Beiträge von Blasebalg

    Vielleicht hier noch als Ergänzung:

    Piotr hat eine ODF für GO zu Oloron herausgegeben, die ich als Vorabversion bereits testen konnte. Die von der Disposition her eher kompakte Orgel hat eindeutig CC-Erbgut, und ich finde die Einzelstimmen bzw. Register sind sehr sorgfältig und mit guter Qualität abgebildet. Im Gegensatz zu Caen oder anderen grösseren Instrumenten ist das dritte (bzw. physisch das erste) Manual ein reines Koppelmanual. Laut Piotr kann man gewisse Features aus HW infolge des weniger weit entwickelten GO-Programmes nicht 1:1 umsetzen, siehe dazu auch die eher etwas distanziert wirkenden Kommentare unter https://piotrgrabowski.pl/grandorgue-versions/ . (Release der ODFs ab 08.06. angekündigt)

    Dennoch finde ich das Preis-Leistungs-Qualitätsverhältnis für die Oloron-Orgel sehr angemessen. Piotr ist in dieser Hinsicht ein hingebungsvoller Perfektionist, bis hin zu den graphischen Detaildarstellungen, die stark an den HW-Standards ausgerichtet sind. Für CC-Orgelliebhaber wird sich die Anschaffung schon zu Vergleichszwecken lohnen. Dieser Tage wird ja auch Bégard erhältlich sein. Dieses Instrument wurde vom Nachfolger CCs, Charles Mutin, erstellt und nach früheren Eingriffen dann um 2009 re-restauriert. Ich denke, man darf auch auf dieses Instrument gespannt sein.

    Hallo Rainer

    Da ich auch mich aktiv mit dem Gedanken auseinandersetze die CC Caen anzuschaffen und an den Adaptionsdetails für GO interessiert bin, könnte ich dir anbieten, einen Link auf meiner ETH-polybox freizuschalten, wo du die Datei hochladen könntest und wir sie dann gleichzeitig auch für S8 zum download hinterlegen können.

    Wäre das für dich eine Option?

    Die angemessene Transplantation von Registern ist aus meiner Sicht per se überhaupt kein Sakrileg. Viele Original-Register wurden im Lauf der Zeit durch "Modernisierung" modifiziert bis hin zur Unspielbarkeit. Wenn der "Orgelrestaurator" also aus akustischen Gründen einen etwas stärkeren Ton im 32' verordnet und ein passend intoniertes "Gebrauchtregister" dazu auftreiben kann, was soll bei einem klanglich befriedigenden Ergebnis Grund zum Aufschrei geben? Wir wissen ja nicht wirklich, wie der 32' damals vom Meister selbst intoniert wurde. Oft verändert sich durch Alterung der Pfeifen auch deren Geometrie und damit der Klang. Bei grossen Metallpfeifen findet man durch das oft hohe Eigengewicht der relativ duktilen Zinn-Blei-Legierungen oft ein "Kriechen" im Fussteil, so dass manche Pfeifen im Labialbereich so deformiert werden, dass sie gar nicht mehr klingen oder nur noch spucken. Ich weiss auch nicht, ob sie bei der Orgel den ursprünglichen Winddruck noch verwenden. Oft wurde dieser im Lauf der Zeit gesenkt und da reagieren auch die untersten Lagen im tiefen Frequenzbereich relativ empfindlich auf ein paar mm weniger Wassersäule/Winddruck. Das sollte man also alles relativ undogmatisch sehen, das pragmatische Ergebnis am Ohr zählt - und du entleihst dir ja nicht ein physisches Register aus der realen Friesach-Orgel. ... ;) Durch Versuche lernen wir alle dazu.

    Grüsse, Matthias

    Hallo Rainer

    Erst mal herzlichen Dank für deine Ausführungen, die für mich eigentlich gut nachvollziehbar sind. Für die Tieftöner haben wir in der Regel ja auch keine Stereo-Subwoofer-Paare, da die tiefen Frequenzen vom Ohr nicht mehr lokal ausdifferenziert werden können. Der Differenz-Ansatz erinnert mich durchaus an ferne Zeiten, als man "Signalsalate" mit Fourier-Transformationsmatrizen (damals noch ohne viel Computersupport) aufzudröseln versucht hat, um sekundär induzierte "Echo-Effekte" von den Primärquellensignalen unterscheiden und so rausfiltern oder verstärken zu können. Von daher leuchtet Dein Ansatz vollständig ein, und ich bin selbstverständlich aural schon heute neugierig auf die zugehörigen Sinneserfahrungen... Im Moment bin ich allerdings erst in der VPO-Erkundungsphase. Als jemand, der sein halbes Leben an realen Pfeifenorgeln als "beatmete" ("Pneuma", nicht beamtete ...) Instrumente verbracht hat und mit offenbar empfindlichem Gehör die damaligen "Sinusgenerator-Synthesizer-Surrogat-Sakral-Elektroorgeln" aufgrund ihres ermüdenden Plastik-Sounds als akustisch unakzeptabel verpönt hatte, konnte ich erst vor kurzer Zeit dank meiner technik- und bitaffinen Neffen einen vielleicht späten, aber dafür unbelasteten Neuzugang zur aktuellen Welt der digital auf CD-Nievau gesampleten realen Orgelinstrumente finden, der mich auch akustisch als Substitutionslösung für die ursprünglich ja als Tonquellen "echten" Instrumente überzeugt. Von daher gebe ich freimütig zu, dass ich die Computer-basierten Lösungen in diesem Bereich in den letzten 20 Jahren durchaus auch von früher her vorurteilsbedingt ausgeblendet habe (nicht zuletzt auch aus beruflichem Zeitmangel und ohne entsprechende kollegiale Stimulation) und heute um so erfreuter feststellen kann, dass auch in diesem Sektor die technische Entwicklung unglaublich beeindruckende Fortschritte gemacht hat. Dank Hightech-Innovationen im Chip-Bereich - Rechenleistungen bzw. Anzahl Transistoren pro Quadratmikrometer, von denen man Ende des letzten Jahrtausends entlang der Kurve des Moor'schen Gesetzes nur träumen konnte ... Heute ist das nicht nur realisiert, sondern auch bezahlbar, 64 GB RAM, 1 TB SSD - das waren vor noch nicht allzu vielen Jahren jenseitige Phantasie-Grössen. Heute haben wir das und können damit unter anderem auch richtig grosse Orgeln "durchscannen" und über Midi-Matrizen einzeltonbasiert vollpolyphon aufrufen, incl. Surround-Akustik, eigentlich sensationell, und sogar in Open-Access-Software wie GO. Aber für die VPHO (H für house :) ) muss man halt erst mal ordentlich in solide Hardware investieren... [Stichwort 250 W-Digitalverstärker, RAM upgrade, Midi-Klaviaturen etc.] von Sample-Sets und User-Lizenzen ganz zu schweigen. Daher schätze ich es besonders, wenn man von den erfahrenen Forumskollegen als Novize auch im fortgeschritteneren Lebensalter verständnisvoll und sachkundig "gecoacht" wird, wir bleiben dran ... :)

    LG Matthias

    Das ist ja wirklich spannend ... Wir tauschen uns an anderer Stelle über GO-ODFs aus, und ich freue mich über die Vorarbeiten von Insulaner Oliver mit den Composite-VPOs um mich als Latecomer in GO einzufinden, und dann stellt sich heraus, dass wir schon in den gleichen "heiligen Hallen" Orgelerfahrungen gesammelt haben, zugegeben etwas zeitversetzt und offenbar an zwei verschiedenen Orgeln (von denen für die neuere aber offenbar doch noch alte Romantikstimmen zumindest teilweise übernommen wurden...), aber doch immerhin. Die Lage des Spieltisches war früher links rechtwinklig abgesetzt und ist gemäss den Fotos am heutigen Instrument mittig als Nische angelegt hinter dem Altar und wirkt durchaus ansprechend und aufgeräumt. Auch interessant finde ich, dass das mechanische Instrument noch heute offenbar mit dem ehemaligen Schöpfbalg autark betrieben werden können soll. - Eine nette Reminiszenz an die Bedeutung des Blasebalgs für jede Orgel ;) ... - ausser man hat diese sauber "gescannt" und braucht nur noch RAM und Midi für die destillierten Samples ...

    In Tübingen hat(te) es früher ja schon verschiedene interessante Orgeln. Geschichtlich ist vielleicht in diesem Zusammenhang noch interessant, dass von Weigle gleichzeitig wie in der NAK um 1930 herum auch die Orgel im Festsaal der Neuen Aula der Universität eingebaut wurde, wo viele musikalische Veranstaltungen und Konzerte stattfanden. Um diese inzwischen leider nicht mehr spielbare Saal-Orgel tobte in den letzten Jahren ein Restaurierungs- bzw. Finanzierungsstreit mit der Universitätsleitung und spendenwilligen Bürgern und Orgelfreunden... Im Moment erinnert nur der Prospekt noch an die Existenz. Schade, vor 30 Jahren war es noch eine spezielle Erfahrung, auch eine solche Konzertsaalorgel gelegentlich einmal bespielen zu dürfen. Das musste man sich damals aber als Student zuerst oft hart abverdienen als Hilfskraft beim Stimmen am Spieltisch durch stundenlanges "Tastendrücken" auf Zuruf der Orgelbauer...

    Da stolpert man doch über immer wieder Überraschendes :) Erst bei Durchsehen der Bilder, wo teils das Logo mit Kreuz und Sonne drauf ist, hat es bei mir bzgl. Akronym "NAK" geschaltet ...

    Und es kommt mir dabei ein schon ewige Zeiten zurückliegendes aber dennoch relativ traumatisches Erlebnis bezüglich Hybrid-Orgel wieder in den Sinn. Ein Studienkollege heiratete vor etwa 30 Jahren in Tübingen, wo sie damals in der "NAK" (übrigens ein architektonisch interessanter und gut erhaltener Bauhaus-Krichenbau in der Brunsstrasse) eine Weigle-Orgel mit "elektronischer Extension" hatten. Da der Hausorganist am Termin nicht verfügbar war, wurde ich gebeten, dort zur Feier des Tages zu "orgeln". Was nach einer Einspiel-Übung dann auch mit "Fest-Pubilikum" erst mal ganz gut anfing. Als junger Mensch fand ich die erste Hybridorgel, auf der ich spielen konnte durchaus noch interessant. Die Register der "Elektronischen Orgel" allein (damals gab es noch nichts vergleichbar digitales wie heute) klang zwar eher "bescheiden", auch wenn einzelne Stimmen mit Ansprechgeräuschen "aufgepeppt" waren, die Kombination mit den vorhandenen Pfeifenregistern führte aber zu einer erstaunlich guten Verschmelzung, abgesehen von einzelnen verstimmten Pfeifen, die neben der wohl stur wohltemperiert gestimmten Elektronik ein wenig "schwebten". Mit dem "Stimmknopf" konnte man die Elektronik weitgehend schwebungsfrei einstellen. Und das funktionierte in der vom Anlass her ziemlich voll besetzten Kirche zu Beginn auch (noch) ganz gut. Es gab dann einen längeren Predigtteil, und als es dann zum Hochzeitsfestakt mit entsprechendem musikalischem Auftakt durch die Orgel kam, war das Desaster programmiert. Die Temperatur in der Kirche stieg am frühen Nachmittag während der Feier um mindestens 4 °C ... Nach wenigen Takten war klar, dass die Orgel gefühlt um mindestens einen Viertelton in sich verstimmt war, das Abstossen der Elektro-Register war während des Spiels weder technisch noch musikalisch machbar, und einhändig zu improvisieren und gleichzeitig am Stimmknopf zu justieren war dann in dem Moment ein Stressfaktor zu viel. Also erst mal Blamage pur, Abbruch, Blutdruck und Puls auf 180 (und keine frommen Gedanken zur Technik ... ;) ), Nachstimmen des Setups vor erwartungsfroher Gemeinde ... pfffff, das war schon eine sehr einprägsame Erfahrung, auch wenn es danach wieder super bis zum Ausspiel nach der Feier weiter lief, und sich offenbar niemand wirklich über die "Stimmungs-Sondereinlage" befremdete.

    Seither habe ich einen Bogen um alles was "hybrid" war gemacht ...

    Was ich nicht wusste (und wegen Abwesenheit des lokal erfahrenen Organisten auch nicht vermittelt bekam) war, dass die Gemeinde diese "Stimmeinlagen" während Gottesdiensten offenbar durchaus gewohnt war. - Wenn es also für dieses thermische Problem heute Physik-basierte "Sensorlösungen" gibt, dann nehme ich das versöhnlich gerne zur Kenntnis... Ohne dynamische loop-back-Adaption wird es aus physikalischen Gründen nie wirklich zusammen funktionieren. Von daher sind die aus damaliger Sicht vergleichbar im "Luxus-Bereich" angesiedelten Gedanken zur Synchronisation mit dem realen Tremulanten technisch schon noch spannend...

    Wie ich mich inzwischen informieren konnte, wurde die damalige "alte" und elektronisch erweiterte Weigle-Orgel der Tübinger Kirche im Rahmen der Renovations- und Wiederherstellungsarbeiten der ursprünglichen Bauhausarchitektur komplett entfernt (die oben geschilderten Probleme sind unter dem Link

    https://www.nak-tuebingen.de/tuebingen/orgel

    nochmals sachverständig auf den Punkt gebracht) und durch ein rein mechanisches Instrument der Fa. Mühleisen ersetzt. - Mal sehen, wenn ich mal wieder nach Tübingen komme, ob es Gelegenheit gibt, diese Orgel mit dem charakteristischen breiten Prospekt vor der Glasfensterfassade zu hören bzw. die Traktur selbst in Bewegung zu versetzen ...

    Grüsse aus der Schweiz (zur Zeit Corona-Landesarrestzone)

    Hallo Rainer

    Welche thematische Koinzidenz: Schau mal in der File-Base nach dem aktuellsten Upload von S8. Er hat im Forum hier ja schon seine Register-Jamb-Version für die Caen-CC demonstriert, jetzt kann man auch aktuell seine überarbeitete ODF herunterladen, über den Link zur externen Dropbox. Hat gerade vorhin für mich funktioniert, incl. der Register-png. Ihr seid schon geniale VPO-ler! Da gibt es für den Novizen noch ein weites Lernfeld.

    Wie Michael im Zusammenhang mit einem anderen Forumsthema beschreibt (bin noch nicht so zu Hause in diesem Umfeld), muss er für die einzelnen Orgeln in GO ohnehin eine feine Anpassung der Register vornehmen aufgrund der Raumakustik und den Frequenzweichen und Tiefton-Charakteristika. Zum Glück kann man da ja ohne allzuviel Aufwand (und ohne was dauerhaft zu ramponieren) in den Orgeleinstellungen pro Register oder sogar Pfeife die Lautstärke anpassen, d. h. man kann im Rahmen des Vernünftigen sich einzelne CC-Register noch von Hand "nachintonieren".

    S8 scheint in seiner ODF die im Thread bereits erwähnten, von Jiri an ihn auf Nachfrage übermittelten Lautstärke-Anpassungen für die Einzelregister bereits in diese eingearbeitet zu haben. Man findet dort für die Einzelregister die Gain-Einträge (die meisten offenbar mit negativem Vorzeichen), also man macht leiser. Einzelregister werden zum Teil um -14 dB "gedimmt", also auf rund 20% Amplituden-Level heruntergeholt. Und plötzlich klingt das Plenum oder Tutti ganz anders ausgewogen... Ich habe keine andere verlässliche akustische Referenz zu Caen (z. B. CD-Aufnahme) oder (auch wieder subjektive) Höreindrücke vor Ort. Aber es könnte auch sein, dass nicht das Pedal von CC (zu) "zurückhaltend" intoniert wurde, sondern das die übrigen Register alle relativ "zu laut aufgenommen" wurden. Auf diese Option deuten zumindest die teils massiven "Korrektur-Werte" für die Manualregister, wo z. B. für das Carillon III [rank041] - 16 dB empfohlen wurden, was etwa 15 % der ursprünglichen Amplitude bedeutet (auch für das Plein Jeux, was die Klang-"Corona" massiv zurück in eine romantische Intonation mit viel weniger "Barock-Silber" holt). Man muss also offenbar die originalen wav-Dateien von S.P. nicht als zu verbindlich für das Einzelregister im Gesamtkontext nehmen. Schön ist ja, dass man problemlos über das Einstellungsmenü nachregulieren (und über "Anwenden" sofort den Effekt probieren oder auch wieder korrigieren kann) oder aber die ODF gesamthaft als Standardvorgabewert anpassen. Aber wie gesagt, die Realitätsnähe des Klanges zum Original lässt sich objektiv nur mit eher viel Aufwand referenzieren.

    Wenn ich das richtig verstehe, re-extrahierst du mit der von dir entwickelten Hardware aus dem datensparsameren Stereosignal ("direkt" ohne front oder rear) hinterher nochmals ein "synthtetisches" Rear-Signal mit dem Hallgerät. Ist da das IR-Reverb-Signal irgendwie damit verkoppelt? Ich habe gesehen, dass es bei den Reverb-Files auf S.P. auch eines für die St. Etienne-Kathedrale (gemäss Reverb IR-Guide mit Bezeichnung CN55) gibt. Hast du die allenfalls auch im Einsatz?

    Ich finde das alles im Moment extrem spannend, bin aber noch ganz am Anfang des Hardware-Aufbauprozesses und freue mich im Moment primär am Kopfhörer-Sound, der das Spielen auch zu Schlafenszeiten ohne Reklamationen der Mitmenschen ermöglicht. Auch wenn es für die nächste Zeit noch nicht auf der primären Anschaffungsliste steht (guter Klaviaturblock ist prioritär :) ), interessiert mich deine Entwicklung. Selber löten und in Gehäuse einbauen war einmal, heute wäre ich an einem bereits konfektionierten Bauelement interessiert, vielleicht kannst du mir ja bei Gelegenheit noch nähere Informationen zu deiner Entwicklung zukommen lassen, eilt gerade noch nicht, wäre aber eine Bereicherung, auch für alte Samples, die "nur Stereo" können ...

    Ich freue mich, mit euch nach Möglichkeit in Kontakt und Austausch bleiben zu können,

    Grüsse, Matthias

    Hallo Rainer


    Danke für den Hinweis auf B. Carter und dein Angebot. Habe vor, mir das S.P.-Set von Caen zuzulegen, nutze aber gegenwärtig aus eher "dogmatischen" Gründen bisher nur GO als Open Access/Open Source Tool, und hauptsächlich mit Kopfhörer bzw. Stereo-Equipment. Ich nehme an, dass man für die Stereo-Version aus dem ODF im Wesentlichen aus den einzelnen Ranks die Ansteuerung für alle zusätzlichen Surround-Dateien aus den Rear etc. Dateien rausnimmt bzw. deaktiviert. Ich bin mir nicht sicher, ob man beim Laden des Sample Sets als "Stereo only" die Speicherkapazität schonen kann, indem man alle Sourround-bezogenen Dateiordner ignorieren kann. Weisst du, ob es dazu in GO sogar eine Selektionsmöglickeit hat?

    Gruss, Matthias

    Für User von GO als frei zugängliche Open-Source-Software wäre natürlich schon spannend zu sehen, welche Art von Korrekturen oder Modifikationen an den Register-Files für HW überhaupt vorgenommen wurden und ob es dann jeweils Parameter für einzelne Pfeifen sind oder ob jeweils ganze Register (ranks) im Zusammenklang ausbalanciert werden.

    Aber immerhin scheint es gemäss der Quelle von Sjoerd zumindest für Bereiche der HW-Codierung ja ein Freeware-Leseprogramm zu geben, mit dem man die Parameter dort nachvollziehen können soll, was für die HW-Spezialisten sicherlich nützlich ist. Und wo sinnvoll, hilft ja Schwarmwissen meistens weiter :)

    Auch Piotr Grabowski scheint dem weiteren Support für GO nicht ganz abgeneigt zu sein. In seinem Newsletter vom letzten Samstag schreibt er:

    GrandOrgue

    I planned to make bigger update, but it didn't go as planned. I'm working with someone on
    preparing versions of my sample sets for GrandOrgue software. It will cover all
    new sets so far. Please note that this software has some limitations, it is a
    bit underdeveloped (in my opinion), so sometimes GO versions won't provide full
    functionality or they will be less convienient.

    Dass GO als open access MIDI-Software GUI durchaus noch ausbaufähig wäre, wissen alle, die es benützen. Dennoch ist es letztlich logisch strukturiert und transparent. Schön und sicherlich sinnvoll wäre es doch hier, wenn die technik- und programmier-affinen Nutzer von GO an integrierbaren Lösungen oder "Upgrades" weiterarbeiten würden, die dann in GO wirklich Eingang finden. Vielleicht hat sich ja GO zumindest teilweise doch bereits als universale VPO-Referenzsoftware entwickelt. Der hohe Verbreitungsgrad und vor allem die Tatsache der Kostenfreiheit sind dafür ja schon beste Voraussetzungen... Ich weiss, dass ich mit dieser Meinung nicht ganz allein dastehe :)

    Ja, auch von mir einen Dank an Oliver für die Quellenangabe! Für Einsteiger sind beide Dokumente nützliche Arbeitshilfen und eine Basisreferenz, die man mit ein wenig Erfahrung bzw. Übung im Lesen und Editieren aber dann bald nicht mehr für jeden Handgriff braucht... Für die Novizen ist der sourceforge-Info-Urwald halt am Anfang doch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber wir bleiben dran, auch mit der Suche von programmierbegabten Orgel-Enthusiasten, die uns mit ihren Fähigkeiten unterstützen.


    Viele Grüsse in diese Karwoche, Matthias

    Super, Oliver und danke für Dein Verständnis. Ich mag mich erinnern, als wir vor etwa 40 Jahren den wissenschaftlichen Textsatz mit LaTeX mit den zeilenweisen Formatierbefehlen exerziert haben, um vor allem die Formeln und Integrale für Physiker (und Akustiker :) ) in den Griff zu kriegen. Damals musste man dann immer das ganze Dokument kompilieren, um auf dem Bildschirm das Ergebnis sichtbar zu machen (und das Fehler-Log präsentiert zu kriegen ...) Teilweise brauchte das mehr als eine Kaffepausenlänge. Heute gibt es dazu schöne Makros mit Graphikinterfaces wo alles mehr oder weniger intuitiv gehandhabt werden kann.

    Irgendwie träume auch für GO ich von einer Art Editor wo man die GO-ODFs drin "portionenweise" bearbeiten können würde, also z. B. die Console designen (ohne dass man dann jeweils das komplette Set aufladen muss... und das alles dann sektionsweise ins Master-Dokument einbinden. Der Forman-Organ-Builder gibt ja da wenigstens ein Minimum an Struktur, ist aber in der Praxis insbesondere dann beim Importieren von Registersets mit Reverb oder Mehrkanal-Wiedergabe einfach zu wenig flexibel.

    Man operiert im original ODF ja praktisch "am offenen Herzen" ein einziges falsches Zeichen im txt-Editor und man braucht erst mal ganz viiieel Selbsttoleranz ...

    Wir sind in der Szene halt vielleicht (zu) viele Musiker und Orgel-/Kunstliebhaber und evtl. zu wenige "Software-Ingenieure", die die Bedürfnisse für den Digitalen Orgelbau für die nicht ganz so IT-affine Klientel in praktische Tools umsetzen könnten. Die Aufgabenstellung wäre ja (nach meiner bescheidenen Einschätzung) noch überschaubar um eine etwas mehr interaktive GUI für eine n x m Matrix (Spieltisch + "Mechanik") auf dem GO-Code in Makros zu bündeln (kann mich täuschen, aber auch ein Heuss-Setzerkasten für eine 5-Manualige funktioniert nach einer irgendwie doch überschaubaren inneren Logik ...)

    Freue mich, wenn wir uns dann noch etwas näher kennenlernen können und unsere allenfalls komplementären Erfahrungen zusammenführen können.

    Bis demnächst wieder, muss/darf heute arbeiten...

    Passst auf euch auf, LG Matthias

    Hallo BA, BE, RA und S8 et al.

    Ihr sprecht mir da aus dem Herzen, dennoch aus meiner Sicht ein paar Gedanken: Das mit dem Editieren von GO-ODFs braucht schon Zen-mässige Disziplin (sorry auf Schweizer Tastaturen gibt es kein "deutsches scharfes s") und Eselsgeduld. Dafür gefällt mir an dem VPO-Instrumentengestaltungsprogramm im Gegensatz zum vercodierten HW, dass es vielleicht viel mehr handgestrickt, aber dafür transparent und "Open Access" ist, was ich eigentlich doch sehr schätze. Leider gibt es vielleicht noch zu wenige "Programmier-Schablonen" als Tools für solche Routine-Aufgaben wie Spieltischgestaltung. Aber schaut euch das Problem des Spieltisch-Designs alternativ auch mal durch die Brille eines realen Orgelbauers an. "Echte" Registerzüge (Manubrien) über Züge, Gelenke, Achsen, Registertrakturen bis hin zu einer entfernten Schleiflade (oder gar zwei, falls C/Cis-separate Laden angesteuert werden müssen), das braucht echt 3D-Vorstellungsvermögen (und irre verwinkelte Mechanik), was aber heute für Orgelbauer durch (luxuriös teure) "Orgelarchitektur-Programme" unterstützt werden kann. Ganz abgesehen von der eher praktisch-ästhetischen Frage, wo nun genau am Spieltisch sitzt der Registerzug oder auch das Koppelpedal?

    Da haben wir es mit dem GO-Programm vergleichsweise auf virtueller Ebene noch immer doch relativ einfach (nur als kleiner Trost für die geschwollenen Augen und die Nachtarbeit wie oben von Rainer erwähnt, ist schon ein forderndes Hobby - aber man kann sich die Erfolgserlebnisse doch verdienen ...). Wir müssen dazu zunächst eine Vorstellung haben, wie und wo wir welche "Drawstops" platziert haben wollen (incl. der gewünschten Ein-/Aus-Image-Abbildung) und welches Register der "Stop" dann auch noch schalten soll. Selbst mit elektrischen Laukhuff-Registertasten-Tableaus würde dieselbe Verkabelungsarbeit real zigfach mehr Zeit brauchen und wäre in ebensolchen Dimensionen (nicht nur hardwaremässig) auch teurer. S8 hat neulich ein schönes (aber genau wie zu erwarten mühsam erarbeitetes) "Eigenbau"-Beispiel für ein Registertableau für sein Orgel-Setup hier im Forum präsentiert. Ist harte, und braucht wegen dem repetitiven Abarbeiten wahnsinnig Disziplin bzw. Konzentration. Aber es ist grundsätzlich machbar - und dann selbst erarbeitet (und erlitten) und macht letztlich dann auch berechtigt ein wenig stolz auf das Erreichte, auch wenn es vielleicht mit Programmier-"Schablonen" schon ein wenig schneller ginge. Wenn wir uns also als "Bildschirm-Orgelbauer" über den Zeitaufwand Sorgen machen, ist das ein berechtigtes Anliegen ... Aber was ich sagen will, wir machen dabei auf dem digitalen Weg immer noch eine wahnsinnige Abkürzung im Vergleich zum realen Orgelbauer, der an einem Edelfurnier-Cockpit (= Spieltisch) Löcher bohren muss, Schildchen oder Prägungen gravieren (lassen) muss, viele Meter Gestänge oder Kabel richtig (und zwar ebenfalls wirklich richtig) verlegen muss, damit am Ende beim Ziehen des Registers (oder Drücken des Registertasters) sich tatsächlich die richtige Schleife in die richtige Richtung bewegt...

    Das heisst jetzt alles nicht, dass das für alle transparent zugängliche GO-Programm für den VPO-Orgelbauer schon perfekt handhabbar wäre... Da wäre nur von Leuten, die ihre Stärke und Expertise im Formulieren und Abbilden von Algorithmen haben, Fach-Support gefragt. So schwierig sollte das heute nicht mehr sein, die Frage ist eher ob es in der VPO-Orglerszene neben den Kunst-, Interpretations- und Orgelsachverständigen auch noch pragmatische "Programmbauer" gibt, die für diese vielleicht doch etwas exotische Anwender-Nische nutzeroffene "Schablonen" zur Bewältigung von eigentlich trivialen, repetitiven, aber dennoch absolute Präzision und auch ein wenig ästhetisches Gestaltungsvermögen verlangenden Arbeitsaufgaben solch ein Unterstützungstool zur vereinfachten Spieltischgestaltung in der GO-Szene einbringen könnten.


    Wir sind für den Markt sicherlich eine vernachlässigbare Minorität an ambitionierten Anwendern, aber als Alternative zum doch schon eher eindeutig kommerzorientierten HW-Komplex (so in Analogie zu Linus) sollte man mit Phantasie und Sachverstand für eigentlich nachvollziehbar logische Arbeitsschritte (wie das Platzieren von Registerschaltern auf einer Nutzeroberfläche) Lösungen finden können. Leider bin ich da nicht dazu ausgebildet ... Beim Bau von echten Spieltisch-Anlagen könnte ich vielleicht eher etwas beitragen (Justieren, justieren, justiren ... nächtelang...)

    Von Piotr Grabowski kam gerade vorhin der Newsletter herein, in dem er ankündigt, auch wieder GO-kompatible Samples zu editieren, auch wenn er HW multifunktionaler findet. Im Hinblick auf das oben Ausgeführte finde ich das spannend, denn Faktisch geht es ja bei HW und GO eigentlich "nur" darum auf Knopfdruck gezielt ein paar .wav-Sampledateien zum Laufen zu bringen und alle erforderlichen "Schalter-Knöpfe" auf einen Orgelspieltisch als Cockpit abzubilden, der Rest ist doch eh MIDI-Standard. Von daher zählt nach wie vor die Aufnahme und Aufbereitungsqualität der Samples. Die "Adressierungssoftware" und die Interface-Darstellung sollte (falls man halbwegs vernünftige Standards hat) eigentlich dabei nicht das unlösbare Problem sein - oder?

    Lieber Oliver


    Ich bin erst seit kurzer Zeit im Bereich VPO, mit GO und hier im Forum unterwegs. Bin nicht mehr der Jüngste (und auch nicht der PC- oder Mac-Virtuose), habe mich aber damals als Schüler und dann zu Beginn meines Berufslebens intensiv mit dem realen Orgelbau befasst und viele Jahre mit "Orgelpflege" verbracht. Die letzten Jahre lag aus beruflichen Gründen nur noch das Musizieren auf den Orignalen drin. Zur Zeit (auch wegen des Corona-Zwangshalbarrestes in der Schweiz ) versuche ich mich in GO einzuarbeiten und den "virutellen Orgelbau" nachzuvollziehen. Inzwischen glaube ich, dass ich das "organologische Baukasten-Prinzip" für die ODF-Files so halbwegs durchschaut habe. Und ich habe in deiner OCO-Datei ausführlich Parameter "studiert". Grosses Lob für deine Arbeit. Es gab früher - wohl noch vor den grossen Midi-Zeiten aus Spargründen ja die sog. Multiplex-Orgeln, die waren aus mehreren durchgehenden Registerreihen aufgebaut bis hinauf in den 1'-Bereich und dann wurden die über elektromagnetische Ladenventile einzeln ansteuerbaren Pfeifen über einen elektromechanischen Algorithmus ("Schaltkästen") angesteuert. Und so konnte man jeweils die einzelnen Fusslagen aus der Pfeifenreihe selektiv extrahieren, allerdings zum Preis, dass es bei Doppelaufrufen der selben Pfeife wie im Koppelmodus halt "Löcher" gibt, da dann nicht zwei Pfeifen gleichzeitig angesteuert werden ... Du machst das ja mit deinen Registerdefinitionen genau nach diesem Prinzip (und fügst am Ende wenn die hohen Lagen fehlen einfach inherent logisch eine Oktav-Pitch-Verschiebung dazu). Danke für deine Inspiration. Man sieht natürlich auch mit einem Augenzwinkern, dass du neue Register "intonierst", indem du sie über den AmplitudeLevel ein wenig "in die Ferne rückst" - schmunzel :)

    Orgelbauer oder auch Restauratoren verwenden ja oft auch "Recycling-Register" entweder aus abgebauten oder als historischen Teilbestand bei Neubauten. So findet man ja oft noch z. B. einige einigermassen original erhaltene Walcker-Orgel-Register in grossen Orgeln (wie z. B. die in St. Michael in Schwäbisch Hall, wo die erhaltenen Registerreste der ursprünglichen Orgel bewusst wieder weiterverwendet wurden.

    Ich freue mich also über deine Arbeit, die man erst richtig wertschätzen kann, wenn man selbst an und mit den ODFs gearbeitet hat ... Gleichzeitig bedauere ich aber auch, dass die oben erwähnten anderen ODFs nicht mehr im Download-Bereich des Forums verfügbar sind. Daher erlaube ich mir die Frage, ob man auf die auf kollegialer Ebene (zumindest als Studier-Referenzen) noch irgendwie zugreifen könnte. Das Giga-Set von Michael erscheint mir dabei in der Handhabung fast zu gigantisch. Es ist zwar eine tolle Sammlung, wenn man alle Samples auf einem Tableau hat, aber die "Intonation" (siehe oben, Lautstärke und teils die Stimmung könnten darin noch etwas mehr eingepflegt werden. Das ist aber jetzt auf keinen Fall ein Vorwurf - sondern eher ein Angebot, ob man da in Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung nicht noch etwas auf die Beine stellen wollte. Das "Programmieren" erscheint ja nicht so kompliziert, erfordert (genau wie im realen Orgelbau) einfach sture repetitive Präzision und Eselsgeduld oder "Schablonen" (digital vielleicht "Parameter-Tools" ?) als Hilfsmittel. Du erwähnst Excel als Hilfsmittel. Ich bin da ganz offen neugierig und würde da durchaus von dir gerne als bereits nachgewiesenermassen erfahrenem OCO-Bauer noch mehr lernen ... Z. B. ob es eine Art Handbuch (also "Manual" also Infoquelle) gibt, in dem die GO-Befehle bzw. Parameterdefinitionen oder deren Syntax erläutert ist bzw. alle, die es gibt als Katalog aufgeführt sind (die meisten sind zwar fast selbsterklärend, aber manchmal gibt es noch schlaue Tricks dazu im Hintergrund, die man übersieht.)

    Also nochmals ein Kompliment und vielen Dank für die bisher geleistete Entwicklungs- und Vernetzungsarbeit auf eurem MPS-Forum. Als Newcomer im Feld und als Novize wertschätze ich dies ausdrücklich!

    LG Matthias

    Liebes/r Synthematophon

    (in memoriam Walcker-Doppellabien-Register ...)

    Das klingt ja vielversprechend. Ich mag mich im Moment an dieser Stelle nicht weiter über meine ACC-GO-Projekte äussern und würde gerne mit dir ein technisches ODF-Problem bilateral diskutieren (betrifft meine Oktavkoppeln +12 und -12 in den [Couplerxxx]-Parametern für das Koppelmanual der St. Marie/Orolon (aus Grabowski-Demo), das ist für die HW-Nutzer im Forum hier nicht so relevant. Kenne mich hier noch zu wenig aus, um mit PN etc. zu hantieren. Würde das über Pinnwand gehen? LG

    Hallo Synthematophon

    Wer einmal in den ODFs sich als "Orgelbauer" bzw. Systemgestalter betätigt hat, kann den Aufwand und die erforderliche Disziplin abschätzen, die es braucht um ein so schönes Registertableau zu gestalten, wie du das offenbar realisiert hast. Genial, Chapeau! - Da ist man extrem versucht, nachzufragen, ob man das System auch zum Eigengebrauch teilen dürfte ... Freut mich doch, wenn es noch andere technisch innovative ACC-Fans gibt, die offenbar auch ein wenig Humor wegstecken können ...

    Hallo Opus1405,

    ich glaube, da liegt ein massives Missverständnis vor, für das ich mich ernsthaft entschuldigen möchte, da hast Du offenbar etwas unbeabsichtigt in den falschen Hals bekommen, und das tut mir wirklich leid, und ich halte mich nicht für einen Troll oder für besonders toll, und wollte sicherlich damit niemand kränken ... Durch Copy-Paste wurde die Formatierung einfach übernommen, das hat auch nichts mit ausschmieren zu tun. Vielleicht noch zur Erklärung: Durch einen Todesfall in der Familie (der nichts mit dem C-Virus zu tun hatte) mussten wir in den letzten Wochen eine Wohnung mit grosser Bibliothek räumen, darunter Meter-weise Brockaus-Enzyklopädie und Duden. Ich habe immer noch Mühe damit, Bücher zu entsorgen (oder in die Verbrennung zu geben), und deshalb bin ich auf die Buchstabenfolge Duden gerade eher traumatisch sensibilisiert (vielleicht ein Bezug zur Deiner Bemerkung über Gesundheitszustand), daher vielleicht mein Flash beim Lesen Deines Beitrags. - Die Schilduerungen zu den früheren Orgelreisen in Frankreich im Forum fand ich wirklich genial, war früher selbst auch als solcher Jung-Orgeltourist unterwegs.

    Und mir ist bewusst, dass es im Moment nicht viele Quellen für ACC-VPO-Samples gibt, erst recht nicht, wenn man auf GO arbeitet (aber da kann man in den ODFs noch ein paar Einstellungen von Hand anpassen, z. B. die Barkermaschine leiser oder sogar abstellen. Da ich romantische Orgeln besonders liebe, dachte ich, dass der Hinweis auf Schwäbisch Hall für Orgeltouristen interessant sein könnte, mehr war nicht beabsichtigt. Wie gesagt es tut mir leid, wenn das falsch angekommen ist. Ich werde mit St. Etienne Caen zur Versöhnung noch heute ein extra Stück spielen und gelobe Besserung.

    Viele Grüsse vom Blasebalg (der unbeabsichtigt offenbar zu viel Wind gemacht hat)

    Liebe Orgelfreunde,

    das ist zu Corona-Virus-Zeiten doch ein herrlicher Aufsteller:

    Zitat

    die Dudenlage ist schon etwas gewaltiges ...

    Herrlich, den gedruckten (Rechtschreibe-)DUDEN haben wir noch nicht solange zusammen mit all den anderen geerbten BROCKHAUS-Enzyplopädie-Bänden irgendwann mit vielen Kopf- und Bauchschmerzen dem Altpapapier-Verwerter anvertraut ... und jetzt gibt es zumindest im MPS-Forum (endlich .... ;--)) die DUDEN-Lage wieder als Refernz, die sogar gewaltig (zumindest auf Anhieb wohl überwältigend sei ...). - Falls jemand von den Orgel-Romantikern (oder Romantik-Orglern) die Hauptorgel von St. Michael in Schwäbisch Hall kennt (Geheimtipp!) sollte dort mal ansaugen. Die wurde um 1980 herum vom unvergessenen Reinhart Tzschöckel und seiner Werkstatt als Walcker-Romantik-Referenz-Orgel mit viel Sorgfalt und Sachverstand zeitgemäss aufgemöbelt und kann auch heute noch mit den Franzosen mithalten, schaut mal unverbindlich rein unter http://musikanstmichael.de/hauptorgel/. Dabei gibt es sogar eine ganz kleine Referenz zum orgelaktiven MPS-Forum: das kleine Modell-Positiv von St. Maria ("Weinachtsorgel" von Tzöschckel) aus Nordheim, an dem sich zumindest Senior-Profi Mikelectric schon ODF-mässig und sogar als Extended-ODF-Tutorial intensiv beschäftigt hat (siehe die Referenzen im Filebase-Bereich).

    Wirklich schade, dass es dieses multiple und voll Romantik-fähige "Chamäleon"-Instrument in Schwäbisch-Hall noch nicht in die GO- oder HW-Sampleset-Liga geschafft hat (wäre fast so etwas wie eine multifunktionale All-in-One-Orgelversion). Wer Reinhart Tzschöckel noch als - leider viel zu früh verstorbenen - OrgelbauMEISTER kennenlernen durfte, wird vielleicht verstehen, was mich dabei bewegt (siehe oben "DUDEN-Lage, einfach als unbestechliche Bezugsreferenz...) ...

    Aber das hilft uns ja allen im Moment nicht wirklich weiter auf der Suche nach den wertvollen Files mit brauchbaren Cavaillé-Coll-Orgel-Samples-Aufzeichnungen...

    Vielleicht hat Forumsmitglied VP als Vielorgler ja noch Eingebungen (oder sogar Quellen) dazu ... ?! -Ich wäre jedenfalls offen für weiteren fachlichen Austausch ....

    LG aus dem derzeitigen Corona-Sperrgebiet CH im Süden, M

    PS: Dank Virus-Lock-down haben wir momentan ja sogar etwas mehr Zeit für das (zeitlose) Orgel-Hobby ... - statt Netstream etc. ...

    Danke Bas für den Link und natürlich auch deine Arbeit für die ODF-Files in der Filebase! Als Novize muss man das Navigieren in den zahlreichen Sample-Angeboten erst etwas trainieren. Bin gespannt wie das mit meinem vorläufig noch recht improvisierten GO Setup funktioniert. Es ist schon faszinierend, wenn man von (s)einem "Spieltisch" (eher noch ein Keyboardstapel) aus die verschiedenen Orgeln (bzw. deren Extrakte) mit ihren unterschiedlichen Profilen zumindest als Demo-Version bespielen kann. Mit den Reverb IR-Files habe ich im Moment noch etwas Mühe. Die Downloads auf Lars Palos Webpage scheinen nicht zu funktionieren. Vielleicht kennt jemand von den GO-Experten eine andere Quelle und mit welchen Parameter-Bereichen man damit arbeiten sollte ...

    Grüsse, M

    Dank Corona-Lockdown haben wir unerwartet etwas mehr Zeit, um sich in die File- und Bit-Labyrithe der GO- und HW-Welten einzudenken. Ein Gruss (und selbstvertändlich auch Dank) aus der CH an den fleissigen Forums-Administrator und alle beteiligten Orgelfans, vom Digital-Orgel-Novizen "Blasebalg" - ohne hier zuviel Wind machen zu wollen ;)

    Das Forum ist eine super Fundgrube und Inspiration, insbesondere für jemand, der selbst noch mit einer "echten" Hausorgel aufgewachsen ist und daher an den virtuellen Pfeifen- und Zungenklang entsprechende Akustikanforderungen hat ... Mit bisher relativ wenig Hardware-Investitionen zum Schnuppern und nach ersten Erfahrungen mit Demo-Versionen in GO bauen sich die bisherigen (noch aus dem letzten Jahrtausend stammenden Vorurteile gegen die "elektronischen Plastik-Sound- Orgeln" ganz schnell ab! Bin gespannt. wann (bzw. ob) ich es schaffe, das erste eigene ODF gebastelt zu bekommen. Das Tutorial zum Tzschöckel-Positiv hilft hier ja schon mal die Hemmungen etwas abzulegen... Viele Grüsse, M