Archivierung realer Pfeifenorgeln mittels Sample-Sets

  • Abgesehen davon reden wir hier ja nicht von Orgeln, die irgendwie nach Orgel klingen sollen, sondern versuchen, reale Orgeln möglichst authentisch virtuell spielen und hören zu können.

    Viele und auch du vergessen einen weiteren wichtigen Punkt, nämlich das archivieren einer Orgel. Wenn eine Orgel oder ein Teil davon mal beschädigt wird, dann kann man diesen Teil niemals wieder so herstellen wie er war. Wenn man jedoch eine akustische Abbildung der gesamten Orgel oder der einzelnen Töne hat, dann kann man anhand dieser Vorlage die Orgel wieder rekonstruieren. Zumindest besser als ohne dieses Archiv. Daher dient das ganze neben dem Spaß der Musiker durchaus auch dem Erhalt einer Orgel (wenn es notwendig wird). Aber zumindest ist es archiviert und in 300 Jahren könnte man theoretisch dann noch einmal hören wie die Orgel z.B vor dem Neubau oder der Veränderung geklungen hat.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

    • Offizieller Beitrag

    Viele und auch du vergessen einen weiteren wichtigen Punkt, nämlich das archivieren einer Orgel.

    Arbeitest Du für OAM? Dort ist das Archivieren nämlich zentrales Motto. ;)

    Allerdings sehe ich nicht, dass durch Samplesets wirklich eine wissenschaftlich fundierte Archivierung stattfinden würde. Da müsste man m. E. ganz anders vorgehen, als das ganze aus der spielerischen Perspektive zu betrachten. Ich betrachte die virtuelle Orgel im Wesentlichen eher als ein nettes Spielzeug für den solventen Herrn oder die Dame im fortgeschrittenen Alter - vor allem Hauptwerk. Die ganz jungen können sich das häufig gar nicht leisten, wenn sie denn überhaupt an Orgel interessiert sind. Ich denke, der Altersdurchschnitt hier im Forum, speziell bei Hauptwerk-Nutzern, wird kaum unter 50 liegen.

  • Ich betrachte die virtuelle Orgel im Wesentlichen eher als ein nettes Spielzeug für den solventen Herrn oder die Dame im fortgeschrittenen Alter - vor allem Hauptwerk. Die ganz jungen können sich das häufig gar nicht leisten, wenn sie denn überhaupt an Orgel interessiert sind.

    Die alten und solventen sitzen dann mit ihrem Viscount Tisch für 12.000 Euro da und die jungen die sich dafür interessieren bauen für einen Bruchteil des Geldes ihre Orgel selber. Am Geld sollte es ja nun wirklich nicht scheitern. Für den Anfang ein alter Rechner/Laptop/Thinclient für 10-15 Euro von Ebay Kleinanzeigen, ein einfaches Keyboard für weitere 10 Euro und dann ein kostenloses Set mit wenig Anforderungen wie https://piotrgrabowski.pl/ledziny-st-clement/ die mit einem GB Ram zurecht kommt.

    Damit kann man alles erst einmal machen und alles an Manualliteratur spielen. Pedal und co kann man dann nach und nach bauen. Bei der Orgel ist es eben wie bei allen Instrumente. Viele denken mit besserer Technik besser zu spielen. Aber wer mit einem einfachen Midi Keyboard nicht gut spielen kann, der wird an einem Spieltisch mit fünf Manuale für 40.000 Euro auch nicht besser spielen können. Alles darüber ist im Prinzip ein Nice to have, aber einen echten Mehrwert außer vielleicht Komfort bringt es nun ja auch nicht ob ich nun auf dem 10 Euro Keyboard spiele oder dem 7.000 Euro Manual. Es fühlt sich vielleicht hochwertiger an. Aber auf der anderen Seite, im Vergleich zu einigen Orgeln an denen ich saß wirkte das alte Bontempi Keyboard für 5 Euro und einem Alter von 20 Jahren wie wahrer Luxus. Zumindest funktionierten alle Tasten und waren auf einer Höhe ;) Oder böse gesagt denke ich mir bei einigen Diskussionen über teuerste Technik, dass einige derer die mitdiskutieren wohl noch nie im Leben etwas im Alltag eines Organisten erlebt haben. Wer in einer normalen Gemeinde aktiv im Dienst ist, der ist es normal nicht gewohnt mit Technik zu arbeiten die hochwertig ist. Man hofft eher das so einige Instrumente nicht während des Gottesdienstes kaputt gehen...

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

    • Offizieller Beitrag

    Ich sprach ja vornehmlich von Hauptwerk. Man muss auch nicht unbedingt gut spielen können, um Freude an Orgeln zu haben und schöne Samplesets zum Klingen zu bringen. Der Besitzer eines Ferrari muss ja auch nicht zwangsläufig Rennen fahren. Ein dicker Geldbeutel reicht da schon. Es gibt bestimmt auch welche, die ein Nobel-Fahrzeug besitzen, ohne überhaupt einen Führerschein zu haben. Dann steht es eben im Wohnzimmer und man erfreut sich am Design und am Duft der Lederpolster. 8)