- Offizieller Beitrag
Mein Anspruch an ein Demoset ist primär neben dem Klang eine hohe Barrierefreiheit. Nicht jeder der eine Orgelsimulation einmal testen oder nutzen will hat einen hochleistungsrechner. Daher wäre es in meinen Augen sinnvoll das ganze so zu erstellen, dass es mehrere Fassungen gibt. Ein Grundsatz an dem man sich orientieren sollte wäre in meinen Augen: Es sollte auf einem Raspberry Pi mit 4 GB Ram laufen. Auch wenn ein professioneller GO/HW Spieler gerne mal 64GB+ besitzt, der gewöhnliche Tester der es mal mit seinem Gerät testen will wird nicht immer große Speicher haben. 4 GB ist so eine Grenze die eigentlich Standard ist und so gut wie jeder besitzt. Vor allem Einsteigergeräte oder MiniPC's sind in dem Bereich angesiedelt. Also auch solche Geräte die man sich für 150 Euro an seine Orgel stellen könnte, selbst wenn man nicht sonderlich viel Geld investieren kann.
Das bestehende GO Demoset erfüllt ja schon die elementarsten Ansprüche. Daran würde ich zunächst gar nichts ändern. Nach erfolgter Installation von GO kann der Neuling erst mal grob ausprobieren. Dann sollte aber auch sehr barrierefrei in GO ein Weg existieren, auf Knopfdruck automatisch ein besseres Sampleset herunterladen und installieren zu können. Die Grundvoraussetzungen sind in GO dafür weitestgehend bereits eingebaut, so wie ich das sehe. Es würde noch ein kleines Menü fehlen, in dem man dann so ein Set automatisch in unterschiedlichen Qualitäten nachinstallieren kann. Vom Raspi bis zum großen PC mit genügend Speicher.
Hierfür könnten dann eben die Samples so einer kleinen Orgel herhalten, die idealerweise unter der MIT-Lizenz verfügbar sein sollten. D. h., jeder kann sie frei herunterladen und nicht nur ein ODF dafür erstellen, sondern auch die Samples selbst beliebig bearbeiten und dann wieder weitergeben. So etwas gibt es bisher leider noch nicht, zumindest nicht in guter Qualität. Ich denke, das könnte die Welt der VPOs durchaus entscheidend verändern!
Hiermit würden sich der weltweiten VPO Community völlig neue Möglichkeiten bieten und es könnten die Synergieeffekte von vielen guten und engagierten Menschen genutzt werden. Ausgehend von und Beispielhaft auf unsere Community hier bezogen, würde sich eine breitere Wissensbasis entwickeln, wie Samples aufgenommen werden, wie sie bearbeitet werden und wie ein Sampleset daraus entsteht. Alleine schon über die Diskussionen hier, die sich zwangsläufig entwickeln werden. Je mehr Menschen Zugang zu diesem Wissen haben, um so größer die Chance, dass solche engagierten Experten dazu stoßen und sich die Entwicklung verselbständigen kann.
Und meine Vision ist damit noch längst nicht zu Ende! Um solch ein freies Sampleset herum könnten sich nach und nach auch neue Sampler entwickeln. Ebenso von einer Community als Open Source entwickelt wie derzeit GrandOrgue. Völlig neue Ideen könnten Eingang finden. Selbstverständlich mit zeitgemäßer GUI, Ansätze mit Dry+IR, oder völlig neue Ideen der Klangerzeugung. Alles was wir jetzt noch in HW & Co. vermissen kann dann integriert werden. Vielleicht finden sich dann auch mehr Menschen weltweit ein, die mit dem dann vorhandenen Allgemeinwissen und von der Community entwickelten Tools relativ einfach weitere Orgeln samplen und wieder allen zur Verfügung stellen könnten. Damit eine Gegenbewegung zur derzeitigen kommerziellen Schiene.
Vielleicht bin ich ja ein wenig verrückt, aber meine Vision geht schon seit Jahren dahin, dass jeder in der Google Map sich bis in eine beliebige Kirche reinzoomen kann (das geht ja heute schon) und dann dort eine Beschreibung und auch ein Sampleset der Orgel frei verfügbar sein könnte. Zumindest für immer mehr Kirchen weltweit.
Ich sehe also in der VPO Szene wirklich noch sehr viel Potenzial.