Elementarregeln der Obertöne, Aliquotenskala

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    In jeder Pfeife entstehen zum Grundton innerpfeifliche Obertöne. Diese Obertöne stehen in einem physikalischen Teiltonverhältnis zum Grundton. Die Anzahl der Obertöne und deren Lautstärke ist maßgeblich von der Mensur und dem Winddruck abhängig.

    Grundtöne (1. Teilton)

    Quinten (3.Teilton, 1/3 Länge vom Grundton)

    Terzen (5. Teilton, 1/5 Länge vom Grundton)

    Beispiele:

    Grundtöne: 64' - 32' - 16' - 8'

    Quinten: 21 1/3' - 10 2/3' - 5 1/3' - 2 2/3'

    Terzen: 12 4/5' - 6 2/5' - 3 1/5' - 1 3/5'

    Das bedeutet, dass man zum 8' Register keine (wenn vorhanden) Quinte 5 1/3' und keine Terz 3 1/5' hinzuziehen darf. Diese Teiltöne sind nicht in der natürlichen Teiltonreihe des 8' vorhanden und verstärken damit nicht die innerpfeiflichen Teiltöne.

    Obertöne werden zur Verstärkung einiger Teiltöne eingesetzt und werden maßgeblich für eine Klanggestaltung hinzugezogen. Es sind sog. Obertonverstärker. Sie verstärken den innerpfeiflichen Obertongehalt. Eine aus den Teiltönen gebildete Klangmixtur wird obertonarm intoniert. Sie wächst im Klang mit wachsender Zahl der Grundstimmen ebenfalls in der Stärke und kann sich gut behaupten. Die Wirkung solcher Register ist teils unglaublich. In meine damals gebauten Analogorgel hab ich eine Undezime im zweiten Manual eingebaut und relativ schwach intoniert. Sie sorgte auch im Tutti mit 53 Registern für einen ausnehmend strahlenden Glanz und fiel im Zusammenspiel mit nur 2-3 Registern nicht unangenehm laut auf


    Die Aliquotenskala auf Basis 8'

    1. Teilton = Grundton = C = 8'

    2. Teilton = Oktave = c = 4'

    3. Teilton = Quinte = g = 2 2/3'

    4. Teilton = Oberoktave = c1 = 2'

    5. Teilton = Terz = e1 = 1 3/5'

    6. Teilton = Oberquinte = g1 = 1 1/3'

    7. Teilton = Septime = b1 = 1 1/7'

    8. Teilton = Oktave = c2 = 1'

    9. Teilton = None = d2 = 8/9' = Quinte der Quinte

    10. Teilton = Oberterz = e2 = 8/10'

    11. Teilton = Undezime = fis2 = 8/11' = Quarte

    12. Teilton = Duodezime = g2 = 8/12' = Quinte

    13. Teilton = Tredezime = gis2 = 8/13'

    14. Teilton = Oberseptime = b2 = 8/14'

    15. Teilton = Quinte der Terz = h2 = 8/15'

    16. Teilton = Oktave = c3 = 1/2'

    17. Teilton = cis3 = 8/17'

    18. Teilton = Oktav der None = d3 = 8/18'

    19. Teilton = Mollterz = dis3 = 8/19'

    20. Teilton = Oktav der Terz = e3 = 8/20'

    21. Teilton = Quinte der Septime = f3 = 8/21'

    22. Teilton = Oktav der Undezime

    24. Teilton = Oktav der Duodezime

    25. Teilton = Terz der Terz = gis3 = 8/25'

    27. Teilton = None der Quinte = a3 = 8/27'

    28. Teilton = Septime = 8/28'

    30. Teilton = Quinte der Terz = h3 = 8/30'

    32. Teilton = Oktave = c4 = 8/32'

    35. Teilton = Terz der Septime = cis4 = 8/35'

    45. Teilton = None der Terz = fis4 = 8/45'

    63. Teilton = None der Septime = c5 = 8/63'

    64. Teilton = Oktave = c5 = 8/64'

    Fehlende Teiltöne sind z.B. 20. 40. 80. Teiltöne = Oktaven usw.

    Sie werden hier nicht weiter aufgeführt. Desweiteren treffen Teiltöne scheinbar auf eine Taste, liegen im Teilungsverhältnis etwas darunter oder darüber.

    Z.B. der 63. Teilton mit 8/63' liegt nahezu auf c5. c5 ist aber die Oktave 8/64' = 1/8' . Also wird der 63. Teilton zwar mit c5 bezeichnet aber 1/7tel Halbton tiefer gestimmt. Das betrifft auch weitere genannten Teiltöne, die teils etwas höher oder tiefer gestimmt werden.

    Welche Teiltöne in einer Orgel Verwendung finden ist von Budget, Raum und Können des Intonateurs abhängig. Einige der aufgezählten Teiltöne lassen sich nur im Vergleich zu anderen sauber stimmen. Das erfordert ein absolutes Gehör, viel Geduld und Können.

    Die Übersicht ist aus

    Joseph Goebel, Theorie und Praxis des Orgelpfeifenklanges entnommen

  • Das bedeutet, dass man zum 8' Register keine (wenn vorhanden) Quinte 5 1/3' und keine Terz 3 1/5' hinzuziehen darf. Diese Teiltöne sind nicht in der natürlichen Teiltonreihe des 8' vorhanden und verstärken damit nicht die innerpfeiflichen Teiltöne.

    Das ist vielleicht im klassischen Orgelbau (und der Orgelliteratur bis ins 19. Jh) richtig, aber vielleicht etwas zu apodiktisch formuliert.

    Wenn man bestimmte Klangfarben wünscht (z.B. bei Messiaen) sind selbstverständlich sämtliche abweichende Registrierungen möglich, ja teilweise sogar erforderlich.

    Hierunda male in george liste in evoltat