Beiträge von Pit-PB

    Wie immer bei mir:
    30 Sekunden jeder Ton, 60 Sekunden im Pedal, ungeloopt, 24Bit/96 kHz, 4 kanalig mit Neumann Kugel und Niere für den Raum. Alles zusammen schlappe 6 GB.

    Ein traumhaft schönes Instrument mit einer historischen Hohlflöte von 1885 von Wilhelm Rühlmann und einem Salicional (neu) nach seinen Mensuren aus Hettstedt, komplett im Schweller mit einer sagenhaften Dynamik von 16 dB SPL.

    Pit

    Krasses Beispiel!
    Warum vertrauen die Verantwortlichen da nicht den eigenen Ohren? Wo bleiben denn da die Sachverständigen? Dafür dann 20 kE hinblättern? Total verrückt!
    Ähnliches Beispiel hier in Paderborn in einer Vorstadtgemeinde. Einfach grauenhaft!
    Da wünscht man sich eine Pfeifenorgel mit 8'8'4 und angehängtem Pedal - meine Herrn!

    Notlösung:
    Robuste GrandOrgue-Orgel in 24bit/96kHz mit 8,5 Registern, komplett im Schweller. Habe ich gesamplet liegen, nur bekomme ich das nicht auseinandergeschnitten, geloopt und mit ODF gepackt. Ein Jammer!
    Pit

    ... hat denn noch einer Ideen?

    (Kommerzielle Sachen eingeschlossen).

    Zwei Bereiche:
    Denoising
    Looping (wenn ich das denn brauche)
    ODF-Programmierung

    Habe mir RX3 Advanced von oZone angeschaut und ausprobiert und bin wirklich hinten rübergefallen. Das wäre schon was, kostet aber auch schlappe 900,- Teuronen, puh...
    Pit

    Win7, 64 Bit mit schlappen 4GB (ja, ich weiß doch...) auf einem i5 Prozessor.

    Geht denn da schon was? Zeit ist ja da (Nachts kann das Ding ja werkelen). Mir würde es um Präzision gehen.

    D A N K E
    Pit

    Liebe Experten,

    Könntet Ihr mir ein Verzeichnis für Software empfehlen?

    Bevor ich da anfange mit Samplitude Studio die Tönchen auseinanderzuschnipsel wäre ein Überblick nicht schlecht für
    - Denoising
    - Schneiden und evt.
    Looping.

    Habe irgendwo ein Verzeichnis gesehen kann es aber leider im Augenblick nicht wieder finden.
    Vielen Dank für eure Mühe!
    Pit

    Mikelectric, Gigastudio konnte keine Tremulanten darstellen, es sei denn, man hat diese zuvor aufgenommen z.B. in einer schnellen Voix humaines. Aber auch das blieb problematisch, weil bei einem arpeggierten Akkord, der dann liegen gelassen wird, die Hebungen und Senkungen ja nicht übereinander standen. Grauslich! Allerdings ist die französisch-symphonische Musik ja nahezu frei von Tremulanten (Tournemire kennt ja ganz andere Schweinereien als z.B. Voix céleste + (!) Voix humaines !?) so daß ich in Gigastudio immer darauf verzichten konnte.

    Die ultralangen Pedaltöne (Toccaten von Bruns, Buxtehude, Bach) wurden durch ultralange Pedalsamples pariert (C und F mit 2 Minuten :) - daran war also schon gedacht.

    Der bei kurzen Tönen auftretende Glockeneffekt konnte durch Gigastudio sehr musikalisch vermieden werden, in dem man im Editor dem Sample einen Nulldruchgang mitgeben konnte, von dem ab ein erneuter Ton innerhalb einer Zeit X abgespielt werden sollte. Der Samplestart wurde durch einen betrag x weiter nach rechts verlagert. Steht der Ton im Raum, so braucht die Pfeife im Falle eines erneuten Anspielens ja sehr viel weniger Zeit um den Arbeitspunkt zu erreichen. Das sind zwar nur 20 - 100 ms (z.B. bei labialen 32') aber das kann jeder hören. Die Gigastudiolösung war verblüffend echt und ich mußte oft den Editor zu Rate ziehen für eine Unterscheidung.
    Die ersten 20 ms sind - so finde ich - eh die kritischsten. Bei einer ausintonierten Pfeife strebt diese relativ rasch den idealen Arbeitspunkt an (wenn der Intonateur ganz Arbeit leisten konnte). In dieser Attackphase zu schnipseln ist immer heikel. Da kann man ganz schnell aus einem superbehäbigen Bourdon 16', der "einfach nicht in die Pötte kommt" ratzfatz ein langweiliges Sinusförmiges Registerchen wie viele andere auch machen.

    Auf dieser Ebene kommt der Samplingschmiede, genau so wie der Intonation beim akustischen Instrument, eine hohe Bedeutung zu. Aber das ist alles sehr subtil. Der eine mag die verpennten Bourdon16' halt, der andere will superakkurate Rammen, die sofort alles platt machen ... as you like it. Genau hier konnte man mit Gigastudio als User in gewissen Grenzen Hand anlegen und ein bißchen "nachintonieren".
    Der Spieleindruck, verglichen mit den akustischen Vorbildern, war dem Unterschied nicht unähnlich zwischen z.B. Tonkanzelle/Registerkanzelle oder dem hauchdünnen Vorsprung zwischen einer hängenden Traktur und z.B. den Waage-Kollegen mit Aluabstrakten (besonders da, wo man nach einer Leerreise von mehr als 2 mm auf der Klaviatur oft wie in Gummi spielt. Schwer zu beschreiben aber hochempfindlich für die Musikalität. Allerdings kommen an dieser Stelle zunehmend andere Probleme hinzu wie z.B. die Latenz des Systems auf der Midi/Kontroler-Ebene oder solche verrückten Sachen wie zurückschnellende Tasten aus dem Filz an den Tonkontakt wenn die Tastenlänge zu kurz ist, so daß mit einer besonderen Diodenschaltung genau dieses Zurückschnellen herausgerechnet werden muß (so z.B. bei den in Erfurt gebauten Tastaturen für Midiblockbuden, die auch für italienische Großanbieter nachrüsten ... jeder weiß, wen ich meine (fürchte aber die Abmahnkanzlei hier :(

    à propos Justitia: Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei! Weißt Du was ein Anwalt für internationales Lizenzrecht die Stunde nimmt? Genau, deshalb laß ich die Amerikanischer zunächst weiter schwarz meine Samples brennen (grummel).

    Pit
    P.S.: Dank dem G-Player oder Linuxplayer snd die Gigastudio-Klangbibliotheken ja noch immer im Studio präsent und ich freue mich immer wieder, wenn im Filmabspann tatsächlich z.B. die Madeleine-Samples erwähnt werden. Guttenberg läßt grüßen!

    Ah, hier tut sich ja richtig was - wie schön!

    Der Reihe nach:
    Michael, Gigastudio nutzte einfach nur wav-files in beliebiger Größe. Diese wurden auch verschlüsselt von nemesys und Tascam angeboten - was dem Schutz meiner Klangbibliotheken natürlich sehr entgegen kam.

    Seinerzeit haben die Jungs bei nemesys einen Kasten Guiness ausgesetzt auf den, der das Gigaformat knackt. Das Bier ist wohl schlecht geworden.
    Bei SOS-1 (Symphonic Organ Samples aus der Madeleine, zwischen den Improtakes einer CD-Aufnahme eingespielt) hat das sehr gut funktioniert.
    Als ich SOS-2 (Notre-Dame de Laeken wiederum durch jetzt Tascam verschlüsseln wollte gab es den Supergau. Die library wurde unverschlüsselt (allerdings auch ohne noise-filter) gepreßt und fand sich natürlich keine 48h später bei entsprechenden Filehostern, wo man sie noch heute finden kann.
    Der Vertrieb der Klangbibliothek dieser sehr schönen Orgel fand durch die Einstellung des Gigastudio ein jähes Ende. Allerdings ärgert mich sehr, wenn irgendwelche Amerikaner MEINE Samples im Gigastudioformat für 25$ noch heute über ebay verticken. Holy Bullshit!!!

    Die Problematik des Loopens (echtes Looping war zu dieser Zeit nur an einem Mac möglich; alo shabe ich einen Würfelmac gekauft, eine irrsinnig teure Looping-Software geordert, alles hübsch ins aiff-Format gewandelt und dann monatelang loopen lassen, eine irre Arbeit die einen wahnsinnig macht!!!!) wurde für mich durch die Streaming-Methode natürlich völlig umgangen.

    SOS-2 (Notre Dame de Laeken) hatte mit 30 Sekunden langen Tönen im Manual, 60 Sekunden langen Tönen im Pedal und kritischen Stimmen wie Voix humaines oder Voix céleste entsprechende "natürliche" Reserven.
    Denn rasch kann man ja durch einen simplen VC-Akkord im Récit, der länger liegen bleibt, die Polyphonie an die Grenzen treiben - und dann soll es ja auch noch weiter gehen. Das Problem hatte ich also vorläufig durch das Samplen extrem langer Töne gelöst.
    Klanglich ist der gestreamte Klang absolut glaubwürdig, weil sich durch das Loopen eben keinerlei Veränderungen im Ton einschleichen müssen. Ich bilde mir nicht ein Artefakte hören zu können, aber das führt direkt zum nächsten Problem:

    Die Synthese einer Orgel war ein ganz anderes Kapitel:
    http://www.baumhoer-orgelbau.de/for_vpe/VPE_Re…SOS-2-eBook.pdf
    Hier habe ich mich intensiv mit der Balance des Instruments auseinandergesetzt. Das musikalisch befriedigend zu lösen ist eine Aufgabe! Und jeder Intonateur - und ich kenne einige - kommt gerade über die Balance der Teilwerke zueinander oder dem Verhältnis der Flöten, Streicher, Bourdons und Zungen im Teilwerk zueinander ins Schwärmen. Über den Typ der französisch-romantischen Orgel mit ihrem zwischen Labialen und Zungen spezifischen Lautheit ist ja oft geschrieben worden. Gigastudio brachte hier verblüffend realistische Ergebnisse wenn ich eben nicht Einzelstimmen mischte, sondern ganze Ensemblegruppen gesamplet habe.

    Also habe ich kurzerhand alle Registrieranweisungen der Widorsymphonien analysiert und kam auf knapp 65 Registrierungen von Ensemblegruppen und habe genau diese (+ einige Cochereau-Leckereien) gesamplet.
    Was für ein Unterschied! Ob ich nun Anches 16'8'4' als Gruppe sample oder einzeln, der Höreindruck war überwältigend. Plötzlich beginnt selbst das virtuelle Instrument zu leben. War die Orgel nicht auch der erste Synthesizer?

    Die Koppeln konnten im Gigastudio mit der Belegung von Slots nachgebildet werden. Für Laeken war das eine Heidenarbeit, die sich aber klanglich gelohnt hat. Die sehr authentischen Samplegruppen (Polyphonie!) werden einfach nur simultan abgerufen und fertig. Obwohl z.B. das Tutti jedes Teilwerks gesamplet wurde, habe ich auch das Tutti der ganzen Orgel gesamplet. Und auch da sind noch Unterschiede hörbar. Soll mir keiner erzählen HW sei das maß der Dinge.
    (N.B.: Natürlich konnte ich aus einer 16'-Bombarde im Grand Orgue auch einen profunden 32' für das Pedal stricken. Wenn Pierre Schyven das hören könnte!)

    In der publizistischen Arbeit
    http://peter-ewers.eu/flipbooks/ewer…ch-spielen.html
    hatte ich deshalb große Lust ein klitzekleines Instrument (völlig ausintoniert und öußerst klangschön) als Linuxsampler/Gigastudio oder HW-Klangbibliothek zur Verfügung zu stellen. Studenten maulen ja oft über nicht passende Instrumente. Vieles kann man aber auch an ganz kleinen Kisten arbeiten. Warum nicht diese Orgel zusammen mit dem Buch als Arbeitsmaterial vorlegen?
    Die Orgel ist auch mit 24Bit/96kHz im Kasten, aber da auf die Schnelle eine ODF-Datei erstellen? Unmöglich!
    Es sei denn, man kann mit seinem PC bereits jetzt den Orbit von Jupiter kontrollieren!

    Also habe ich diese Idee zur Publikation des Buches aus Zeitgründen verworfen - würde aber gern bei der 3. Auflage nachlegen. Hoffentlich ändert sich das bald Dank GO!

    Wie denkt Ihr darüber?
    Pit

    Liebe Experten,

    die Diskussion um den möglichen Dongleschutz hat mich daran erinnert, wie schmerzhaft seinerzeit die Verabschiedung von Gigastudio (nemesys bzw. Tascam) vielen Usern gefallen ist. Angeblich arbeiten bis heute in Tonstudios die Filmmusiker mit den letzten leistungsfähigen Gigastudio-Versionen.

    Klanglich ist durch das Samplen von langen Tönen und auch dem Fortlassen von Loops der "reine" gestreamte Klang (24bit/96kHz auch in surround) wohl über alle Zweifel erhaben. Da wirkt die virtuelle Windversorgung und das Loopen der Töne in HW bzw. GO auf mich noch immer zweifelhaft. Zugegeben, bei Labialen ist das vielleicht vernachläßigbar, aber Zungen können mich in HW nur selten überzeugen...

    Meine Fragen:
    Warum hat sich das Hauptwerkkonzept (Die Klanginformation wird im Arbeitsspeicher gehalten) eigentlich gegenüber den Streamingversionen wie Gigastudio durchgesetzt? Wegen der schöneren Frontends mit virtuellen Spieltischen?

    Warum fehlt noch immer ein WYSIWYG-Editor für die ODF-Datei? Ist das noch immer die Domäne einiger weniger Samplehersteller und ihrer alchemistischen Sampleküche?

    Da war man übrigens im Gigastudio z.B. längst weiter: Über einen leicht nachvollziehbaren Editor wurden die Samples für angeschlagenen Ton und Release einfach zugeordnet, anschließend die Hüllkurven festgelegt - fertig! Das ganze konnte sofort auf Herz und Nieren getestet werden und war für mich Anlaß genug für manch spontane Toccata. Und von der grauenhaft verstimmten Dorforgel nach der Osternacht abgenommene/aufgenomme Terzen führten am nächsten Nachmittag zur Wiederauferstehung. Das war alles einfach, kreativ und streng auf das Musik-MACHEN ausgerichtet.

    Ideen? Anregungen? Ergänzungen?
    Danke für jeden Tip,
    Pit