Beiträge von Positiv

    Bei uns im Süden sind derartige Dorforgeln in ev. Kirchen nicht selten. Den Karfreitag gestalte ich morgen an einer Georg Friedrich Steinmeyer & Co 1959, 9 Zugregister.

    Hier der Link zu meiner zur Vorbereitung geeigneten Braunschweiger Übe-Orgel:

    Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Lukas: Orgel in der Alten Kirche (st-lukas-querum.de)

    Ein wenig "schrauben" muss man in der Tat, aber trotzdem meine volle Empfehlung gerade für kleine Hauptwerksysteme. Danke Pipeloops!!


    Michael

    Nicht gerne vor 3 Gottesdienstbesuchern spielen...?)

    Vielleicht kommt der vierte Besucher, weil er extra eingeladen wurde, um die Organistin mal live zu hören. Dann sind es schon fünf.

    Bei uns auf dem Land bekommen wir schon mindestens 20 Leute pro Gottesdienst zusammen. Ausser bei Taizeandacht abends einmal monatlich. Da sind es dann + /- drei. Eure Hoffnung und eure Freude.


    Michael

    Aus diesem Grund reichen mir gute Lautsprecher in meinem Wohnzimmer.

    Selbst geringe Raummoden sind unwichtig. Wichtig ist mir die schöne Gemeinschaft mit der Freude an der Orgelmusik.

    Da punktet nicht im Übermaß die Technik.

    Da geht es um andere Dinge.

    In der Pauluskirche bei mir um die Ecke steht ein Steinway und Sons Flügel- jeder angeschlagene Ton ist pures Glück. Und die Pfeifenorgel in der anderen Kirche- ein Register kann schon zum Hörgenuss ausreichen. Meine Kosten- die Fahrten mit Auto und Fahrrad.

    Mit Hauptwerk 2 bin ich seit 2008 dabei- digital orgelnd seit 1985. Analog mit Kienle und Ahlborn bereits zuvor. Davor Farfisaorgel. Und immer hat elektrisch und elektronisch heute alles optimal geklungen, eine Nacht später war man wieder enttäuscht.

    Deshalb würde ich niemals mein ganzes Geld in Technik einbringen. Morgen ist heute schon gestern.

    Meine persönliche gewachsene Ausstattung 2023 ist keine Premiumveranstaltung:

    -Dreimanualige Digitalorgel mit Vollpedal- Fatar und BDO. Externe Lautsprecher 6 mal M-Audio BX. Hauptwerk 7 mit ServerPC. Reicht mir. Üben ohne Hauptwerk.

    -Fatar 88 mir eigener Tonerzeugung studiologic numacompact 2 auf K+M Ständer und Bank. Zum Üben und bequemer sitzen.

    -M-Audio Oxygen pro 49 für alles am PC wie Cubase 12 oder Finale am Schreibtisch.

    -M-Audio Keystation 32 zum Mitnehmen mit Tasche an Tablet und Handy. Bluetooth Lautsprecher wegen der Latenz am Kabel. Kann man zur Not ordentlich und choralmässig drauf spielen auch mit 32 Minitasten.

    Alles weniger ist auch schon genug. Zum Orgelspielen gehe ich in die Kirche. Zum Orgelüben bleibe ich im Winter und Frühjahr Zuhause.

    Probiert es aus. Einfach so oder wie ich es subjektiv praktiziere. Ich empfehle insbesondere bei der Sakralmusik, daheim bescheiden bleiben und das Glück auswärts zu finden. Ein Pfarrbüro mit Orgelschlüssel kann man unschwer entdecken. Einfach fragen. (klar, man sollte dann schon auch spielen im Gottesdienst)


    Michael

    Ich habe mir das Set heruntergeladen (ist ein schöner barocker Klang) und mach mich an die ODF heran. Dauert etwas. Ich bin jetzt hauptsächlich auf dem Boot

    Du glücklicher. Bei uns fehlen noch 30 cm, um das Boot in den Hafen einzulassen. Und dann ist das freiwillige Orgelspielen in der eisigen katholischen Kirche gesundheitlich frühestens nur zu Bootszeiten empfehlenswert. Dann halt Rasenmähen. Es regnet. Bückeburg lädt. Gut dass es Bückeburg gibt:)

    Michael

    Sicher kommt es auf die Gemeinde an. Und auch auf weitere Organisten. Wenn ein/e Kolleg/in langsamer als richtig spielt, ist es schwer die Gemeinde zu bewegen.

    Aber das ist das Tempo. Nicht zu verwechseln mit dem Takt. Der muss stehen. Dann langsamer rangehen, wenn einige hängen. Aus musikalischer Sicht sehe ich da keinen Bewertungsspielraum. Trotzdem kenne ich natürlich die Praxis als Organist/in etwa auf den Pfarrer/in zu warten, wenn diese/r hinterherschlendert und am Lautesten singt und die Orgel die Rolle des Störers einnehmen muss.

    (Beispiel für NAK-Leser: altes Gesangbuch 551 "oh wie schön es doch ist, wenn mein Herz bei Jesus ist" Taktbruch par excellance, jetzt nicht mehr im neuen Gesangbuch)


    Michael

    Zitat von Neapolitaner


    das A und O bei der Liedbegleitung ist meiner Meinung nach, daß die Gemeinde auch singt, gut und mit Freude. Dazu ist das Tempo am wichtigsten.


    Ja. Und wichtig ist die genaue Beachtung und Einhaltung des Taktes. Jetzt hat man ja noch Gelegenheit in Online-Gottesdiensten dieses zu Studienzwecken mitzuverfolgen. Und da sieht es bei nebenamtlichen nicht immer gut aus. Auch mir musste das liebevoll erst "eingeprügelt" werden. Keine Ritardandi bei Strophenzeilen! Nicht langsamer werden an schwierigen Orgelstellen! Wenn der Organist nicht im Takt spielt, wie soll die Gemeinde dann "taktvoll" dazusingen. Wenn man das nicht kann, riskiert man in der C-Prüfung eine schlechte Note und ggf. noch mehr. Ich war dabei. Alle Literaturstücke top, Gemeindebegleitung aber nicht. Note 3-4. Neue Lieder funktionieren nur mit genauem Takt, insbesondere auch zwischen den Strophen. Das Vorspiel soll das Lied vorstellen und Takt und Tempo. Der künstlerische Anspruch folgt dem nach.

    Zum Tempo ein Beispiel: Das Gotteslob gibt den Halbetakt bem Liedi 481 mit 84 bpm vor (Sonne der Gerechtigkeit).

    In der katholischen Messe habe ich das schon thematisiert und mit den Pfarrern diskutiert (bei mir auf dem Land). Schwierig. Insbesondere in einer 60+ Gemeinde ist dieses Tempo nicht einzuhalten.

    Im evangelischen Gottesdienst gibt es bei uns mehr jüngere Gemeindesänger und ein anderes Orgelbewußtsein. Da schaffe ich die 84. Schnelleres Spiel wird auch von einigen Pfarrer/innen ausdrücklich gewünscht. Gerade beim Text von Sonne der Gerechtigkeit (Christenheit aufwecken)

    In der neuapostolischen Kirche ist die Besonderheit, dass in der Regel ein Gemeindechor vorhanden ist, der in jedem Gottesdienst singt. Da prozentual viele Chorsänger in der Gemeinde singen, kann man einen guten Gesang "mit Freude" erschaffen.

    Nur natürlich pauschal aufgrund meiner Erfahrung. Habe ich was von Üben gesagt? Ja bitte, das Tempo, mit Metronom.


    Michael

    Jetzt seid mal bitte nicht so empfindlich! Ich bin selber kein studierter Kirchenmusiker, sondern Jurist. Dabei als erster vom Übeerfordernis betroffen.

    Sätze aus dem Zusammenhang zu nehmen und dann sehr heftig und arg provozierend betroffen sein. Ich entschuldige mich. War nicht so gemeint.

    Rainscho hat über Probleme mit Kopien aus eigener Praxis berichtet. Es gab auch Anweisungen in der neuapostolischen Kirche nur aus Materialien des kircheneigenen Bischofverlages zu orgeln. Ingesamt begleitet diese Problematik uns als Musiker immer und ich hätte weitere Beispiele. Und nicht wenige machen ein Geschäft mit Noten ohne dem Urheber das zukommen zu lassen was er verdient oder zu Lebzeiten verdient hätte.

    Ist es dann nicht am Besten man tritt improvisierend selbst als "Urheber" auf. Mann! Jetzt bin ich auch beleidigt.


    Michael

    In jeder katholischen, evangelischen und neuapostolischen Kirche liegen an jedem Ort an der Orgel die aktuellen Choralbücher auf. Kein/e Priester/in in allen drei Konfessionen verlangt Gemeindelieder aus nicht offiziellen Büchern. Kopien davon zum eigenen Gebrauch als Papier oder digital zum Spiel im Gottesdienst müssen zulässig sein. Alles andere wäre blanker Unsinn, wenn die Originale daneben liegen.

    https://www.katholisch.de/artikel/25615-…terhin-kopieren

    Das Gotteslob kam 2004 in drei Bänden mit Spiralbindungen (die in Auflösung befindlich sind) plus Landesteil heraus. Ein älterer Kollege von mir bringt extra dafür seine Ehefrau mit, die ihm aus den 4 Büchern das passende Lied heraussucht. Niemand käme auf die Idee, diese Assistentin zusätzlich zu bezahlen. Wenn z.B. auf das Kyrie unmittelbar das Gloria folgt, spielt man mindestens eines von der Kopie, da die Zeit für den Liedzeiger drauf geht.

    Im übrigen ist es Ziel jedes Forianten aus dem einstimmigen Gesangbuch zu orgeln und alles drumherum zu improvisieren. Oder etwa nicht? Dann übe!!

    Michael

    Die Menesterol hatte ich vor Urzeiten gekauft (vielleicht bei Sakralorgelwelt) und habe davon 3 Original DVD. Bei Jiri Zurek bin ich damit nicht registriert. Hat jemand Kenntnis oder eine Idee, wie ich Jiri meine Lizenz nachweisen kann (Rechnung habe ich keine mehr). Sind Softwarekopien numeriert oder so?

    Michael

    Aber wir Orgelspieler haben da das Handicap, dass wir im Vergleich zu vielen anderen Musiker keine Hand oder Fuß frei haben um mal nebenbei noch einen Schalter zu betätigen. Da haben es andere Musiker doch leichter.

    Stimmt zwar im Prinzip, aber ich kenne kein Instrument an dem es mehr "Schalter" gibt, als an einer Orgel. Ich habe alles musikalische letztes Jahr verkauft, was ich nicht mehr brauchte und ein ipad pro 12.9 für rund 1000 € erworben. Das erbrachte dieses Jahr für mich "die Notwendigkeit" auf iphone umzusatteln und nach einer Eingewöhnungszeit bin ich als ehemaliger Androidjünger dabei. Übrigens reicht mir ein iphone 8 mit gutem display und 100% Akku gebraucht (130 €) und dafür mehr Investition für das ipad pro. Das iphone 8 (2017) hat die aktuelle Software ios 15.2 im Gegensatz zu Androidhandies. Die Namen der Geräte: Boskoop der große und Boskoopini das kleine. Beide arbeiten zusammen.

    Für das Programm Forscore gibt es für mich keine Alternative (kostenlos oder geringes Jahresabo 15 € (?)). Mit den Mundwinkeln kann man umblättern und das funktioniert. Ich habe u.a. ein großes imslp Lager im ipad und nutze es im Gottesdienst. Wenn es drauf ankommt ein Stück original zu orgeln ohne Eigenanteile spiele ich bisher immernoch vom Papieroriginal oder von den Kopien und spare mit mehreren Blättern nebeneinander das Blättern. Ansonsten wende ich manuell mit touch, auch mal mit ein oder zwei Zwischentakten in einer Hand. Als ideal sehe ich einen/zwei Fußpiston/s per Bluetooth (z.B. beim Hauptwerkgeschirr)

    Mein Wunsch wäre ein ipad mit einer echten DIN A4 Größe. Letzlich darf man über das ipad pro 12,9 und das iphone mini froh sein, denn beides gibt es zwar- aber so gut wie nicht- bei Android.


    Michael

    Auch wenn ich es wiederhole: die Zöblitz spiele ich am Liebsten und sie läuft in der Standardversion auch auf der alten freien Hauptwerkversion 4 mit 1,5 Gb. Volle Empfehlung.

    Die alten Hauptwerk 1 Modelle Pitea Wildervank usw. sind super auf dem ipad to go.

    Ich habe mich verleiten lassen bei Augustine die Zamardiorgel für 54 € Christmaspreis zu kaufen. Letztlich werde ich sie nicht spielen, sondern das Geld ist versenkt (so sehr ich die Bemühungen des Herstellers schätze) Bei dem Friesachmann gefällt mir die Giubiasco, alles andere ruht auf der Festplatte. Ich würde ja einschließlich der Demos, frei und gekauft bei Hauptwerk 100 oder 100e Orgeln täglich zur Auswahl haben, also gesunde Auswahl befriedigt dann mehr (übrigens bei sonusparadisi ist es Laurenskerk Rotterdam die gekaufte transept und die umfangreiche angepasste kostenlose Hauptdemoorgel).

    Michael

    Ich verstehe nicht ganz was die GEZ damit zu tun hat. Die Zusammenhänge würde ich gerne kennen lernen.

    Gerne. Wenn man will, ist auch die Wohnungsmiete ein Abo. Der Vermieter erhält monatlich einen gleichbleibenden Betrag und kann z.B. Mieteinnahmen wie ein monatliches Gehalt für seinen Lebensunterhalt verwenden. Nur Aboähnlich, da freiwillig, sind die Produkte der Firma Steinberg u. a. mit fortlaufenden Nummern z.B. Cubase 10, Cubase 10.5, Cubase 11, die manche dann immer kaufen oder kaufen "müssen" Andere tun das nicht. Beim Abo müssten alle.

    Wenn ich an Finale denke, dann gab es schon vor der Jahrtausendwende Programme zur druckreifen Erstellung eines vierstimmigen Satzes (Atari). Aber Makemusic versucht uns klarzumachen, dass wir Finale 25 brauchen, dann Finale 26 u.s.w. immer mit Begründungen einer besseren Gestaltung, meistens für den Normaluser an den Haaren herbeigezogen, denn fast niemand braucht das wirklich. 149,95 €!!! Spotify will 10 € monatlich, dass man die alten Hits der 80er hört, ohne sich ernsthaft zu fragen, ob man an die Musik nicht anders kommt, wie früher mit Cassette oder Tonband zum Aufnehmen. Oder einfach gezielt Internetradio hört.

    Praktisch machen Abos als dauernde Wartungsverträge Sinn, aber ist das auch so bei einem technisch ausgereiften Sampleset? Das ist dann allenfalls ein Ratenvertrag mit niemals endenen Raten.

    Ich bin gegen die GEZ und grundsätzlich gegen Abos, weil ich selbst über die Eingänge und Ausgänge in meinem Geldbeutel entscheiden möchte. Jeden Tag und immer wieder neu. Tageszeitungsabos, Handyabos, Festnetzabos, Tierfutterabos bedienen sich monatlich ohne mein Zutun (und sind natürlich bequem). Sie geraten schnell aus unserem finanziellen Gesichtsfeld. Der Hund ist tot und niemand kam dazu, das Abofutter abzubestellen.

    Michael

    Das haben die Hauptwerkler von Anfang an nicht begriffen, allen voran mein Nachbar OAM, der schwäbische Professor, wohnhaft in Überlingen. Ich kenne die Stückzahlen nicht pro Sampleset. Aber mal scherzhaft hatte "Wetten das" nicht vor kurzem an einem Abend mehr Zuschauer in der Halle als Pjotr Grabowski jemals Kunden für seine Nancy mit 719 € + MwSt haben wird? Hat er schon 1000 Stück verkauft oder erst 100 oder 10 oder weniger? Wie oft hat pipeloops seinen Kaiserdom schon verkauft?

    In diesem zukunftsorientierten Business würde ich auf junge Kundschaft setzen und nicht auf die alten Damen und Herren, die sich ein teures Sampleset von ihrem Rentenüberschuß einmalig leisten wollen.

    Aldi, Acrobat, Amazon usw. sind doch niemals mit Höchstpreisen im Markt groß geworden.

    Hauptwerk ist für mich seit ich es kenne (2008) immer noch ein Nischenprodukt, von dem Musiker oft eher abgeschreckt sind, als angetan (..liebe alternative Grand Orgue Gemeinde in diesem Forum, deshalb gibt es euch oder irre ich?!)

    Was kostet also Hautwerk 6 mit der tollen Mary?

    Papa, Mama schenkt ihr mir Hauptwerk 6 zu Weihnachten und zum Geburtstag das Nancy Sampleset?

    Aber klar liebes Kind. 540 € für das Hauptwerkbetriebsystem passt gut in unser Budget (endlich haben wir ein passendes Geschenk gefunden, huhuhu):P


    Michael

    In diesem Corona Jahr waren die Gottesdienste teilweise kürzer. Gustav Gunsenheimer gehört vom Alter her bereits einer anderen Generation an, aber ich habe das ganze Jahr immer wieder seine Stückchen auf der Orgel gespielt. Beispielsweise die Halleluja-Suite im Swing Rythmus. Weitere Kompositionen sind im "Tastenbuch" und anderen, meist preiswerten Noten verfügbar. Macht euch mal bei you tube schlau.

    Dieses Buch habe ich für Interessenten nach dem Gottesdienst empfohlen oder sogar besorgt (was haben sie denn da gespielt?):

    Gustav Gunsenheimer (*1934)

    Festlich und feierlich, kurz und bündig

    Bläsermusik für Orgel (Klavier, Cembalo)

    https://www.stretta-music.de/gunsenheimer-f…-nr-489104.html


    Michael

    Mir wurde in der NAK vor gefühlten hundert Jahren nach Ausmusterung des Harmoniums an der ersten zweimanualigen Kienle TK II Orgel das Pedalspiel untersagt, da dieses nur in der katholischen Kirche üblich sei. Es ist mir nicht immer leicht gefallen über solchen und ähnlichen Schwachsinn zu lachen. Oft habe ich mich heftig geärgert. Da ich im regelmäßigen Unterricht bei einem evangelischen Kantor war, wußte ich es besser. Klar, dass es in einer von ehrenamtlichen theologischen und musikalischen Laien betriebenen Kirche auch heute noch private Ansichten gibt, die einem ernsthaften Kirchenmusiker das Grauen lehren. That's life, aber jederzeit begründet widerlegbar.

    Die Anleitung Orgelspiel NAK gibt zur historischen Entwicklung eine Erklärung (2006):

    Stellung der Orgelmusik in der Neuapostolischen Kirche

    Auch aus der musikalischen Praxis der Neuapostolischen Kirche ist die Kirchenorgel nicht wegzudenken. Finanzielle Gründe verhindern allerdings die flächendeckende Ausstattung mit Pfeifenorgeln. Als Ersatzinstrumente wurden zunächst das Harmonium, später die Elektronenorgel verwendet, die das eigentlich wünschenswerte Standardinstrument Pfeifenorgel nur temporär ersetzen sollten. Hieraus haben sich jedoch spezifische Hörgewohnheiten entwickelt:

    Harmonium und Elektronenorgel lassen sich in der Lautstärke beliebig reduzieren. Die Zuhörer sind ein orgeluntypisches Spiel im Hintergrund gewöhnt.

    Die wenig brillante, romantisierende Klangfarbe des Harmoniums mit seinen durch schlagenden Zungenregistern wurde weitgehend auf die Elektroneninstrumente der ersten und zweiten Generation übertragen. Die Verwendung grundtöniger Klangfarben prägt die an Farben arme und damit schlecht durchhörbare Klanglichkeit (Querverweis Registrierung).

    Da der Orgel in vielen christlichen Kirchen eine historisch gewachsene theologische Bedeutung zukommt, bietet gerade dieses sakrale Instrument vielfältige Möglichkeiten, in den Ablauf des Gottesdienstes gestalterisch eingebunden zu werden, um insbesondere Gotteslob zum Ausdruck zu bringen und Textauslegung zu unterstützen. Bislang wurde ihre Aufgabe vornehmlich in der Einstimmung auf den Gottesdienst und der Begleitung und Führung des Gemeindegesangs gesehen.

    Es gilt, die Orgel in ihren vielfältigen Facetten religiöser Ausdrucksmöglichkeiten und in ihrer Jahrhunderte alten Spiritualität neu zu entdecken. So bedarf beispielsweise der Gedanke der Intensivierung, mit Orgelmusik das Lob Gottes auszudrücken. Orgelmusik hat in der Kirche über das Begleiten der Gemeindegesänge und das Überbrücken sonst stiller Momente hinaus eine eigene Funktion. Sie bietet in besonderem Maß Möglichkeiten der Kontemplation, d.h. der inneren Einkehr, der Gotterfahrung und der Anbetung. Hierfür bedarf es einer behutsamen, aber konsequenten Hinführung der Gemeinden in diese musikalische Erfahrungsebene.


    Michael

    In meiner beruflichen Münchener Zeit war ich u.a. Direktionsassistent der Geschäftsführung und bin in Bayern herumgekommen. An einem beruflichen Termin fragte mich Herr Senator S.: Bub, was wählst Du? Ich sagte wahrheitsgemäß, das käme darauf an. Die Zeichen der Zeit und die Programme der Parteien könnten mich schon beeinflußen. "Du wählst CSU!" war seine Antwort,

    Auch wenn ich heute weiß, wen ich niemals wähle, habe ich meine Meinung grundsätzlich nicht geändert. Gelernt habe ich aber, dass es sich lohnt, zu etwas zu stehen. In guten und in schlechten Tagen.

    Als Kirchenmusiker stehe ich zu den Prinzipien der evangelischen Kirche, z. B. dass Gott den Glauben belohnt und nicht die Taten. Solo gratias, solo, solo! Ich bin gerne katholischer Organist und liebe die Inbrunst der Gemeinde bei den Liedern zu Ehren der Mutter Gottes. Werke für Gott und den Nächsten finde ich gut. In der neuapostolischen Kirche glaube ich daran, dass das Apostelamt auch heute wichtig ist.

    Warum? Weil die himmlische Kraft nicht von den Menschen kommt, sondern von Vater, Sohn und Heiliger Geist. Nicht vom Papst, vom Ratsvorsitzenden der EKD oder Stammapostel oder von allen anderen wichtigen und unwichtigen Menschen.

    Deshalb, lieber Haralder, kann ich Deine Ausführungen nur ansatzweise verstehen. So la la entspricht dem Zeitgeist und auch vermutlich der menschlichen Vernunft, aber nicht den biblischen Vorgaben und Lehren. Ich bin sicher, Du bist ein einfühlsamer Organist. Alle Türen sind für Dich zum Eingang und Ausgang offen.

    Aber warum bist Du kein Christ!?


    Michael

    Sorry Haralder, Du bist jetzt halt mal argumentativ der eine für viele. Du hast angefangen:)

    ...nur ein paar km habe ich zur Schweizer Grenze. Da gibt es zum evangelischen Salär etwa das 4 fache und zu meiner katholischen Vergütung etwa das 7 fache pro Gottesdienst. Trotzdem bleibe ich im Land und spiele Samstag und Sonntagabend katholisch und Sonntagmorgen, morgen 7.11. zweimal, evangelisch. Die steuerliche Freigrenze der Übungsleiterpauschale liegt bei 3000,00 € im Jahr.

    Ich spiele gegen Vergütung im Gottesdienst mit schriftlichen Verträgen im Nebenamt. Wenn ich die Vorbereitungszeit rechne, ist es ein Hungerlohn. Meine ganze Vergütung wandert ab in Noten und alles andere. Leben kann und will ich davon nicht. "Meine Hoffnung und meine Freude" ist es.

    Der methodistischen Kirche bin ich sehr gewogen und habe dort Freunde. Leider haben die nur ein Klavier in der Werkstattkirche EMK. Die neuapostolische Kirche ist in ihrer Struktur auf das Ehrenamt organisiert. Also spiele ich hier umsonst. Da werde ich dann gratis beerdigt. Bald oder in hundert Jahren.

    In allen Kirchen kommen jeden Sonntag bis zu 80 % immer dieselben Geschwister. Als Wanderorganist geht es mir gut. Ich kenne mehr Leute als ein hauptamtlicher Kantor, der im Wesentlichen in seiner Gemeinde spielt.

    Leider hat sich die Welt aus meiner subjektiven Sicht verändert, da es oft keinen Bezug mehr zu einer konkreten Sache gibt. Mal grundsätzlich und pauschal behauptet! Was meine ich? Wir haben uns z. B. damals fast gestritten. Wer für die Rolling Stones war, galt als progressiv. Beatles Fans waren die biederen. Ich natürlich Jimmy Hendrix. Wenn ich heute frage: " Ach, ich weiß nicht, irgendwie alles..." Wir sind zugemüllt mit dem ganzen Multimediascheiß. Schön, dass es hier im Forum Leute gibt mit der Leidenschaft Orgel.

    Kirche kann machen, was sie will. Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen steht zu Recht in der Bibel. Bei allem was auf uns einströmt ist der Glaube an einen Gott nicht mehr systemkonform. Deshalb werde Gründe gesucht auszusteigen. Wölki und was auch immer.

    Fazit: lasst euch die Freude an der Musik nicht nehmen. An der Orgel, an der Kirchenmusik, an allem.

    Michael