Die Peitzer Orgel ist eine Besonderheit in mehrfacher Hinsicht. Sie wurde im Jahr 1956 von der Lübecker Orgelbaufirma Kemper für die Nikolaikirche in Berlin-Spandau konzipiert und gebaut. Damals war sie die bedeutendste Nachkriegsorgel in Berlin. Im Jahr 1970 erfolgte ein Umbau und eine Neugestaltung des Prospektes (Orgelfassade) durch die Erbauerfirma. In der gotischen Kirche wirkte das moderne, asymmetrisch gestaltete Instrument jedoch wie ein Fremdkörper. Außerdem traten in Spandau zunehmend klangliche und technische Schwächen auf. Auf Grund eines Orgelneubaus in der Nikolaikirche wurde 1995 die Orgel nach Peitz verschenkt und in rein ehrenamtlicher Arbeit - dies ist die erste Besonderheit - nach Peitz umgesetzt.
Dabei waren einige Änderungen im technischen Aufbau notwendig. Das Besondere in Peitz: das ehemalige Rückpositiv wurde als Fernwerk - räumlich getrennt vom Hauptinstrument - aufgestellt. An Stelle des Rückpositivs wurde in Peitz das Register Spanische Trompete eingefügt. Das Register Spanische Trompete und das Fernwerk sind sehr selten und zwischen Leipzig, Berlin und Dresden nur in Peitz anzutreffen.
Comments 1