Beiträge von Mechanische Kegellade

    Interessanterweise gibt es im Sakralorgelforum insgesamt eine ähnliche Einschätzung. SP und PG verlieren wohl an Individualität zu Gunsten einer ökonomischen Ausrichtung - irgendwie auch schade, denn damit hält die Kapitalisierung Einzug in unser individuelles Hobby, aber das ist anscheinend der Lauf der Dinge…?. Wo Profit winkt, wird es „massentauglich“?.

    Ich verfolge nun die ganzen letzten Tage diese Diskussionen in den verschiedenen Foren und mir kommt gerade ein Gedanke: Könnte es sein, dass die Sets mit zunehmender Größe an Qualität einbüßen? Meine zweimanualigen, die ich besitze, erscheinen mir viel ausgewogener zu sein; deshalb tue ich mich vielleicht so schwer, ein adäquates dreimanualiges zu finden, was meinen Ansprüchen genügt… Wie Georgy oben andeutet, haben alle umfangreicheren Sets wohl ihre Grenzen; und wie an anderer Stelle im Forum schon angemerkt, trägt die derzeit inflationäre Flut neuer Samples wohl auch nicht zur Qualitätssteigerung bei…

    Es ist schon auffällig - wie aber auch schon in anderen Threads angemerkt - in welchem Tempo PG und SP Sets auf den Markt werfen. Möglicherweise eröffnet sich da ein Markt angesichts der „Kirchenkrise“: Lieber elektronische Lösungen, die sind nicht so teuer und flexibler und lassen sich auch schnell wieder „zurückbauen“. Dabei sind sie ja ursprünglich nicht für die Kirche gedacht gewesen, werden jetzt aber wohl zunehmend dort eingesetzt.?

    Danke euch, ist doch schon durchaus alles nachvollziehbar! Dass bei Billerbeck irgendwie das „ Besondere“ fehlt, war auch mein Eindruck von den Hörbeispielen im Netz, trotz dessen scheint sie ein guter „Allrounder“ zu sein. Alessandria ist sicher ein recht einmaliges Set, ich empfinde sie als sehr hallig. Die Weigle hat wohl eine sehr stimmige und in sich geschlossene Konzeption. Ich werde noch eine Nacht drüber schlafen, aber mikelectrics Einlassung zu den neueren PG-Sets erscheinen mir schlüssig, ich selbst habe Friesach, Nitra, und Swieta Lipka, bei letzteren zwei funktioniert die Close-Perspektive, weil Orgeln und Räume nicht so groß sind; beide haben aber mitgesampelte Fehler und Artefakte, wie terz ja auch schon anderweitig bemerkte. Friesach klingt bei mir nur mit Kopfhörer gut. Ich suche quasi mein „Standard-Set“ für 3 Manuale, was mit Nahfeldern gut zu spielen geht. Morgen wird entschieden. Danke bisher für die Stellungnahmen.

    Die Firma Fleiter wartet unsere Kirchenorgel, auf der ich seit vielen Jahren spiele. Fleiter kann ganz hervorragend intonieren, die Firma kann glaube ich mehr, als man ihr zutraut. Ich höre schon häufiger, dass die Billerbeck ein „Geheimtipp“ sein soll. Ich stehe jetzt vor der Entscheidung: Billerbeck, Nagold oder Allessandria? Ich spiele nur Stereo ab. Vielleicht mag ja doch der ein oder andere mir noch von seinen Erfahrungen berichten?

    Ich habe es nicht bereut und würde wieder Nancy kaufen. Ich muss aber eingestehen, dass ich Caen nicht kenne. Das Problem größerer Sets liegt meiner Meinung nach in der Registrierung. Je mehr Register man verwendet, desto komplizierter wird es mit dem Klang.
    Aus diesem Grund sind meiner Meinung nach Goch und Schuke keine Alternative zu Nancy. Lieber etwas mehr Geld ausgeben als ein tolles Set (laut Disposition) zu kaufen, dass man dann nur sehr selten verwendet.

    Bei der Goch würde ich das nur vom Hören her auch so einschätzen. Roglu: Hat die Schuke das gleiche Problem? Die gefällt mir zumindest von ihrem neobarocken Klang her recht gut.

    Ich habe damals zu Beginn meiner „Hauptwerkkarriere“ die Caen gekauft, auch der Originalität wegen (CC), bereue es aber heute ein wenig, die Dry ist wohl nicht zu gebrauchen, die Raum-Perspektiven sind zu unpräzise im Spiel - allerdings kenne ich die Nancy nicht aus eigener Erfahrung.

    Ich verfolge diese Diskussion mit enormen Interesse, zumal ich elektroakustischer Volllaie bin. Ich „bastele“ jetzt seit ca. einem Jahr mit HW herum und versuche, mit unterschiedlichen Abstrahlungssettings einen meinem Anspruch entsprechenden Klang zu gewinnen - bisher leider recht erfolglos. Ich habe festgestellt, dass es fast egal ist, ob es nun 4-, 6- oder 8-Kanalsamples sind. Mittlerweile benutze ich jeweils nur noch eine Perspektive, bei PG sind es die „close“, bei SP auch die „Front“, das variiert etwas. Tuttiklänge funktionieren generell nicht zufriedenstellend, bei Samples nicht, aber auch bei meinen alten, noch intakten Ahlborn-Originalklängen nicht. Das geben die Lautsprecher einfach nicht her. IR überzeugt mich persönlich klanglich überhaupt nicht. Ich ertappe mich mittlerweile dabei, dass ich häufiger wieder mit den alten Ahlborn-Sounds übe und spiele - was mich gleichzeitig natürlich in Bezug auf HW sehr nachdenklich stimmt. Ein 8.3-System kann und will ich gar nicht betreiben. Am Ende gewinnt dann doch der Kopfhörer, den kann und will ich aber auch nicht dauerhaft auf den Ohren haben… Von daher kann ich die Anmerkungen, die hier zu Physis gemacht wurden, durchaus gut nachvollziehen. Ich weiß noch nicht, wo ich letztlich landen werde… Wahrscheinlich wieder in der Kirche - aber das wohl erst wieder im Frühsommer???

    Im Prinzip kann man nie sagen, dieses oder jenes Set ist besser. Die einzelnen Register sind immer auf dem jeweiligen Raum intoniert und mal klingt es da und manchmal dort besser. …


    Man kann zwar auf jeder Orgel das beste draus machen, aber am schönsten klingt es auf Set x, ein anderes Stück mit Set y. …

    Oft ist es eine schwere Entscheidung. Aber das Wichtigste: Ich verlasse mich nicht auf diverse Demo-Einspielungen. Man muss das Set selbst ausprobiert haben, was bei so manchen Herstellern bzw. vielen Sets nicht möglich ist. In dem Fall kaufe ich ein Set nicht (es sei denn es ist extrem preiswert, wo ich das Risiko eingehe).

    Stimmt genau so - wird ja auch hier in diversen Fäden immer mal wieder rauf und runter diskutiert. Da helfen auch Demos mit reduzierten Registern nicht weiter…, besser wären Zeitlizenzen, bieten aber die wenigsten an. Mittlerweile neige ich dazu, „stilechte“ Orgeln zu bevorzugen, also keine „Allrounder“ mehr. Und da benötigt man letztlich auch nur jeweils eine aus jeder Epoche… Allerdings ist auch festzustellen, dass die neueren Samples technisch-klanglich immer besser werden… Es bleibt also die Qual der Auswahl….

    Danach die Billerbeck geladen - mit der kann man genau so glücklich werden. Damit will ich die op2025 nicht schlecht machen. Der Klang ist auch super. Aber die Billerbeck ist das Set, was viele andere Sets überflüssig macht - wenn man sie hat. Und sie ist ein klein wenig günstiger.

    Habe ich auch schon so gehört, nun habe ich aber „nur“ 3 Manuale…

    Erste Klangvorstellung von Ralph Looj auf YouTube zu sehen und zu hören. Heute Abend wohl life bei Fraser Gartshore. Wie schon an anderer Stelle im Faden zur Erfurt Predigerkirche angemerkt, ist da nicht mehr viel Barockes zu erkennen, ein echter „Allrounder“ - Konzertsaal eben! Ich bin überrascht über den verhältnismäßig günstigen Preis - wie macht Kozurek das bloß? Sicher auch deshalb ein echt interessantes Werk!

    Ich persönlich vermisse ja das Angebot bei kleineren Orgeln. Natürlich spiele ich auch gerne mal in der Predigerkirche in Erfurt, in Büßleben oder im Hildesheimer St. Andreas. Das macht schon Spaß solche großen Orgeln zu spielen die von ganz sanft bis zu brachial gehen. Aber der Alltag der meisten die nicht als Dom Organist arbeiten ist ja oft eine kleine Orgel. Kleine Orgeln findet man kaum in guter Qualität, obwohl diese ja auch durchaus klanglich viel können.

    Man könnte ja nun mit bösen Hintergedanken sagen dass große und laute Orgeln ideal sind, wenn man nicht gut spielen kann. Eine große Domorgel im Gewölbe Tutti gespielt, da ist es quasi egal was man spielt :)

    Wenn man mal die Hildesheimer Andreaskirche nimmt (ich bin Hildesheimer!), dann ist das ein Extrembeispiel, der Raum hat eine extreme Akustik, ich bewundere immer wieder Kollegen Römer, wie er auf dieser Orgel die Präzision herstellt. Aber dass man "kleine" Orgeln nicht in guter Qualität findet, stimmt so pauschal natürlich auch nicht. Ich entdecke gerade immer mehr den Charme "kleinerer" Orgeln, von der wir im Nachbarort Asel ein exzellentes Exemplar haben (vgl. Uwe Pape, Organographia Historica Hildesiensis - Orgeln und Orgelbauer in Hildesheim, Berlin 2014, S. 257). Dieses Kleinod wurde gerade frisch gereinigt und nachintoniert, ein fantastisches Zeitzeugnis mit individuellem und auf den Raum hin passendem Klang!

    Die Sauer op.2025, gebaut 1975 in der Konzerthalle Frankfurt (Oder). https://www.sonusparadisi.cz/en/organs/germ…er-op-2025.html

    Mit 51 Registern etwas kleiner ausgefallen, aber ansonsten ebenfalls ein typisches neobarockes Instrument…

    Von neobarock würde ich nicht sprechen, diese Orgel ist wohl eher eine moderne, sinfonische Orgel. Hier kann man das Original sehen und hören:

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    Vom Stil her für die Predigerkirche eher keine Konkurrenz. Ganz anderer Klangeindruck, völlig anderer Raum, aber trotzdem hochinteressant.