- Offizieller Beitrag
[navy]Hinweis Vorab: Da das "alte" GrandOrgue-Forum nicht mehr existiert, habe ich einige Themen, die dort schon mal diskutiert wurden, der Einfachheit halber hier her übernommen. Man muss ja nicht das Rad zweimal erfinden, wenn man die Lösung eines akuten Problems sucht
Hier also zum Thema zuerst folgende alten Beiträge:[/navy]
Zitatvon Mikelectric » 14. Juli 2012, 00:04
Welche Möglichkeiten hat man, ein Midi-Interface mit Linux zu betreiben?
Aktuell habe ich openSUSE 12.1 installiert und wollte gerne mal eines meiner kleinen Masterkeyboards über USB anschließen CME U-Key bzw. M-Key. Doch wird dieses nicht unmittelbar als USB-Midi-Interface erkannt, wohl da die integrierten Treiber eben für Windoofs gedacht sind. Immerhin wird es als Audio-Hardware (Soundkarte?) erkannt, was aber wenig nützt.
Kann mir jemand sagen, ob Linux grundsätzlich nichts mit diesen USB-Midi-Interfaces anfangen kann, oder ob man über einen passenden oder universellen Treiber etwas erreichen kann oder ob man eben speziell eines für Linux beschaffen müsste. Welche Interfaces wären für Linux zu empfehlen?Gruß Michael
ZitatAlles anzeigenvon martin » 14. Juli 2012, 08:49
Linux hat einen universellen USB Midi Treiber - ich hatte das umgekehrte Problem, das es keinen passenden Windows Treiber gegeben hat, obwohl es unter Linux problemlos funktioniert hat. U-Key ist lt. Hersteller-Homepage USB class compilant und sollte damit mit den eingebauten Treiber funktionen (und Google scheint dem nicht zu widersprechen).Eine Ferndiagnose aufgrund der dürftigen Informationen ist schwierig, daher würde ich folgendes zum Eingrenzen vorschlagen (über die Konsole, da ich damit vertrauter bin):
Als Vorbereitung USB-MIDI-Keyboard anstecken und aufdrehen. Dann ein Terminal (als normaler User, nicht als superuser) aufmachen:
1)
Code: Alles auswählen
lsusb
eingeben. Es werden alle USB Geräte gelistet. Wenn es nicht in der Liste auftaucht, ist das Geräte nicht richtig mit den PC verbunden
2)
Code: Alles auswählen
id
eingeben. Bei groups müßte audio erscheinen. Ansonsten wurde der User ohne Berechtigung für den Zugriff auf die Audio-Hardware angelegt.
3)
Code: Alles auswählen
lsmod |grep sndeingaben. Ein Eintrag für snd_usb_audio müßte dort erscheinen (SuSE sollte beim Anstecken diesen Treiber automatisch laden), ansonsten
Code: Alles auswählen
sudo modprobe snd-usb-audionachladen
4) Packet qjackctl [Teil von OpenSuSE] nachinstallieren (so nicht schon installiert) und starten (zB: über Start-Menü bzw.
Code: Alles auswählen
qjackctl
über ein Terminal).
Unter Connect/ALSA findet man alle erkannten MIDI Geräte. Dort sollte es aufscheinen.Wenn es dort erkannt wird, sollte es von GO genutzt werden können (Es taucht in der Liste von MIDI Geräten von GO auf).
ZitatAlles anzeigenvon Mikelectric » 14. Juli 2012, 10:53
zu 1)Michael@linux-88w8:~> lsusb
Bus 001 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 002 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 001 Device 002: ID 8087:0024 Intel Corp. Integrated Rate Matching Hub
Bus 002 Device 002: ID 8087:0024 Intel Corp. Integrated Rate Matching Hub
Bus 001 Device 003: ID 1a40:0101 TERMINUS TECHNOLOGY INC. USB-2.0 4-Port HUB
Bus 001 Device 009: ID 0227:0227
Bus 001 Device 005: ID 046d:c01b Logitech, Inc. MX310 Optical Mouse
Bus 001 Device 006: ID 04d9:1203 Holtek Semiconductor, Inc. Keyboard
Bus 003 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 004 Device 001: ID 1d6b:0003 Linux Foundation 3.0 root hub
Michael@linux-88w8:~>Das Gerät scheint nicht in der Liste aufzutauchen, es sei denn als Device 009 ohne Text ?!
Ich habe alle möglichen USB Anschlüsse durchprobiert - ohne Unterschied.
Außerdem habe ich noch ein USB-Midi-Kabel auch von CME, das U2MIDI, auch damit geht nichts, obwohl laut google andere dieses mit Linux betreiben.zu 2)
Michael@linux-88w8:~> id
uid=1000(Michael) gid=100(users) Gruppen=100(users),33(video)
Michael@linux-88w8:~>Hier erscheint wohl auch nichts von „audio“ aber wo kann ich nur die Benutzerrechte ändern? Im KDE finde ich dazu nichts.
ZitatAlles anzeigenvon Mikelectric » 14. Juli 2012, 12:14
Nach Bemühen der Suchfunktion in der Hilfe kam ich darauf, dass die Benutzerrechte ebenfalls in YAST eingerichtet werden - da hätte ich ja eigentlich auch gleich drauf kommen können
Nach Hinzufügen der Audio-Group und User neu Anmelden:Michael@linux-88w8:~> id
uid=1000(Michael) gid=100(users) Gruppen=100(users),17(audio),33(video)
Michael@linux-88w8:~>
Das sieht dann schon besser aus! Und GrandOrgue geladen: Mein CME-Midigerät taucht auf !
Juhuuuuuu.... ....ich kann mit GrandOrgue unter Linux Orgel spielen
Mit Latenz von 69ms Aber schnell in den Settings die „Samples per Buffer“ von Standardwert 1024 auf Minimalwert von 16 zurückgeschraubt und siehe da, mein System läuft anstandslos mit einer Latenz von 1 ms !!? Kann das wahr sein? Das ganze fühlt sich doch etwas ungewohnt zäh an, aber es liegt vielleicht auch daran, daß die Samples kein Multirelease verwenden und noch andere Latenzen zu der 1ms hinzutreten.
Aber erstmal herzlichen Dank an Martin für die tolle Unterstützung !! Ohne Deine Hilfe würde ich wohl noch tagelang rumsuchen.
Was mich etwas verwundert: In der Benutzer- und Gruppenverwaltung ist noch eine lange Liste anderer Groups nicht angehakt: z.B. cdrom, ftp, mail, root, www, usw.
Heißt das ich sollte am Besten alles anhaken? Um z.B. auf das CDROM zuzugreifen? Das geht offenbar auch so, aber um ein neues CDROM zu installieren? Kann ich sonst auch kein ftp einrichten usw.?
Zitatvon martin » 14. Juli 2012, 23:06
Der leere Text hängt auch wieder mit den Rechten zusammen.Dein normaler User hat nicht die Rechte dazu (und braucht sie auch nicht).
Code: Alles auswählen
sudo lsusb
sollte den Text anzeigen.
Zitatvon martin » 14. Juli 2012, 23:06
Sorry, für das System-Management über die KDE-Tools bin ich keine Hilfe. Ich würde einfach die /etc/group editieren.Code: Alles auswählen
usermod -a -G audio Michael
Zitatvon martin » 14. Juli 2012, 23:25
Trau den ganzen Latency Werten nicht. Eine objektive Kontroll-Messung hat bis jetzt noch niemand geschafft.Die PortAudio Backends (PA) scheinen die Latency mehr zu berücksichtigen (dh. korrekter zu sein). RtAudio ASIO hat eindeutig einen viel zu niedrigen Wert geliefert [GO erhöht jetzt technisch unmögliche Werte].
Die Frage ist: Welchen Sound Treiber verwendest du?
Wenn es sich „zäh“ anfühlt, würde ich die verschiedenen Einträge durchprobieren.
Zitatvon martin » 14. Juli 2012, 23:25
Regel: Gib keine Gruppen dazu, außer es geht etwas nicht. Durch die Vergabe von weiteren Gruppen bekommt dein User mehr Möglichkeiten, das System zu ruinieren. Die Bedeutung ist total unterschiedlich und manches ist ein „Relikt“, wenn man ConsoleKit, PolKit & Co nutzt, wie es OpenSuSE per Default macht.
Zitatvon Mikelectric » 15. Juli 2012, 19:04
Im Moment verwende ich den Onboard-Sound mit dem Realtek ALC889. Ich habe nicht explizit einen Treiber dafür geladen, sondern SUSE hat sich einen gesucht.
YAST zeigt folgendes an:Intel Corporation
Als Soundkarte Nummer 0 konfiguriert
Treiber snd-hda-intel
Die Zähigkeit die ich meine scheint aber nicht unbedingt von zu hoher Latenz herzurühren, die scheint mir tatsächlich sehr niedrig zu sein. Ich denke eher, beim schnellen Stakato vermisst man doch die Multireleases, an die man mit HW schon so gewöhnt ist.
Zitatvon martin » 15. Juli 2012, 23:16
Ich meine die Soundkarten-Einträge in GO - da gibt es, selbst wenn es nur ALSA ist, mehrere „Varianten“.Für Multi-Release gibt es nur eine Demo: Norrfärden
https://sourceforge.net/apps/mediawiki/ ... ample_Sets