Die Idee, eine Orgel für unser Audimax zu bauen, ist schon alt. Wir haben da einen ganz ordentlichen Flügel und wohl auch sehr gute Lautsprecher, aber keine Orgel.
Irgendetwas zu kaufen ist langweilig, uninteressant und dient auch nicht der Ausbildung der Studierenden.
Zunächst habe ich einer engagierten Kollegin aus dem Fachbereich Design den Floh ins Ohr gesetzt. Die hat dann mit Studierenden gestalterische Entwürfe in einem Lehrprojekt entwickeln lassen. Den besten Entwurf (nach unserer beider Meinung und nach Meinung eines renommierten Orgelbauers) habe ich jetzt in einem Projekt im Fachbereich Maschinenbau auskonstruieren lassen. Irgendwie gefiel uns das so gut, dass es jetzt gebaut wird. Ganz fertig ist die Realisierung noch nicht, aber den Rest bastel ich mir jetzt zusammen, das studentische Projekt ist jetzt zu Ende und die sind nicht ganz fertig geworden, für ein Folgeprojekt reicht aber den Anspruch nicht aus.
Sehr interessant war es, das mir aus der Industrie bekannte Wechselspiel zwischen Design und Realisierung hier auch an der Hochschule zu sehen. Unser Desgin-Fachbereich ist allerdings sehr praxisnah aufgestellt, da gehört Handwerken mit dazu (ganz in der Bauhaus-Tradition). Habe auch viel über Gestaltung, Farben, Obeflächen und Materialität aus Sicht eines Designers gelernt. Auch die CAD-Systeme von Designern arbeiten ganz anders als die der Maschinenbauer, wusste ich auch nicht.
Die Vorgabe war, dass es gut aussehen soll, nach Norm und halbwegs kostenerträglich (bei den Klaviaturen hat das nicht geklappt, sind UHTs). ausfallen soll. Das ganze soll transportabel bleiben, so dass das Ding nicht immer im Audimax stehen muss, sondern auch in einem meiner Laborräume Platz findet. Türen ausmessen gehörte auch zur Aufgabe.
Möglichst viel sollte an der Hochschule selber gefertigt werden. Wir haben lediglich die Elektronik, den PC, die Klaviaturen, Schweller und Walze sowie Bankhöhenverstellung zugekauft. Alle Holzteile selber gefräst.