Alles anzeigenIch habe dieses Thema von Zeit zu Zeit mit Interesse verfolgt und mir nun einige Zeit genommen (Nimmt etwas mehr Zeit weil Deutsch niet meine Muttersprache ist) , um einen Beitrag zu formulieren, von dem Sie hoffentlich profitieren (und vielleicht auch andere Lesern dieses Forums).
Eine niedrige Latenz ist nett, aber extrem niedrige Werte machen es nicht realistischer. Um dies in der Perspektive zu sehen: Schall bewegt sich in der Luft mit etwa 340 m / s, Ergo:
• In 6 ms legt der Schall eine Entfernung von nicht mehr als etwa 2 Metern zurück.
Sie sind normalerweise nicht so nah an den (allen) Pfeifen der Orgel. (Mit Ausnahme von einer Truhenorgel oder einer Kabinettsorgel wie meinem Onderhorst-Sampleset https://home.kpn.nl/legro/).
• Wenn Sie zu Hause etwa 1 Meter von Ihren Lautsprechern entfernt sind, bedeutet dies bereits eine zusätzliche Latenz von etwa 3 ms.
Lautsprecher in 5 Metern Entfernung im hinteren Teil des Raums? >> + 15 ms.
• Nehmen wir zum Beispiel an, dass Sie mit einer großen Pfeifenorgel mit mechanischer Traktion (also ohne Latenz in der Steuerung) eine Pfeife in einem Abstand von 10 Metern vom Spieltisch haben. Wenn Sie es ansprechen, dauert es 30 ms, bis der Ton die Entfernung zur Konsole überbrückt hat. Wenn Sie eine große Orgel virtuell mit einer realistischen Erfahrung spielen möchten, sollten Sie deshalb tatsächlich eine etwas höhere Latenz einstellen.
Für die Tonwiedergabe ist eine Kette nicht stärker als das schwächste Glied. Wenn Geld eine Rolle spielt, können Sie sich fragen, ob die Investition in eine teure Soundkarte den größten Gewinn bringt. Der Klang der internen Soundkarte ist heutzutage im Allgemeinen sehr gut. Teure Soundkarten sind technisch besser (geringerer Jitter, geringerer Geräuschpegel), aber es ist schwierig, sie nach Gehör zu bestimmen. Unterschiede, die Sie hören (oder zu hören glauben), lassen sich häufig auf kleine Unterschiede in Schallpegel, Gewöhnung oder Hörermüdung zurückführen.
Eine Möglichkeit, diese Unterschiede zu vergrößern und damit besser zu hören, ist ein sogenannter Loopback-Test. Ein digitales Signal wird über den DA-Wandler in ein analoges umgewandelt. Dieses Signal wird mit einem guten Rekorder erneut aufgezeichnet und wider in ein digitales Signal umgewandelt. Dieses digitale Signal wird dann zu dem zu testenden Gerät zurückgeführt und der Zyklus wiederholt sich bis zu 10 oder 20 Mal. Ich habe einen solchen Test vor einigen Jahren selbst mit meinem Laptop und einer externen Focusrite VRM-Box durchgeführt. Einen ausführlicheren Test mit Beispielen für Testergebnisse finden Sie auf der Ethan Winer-Website: http://ethanwiner.com/loop-back.htm. Überzeugen Sie sich selbst.
Wenn Sie in Zukunft an eine bessere Audiokarte denken (und Geld spielt immer noch eine Rolle), sollten Sie Folgendes berücksichtigen:
Fast alle professionellen Audio-Interfaces sind nicht nur für die Tonwiedergabe, sondern auch für die Tonaufnahme vorgesehen und enthalten Audioeingänge, Mikrofonverstärker, Vorkehrungen zur Phantomspeisung der Mikrofone und AD-Wandler. Dies sind Einrichtungen, die Sie in einer Orgel nicht benötigen, für die Sie aber bezahlen müssen.
Eine vorteilhafte Alternative nur für die Wiedergabe ist: https://www.esi-audio.com/products/gigaporthd+/ oder dessen Nachfolger https://www.esi-audio.com/products/gigaportex/.
Beachten Sie, dass die meisten professionellen Audio-Interfaces symmetrische Ausgänge für die Verwendung mit professionellen Monitoren haben. Diese Audio-Interfaces haben das nicht. Symmetrische Verbindungen schützen vor externen Störsignalen, verbessern jedoch nicht den Klang.
Vielen Dank für die interessanten und kompetenten Erläuterungen. Ich spiele praktisch immer mit Kopfhörer, daher ist die raumakkustische Latenz bei mir ungefähr "0". Und ich habe tatsächlich auch bei Pfeifen-Orgeln, bei denen der Spieltisch sehr weit weg von den Pfeifen ist, immer ein ungutes Gefühl.
Aktuell bin ich auch durch Optimierung von Windows mit dem ohnehin vorhandenen Rechner perfekt klar gekommen, ohne Geld auszugeben.
Vielen Dank auch für die Links, das werde ich mir mal in Ruhe ansehen, da ich eventuell für die Beschallung des Audimax bei uns an der Hochschule dann doch mehrkanaliges Output haben möchte, was mit onboard sound nicht geht.