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In diesem Faden beschreibe ich einzelne akustische Register und die entstehende Amplitudenmodulation anhand einer vereinfachten Skizze
In diesem Faden beschreibe ich einzelne akustische Register und die entstehende Amplitudenmodulation anhand einer vereinfachten Skizze
Besonderheiten der Baßaliquoten.
Die offene 16' Quinte ( 16/3' ), also 5 1/3' in Prinzipalmensur, die auch aus einem weiten Prinzipal 8' transmittiert werden kann, gibt mit diesem zusammen einen wunderbaren akustischen 16' und wirkt auch vertiefend auf eine im Baß weite Trompete, wobei man eine Posaune 16' zu vernehmen glaubt.
Neben der Quinte 32/3', also 10 2/3' bildet noch mehr eine offene Terz 32/5', also 6 4/5' zusammen mit einem 16' einen akustischen 32'
Für sehr große Orgeln kann man noch einen Schritt weiter gehen.
Ein offenes 128/21', also ein 6' (tiefes F) bewirkt zusammen mit
Prinzipal 16'
Posaune 32' und Oktavtönen, daß ein abgrundtiefer 64' Ton stark hörbar wird.
( ca 8 Schwingungen je Sekunde, also fast wie ein schnellerer Tremulant)
Diese Wirkung wurde in mehreren Domen erfolgreich ausprobiert.
Die Töne müssten für den exakten akustischen Baß theoretisch rein gestimmt sein, damit das ganzzahlige Verhältniss der Frequenzen zueinander nicht schwebt.
Bei den tiefen Tönen fallen die Differenzen der Frequenzen zwischen reiner und temperierter Stimmung nicht wesentlich ins Gewicht, sodass man sie aus normalgestimmten Pfeifenmaterial generieren kann.
Da die Pfeifen einen Schalldruck erzeugen treffen auch die Amplitudenmodulationen als Druckwelle auf unser Trommelfell und erzeugen den Höreindruck des akustischen Tones als Ton mit Oberwellenfärbung ( siehe Posaune)
Im nächsten Beitrag dazu eine vereinfachte Skizze
Ist nur schematisch. Man kann deutlich sehen, dass die resultierende Amplitude unten zwei größere Maxima gegenüber der Grundfrequenz zweite von oben pro Zeiteinheit hat.
Scheinbar sind hier die kleinen Welligkeiten störend. Wenn man aber bedenkt dass bei einer Quintade der erste Oberton lauter als der Grundton ist, sie aber bzgl der gesamten Schwingung in der Frequenz des Grundtones gehört wird, spielen sie beim akustischen Bass keine wesentliche Rolle. Man hört die Grundschwingung und die Welligkeiten färben den Ton
Bei einer Sägezahnschwingung (z.B. Prinzipal bilden sich die Maxima noch deutlicher ab)
Ich erstelle mal einige Schwingungen mittels Excel-Tabelle.
Die zeichnet rechnerisch genauer.
Ich bin dafür dass wir Rainscho ein Wiki einrichten für diese exzellenten technischen Beschreibungen. Auch wenn ich oft nur die Hälfte verstehe ist es sehr interessant und bereichernd.
Ich habe mir das heute auch schon gedacht, dass Rainscho s Beiträge viel zu schade sind, um in der Flut von Diskussionen unterzugehen. Ich muss mal überlegen, wie wir sowas realisieren können. Vielleicht erstmal alles zusammensuchen und in ein separates Unterforum kopieren?
Vielen Dank für eure Blumen und Wertschätzung.
Ich möchte mich mit Beiträgen nicht hervortun. Es kann für jeden der sich interessiert ein wenig das Hintergrundwissen verstärken.
Für meine erste Analogorgel brauchte ich die Kenntnis über Teiltöne. Aus einem 12 Oktaven Dauertongenerator wurden pro Taste 12 Töne ausgewählt. Dazu musste ich wissen wie sich repetierende Mixturen zusammensetzen und andere Aliquoten in der Stimmung kennenlernen. Hab das auf der Auenorgel im Tonvergleich auf einem anderen Manual abgehört, Tabellen erstellt und Matrixen gebaut.
Meine Bücher über den Orgelbau hab ich "auswendig gelernt"
Das Beste davon ist von Joseph Goebels. So sind meine Beiträge meist aus dem detaillierten Fundus von Goebels, der die Zusammenhänge beschrieben hat.
Dieter Nöske, der die Auenorgel in den 60igern umgebaut und erweitert hat hat mir viele Zusammenhänge praktisch gezeigt und ich durfte in der Orgel eigenständig Taschenladen austauschen etc.
Bei einigen neuen Orgeln durfte ich bei ihm mitbauen. Leider ist er verstorben.
Chefintonateur (Peter Fräsdorf) von Sauer hat mein Wissen erweitert. Von ihm hab ich z.B. das Vorstreichen (Biegen zur Vorspannung) der Zungenblätter gelernt. Solche vorbereiteten Zungen halten länger die Stimmung. Sowie Hilfsmittel zum Stimmen kaum hörbarer Töne im Bass und Diskant.
Ohne dem Wissen hätte ich auch nicht mein Hausorgelprojekt geschafft.
Orgelbau macht mir viel Freude und ein gutes Instrument beim Spielen zu genießen erst recht.
Gruß Rainer
Zum Thema Schalldruck.
In der Auenkirche ist das tiefe C vom akustischen 32' gut hörbar.
Wird der Ton länger angehalten fangen die Fensterscheiben an zu klirren. Der Schalldruck der Amplitudenmodulation ist also gewaltig.
Ich bin in keinem anderen Forum gemeldet. Meine Beiträge bleiben einzig nur hier.
Rainer