GrandOrgue unter MAC-OS: Aufrüstung eines MAC PRO von 4.1 auf 5.1

  • Hallo,

    ich wage heute eine Anfrage zu richten an diejenigen im Forum, die GrandOrgue auf einem MAC betreiben und sich mit MACOS auskennen. Ich bin was Apple betrifft, Anfänger.

    Ich habe mir vor etwa einem Jahr einen werkserneurten MAC PRO 4.1. aus 2009 günstig gekauft und darauf Hauptwerk und Grandorgue installiert. Das System bediene ich über eine dreimanualige Gloria Optimus 347 von Kisselbach, an diese ein Audio/MIDI-Interface von MOTU angedockt wird und dieses mit dem MAC über Firewire kommuniziert.

    Läuft alles im wesentlichen problemlos bis auf die Tatsache, dass zwischenzeitlich auf der 1TB-Sata-Platte nur noch wenig Platz ist und wahrscheinlich deshalb die Geschwindigkeit beim Laden der Samples in den Keller geht. Außerdem reicht der Platz für neue Samples nicht mehr aus.

    Man hat mir nun durch einen Apple-Händler eine Aufrüstung empfohlen, die folgenden 3 Komponenten enthalten soll:

    a) Austausch des Prozessors (Bisher XEON 2,66 GHz Quadcore, neu nun Xeon 3, 46 GHz SixCore)

    b Austausch der Festplatte gegen eine 1TB-SSD als Systemplatte; die alte Platte kann als Zweitlaufwerk im Rechner verbleiben; oder eine einzige 2TB-SSD, auf die dann alles umzieht.

    c) RAM-Erweiterung auf 32 GB (Bisher 4 Module mit je 4GB 1066 MHz, nun 4 Module mit je 8 GB 1333 MHz.

    Das sieht alles recht vernünftig aus, aber: Wie schaffe ich es, die bisherige GrandOrgue-Installation so auf die neue Platte zu migrieren, dass ich nicht alle Samples neu konfigurieren muss? Oder muss ich GrandOrgue komplett neu installieren?

    Da das Betriebssystem von EL Capitan auf Sierra umgestellt werden soll (also aus dem früheren 4.1. aus 2009 nun ein 5.1. werden soll), wird es kaum möglich sein, die alte Platte zu klonen. Falls deshalb eine Neu-Installation notwendig ist, wie findet dann GrandOrgue die bisherigen Samples mit den Definitionsdateien? Ggf so, dass ein zuvor erstelltes Backup so zurückgesichert wird, dass GrandOrgue die Dateien auf dem bisherigen, jetzt als Zweitplatte fungierenden Laufwerk findet? Kann man bei einer benutzerdefinierte Installation abweichend vom Standard die Ablageorte der Benutzer-Ordner individuell festlegen?

    Für Ratschläge dazu wäre ich sehr dankbar.

    Beste Grüße,

    Willi

  • Hallo Willi,

    Mit MacOS kenne ich mich zwar nicht aus, aber wenn GO unter MacOS genauso funktioniert wie unter Windows und Linux - wovon ich stark ausgehe - kannst du die Ablageorte der Samples, des Caches und der Konfigdateien nach Belieben steuern. Wie bekannt sein dürfte, ist der Cache für die Performance das wichtigste, sollte also auf dem schnellsten Speicher liegen, der Rest kann gern auf der alten Platte bleiben, wenn du dich für die zwei-Platten-Lösung entscheidest. Bei meinem letzen Rechnerumzug habe ich GO neu installiert, da ich sowieso auf eine höhere Version wollte.

  • Bei GO gibt es 3 Speicher:

    * GrandOrgueConfig - globale Konfiguration

    * GrandOrgueData - gespeicherte Orgeleinstellungen

    * GrandOrgueCache - Cache-Dateien

    Weiters gibt es noch deine Samplesets.

    Der Cache gehört nicht gesichert / übertragen - GO stellt dort fehlende Inhalts automatisch selbst wieder her.

    Bei Samplesets im orgue-Format werden die Einstellungen auch übernommen, wenn sich deren Pfad ändert. Bei *.organ muss der Pfad dafür der Pfad gleich bleiben - ansonsten muss man die Einstellungen exportieren und nach der Neuinstallation reimportieren.

    Die GO Einstellungen enthalten auch Geräte-Namen/IDs (zB von den MIDI Geräten)- wenn sich da etwas ändert, muss man die Konfiguration anpassen.

  • Ich würde mal schauen, welche OS X Versionen noch mit Security Updates versorgt werden:

    https://www.howtogeek.com/350901/which-r…curity-updates/

    Generell: Je älter die Betriebsystem Version, desto weniger lang wird es noch Udapes geben. Ohne Security Updates hast du im Endeffekt ein System, das als Insel-Lösung betrieben werden muss, weil es für alle neu aufgetauchten Schwachstellen anfällig ist (selbst USB Sticks können eine Infektionsquelle sein).

    Neue Software-Releases setzen auch immer wieder neue Betriebsystem-Versionen voraus.

    Schau, dass eine OS X Version mit Security-Support installiert wird (je älter die Version, deso eher wirst du OS X Updaten müssen) und das dein Rechner noch möglichst mit der aktuellen OS X Version laufen würde.

  • Ich will mal zwischendurch für die vielen hilfreichen Hinweise zu meiner Anfrage danken. Bis Ende September soll die Aufrüstung der Hardware und die Wieder-Einrichtung von GrandOrgue abgeschlossen sein. Ich werde dann berichten.

    Grüße an alle, Willi

  • Heute kommt nun mein Bericht über die oben geschilderte Aufrüstung. Er fällt zwiespältig aus.

    Die Aufrüstung von Prozessor, RAM und Festplatte erfolgte so wie beschrieben mit Beibehaltung der bisherigen Platte als Zweitplatte und Upgrade von MacOS El Capitan (10.11.9 auf High Sierra (10.13). Mit einem Trick kann man sowohl das bisherige System von der SATA-Platte als auch im Normalfall das neue von der SSD starten.

    Mit Hilfe des Systemprogramms "TimeMachine" wurde dann sämtliche Anwendungssoftware auf die neue Platte migriert.

    Zuerst das Positive: GrandOrgue lässt sich problemlos starten, alles Samples werden gefunden und problemlos wiedergegeben. Aber:

    Nach dieser Aufrüstung ließ sich der Monitor zwar in Betrieb nehmen, aber die Touch-Funktion versagt. Der Mac kann nur mit der Maus, nicht über die Berührung am Bildschirm gesteuert werden, was ihn in diesem Zustand untauglich macht für die Benutzung jeglicher Orgelsoftware.


    Ein Hardware-Defekt kann ausgeschlossen werden, da sich das frühere Betriebssystem über eine bestimmte Tastenkombination von der früheren Festplatte aus starten lässt. Bei dieser Verfahrensweise reagiert der Monitor wie zuvor auf Berührung (allerdings kann vom früheren System aus die neue SSD-Platte nicht angesprochen werden). Es müsste also ein Problem mit der Treiber-Konfiguration vorliegen.

    Es handelt sich um den WEWA-TV 19” Industrie Touchscreen-Monitor WT0190TMM6https://wewa-tv.de/de/touch-monit…en-monitor.html

    WEWA stellt nur Windows-Treiber zur Verfügung, verweist hinsichtlich MacOS auf den taiwanesischen Hersteller EETi/eGalax.

    Zunächst wurde der bisher benutzte Treiber eGalaxTouch_1.23.0925.a(64Bit) 

    http://www.eeti.com.tw/drivers_MacTW.html
    eingesetzt, der im bisherigen System funktionierte, im neuen aber nicht mehr. Sodann wurde der für MacOS 10.13 vorgesehene eGalaxHidDaemon_v1.4 installiert. Weder beide Treiber zusammen noch jeder einzeln erzielten den gewünschten Erfolg. Auch die Empfehlung des Herstellers, die Datei „CUSBinterface.kext“ zu löschen, führte zu keinem positiven Ergebnis.

    Hat jemand im Forum irgendeine Idee, warn das Problem liegen könnte?

    Ist der oben genannte Monitor unter MacOS High Sierra (10.13) lauffähig, und wenn ja, mit welcher Treiber-Konfiguration?

    Oder muss ich trotz der zugesicherten Funktionsfähigkeit des Monitors unter High Sierra davon ausgehen, dass die Aufrüstung fehlgeschlagen ist?

    Möglicherweise ist diese Anfrage eher unter "Technisches" in diesem Forum am Platz?

    Für jede Art von Rat bin ich dankbar,

    Beste Grüße

    Willi

  • Nun das Ende der Geschichte. Ich hatte Glück im Unglück...

    Der WEWA-Monitor ließ sich auf meinem MacPro trotz der Zusicherungen des deutschen Distributors und des taiwanesischen Herstellers nicht mehr im Touch-Modus in Betrieb nehmen. Daraufhin nahm der Lieferant den Monitor gegen Erstattung des Kaufpreises zurück (sehr anständig!). Die Rückzahlung reduzierte ich freiwillig um einen Hunderter als Entschädigung für die einjährige Nutzung.

    Dann lange Suche nach einem anderen Monitor. Der einzige Hersteller, der für MacOS High Sierra und höher lauffähige Treiber zur Verfügung stellt, scheint wohl ELO zu sein. Allerdings sind ELO-Monitore sehr teuer. Auf Ebay fand ich sozusagen haufenweise Angebote über gebrauchte, aber werkserneuerte Monitore; und so entschied ich mich für einen 19-Zöller für sage und schreibe 180 Euro, 400 Euro weniger als der ursprüngliche! Monitor ausgepackt, angeschlossen, Treiber installiert und läuft seither tadellos.

    Fazit für alle Mac-User: Vorsicht beim Upgrade. Kostete mich eine Menge Zeit.

  • O ha, das war eine langwierige Geschichte. Da lob ich mir doch mein Windows, da klappt zwar auch nicht immer alles auf Anhieb, aber es kostet nicht so viel wie bei den apfeligen Pendants ;)

    Dir und allen anderen Foristen frohe Weihnachten und stressfreies Orgeln!

    Oliver