit Fingersatz kümmern. Dann wiederholt es sich wieder usw.

    Mitsingen, sich selbst zuhören in der stetigen Erwartung der folgenden Harmonien und Sequenzen hat sich für mich bewährt.

    Mir hilft auch sehr solch ein Stück immerwieder von einer CD zu hören

    Das sieht bei Sabine ganz einfach aus. Sie sagt nicht wieviel Versuche sie gemacht hat um die richtige Spule zu wickeln. Ich möchte auch nicht den vollen Eimer mit Plastik sehen. Sicher hat sie einige Drucke erstellt bis zur endgültigen Lösung.

    Eine enorme Leistung ist es und das entsprechende Fachwissen in Konstruktion und Umsetzung in ein Programm muss sie haben.

    Sicherlich sieht ihr Spieltisch sehr schön aus. Sie kann auch stolz auf ihre Leistung sein.

    Ich habe auch Freude an meinen Leistungen.

    So sind wir halt unterschiedlich.

    Einer spielt auf Keyboards und hat Spass an der Musik. Ein anderer bastelt gern und fertigt sich ein schönes Möbelstück mit Tasten und Manubrien usw.

    Hallo zusammen,

    an den meisten ist es wohl vorbei gegangen, aber das ODFEdit Tool direkt von GrandOrgue soll wohl jetzt in der Lage sein ein Hauptwerk Set in ein GrandOrgue ODF zu konvertieren. Ob und wie es tatsächlich funktioniert weiß ich nicht, aber vielleicht kann der Tipp den einen oder anderen mal motivieren es zu probieren und zu berichten. https://github.com/GrandOrgue/ODFEdit

    Das sollte soweit ich weiß auch direkt bei dem GO Paket enthalten sein.

    Das ist ja sehr interessant. Dann kann ich mir eine schöne Barockorgel laden und brauch die ODF nicht selber schreiben