Beiträge von Kabelkeber

    Hallo, Haralder!

    Das kommt ganz auf die Situation an. Zunächst ist mal zu eruieren, bei welchem Abstand die Hallenser ein- und ausschalten. Denn es bringt Dir garnix, wenn Du eine Trakturbewegung von 15mm hast, die Hallsensoren aber bei Annäherung auf 5mm erst reagieren.... Dann hättest Du nämlich 10mm "Luft" in der Traktur... hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.

    Als nächstes kommt es darauf an, wie die Traktur gebaut ist. Ideal sind zweiarmige Tasten, denn da kann man am hinteren Tastenende, dem "Tastenschwanz" oft bequem auf einer Holzleiste tischlerisch sauber eine Platine anbringen und dann auf Rändelschrauben (zum einfachen Justieren) die Magnete (mit 2K-Kleber)

    Natürlich muß man dafür die Tasten anbohren, historisch nicht soooooo gut.

    Alternative wäre, die Magnete reversibel aufzukleben, und ja, das geht mit diversen Leimen und Klebern. Man hat dann halt keine zusätzliche Einstellmöglichkeit wie mit Rändelschrauben, man müßte dann die Hallsensorplatinen (falls einzelnen, wie bei midiboutique) in der Höhe justierbar montieren,....Fummelarbeit.

    Bei Orgeln mit hängender Traktur wird es schwieriger, da müßte Hallplatine unter die Tasten, die es sich in aller Regel um einarmige Klaviaturen handelt.

    In Neresheim z.B. hat man die Ansteuerung der Chororgel (elektrisch!) wie folgt gelöst:

    Die Echoladen befinden sich ja im unteren Teil der beiden Haupttürme links und rechts vom freistehenden Spieltisch. Dort kommen die Trakturen von Positiv und Echo in zwei Lagen ("double layer", neudeutsch) an. Diese haben einen Kontaktrechen erhalten, reversibel, so kann man über die obere und mittlere Klaviatur am Originalspieltisch die 90m entfernte Chororgel spielen.

    Siehe hier (ab ca. 13:00) Die berühmten 9s von Neresheim

    Hall ist halt schon was Feines, weil kontaktlos, eigentlich unverwüstlich. Man muß halt eine individuelle Lösung erarbeiten, die wirklich reversibel ist.

    Leider sind die bislang am Markt erhältlichen Systeme immer in irgendeiner Weise nicht perfekt.

    Pausch hat schöne anreihbare Platinen, was aber tun, wenn man keine Normtasten-Teilung hat?? Heuss hat Optotechnik, top für Espressivosystem..... quasi unbezahlbar. Die eierlegende Wollmilchsau wären Sensoren, die auf Annäherung der Tasten reagieren, ohne Magnete, und einstellbar wären.

    In Polen hat jemand, war irgendwo auf youtube, mittels Hallsensoren eine Steuerung gebaut, die Servos bedient, und zwar proportional zum Tastengang. PERFEKT! Leider nur Prototyp.......

    Unsere Orgelbauer sind manchmal nicht experimentierfreudig genug. Klar, der Kirche fehlt aktuell das Geld.

    Hallo, kann jemand mal ein Bild von der Hallsensorgeschichte an der Sauerorgel schicken? Die Ausführung würde mich interessieren!!

    Wie habt Ihr das mit der Justierbarkeit des Ansprechpunktes gelöst, damit Mechanik und Elektronik auf den gleichen Nenner kommen? Hallsensoren haben ja meist eine Hysterese von 5 bis 7mm....

    Keine Sorge, bei uns ist immer der OSV eingebunden.

    Bei Denkmalorgeln ist ja gerade in bezug auf MIDI einiges interessante machbar. Da eine Hallsensorleiste auch so angebracht werden kann, daß alles reversibel ist, stellt das zunächst mal kein Problem dar.

    Es stellt sich halt immer die Frage, um was erweitert man ein Instrument.

    Mein Credo: bei "echten" Barockorgeln -> in Ruhe lassen, in aller Regel sind die Instrumente gut so wie sie sind.

    bei "unechten" Neobarockdamen sieht es anders aus.

    Ein weites Feld.

    Ich plädiere halt für den absolut sparsamen Einsatz der Digitaltechnik.

    Meine Erfahrung: klingt beim Hörer wie Pfeifenorgel, der erfahrene Organist merkt den Unterschied. Und die Ansprache kann ich halt eben auch nicht beeinflussen, anders bei echten Pfeifen und echter Mechanik.

    Ich habe ja auch schonmal überlegt, ob ich meine historische Orgel mittels Hallsensorleiste (reversibel) um ein paar nette Register ergänze.

    Mit fehlt da ab und zu ein Violon im Pedal, oder eine Vox coelestis.... oder eben eine Klarinette usw.

    Ich kenne eine Orgel in meiner unmittelbaren Umgebung, 2008 neu erbaut, 38 "echte Register", die mittlerweile in allen Teilwerken um 15 digitale Register erweitert wurde, darunter Cornett, Sesquialter, Royal Trumpets in 16-8-4, 32-Füsser im Pedal etc.

    Finde es insgesamt zu "fett".... Digital kann eine gute Ergänzung sein, wenn halt eine echte Ergänzung zu teuer oder eben eine historische Orgel nicht angerührt werden darf/soll.... gerade Klaviersounds oder Cembalo sind da schon nett.

    Das Kabel ist vorgegeben, ja. Die Magnete sind auf einer Holzleiste montiert, auf die dann quasi eine "Überleiste" kommt, auf dieser "Überleiste" ist das Kabel verlegt, das dann an einzelnen Lötfahnen mit seinen Litzen endet.

    Für Wartungszwecke usw. wollte ich diese "Überleiste" abnehmbar gestalten, weil man sonst immer das Kabel mitziehen muß.

    So könnte ich die obere Leiste abnehmen, zur Seite legen, und bequem an die Magnete kommen.

    Vom Anpressdruck der Kontaktfedern her mache ich mir nicht so Gedanken, wenn alle Teile sauber gebogen (evtl. mit Lehre) sind. Da die Federn ja in aller Regel unbewegt auf die Kontaktierungsstreifen der Magnete drücken , sollte es da auch keine Korrosionsprobleme geben.

    Phosphorbronze ist da schon hart im Nehmen.

    Zu stark drücken darf es aber auch nicht, denn sonst verzieht sich die Magnetleiste bzw. die Überleiste.

    Auf die Idee kam ich halt wegen einiger Videos zur Boardwalk Hall Orgel in Atlantic City, dort worden ja ganze Relaisschränke mit solchen Kontakten realisiert.

    Ich will noch etwas nachschieben....

    aufgrund der angespannten finanziellen Situation auch und gerade bei Kirchens greifen gerade kleinere Orgelbauer gerne in die Klamottenkiste, um überhaupt noch Aufträge zu ergattern.

    Dagegen ist ja garnichts zu sagen.

    Viele Dorforgeln des 19. Jh sind ja gerade deswegen so minimalistisch, weil es damals eben an Geld fehlte.

    Aber eine vorhandene Orgel mit allen Mitteln und allerlei Gimmicks und Elektronik aufzupeppen, das kann schon böse daneben gehen.

    Die Orgel vom Sonntag besitzt seit dem Umbau 2016 ein Teilwerk hinter dem Hochaltar, barock, durch den genannten Orgelbauer nun an der Rückwand angesägt, angebohrt, um das Teilwerk zu plazieren. Dieses steht frei, ohne Gehäuse vor dem Ostfenster. Ansteuerung el. Kegellade.

    Von der Ursprungsorgel blieben Hauptwerk und Positiv, letzteres noch mit der originalen Schleiflade, allerdings nun el. angesteuert. HW hat ein Auxiliar bekommen mit einem Gedackt, der sowohl den Subbaß als auch im HW den Bordun bedient. Dann eine massive Soloflöte und die genannte Trompete. Alles extrem ausintoniert, in alles in 16-8-4 in allen Werken, im Pedal bis 1'. Lade als Unitsystem. Als Unit wurde auch eine Vox coelestis installiert, allerdings nur die Schwebereihe.

    Leider weder Tremulant noch Schwellwerk, was gerade bei der Coelestis nervt.

    Massig elektronische Spinnereien, wie 12 HT-Transposer getrennt für die Werke, Sostenuto, Pizzicato etc.

    Es hat mich einfach nicht überzeugt.

    Man kann gut Krach machen, aber fein artikuliertes Spiel, leise, zarte Klänge, Fehlanzeige.

    Besser wäre hier eine ordentliche Schleifladenorgel mit digitaler Ergänzung gewesen. Und zwar fest jedem Werk zugeordnet.

    Ganz ehrlich.

    Der Spaß soll 120.000€ gekostet haben, der Pfarrer jubelt, weil er sooooo viel für sooooo wenig erhalten hat.

    Ich finde es einfach nur SCHROTT!

    Wer den Orgelbauer kennt oder gar die Orgel,....

    Hallo!

    Ich möchte eine Kontaktleiste bauen, die abnehmbar sein soll, d.h. die anzusteuernden Komponenten (Magnete) sind auf einer extra Leiste an der Lade montiert, darauf sollen dann 5mm breite und 20mm hohe Kontaktstreifen, an welche wiederum die Litzen der Magnete angelötet werden. Der Streifen für die Rückleitung läuft (selbstverständlich) durch.

    Die Versorgung über ein mehradriges Kabel vom Spieltisch her soll allerdings nicht fest an die Magnete angelötet werden, in etwa wie man es von den elektrifizierten Windladen kennt, sondern quasi als "contacting rail" abnehmbar sein.

    Nun dachte ich mir, ich nehme Kontaktfedern, die dann beim Aufschrauben der zweiten Leiste über die erste auf die Kontaktstreifen der Magnete drücken.

    Leider gibt es keine fertige Ware. Wenn, dann nur fummelig als SMD oder aus Stahlband für Batterien. Alles nix Sinnvolles.

    Deshalb dachte ich mir, ich fertige die Sache selbst aus Phosphorbronzestreifen. Hat da jemand mit Erfahrung??

    Auf die Idee kam ich wegen eines YouTube-Video zur Midmer-Losh in Atlantic City, dort haben sie Stimm-Klaviaturen in den einzelnen Kammern, die ebenfalls mit Phosphorbronzekontakten arbeiten, und das seit 90 Jahren.

    Hallo!

    mittels Digital ist einiges machbar.

    Hier mal ein wirklich gelungenes Beispiel auf hohem Niveau: Hybridorgel 2022 Belleville USA

    Ich habe am vergangenen Sonntag eine Orgel bespielt, die von einem bekannten Orgelbauer aus dem Saarland, der gerne mit Elektronik und Erweiterungen arbeitet, umgebaut wurde.

    Leider war ich davon nicht überzeugt. Intonation besonders der neuen Auxiliarreihe viel zu laut, die Trompete (hier in 16'-8'-4') hält locker mit einer Chamade mit, Soloflöte hat Atlantic-City-Qualität. Der übernommene Rest einfach aufgedreht bis zum Anschlag. Aufgrund dreier Ladensysteme besonders im HW bei schnellen Sachen deutlich schlechte Repetition.... nicht zu vergleichen mit den Amerikanern.

    Kurzum... wenn man will, geht Hybrid sehr gut.

    Ein gesegnetes neues Jahr Euch allen!!

    Wollte Euch mal auf den aktuellen Stand bringen, da das Projekt ja etwas "geschlafen" hatte. Es war einfach zu viel anderes zu tun.

    DIe Zungen habe ich mittlerweile gestimmt.

    Da die Orgel (gemessen) 449Hz bei 24°C hat, habe ich 443,1Hz bei 15,5°C ermittelt. Das ist eine Durchschnittstemperatur bei geheizter Kirche und wohl auch im Frühjar und Herbst. Damit sollte sich die größte Bandbreite an Zusammenspiel ergeben. Ansonsten bleibt ja immer noch die Funktion als "Schweberegister".

    Auftragen von Lack ist bei diesen Zungen nicht produktiv gewesen. Nimmt Obertönigkeit. Es blieb also nur das händische Beistimmen in Form von Abschaben und Polieren.

    Aktuell habe ich noch das Problem, daß die Ventile beim Abschalten der Magnete "prellen", nicht alle, aber einige. Man hört also nach Loslassen durch den Magneten ein "brrrr" bzw. Flattern im Ton. Das Ventil schließt ja gegen den ausströmenden Wind und dadurch ergibt sich offenbar im Zusammenspiel von Feder und Hebel mit Abzug und Anker am Ende ein resonanzfähiges System.

    Aktuell habe ich probiert, eine Leiste mit 3mm weichem Filz, die leicht gegen die Anker drückt, zu testen, Das behebt das meiste, aber nicht alle. Zu starker Druck ist ja kontraproduktiv, da dann die Magnete nicht mehr sauber ziehen.

    Eine Alternative wäre evtl. Filz am Hebelarm,... mal sehen.

    Es wird aber.

    Aktuell überlege ich, ob es nicht sinnvoll wäre, eine zweite Klaviatur, MIDI-fähig, bereitszustellen. Die jetzige Originalklaviatur hat ja eine Art "Ablage" am hinteren Ende, ca. 20cm tief, da die doppelarmigen Tasten ja überdeckt werden müssen. Dort könnte man bei Bedarf eine Klaviatur auflegen und damit die Physharmonika separat spielen.

    Nur, wer baut solch schmale und dazu noch MIDI-fähigen Klaviaturen?

    Ideal wäre es dann ja noch, wenn an der Seite 4 bis 5 freiprogrammierbare Tasten/ Schalter wären. (Registerwahl)

    Für den "Standardfall" würde man dann ein Manubrium oder eben zwei schicke Messingknöpfe an die alte Klaviatur anbringen, und damit die Physharmonika im Normalbereich der Originalklaviatur spielbar machen. Alle anderen Spielereien kämen dann von der zweiten Klaviatur, die man gerne in der Orgel deponieren und bei Bedarf einstecken kann.

    Hole Dir doch mal die Impro-Schule von Michelle Osterthun.... sie hat mittlerweile auch einige interessante Online-Videos.

    Grundlage einer vernünftigen Improvisation ist auch Stilbildung, also das Wissen, welche Epoche welche Harmonien und Wendungen benutzt hat und was wo hingehört. Sonst hammer am Ende den berühmten Orgelzwirn.

    Wieso, aerosolfrei und virensicher..... statt lästiger Gottesdienstbesucher.....

    Ihr seid mir Eichhörnchen, echt.

    Aaaaalso: Auskunft von Edisen.... ja, geht... mit einem speziellen Schalter. Der ist optimiert auf menschliche Motorik und schaltet erst, wenn das Holz gezielt berührt wird. Voraussetzung: Um die Sensoren muß eine leitende Schicht sein, gut,....machbar.

    Jetzt muß ich nur noch herausfinden, ob das auch mit Midiboutique kompatibel ist.... sollte aber. Die Touch Schalter haben einen N-schaltenden Ausgang, sind also fähig ein Signal auf GND zu ziehen. Dasselbe machen ja auch die Hallsensoren.

    Ich habe mal eine Anfrage an einen Hersteller solcher kapazitiven Schalter geschickt.

    Problem könnte werden, daß man diese nicht unbedingt zu nahe nebeneinander plazieren kann, da man sonst zwei gleichzeitig auslöst.

    Ein ähnliches Problem gibt es ja bei Hallsensoren und Magneten, wenn letztere zu stark sind.

    Ergo: ich grübel mal über eine "Drucktasten"-Lösung..... Holzkopf..... da kann man ja auch ne LED hineinpflanzen.

    Das kommt darauf an.

    Zunächst: ich habe ein Stimmgerät von TLA, CTS-5, mit Strobo-Anzeige. Da kann ich dutzende Temperatur-Modelle hinterlegen.

    In meinem Fall handelt es sich nun um eine Temperierung nach Janke.... leicht ungleichstufig, gibt der Orgel "Farbe".

    Bei Labialpfeifen stimme ich das Stimmregister mit dem Gerät. Dann alle anderen nach Gehör auf Schwebung etc., wobei man achtpassen muß bei Gedackten, die ziehen sich gerne an und klingen dann unrein.

    Für die Harmoniumzungen bleibt mir nur das Gerät, da muß man sich dezent rantasten, einmal zu viel weggekratzt und man hat ein Problem. Außerdem sind auch Druckwindzungen nicht ganz stimmungsstabil bei sinkendem oder steigendem Druck. Bei höherem Druck werden sie leicht tiefer.

    Man sollte also einen Referenzdruck nehmen, den man vermutlich mehrheitlich bespielt.