Beiträge von Harmonium-Bastler

    Kennt jemand von Euch Labialpfeifen für Saugwind?

    Geht so was überhaupt?

    Saugwindlabiale müssten vielleicht trichterförmig sein, etwa wie die Trompeten oder Posaunen, weil der Aufschnitt im Fuß verschwinden würde - oder so - und daher nur eine Seite offen ist, oder reicht die Öffnung zur Windlade, damit sie sich wie offene Pfeifen verhalten?

    Danke für Antworte und Hinweise

    Zum Abschluss eine Reihe frisch gestimmter Harmoniumzungen.

    Ihr seht, das ich tendenziell nach oben abgeglichen habe, aber die beiden ersten Zungen im Vordergrund habe ich auch an der Wurzel geschliffen, also den Ton nach unten korrigiert. Nach unten Stimmen geht übrigens viel schneller als nach oben, also Vorsicht!

    Jetzt bin ich gespannt auf Eure Beiträge.


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    Woher weis ich überhaupt, wohin ich stimmen will?

    Dafür habe ich gemessen, und die Werte in eine Tabelle eingetragen.

    Oben steht die Registerbezeichnung, hier 4', links stehen die Tonhöhen, das ganze Register wird in einem Zug durchgemessen, dann wird geschliffen, anschließend wieder gemessen und die neuen Werte hinter einem Strich eingetragen, wieder geschliffen usw.

    Nach ca. 3 bis 6 Durchgängen stimmt das Register, die letzten Durchgänge betreffen nur noch einzelne Töne.

    An diesem 4' habe ich ca. 6 Stunden gearbeitet, manche Register stimmen schon weit eher.

    Harmoniumzungen geben einen ziemlich komplizierten Ton ab, da ist mein Stimmgerät ab c4 überfordert. Dafür hat dort das Smartphone mit Stimmapp seine Stärken oder ich messe mit meinen Ohren nach der Stimmpfeifen-Funktion des Stimmgerätes.

    Die Einheit der Messwerte in der Tabelle ist übrigens Cent, also 0,01 Halbton.

    Wie Ihr seht, sind die meisten Töne bei der Zweiten Messung besser, einzelne aber auch schlechter geworden. Das liegt entweder an Mess- oder Schleiffehlern... Mehr als ein Register am Tag schaffe ich nicht, dann lässt die Aufmerksamkeit zu stark nach.

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    Dann nehme ich einen Streifen gutes Nass-Schleifpapier, Körnung ca. 220, und schleife dort ab, wo es nötig ist.

    Hier werden gerade alle Zungen höher gestimmt, daher schleife ich an der Spitze.

    Jedes stimmen ist mit Materialabtrag verbunden, deshalb: Langsam rantasten!

    Für jede Zunge nehme ich eine neue Stelle auf dem Schleifpapier, insgesamt verbrauche ich einen Bogen A4 Schleifmittel per Harmonium.

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    Guten Morgen!

    Harmoniums sind bekanntermaßen ziemlich stimmstabil, aber eben nicht absolut.

    So ca. aller 25 Jahre, je nach Standort, ist ein Nachstimmen gefragt.

    Da aber ein solches meistens unterbleibt, sind die derzeit angebotenen Harmoniums in der Regel vor 50 - 100 Jahren das letzte mal gestimmt worden und damit entsprechend schräg im Klang.

    Harmonium-Stimmer sind selten, daher ist das Vorurteil weit verbreitet, Harmoniums würden scheußlich klingen...

    Daher hier ein Thema: Wie stimmt man ein Harmonium?

    als Einleitung stellt ich meine Methode vor, schön wäre es, wenn Ihr eure Methoden, oder andere bekannte Methoden hier zusammentragen könntet.

    Danke.:)

    Hallo Countreorgans,

    ihr Umbau liest sich ja sehr interessant.

    Wie /wo haben Sie die Zusätzlichen Zungen Eingebaut?

    in Einer extra Windlade? war die Erweiterung von Mannborg "vorgesehen", also Platz gelassen oder so?


    Bei Meinem Lindholm kann ich in die bestehende Windlade nicht so einfach weitere Spiele einbauen, weil die schon komplett gefüllt ist.

    Daher kam die Idee, eine Zweite Lade einzubauen, zumal oberhalb der Tasten des 2. Manuals reichlich freier Raum im Gehäuse bleibt.

    Die Verbindung der Trakturen wird wohl eher nicht das Problem sein, bei gezogenem Manual- und Oktavkoppel gehen die Tasten aber schon immens schwer. Daher denke ich über eine Elektrische Traktur nach, ewentuell auch eine Midifizierung mit Midi out und Midi in an allen dann 4 Klaviaturen.... dazu fehlt mir aber im Gegensatz zu den Mechanischen Koppeln das Knowhow.

    DSCF2789a.jpgHallo alle miteinander,

    danke für die Beiträge.

    Zur Ausgangssituation:

    Das große Druckwindharmonium, welches erweitert werden soll, hat zwei Manuale und Vollpedal, alle Werke im Schwellkasten.

    Erstes Manual: Prinzipal 8' + Picolo 2' Klarer heller Klang.

    Zweites Manual : Viola 16' + Melodia 8' + Oktavflöte 4' diese Register klingen rauer,

    Pedal: Gedecktbass 16' + Bordun 8' Beide laut und voll.

    Dazu ein Schwellertritt rechts der (im Bild eingeklappten ) Balgtritte,

    Links Fußschalter für volles Werk und Oktavkoppel.

    Oberhalb der Tasten des II. Manuals kommt nur noch Gehäuse, dort wäre Platz für ein III. Manual.

    Vorrätig habe ich ein Saugwindharmonium mit Kniehebeln, wie oben von Haralder beschrieben, mit Vox Humana, einer Oktave Subbass usw.

    alles natürlich Messing -Zungen.

    Außerdem das schon erwähnte Saugwindharmonium Melodia der VEB Klingentaler Harmonikawerke, 8' + 2x 4', davon eine starke Schwebung, Stahlzungen,

    steht auf fast dem gleichen Stimmton wie das Lindholm, ließe sich also einpassen, klingt noch erheblich rauer und näselnder als das II. Manual.


    Ein Regal wäre natürlich interessant, ich kenne dieses Instrument nur als Orgelregister. Es gab aber auch Instrumente, bei denen die Zungen wie beim Harmonium im Kasten versteckt waren wie beim Bibelregal.

    Hat jemand eine Idee, wie man so was in einem Harmonium integriert? Am besten auf den genormten "Zungenträgerplatten" des Harmoniums.

    Grüße

    Guten Tag,

    zur Erweiterung eines Harmoniums um weitere Klangfarben suche ich Zungen, die anders klingen als gewohnt.

    Anders ausgedrückt:

    Wie kann ein Harmonium klingen?

    Folgende Klänge sind in meiner Sammlung bereits vorhanden: (in verschiedenen Instrumenten)

    - Das Ausgangsinstrument: Druckwindharmonium Lindholm, vermutlich Nachkriegsmodell, aus einer leibziger Kirche, 7 Stimmen, auf 2 Manualen und Pedal:

    I: Prinzipal 8' , Pikolo 2', Oktavkoppel, Manualkoppel,

    II: 16', Melodia 8', Flöte 4',

    P: Subbass16' mit Abschwächung, Bordun 8' , keine Koppel, beide sehr laut

    (Aktuell demontiert)

    - Saugwindharmonium Manborg, 4-spielig

    - Saugwindharmonium Liebig, 3,5-spielig, Messingzungen, klingt wie die meisten mir bekannten Saugwindharmonien, da ausser Manborg wohl alle Zungen vom gleichen Hersteller kommen.

    - Saugwindharmonium Melodia der VEB Klingentaler Harmonikawerke, 8' + 2x 4', Stahlzungen, genannt Kofferquietsche, extrem schwindsüchtig und windstößig da ohne Ausgleichsbalg.

    Provokativer Klang.

    Gerüchteweise habe ich gehört, dass es Stahlzungen gibt, die in den gleichen "Halterahmen" angeboten wurden wie sie in den meisten Saugwindharmonien zu finden sind.

    Auch die indischen Instrumente haben wohl andere Klänge.

    Wer kennt sonnst noch Klänge, die mit Zungen zu erzeugen gehen?

    Danke.