Beiträge von Insulaner

    DIe Katze ist aus dem Sack:

    Es war ja schon zu vermuten, nachdem der Hersteller von CeciliaVPO einige freie Demos von Sonus Paradisi angeboten hat, aber nun hat Jiri Zuek in einem Blog-Beitrag seine offizielle Unterstützung des (kostenfreien) Players zugesagt: https://www.sonusparadisi.cz/en/blog/cecilia-vpo/

    Kurzfassung: Es werden alle Sample Sets von Sonus Paradisi demnächst unter CeciliaVPO lauffähig sein!

    Das nenne ich mal eine Kampfansage an Hauptwerk. Immerhin hat Jiri noch vor nicht allzulanger Zeit im HW-Forum reichlich Werbung für die Umstellung HW4 auf HW5 gemacht.

    Bin gespannt, ob auf den Zug noch jemand der anderen Sample Set Hersteller aufspringt. Immerhin ist Sweelinq ja eine vergleichbare Lösung, wenn auch nach meiner bescheidenen Meinung technisch schlechter als CeciliaVPO. EIne solche Diversifizierung hätte ich jedenfalls mir vor einem Jahr kaum vorstellen können.

    sygo Ich hatte in einem Composite Set (in der Filebase zu finden) die Samples der Allessandria Demo (allerdings nur zweikanalig) mit denen der Giubasco "verheiratet", da habe ich keinerlei Probleme. Die ganze Demo habe ich nicht unter GO ausprobiert. Allerdings kenne ich solche Effekte von Basteleien mit der Orloron/Begard. Mehr als 4 Kanäle gleichzeitig scheinen GO stärker zu belasten als das bei HW der Fall ist. Auch die große Billerbeck-Demo (ebenfalls in der Filebase) lief nicht rund, unter HW hingegen auf meinem Rechner schon. Wäre vielleicht mal einen Hinweis wert an die Entwickler, auf Github, habe da aber keinen Account.

    Nachdem ich lange keine Updates mehr gemacht hatte, habe ich heute Abend meine Linux-Partition aktualisiert. Bei mir läuft nun GO 3.5.0-1 (vor 4 Tagen auf Github veröffentlicht) unter LinuxMint 20.3 und macht bisher keine Probleme. Konnte jetzt auch die originale GO-Zoeblitz ohne Zusatzkniffe laden.

    Nur zum Bedenken: Bei Tremulanten scheidet sich sehr schnell die Spreu vom Weizen.

    Manche Tremulanten - oft in günstigen Sets - klingen für mich äußerst unnatürlich....

    Ja, geht mir auch so. Selbst gesampelte Tremulanten empfinde ich manchmal als lästig und nutze sie nur sehr sparsam (ganz im Gegensatz zu etlichen Aufnahmen niederländischer Organisten).

    Synthetische Tremulanten unter HW basieren meist auf wenigen TremulantPitchAndFundamentalAmplitudeWaveforms und TremulantThirdHarmonicAmplitudeWaveforms, die für alle Töne eines Registers (und manchmal für "falsche" Register) angewendet werden. Das haut manchmal dann nicht hin. Sample Set Hersteller wie Prospectum haben sich da schon mehr Mühe gegeben und sehr viele Tremulantwaveforms erstellt, das ist dann schon besser.

    GO hat leider ein relativ einfaches Tremulantmodell. Es gibt zwar ein paar Parameter an denen man feilen kann, aber restlos überzeugt bin ich von dieser Lösung nicht.

    Zu 1) Ausgabelautstärke lässt sich steuern. Gehe in die Ansicht "coupler manuals and volume", dort findest du einen Schweller für "Master", den du "MIDI-anlernen" kannst. (Außer "Master" gibt es auch einen Schweller für jedes Manual, nutze ich ab und an für Sample-Sets, die keine Schwellwerk im ODF haben, als Ersatzschwellwerk)

    Zu 2) Diese Einstellung ist denke ich wirklich global. Aber du kannst einfach mehere Instanzen von GO nutzen (Programmstart mit dem "-i" Parameter), dann kannst du für jedes einzelne Set deine bevorzugten Einstellungen ablegen.

    Ich hatte es ja schon einmal angekündigt, dass ich als zufriedener Nutzer der Premium-Version der Zoeblitz mir auch die GO Adaption der Standard-Version anschauen werde. Heute war es so weit, das Sample Set ausgepackt (es sind, wenn man die ODF bestellt alle Samples der Standard-Version noch einmal drin, da die Samples etwas anders abgelegt sind als in der Hauptwerk-Version mit den schönen Nummern).

    Der erste Check der ODF sah verheißungsvoll aus. Im Gegensatz zur ODF von Mike hat Gernot Wurst von Prospectum die hier ganze Oberfläche gestaltet, es sieht alse alles aus wie in HW. Außerdem hat er einige Parameter zur Lautstärkeabstimmung an die Pfeifen eingebaut, so dass die Register in sich stimmiger klingen als ohne diese Anpassungen, die sicher auch so in der HW-ODF stehen, aber so schwer herauszufiltern sind.

    Dann habe ich meinen zweiten Orgel-PC angeworfen und unter Linux mt der GO Version 3.1.2313-154 das Set gestartet und sofort einen Syntax-Errror bezüglich des Stops801 von Manual III bekommen. Das einfachste, ohne jetzt all zu viel in der ODF herumzubasteln, war einfach die Anzahl der Manuale auf 2 statt 3 zu setzen und das Manual III, das ohnehin nur für die Geräusche (Noise) gebraucht wird zu ignorieren. Dies resultiert in etliche Warnings, aber es läuft dann einwandfrei.

    Ich kann Gernot noch nicht einmal einen Vorwurf machen, er hat in der ODF angegeben, dass sie gegen die Version 3.4.4-1 getestet worden ist, es liegt also an meinem alten GO-Stand.

    Von daher also eine lohnenswerte Anschaffung für 10 € für mich. Systemimmanent ist der Tremulant von GO nicht so schön wie der von Hauptwerk, aber das wird mich nicht hindern, das Set auch unter GO zu spielen.

    Nachdem noch nicht all zu viel zu diesem Sampler geschrieben wurde, will ich mal meinen ersten Eindruck schildern:

    - Registrierung, Download und Installation des Samplers unter Windows ging reibungslos. Ähnlich wie Sweelinq hat der Entwickler versucht man eine einfache Oberfläche zu gestalten. Aber für die Detail-Konfiguration muss man dann doch in einige Menüs hinabsteigen, die am Anfang etwas wirr aussehen (ich suchte z.B. die Möglichkeit, einem Coupler einen Midi-Event zuzuweisen)

    - Das freie SampleSet Kdousov (bei SP immerhin als Shareware mit 60€ ausgelobt), war ebenfalls schnell installiert (die Samples sind irgendwie verschlüsselt), daher benötigt man einen Lizenzkey, den man auf der Homepage von smartorgan.eu generieren und herunterladen kann). Nicht so doll läuft dann das Installieren des Lizenzkey, da er nicht unmittelbar bei "installed licences" angezeigt wurde. Erst als ich CeciliaVPO geschlossen und neu gestartet habe, wurde mir das SampleSet als installiert angezeigt.

    - Das Spielen ist dann wie gewohnt, das Set selber gefällt mir klanglich nicht gut, daher hätte ich das auch nie gekauft, aber mir ging es ja erst mal ums ausprobieren. Ich höre aber keinen Nachteil gegenüber den Demo-Aufnahmen auf der SP-Seite, die mit HW gemacht wurden.

    - Lustig fand ich, dass man nicht nur wie von GO und HW gewohnt allerlei Koppeln nutzen kann, sondern auch ein Schwellwerk und ein Crescendo über die GUI dazubekommt. Und die Programmierung des Crescendo läuft über Klicken in einer Matrix, finde ich eine gute Lösung.

    - Noch etwas, was besser als in GO gelöst ist: Die Funktionsweise des Schwellwerks kann man klanglich beeinflussen, es ist also nicht nur ein reiner Lautstärkeregler.

    - Die GUI kann man sehr variabel gestalten (z.B. Registerzüge oder Kippschalter). Richtig vornehm (photorealistisch) sieht das alles nicht aus, aber das nutze ich in HW eh nicht, es ist aber besser als GO, wo ich die GUI ja in der ODF hart verdrahten muss.

    - Ein zusätzlicher Nachhall ist auch mit drin, da kann man ein wenig an verschiedenen Parametern herumregeln, habe aber noch nicht sehr viel damit gemacht.

    Erstes Fazit: Dieser Sampler ist für meinen Geschmack besser als Sweelinq und bietet eine modernere Oberfläche als GO (letzterem werde ich trotzdem nicht abtrünnig, da Stand heute CeciliaVPO keine Schnittstelle für Customized Sets aufweist. Ich werde noch die Doesburg Mini (20 Stops, müsste dem Demo-Set entsprechen) ausprobieren. Es gibt ansonsten als freie Sets die Menesterol (weiß im Moment nicht ob Demo oder Vollversion) und die Velesovo-Demo.

    Die Idee eines erneuten Workshops ähnlich wie Mikes St. Maria Nordheim-Projekts, aus dem dann zum einen ein "ODF-Entwickler-Guide" und ein neues lauffähiges ODF wird, treibt mich schon lange um, allein fehlte mir bisher immer die Zeit das loszutreten. Selbst meine eigenen Projekte sind in den letzten beiden Jahren nicht mehr fertig geworden, die Umsetzung des AVO-Set Redeemer Church, die Bas dann vollendet hat, stammt von 2020. In 2022 steht ein Umzug bevor, das sieht dann auch nicht gut aus. Trotzdem würde ich versuchen, mitzumachen, wenn hier ein Bedarf und der Wille zur Unterstützung bekundet wird.

    Vorab sollten wir aber die Vorgehensweise klären:

    1) Es gibt zum einen mehr oder minder geeignete Tools wie den Organ-Builder, die findige Programmierer hier in der Filebase bzw. unter Sourceforge bereitgestellt haben. Die kann man nutzen, in dem man eine Konfigurationsdatei erstellt und dann das Tool machen lässt. Hierbei lernt man wenig über ODF-Strukturen selbst, hat aber relativ schnell Ergebnisse. Die Hauptarbeit ist die Bedienung der Tools zu erlernen. Nachteil ist, dass man oft wenig Einflussmöglichkeiten z.B. auf die Disposition und die Oberfläche hat und GO-Features (z.B. Verwendung von Tremulanten-Samples) teilweise nicht implementiert sind. Nacharbeit an der ODF ist mühsam und fehleranfällig, wenn man erst mal 50.000 Zeilen Code generiert hat. Unser Forumsmitglied BasKb ist hier super fit. Ich allerdings habe diese Tools für GO nie benutzt, kenne mich nur mit dem Tool Myco für Hauptwerk aus, aber das ist eine andere Baustelle.

    2) Man kann vorhandene ODFs erweitern. Das habe ich einmal bei der Wildervank (mein allererstes Projekt) und bei der Lipiny gemacht. Vorteil ist hier, dass man alles nutzen kann, was der Erstentwickler schon an Gimmicks eingebaut hat (insbes. die oft filigran gestalteten Panels und sowas wie Trakturgeräusche, die ich bei gekauften Sets immer als erstes ausschalte). Nachteil ist wie bei 1), dass man sich in die Logik des Erstentwicklers eindenken muss und mehr mit Code-Recherche als mit Neuentwicklung beschäftigt ist. Das geht, aber ich finde es echt mühsam.

    3) Ich kann erklären, wie ich meine OCO-Sets gebaut habe. Dahinter stecken im wesentlichen zwei Excel-Templates: Eines, um Register (Ranks) zu generieren und eines für die restlichen Objekte in den ODFs. Dann braucht man ein bisschen Copy and Paste um das in einer Textdatei zusammenzuführen. Der Vorteil ist, dass man die ODF-Strukturen leicht nachvollziehen/erlernen kann und man kein c++, Java oder Python Programmierer sein muss, um irgendetwas im "Code" zu ändern. Ein aus mehreren Registern zusammengesetztes neues Register wie ein Cornett oder eine 4-fach Mixtur? Kein großer Aufwand, das umzusetzen. Aber ja, es ist eine Lernkurve nötig und es ist trotz mancher Hilfen in den Excel-Tabellen einiges an Handarbeit, verglichen mit Variante 1.

    4) Gibt bestimmt noch was, was ich übersehen habe ;)

    Nehmen wir an, wir hätten uns auf ein Vorgehen verständigt: Soll es eine Orgel mit "freien" Samples sein, wie schon vorgeschlagen, aber woher nehmen und wären wir ohne die sehr aufwändige Vorverarbeitung der aufgenommenen Samples am Ende glücklich mit der Lösung? Oder nehmen wir ein frei verfügbares Set (etwa eines der noch nicht umgesetzten Demos wie z.B. Nancy). Schließen wir uns mit einem Set Hersteller zusammen (hatte vor einiger Zeit mal Kontakt mit Dr. Mark Bugeja, der die Maltesischen Orgeln sampelt); wir könnten bei den Herstellern von unverschlüsselten kommerziellen Sets anfragen, ob die Interesse hätten, wenn ein (weiteres) ihrer schönen Sets auch unter GO läuft. Mit Augustine Takats (AVO) war ich damals in Kontakt, er hatte relativ abweisend reagiert. Der Vorteil einer Kooperation mit einem Hersteller wäre, dass man ein gescheites Voicing der Samples berücksichtigen kann, das nehmen einem dies o.g. Tools nämlich nicht ab, und daher klingen manche Sample Sets unter GO einfach schlechter als in HW.

    So, einiges abzustimmen und zu klären. Falls das Projekt zustande kommt, wäre es schön, aber wie schon Vorredner geschrieben haben. es ist ein steiniger Weg zu einem brauchbaren ODF.

    Der Thinclient hat sich nicht als wirklich sinnvolle Variante entpuppt. [...] Mit dem Raspberry Pi habe ich zwar genügend Rechenleistung aber der Ram ist doch wieder bei 4GB.

    Ah, dann habe ich nicht aufmerksam genug gelesen. 4GB sind schon knapp (mein erster Orgel-PC hatte 6GB, mit ein Grund warum ich damals auch mit dem Bauen eigener ODFs anfing). Trotzdem würde ich statt (oder zusätzlich) der Wildervank doch andere Sample Sets ausprobieren und mit den Optionen Loop Loading, Attack Loading und/oder Release Loading soweit runtergehen, dass es speichermässig passt. (Neo-)Barocke Sets würde ich bspw. nicht auf meinem Orgel-PC missen wollen.

    Haralder : Du hattest im Eingangsposting eine am besten 3-manualige Orgel erwähnt, was die Wildervank ja nun nicht ist. Wenn ich die Entwicklungsgeschichte deines Thin Client recht verstanden habe, dann hat der doch jetzt 16GB RAM und dann müsstest du jetzt fast alle unter GO verfügbaren (Hersteller oder Composite) Sets in Stereo-Qualität laden können. Ich hatte auch die vorstehend schon erwähnte Friesach in 16 GB ans Laufen gebracht bevor ich in meinen Orgel-PC nochmal 16 GB nachgeschoben habe. Und es gäbe auch andere 3-manualige Optionen jenseits der von dir wohl schon verworfenen Cracov. So ungefähr in der Richtung der Wildervank, wie findest du bspw. das Composite-Set aus den beiden Sauer-Orgeln (

    ). Das ODF hat zwar ein paar Bugs, fährt aber trotzdem zumindest unter Windows hoch.