Die Sache mit der Lautstärke im Literaturspiel

  • Hallo zusammen,

    eine vielleicht absurde Frage von jemanden der schon viele Jahre Orgel spielt, aber bei meinem aktuellen Literaturspiel bin ich über eine Sache gestolpert die ich für mich selber nicht so ganz klären kann. Das Thema Lautstärke bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Die Literatur die bisher gespielt habe, hatte in der Regel Registrierungsanweisungen, andere die Angaben wie Piano, mezzoforte und so weiter nutzten spiele ich eigentlich immer mit den entsprechenden vordefinierten Registrierungen der Orgeln. Die meisten haben ja entsprechende Vorlagen.

    Ich habe mir also bisher wenig Gedanken dazu gemacht welche Registrierung also ppp, pp, mf, tt und so weiter eigentlich ist. Gut Tutti ist klar ;) aber von Tutti bis zu einem ganz leisen Register ist ja eine gigantische Bandbreite. Nun sitze ich an meinem Spieltisch mit rund 50-100 Register und Koppeln (je nach Orgel) und frage mich was nun ein mf in Registrierung bedeutet, da ich ja nun keine Vorlage habe. Natürlich könnte ich an einer anderen Orgel schauen welche Register dort in der Regel genutzt werden, aber so etwas lässt sich ja nur schwer übertragen und ein pp an der einen Orgel ist eher ein gefühltes tt an einer anderen. Daher meine Frage, es wird doch bestimmt eine Art Blaupause dafür geben oder? Habt ihr da mehr Informationen? Oder ist es eher etwas das mehr nach eigenen Empfinden und im Verhältnis zueinander gemacht werden kann?

    Hier einmal eine Beispielorgel. Was wäre eurer Meinung hier ein: piano, mezzoforte, fortissimo

    Register.png

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    • Offizieller Beitrag

    Ich betrachte die Angaben in den Noten eher als unverbindliche Absichtserklärung des Komponisten. Jeder Interpret hat die künstlerische Freiheit, das nach Bauchgefühl auszulegen.

    Im Bereich um piano herum würde ich nur Flötenregister und ggf. Streicher und Aliquoten einsetzen. Von Einzelstimmen für pp bis hin zum kleinen Flötenchor.
    Überall wo "forte" mit drin steht, sind für mich Prinzipalregister angesagt. Bei mf etwa 8'+4' Registrierungen. forte dann schon Prinzipalplenum, ff mit Mixturen.
    Tutti dann ziemlich viele Register, aber längst nicht immer alle. Da gehören dann die ganzen Trompeten usw. dazu, aber nicht unbedingt die ganz schwachen Register und die Farbregister oder die Aliquoten.

    Das hängt aber auch alles stark von der Orgel, dem Raum und der Anzahl der Zuhörer ab.

  • Mhh vielleicht sehe ich es auch etwas verbissen.

    Aber seitdem ich Richard Wagner "Das Liebesmahl der Apostel" hier liegen habe und es zu Ostern spielen will bin ich irgendwie von allem frustriert... Ich denke das braucht keine weiteren Ausführungen oder? ;) 8-10 Stimmig mit lauter Bewegung in einem hohen Tempo und so weiter... Ich erahne warum man Wagner genau so wie Händel nur selten hört :)

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    Meinst Du etwa das Ding hier? :huh: Ich würde mich an Deiner Stelle vertreten lassen. :saint:

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  • Zumindest ist das Stück eindeutig mit dem Fingersatz, zumindest wenn man nur fünf Finger pro Hand hat.

    Aber mal ernsthaft zum Thema. Ich glaube da ich kein Domorganist bin, wäre es auch nicht verwerflich bei den 9 Stimmen zwei nicht zu spielen. Es sind ja überwiegend eh nur Dopplungen. Die Wagner Stücke empfinde ich so schwer weil sie eben mit allen Arten von Triolen durchseucht sind.

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  • Zuallererst hängt es von der Orgel ab, wie sie hergestellt wird, ich meine, wie viele Register sie zur Verfügung hat.

    Aus meiner Erfahrung als Organist muss ich zugeben, dass ich fast immer zwei Manualorgeln gespielt habe (Ruffatti, Tamburini, Mascioni) und die Kombinationskolben immer fünf oder sechs waren, ausgenommen das Forte Generale (Tutti), das bei italienischen Orgeln immer ein Pedal ist rechts über dem Pedalboard.

    Ich hatte auch eine manuelle Song-Solo-Orgel und ein Pedalboard (Zanin) und es gab nur drei feste Kombinationen.

    Ich würde damit beginnen, dass Mutationsstopps (Aliquots) niemals in Crescendo und in festen Kombinationen eingehen.

    Die kleinste feste Kombination ist immer pp sowohl für zwei als auch für drei Manuale, ff für die letzte Kombination, wenn die Füllung in tief und spitz unterteilt ist und auf jeden Fall nie die Stimmzungen, die nur das Tutti des Pedals zusammen mit den 16 ' of . eingeben das zweite Manual zum ersten (16 'II bis I).

    Ausgehend von diesen beiden Punkten, dem kleinsten (pp) und dem größten (FF) lassen sich die drei Zwischenstufen (p, mf, f) ohne Tremolo und oszillierende Register wie Celestial Voice, Human Voice, Unda Maris, Concerto leicht erraten Viole , die nie ins Crescendo eintreten und nie in festen Kombinationen.

    Ich betrachte die Angaben in den Noten eher als unverbindliche Absichtserklärung des Komponisten. Jeder Interpret hat die künstlerische Freiheit, das nach Bauchgefühl auszulegen.

    Soweit Mikelectric sagt, stimme ich ihm zu ... aber bis zu einem gewissen Punkt.

    Ich denke, wir müssen uns dem konstruktiven Charakter des Instruments anschließen.

    das gleiche Stück, das bei mF auf einer zweimanualigen Orgel gespielt wird, wird nie das gleiche mF auf einer 5-manualigen Orgel sein, denn nachdem die OCTAVE 4 'das Große betritt, treten auch die Kopplungen der höheren Manuale (II und III) ein, dass mF bereits schmeckt von Orgel zu Orgel unterschiedlich.

    Wir hoffen, dass Google gut übersetzt hat, was ich sagen wollte.

    Ein Finger zeigt auf den Mond.

    Schade für den, der auf den Finger schaut.

  • Ich habe jetzt für das wagner Stück eine hilfreiche Aufnahme nach exakt meinen Noten gefunden.

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    Eigentlich ein schönes Stück, der Aufbau ist erstaunlich wie hier mit einfachen Mitteln klanglich viel passiert. Die erste halbe Seite ist quasi nur ein C-Dur in immer anderen lagen, mal ein durchgangston und Tausch von Tönen. Total einfach eigentlich. Das Notenblatt wirkt kompliziert, wenn man aber schaut welcher Akkorde dahinter steckt, dann kann man schon erahnen was jetzt kommt.

    Auch ein ausgezeichnetes Material für Improvisation. Auch wenn ich wagner als Person nicht sonderlich schätze, als Komponist ist er ausgezeichnet gewesen.

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