Klaviatur midifizieren

  • Hallo zusammen, i

    ich habe eine 3manualige Klaviatur aus einer Kirchenorgel erstanden, die ich nun für GO/HW midifizieren möchte.

    Nun habe ich bisher schon diverse Klaviaturen, Pedale und Register ohne Probleme midifiziert, jüngst nun auch mit dem Arduino.

    So wollte ich auch wieder bei den neuen (alten) Klaviaturen vorgehen, frage mich aber, ob ich mir das Anbringen von Magneten und Schaltern sparen könnte, da die Orgel noch die originale elektronische Ausstattung aufweist. Der Einfachheit halber stelle ich hier ein paar Bilder davon rein:

    https://www.dropbox.com/sh/rg9kgsjzv5z…M6OtJ0-Tta?dl=0

    Ich werde nicht schlau daraus, wie ich das vorhandene Material nutzen könnte. Diesen elektronischen Aufbau gibt es bei allen 3 Manualen, und pro "Kontakt" (ich hoffe, man kann es auf den Bildern erkennen) gehen 3 Kabel auf eine große Metallleiste, von der wiederum ein weiteres Kabel abgeht. Des Weiteren gibt es am Ende dieser Metallleiste 2 Kabel, die mir wie Powersupply und Ground aussehen?

    https://www.dropbox.com/s/cmxngngs4zp9…155313.jpg?dl=0

    Aber hier fangen die Spekulationen beir mir an; ich bin Informatiker und kein Elektrotechniker. Sofern es ginge, würde ich gerne einfach die Kontakte an der Leiste mit dem Arduino abgreifen, aber ich weiß nicht wie und wo. Vielleicht weiß jemand von euch, wie man damit vorgehen könnte?

    Vielen Dank!

    Grüße

    Walter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Walter,

    es spricht m. M. n. alles dafür, dass da bereits Hallsensoren eingebaut sind. In den Tastenarmen scheinen ja runde Magnetplatten eingearbeitet zu sein. Von der Lötleiste gehen je drei Adern zum Hallsensor der jeweiligen Taste. Wie Du schon richtig bemerkt hast, sollte das Plus und Minus sein und die dritte Ader geht zum Schaltausgang jedes Hallsensors. Plus und Minus sind jeweils auf der Kontaktleiste zusammengefasst und am Ende herausgeführt. Die einzelnen Schaltausgänge müssten dann auf einem Stecker mit vielen Polen enden, oder direkt auf einer Steuerplatine. Leider kann man auf den Fotos die Montageleiste der Hallsensoren unter den Tastenarmen nicht richtig erkennen. Es gibt aber, wie es ausschaut, noch etliche Einstellschrauben an denen man den Schaltpunkt justieren kann.

    Um auf Nummer sicher zu gehen wäre es gut, wenn Du die Bezeichnung der Hallsensoren ausfindig machen könntest. Möglicherweise müsstest Du dazu eine Taste ausbauen. Es ist aber auch denkbar, dass keine Beschriftung am Hallsensor erkennbar ist. Vielleicht kannst Du herausfinden, welche Versorgungsspannung benötigt wird. Notfalls würde ich es mal mit 5V versuchen. Plus ist die Schiene auf der Kontaktleiste wo die roten Kabel drauf gehen und Schwarz ist die Schiene mit Minus. (Das weiß ich, weil ich Technische Informatik studiert habe, die der Elektrotechnik zugeordnet wird ;) )

    Dann ein Multimeter mit Spannungsmesseinstellung zwischen Minus und den Ausgang eines Hallsensors schalten, Spannung anlegen und mal die zugehörige Taste betätigen. Dann sollte vermutlich am Ausgang ein Signal von 0V oder 5V zu erkennen sein. Mit dem könntest Du dann direkt auf den Arduino-Eingang. Möglicherweise benötigen die Hallsensoren aber auch eine höhere Spannung als 5 V. Dann dürfte es wahrscheinlich mit 12 V gehen.

    So - also ich würde diese ganze Mimik auf keinen Fall ausbauen! Sieht doch hochwertig aus, falls ich mich da jetzt nicht völlig täusche.

    Gruß Michael

  • IMG-20190630-WA0014-min.jpegHallo Martin und Michael,

    vielen Dank für eure Beiträge. Du hast mir sehr geholfen, Michael, die erste Klaviatur habe ich bereits an den Arduino angeschlossen, lediglich die Tastenzuweisungen muss ich im Code noch ändern, ansonsten geht alles problemlos! Es waren tatsächlich sehr hochwertige Hallsensoren verbaut.

    Ich hoffe, dass ich in Kürze weiter basteln kann; lediglich 1 Manual muss ich wohl selbst "modifizieren", da sind zu viele Kontakte verbogen oder kaputt (das war wohl auch der Grund, warum die Klaviatur verkauft wurde).

    Im Übrigen sind die Tasten wunderbar gewichtet und sogar mit Magneten zur Druckpunktsimulation ausgestattet.

    Ich lade für Interessenten ein Bild hoch, daneben stehen halbfertige Registerzüge, die ich wohl nicht weiter verfolge, da ich beschlossen habe, mit Solenoid-Magneten und Arduinos gleich eine richtige Registersteuerung mit beweglichen Registerzügen zu bauen.

    Viele Grüße

    Walter

  • Hallo Michael,

    bis jetzt läuft alles problemlos auf 5V, d.h. ich kann mit einem Arduino pro Manual alles steuern und auslesen.

    Bei den Solenoidmagneten bin ich mir noch nicht sicher; wahrscheinlich bestelle ich mir mal ein paar zum Testen.

    Geplant sind letztlich an die 100; ich denke, dass ich ca. 20 an einen Arduino anschließen könnte, aber dafür muss ich auch die vorhandenen Bohrer etc aufrüsten..

    Zunächst muss ich aber die Klaviaturen fertig löten (das ist das Schlimmste am Arduino) und ein paar Displays für Schwelleranzeige etc verbauen, evtl neue Schweller bauen und und und...

    Ich denke, die Register dauern noch lange; ihr kennt das Zeitproblem sicherlich auch gut ;)

    Ich stelle auf jeden Fall Bilder von den fertigen Klaviaturen hoch (auch wenn die 60 Kabel am Arduino grauenhaft aussehen).

    Viele Grüße

    Walter

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das Zeitproblem kenne ich leider auch zu gut. :) Bei mir stehen auch noch mehrere Baustellen herum und warten auf weitere Bearbeitung. Und auch die Orgelseite hier sollte mal dringend aufs Laufende kommen.
    Mit hundert Registerzügen kann man bei einer virtuellen Orgel schon was anfangen. Die dann alle als Solenoids wäre auch mal noch ein Träumchen von mir. Halt uns doch mal auf dem Laufenden wie es bei Dir weiter geht und wenn Du auf günstige Teile stößt.

    Gruß Michael