Beiträge von ChrisS

    Die Essener ist in Chemnitz mit 73 Registern angegeben?

    Im Osten ist halt Alles ein wenig größer ;)

    Das muss ein Tipp- oder Zählfehler sein. Wir hatten damals auch noch nicht die Transmissionen implementiert. Selbst wenn man die Koppeln mitzählt (diese sind an den Spieltischen mit durchnummeriert) kommt man nur auf 72.

    Das aktuelle Sample Set würde man korrekt mit 62+5 Register / 85 Ranks angeben.

    Ich war bei der Auswahl dieses Instruments nicht beteiligt. Und ich habe es leider bis heute weder gesehen noch live gehört. Auf YouTube finden sich ja zum Glück reichlich Aufnahmen.

    Ich muss gestehen, dass dieses Sample Set meine Einstellung zu Konzertsaalorgeln geändert hat. Ich stand bislang auf dem Standpunkt, dass eine Orgel in einen Raum mit mehr Akustik gehört. Zitat eines Lehrers: "Eine Orgel muss schwimmen wie ein Fisch im Wasser". :) Und Kuhn hat offensichtlich einen tollen Job gemacht -- in jeder Beziehung!

    Wir haben die original Kuhn-Disposition auf Wunsch einiger User noch ein wenig erweitert: zwei leise Transmissionen aus dem Positiv ins Pedal sowie die Verfügbarkeit der Tuba auf allen Manualen. Außerdem habe alle Manuale Tremulanten und alle Divisionen sind schwellbar (sogar das Pedal ;)). Diese Flexibilität dürfte nur schwer zu schlagen sein.

    Die Akustik in Essen ist trocken, aber zum Glück bei Einsatz der zwei zusätzlichen Saal-Kanäle ein wenig "nass" -- zumindest nass genug für meinen Geschmack.

    Wie schon bemerkt, ist das Sample Set bereits seit einiger Zeit bei einigen Mixtuur-Installationen im Einsatz: in Wilhelmshaven und in Chemnitz.

    Die Daten liegen in einer relationalen Datenbank in Tabellen, im XML-Jargon in Nodes.

    Und lesbar ist bei XML relativ. Die Essen XML-ODF hat etwas mehr als 2 Millionen Zeilen Code. Bei mehreren Tausend Datensätzen (die größte Tabelle im Essen Sample Set hat 31.364 Datensätze) findet man sich in Tabellen dann doch etwas besser zurecht ;) Ein Tippfehler und die ODF startet nicht mehr.

    Ich hab zu lange nicht mehr in ODFs geschaut. Ich kenne noch die guten alten Textdateien aus HW1/GO und dann kam doch, wenn ich mich richtig erinnere, mit HW2 so ein XML-Format?

    Richtig! Das native ODF-Format ist auch heute noch XML. Mit XML kann man Datenbankstrukturen beschreiben.

    Aus Wikipedia: XML ist eine Auszeichnungssprache zur Strukturierung textorientierter Informationen. XML-Datenbanken gehören deshalb zu den dokumentenorientierten Datenbanken.

    Intern arbeitet HW5 mit SQLite, HW4 arbeitete mit MySQL.

    Die Hauptwerk-Software läßt sich überhaupt nicht erweitern. Der Source Code ist nicht verfügbar. Es sind auch (abgesehen von der VST-Schnittstelle) keine Schnittstellen für Erweiterungen vorgesehen.

    Die Spielwiese für Entwickler ist die OrganDefinition, kurz ODF. Hier kann man viel machen, aber es ist extrem kompliziert, weil man jede Funktion mit einer simplen binären Logik abbilden muss. Verknüpfung von zwei Objekten ist noch einfach, Verknüpfungen mit mehreren Möglichkeiten können extrem kompliziert werden.

    Die ODF ist eine SQL-Datenbank. Seit Hauptwerk 5 ist nativer SQLite im- und Export möglich. HW4 setzte MySQL ein. Aufgrund von Lizenzschwierigkeiten war hier der direkte Datenbankzugang gesperrt. Ich habe mir damals Im- und Export-Tools selber geschrieben. Und da ich zwar mit Statistikprogrammen umgehen kann, aber kein (gelernter) Programmierer bin, habe ich meine Tools mit dem Statistik-Programm R programmiert. Das ist jetzt zum Glück nicht mehr erforderlich. Das Gros meiner Arbeit kann ich mit meist relativ einfachen SQL-Skripts machen.

    PAB und Essen kann man nur schwer miteinander vergleichen. Der Klang der beiden Sets ist sehr unterschiedlich! Die PAB besticht durch die schieren Möglichkeiten. Essen hat für eine Konzertsaal-Orgel eine wunderschöne Raumakustik, irgendwo zwischen PAB dry und PAB cathedral acoustics, eher am trockenen Ende. Es gibt für die Essen eine 14-Tage Testversion. Teste aber nur, wenn Dein Sparschwein voll ist. Ich bin sicher, dass Du sonst am Ende des 14-tägigen Testzeitraums todunglücklich wirst, wenn das Set nicht mehr funktioniert ;)

    Herzliche Grüße,

    Chris

    Hallo VPO-Organist,

    Ich bin eigentlich Arzt, Professor für Kinderherzchirurgie, und Orgelenthusiast. Vor einigen Jahren habe ich mir einen Hauptwerk-Spieltisch bauen lassen -- mit zwei Portait-Monitoren. Nachdem ich mir die ersten Sets geleistet hatte, bin ich in die Hauptwerk-Programmierung eingestiegen, weil viele Sample Sets nur im Querformat vorlagen und damit etwa zwei Drittel meiner schönen Hochformat-Monitore schwarz blieben. Außerdem wurden manche Schalter so klein, dass man sie kaum noch lesen kann (z.B. Esztergom). Ich habe bei verschiedenen Sample Set-Herstellern angefragt, ob sie den Portrait-Mode nicht nachrüsten wollen, habe aber immer nur Absagen bekommen. Also habe ich mich selber daran gemacht. Als Wissenschaftler kenne ich mich mit Datenbanken aus -- daher war der Einstieg schnell gemacht. Seither sind eine Reihe von Erweiterungen erschienen, die ich über meine Webseite kostenlos anderen Hauptwerk-Benutzern zur Verfügung stelle.

    Mit der Aristide No. 1 habe ich dann das erste Sample Set veröffentlicht -- nach etwa anderthalb Jahren tüfteln. Nach und nach kamen dann von anderen Nutzern Anfragen, fehlende Funktionen in bestehende Sample Sets einzubauen. Da mich solche Aufgaben anspornen, bin ich immer tiefer in die HW-Programmierung eingestiegen. Im Laufe der Zeit kamen dann auch Anfragen von etablierten Sample Set-Herstellern, ob ich meine Erweiterungen nicht auch als offizielles Update freigeben würde und ob ich die ein oder andere Funktion einbauen könnte. Klar! Warum nicht? Eigentlich sogar besser!

    Das Essen Sample Set ist nun im Wesentlichen ein Baby von Roland van den Bergs und mir. Die Samples wurden in einem irren Aufnahme-Marathon von Marien Stouten aufgenommen und dann von Roland van den Berg nachbearbeitet. Ich habe die Graphiken zugesteuert und die ODF programmiert. Bert-Jan de Ward war der technische Berater. Da ich das Sample Set in- und auswendig kenne, lag es irgendwie nahe, dass ich den deutschen Support übernehme und dann das Sample Set auch direkt über meinen Webshop anbiete.

    Warum ist meine Webseite nur auf Englisch? Eine Webseite up-to-date zu halten ist eine Menge Arbeit. Eine Webseite in zwei Sprachen up-to-date zu halten ist mehr als doppelt so viel Arbeit. Da die meisten Hauptwerk-User mit Englisch klar kommen (und sei mit Hilfe von DeepL, dessen ich mich auch auf Webseiten bediene, deren Sprache ich nicht beherrsche), investiere ich meine freie Zeit lieber in die Entwicklung von tollen neuen Produkten für Hauptwerk.

    Beantwortet das Deine Fragen?

    Herzliche Grüße,

    Chris

    Hallo Hauptwerker!

    Wir haben heute das Sample Set Theater und Philharmonie (TUP) Essen freigegeben. Es ist ein 4-Kanal-Sample Set mit vielen photorealistischen und einfachen Bildschirmen. Ich finde, dass es ein großer Wurf geworden ist.

    Weitere Informationen sowie eine Kopie des Handbuches finden sich auf meiner Webseite: Theater und Philharmonie (TUP) Essen. Außerdem finden sich hier Fotos aller Bildschirme sowie ein Audio-Beispiel, welches die Konsole im Querformat zeigt. Dieses Set ist meines Wissens das einzige Set, welches Konsolen in zwei Ausrichtungen anzeigt. Im Querformat ist der mobile Spieltisch der Bühne, im Hochformat der mechanische Spieltisch der Orgelempore dargestellt.

    Die ODF und die Samples sind verschlüsselt und erfordern die Hauptwerk Version 5. Testschlüssel werden zum Selbstkostenpreis weitergegeben. Das Sample Set kann über mich bezogen werden. Ich biete auch deutschen Support!

    Viel Spaß beim Surfen.

    Zitat

    Mit Faltungshall klingt das auch nicht perfekt, weil in den Samples ja ein gewisser Hallanteil enthalten ist, durch den bei einigen Registern/Tönen ein Echo-artiges Artefakt hörbar wird. Ansonsten würde ich die Hereford nur noch Dry mit Faltungshall spielen.

    Hallo VPO-Organist,

    gibst Du uns noch ein paar Infos. Ich würde dies auch gerne einmal ausprobieren.

    Auf welche Länge hast Du die Samples gekürzt?

    Lädst Du alle oder nur ein Release Sample?

    Welche IR-Datei hast Du verwendet?

    Im Voraus schon ganz herzlichen Dank!

    Chris

    VOXUS Virtual Organs hat heute eine wunderschöne kleine Barockorgel freigegeben: Die Orgel wurde 1756 von Matthijs van Deventer für die Grote Kerk in Nijkerk erbaut und im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut. 1998 wurde der ursprüngliche Zustand der Orgel wiederhergestellt.

    Weiter Informationen sowie ein paar Klangbeispiele finden sich auf der Webseite von VOXUS Virtual Organs. Bis zum 30. April gibt es einen Einführungspreis.

    Chris