Mein LINUX-PC für GO

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    [navy]Hinweis Vorab: Da das "alte" GrandOrgue-Forum nicht mehr existiert, habe ich einige Themen, die dort schon mal diskutiert wurden, der Einfachheit halber hier her übernommen. Man muss ja nicht das Rad zweimal erfinden, wenn man die Lösung eines akuten Problems sucht ;)

    Hier also zum Thema zuerst folgende alten Beiträge:[/navy]

    Zitat

    von martin » 14. Juli 2012, 09:15

    Add Module: Was für eine Grafikkarte?
    Die propritären Herstellertreiber bzw. teilweise auch Firmware werden bei den Linux-Distributionen nicht mitgeliefert - Yast bietet an, sie beim Installieren aus den Internet nachzuinstallieren. Ohne diese verwendet Linux OpenSource oder Standard Treiber als Fallback. Bei ATI und Intel gibt es ordentliche OpenSource Treiber (im Gegensatz zu NVidia).
    Eines gibt es bei den OpenSource Treibern zu beachten: Hardware, die neuer als die Linux Distribution ist, kann noch nicht unterstützt sein.

    Add Netzwerk:
    Man muss das Einrichten der Netzwerk-Verbindung immer abnicken.

    Zitat

    von Mikelectric » 14. Juli 2012, 10:00

    Dass der Haken wohl bei der Grafikkarte liegt hatte ich schon vermutet. Das Mainboard hat ja eine integrierte Grafik die von der GPU in der Intel-CPU bedient wird. Allerdings hatte ich auf die Schnelle keinen freien Monitor mit HDMI-Anschluss, sodass ich Kurzerhand eine NVidia GForce 7300 aus der Bastelkiste mit eingesteckt hatte um ein VGA-Display anschließen zu können. Die Installation lief dann auch „leidlich“ darauf ab (s.o.). Beim ersten Starten von Linux blieb der Bildschirm aber schwarz. Das System hatte wohl auf die integrierte Intel Grafik umgeschaltet. Erst nach Deaktivieren im BIOS lief das Ganze auf der GForce VGA.

    Inzwischen habe ich auf die integrierte Intel GPU des Pentium G620 umgewechselt mit HDMI-Display. Jetzt läuft alles wesentlich!! flotter und wie mir scheint auch stabiler. Das Board hatte ich ausgewählt, weil ich schon seit einiger Zeit das gleiche in einem Hauptwerkrechner mit i5-2500K CPU erfolgreich betreibe. Daher hatte ich schon gedacht, dass es eher von LINUX unterstützt wird als ein Brandneues.

    Zitat

    von martin » 14. Juli 2012, 23:38


    Ich würde als Faust-Regel für Normalanwender vorschlagen:
    Erscheinungsdatum der Hardware + 4-5 Monate < Erscheinungsdatum der Distribution

    Dann kann man mit Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das die nötigen Codeänderungen für die neue Hardware in der Distribution gelandet sind.

    • Offizieller Beitrag

    Die letzte Zeit hatte ich Linux wieder etwas vernachlässigt und eher die zu Beginn sehr günstigen Update-Versionen von Windows 8 für meine virtuellen Orgeln benutzt.

    Nun möchte ich aber auch sehr große, aktuelle Hauptwerk-Samplesets für GrandOrgue nutzbar machen und dafür auf die aktuellsten Entwicklerversionen von GrandOrgue im sourceforge Repository von martin zurückgreifen. Damit wird auch wieder Linux bei mir aktuell.

    Als Entwicklungsumgebung für die neuen ODFs will ich meinen neulich midifizierten Spieltisch der Eminent-Orgel verwenden. Diesem wird nun ein etwas größerer Linux-PC als zuvor spendiert:

    - QuadCore CPU: Intel i5-3550
    - Mainboard: MSI B75MA-P45
    - RAM: 32 GB (4x8GB DDR3 1600 Corsair)
    - Bootplatte: 120 GB SDD (OCZ Vertex II aus der Bastelkiste)
    - Datenplatte: 3 TB HDD (günstige ext. USB3 von intenso geschlachtet)
    - Cacheplatte: für den Samplecache werden nach Bedarf zusätzliche SSDs eingebaut
    - Gehäuse: kompakter Mini-Desktop von MS-Tech
    - Netzteil: spezielles Mini-Netzteil beim PC-Gehäuse mitgeliefert

    Als Betriebssystem bleibe ich openSUSE treu in der aktuellen Version 12.3
    Diese habe ich als ISO-Datei heruntergeladen und auf DVD gebrannt. Die Installation auf meinem neuen Rechner hat auf Anhieb reibungslos funktioniert.

    Die von SUSE vorgeschlagene Aufteilung der Platte habe ich allerdings geändert. Um die Kapazität der SSD bestmöglich für den alleinigen Zweck Orgel nutzen zu können, habe ich nur eine root-Partition mit maximaler Größe anlegen lassen. Darin werde ich alle benötigte Software installieren.

    Den Netzwerkzugriff (Internet) musste ich aber, wie früher schon, wieder manuell aktivieren.

    Das System läuft mit diesem Linux bereits sehr schön.

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    Steht das "L" in Lubuntu auch für einen bestimmten Desktop? Das "K" bei Kubuntu weist ja auf die KDE-Desktop-Oberfläche dieser Variante von Ubuntu-Linux hin.

    Beim openSUSE verwende ich ebenfalls den KDE-Desktop, da dieser den mir gewohnten MS Windows Oberflächen am nächsten erscheint.

    Vorhin wollte ich mit dem Einrichtungsprogramm YaST noch die Festplatte partitionieren, um sie für die Sample-Sets verwenden zu können. Dabei habe ich dem Vorschlag des Programmes vertraut und habe als "Einängepunkt" die Vorgabe "/home" bestätigt. Hätte ich wohl nicht tun sollen - danach ist das System nicht mehr in die KDE-Oberfläche gestartet, wovor ich immer größten Horror habe. Mir blieb keine andere Wahl, als das Linux dann ohne Grafikoberfläche starten zu lassen. Nun hat mich doch schon wieder dieser "Systemprompt" in einer Textzeile "angeblinzelt". :-8

    Mit meinem restlichen MS-DOS und UNIX Wissen aus der Steinzeit, habe ich es aber doch irgendwie geschafft, mich über die Textzeilen als root ins System einzuloggen, eine YaST-Version zu starten und die Partition der Platte zu ändern, so dass der Einhängepunkt einen anderen Namen hatte. Dadurch hat dann Linux auch wieder meine Daten im root-Verzeichnis gesucht und nicht auf /home, sodaß es anschließend wieder ganz normal mit dem KDE-Desktop gestartet ist - poooh - gerade nochmal gut gegangen.

  • Das L steht für die Desktop-Umgebung LXDE, die speziell für ältere Hardware konzipiert ist.
    Sie ist wesentlich performanter als XFCE und minimalistisch-schön.
    http://lubuntu.net/

    Ein uralter Büro-PC den ich vor dem Schrottplatz gerettet habe ( 1-core 3GHz von Intel, 2GB Ram ),
    bootet damit bis in die Wildervank innerhalb von ca. 27 Sekunden
    (habe eine günstige 64GB SSD-Platte verbaut und den GO-Cache aktiviert ).
    Das ist wesentlich schneller als Win-XP das auf der selben Hardware hingekriegt hat.

    Gruß,
    Michael

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    Die Installation von GrandOrgue auf dem noch jungfräulichen Linux-System gestaltete sich sehr einfach.

    Dazu musste ich nur dem auf sourceforge angegebenen Link folgen und es kam ein kleines Auswahlmenü, wo 4 gängige Linux-Distributionen ausgewählt werden können:

    http://software.opensuse.org/download/packa…kage=grandorgue

    Beim anklicken der richtigen Distribution startete sich auch der Autoinstaller auf meinem PC und es waren nur wenige Bestätigungen nötig, bis GrandOrgue fertig installiert war. Da kam schon Freude auf, denn ich hätte nicht gewusst, wie ich eine Software in Linux manuell installieren soll.

    Was ich vom letzten Mal noch wusste war:

    [navy]Zuerst müssen dem User jetzt weitere Rechte in Linux vergeben werden, damit auch mein MIDI-Kabelinterface erkannt und genutzt werden kann. Dazu habe ich das Konfigurationsprogramm YaST aufgerufen und dort in der Benutzerverwaltung mir die Rechte "AUDIO", "VIDEO" und "USB" zusätzlich zugeteilt.[/navy]

    Noch mehr Freude kam auf, als ich GrandOrgue startete und gleich automatisch die neue integrierte Demo-Orgel geladen wurde - sie war umsehends spielbereit und klingt für diese winzige Datenmenge an Samples schon erstaunlich gut.

    [red]Das haben die Entwickler von GrandOrgue echt klasse gemacht [/red] :A

    Dann natürlich wieder ein Problem:

    beim Verlassen von GrandOrgue konnten die Einstellungen nicht abgespeichert werden - es fehlten also wieder irgendwelche Schreibrechte auf das entsprechende Verzeichnis :-8
    Möglicherweise hing das damit zusammen, dass ich keine extra /home Partition bei einrichten der Boot-SSD habe anlegen lassen.

    Warum muss Linux eigentlich an sämtlichen Stellen ALLES und JEGLICHES mit Rechten und Passwörtern absichern, sodass es einem bei der Bedienung fast schwindlig wird und die Lust vergeht, obwohl man die einzige Person ist, die diesen Rechner überhaupt verwendet. ??? :-confused:

    Ich habe mir dann jedenfalls mal größzügig alle möglichen Rechte wie root und admin in der Benutzerverwaltung vergeben - so ganz genau weiß ich im Detail auch nicht was es alles ist - aber es funktioniert jetzt alles ;-D

    Auf die Harddisk habe ich dann in einem Unterverzeichnis Samples alle meine Samplesets in entpackter Form "hinaufgeschaufelt" und in diesem Verzeichnis alle zugehörigen ODFs abgelegt, soweit ich diese schon dazu passend erstellt hatte.

    Diese Daten habe ich über das Netzwerk von einem anderen PC übernommen. Da solche Operationen in Linux doch wieder anders funktionieren als gewohnt, habe ich nach einem alternativen Programm für meinen lieb gewonnenen "Total Commander" (früher Norton Commander) geschaut. Da gibt es etliche ähnlich aufgebaute Dateiverwaltungsprogramme mit 2 Fenstern auch für Linux. Ich habe mich dabei für Krusader entschieden - läuft sehr gut und ist sehr ähnlich von der Bedienung:

    http://www.krusader.org/

    Die Datenübertragung von ein paar hundert GB Samples lief über Netzwerk extrem langsam. Beim Googlen habe ich gefunden, dass es besser sein soll, im Netzwerkprotokoll das IP-v6 zu deaktivieren. Danach lief es wirklich spürbar schneller.

    So - GrandOrgue und die ersten Samplesets laufen sehr gut auf dem neuen System - die Midi-Registereinstellungen usw. des Eminent-Spieltisches lassen sich gut abspeichern und wieder laden. Der ALSA-Midi-Treiber von Linux arbeitet wirklich mit sehr geringen Latenzen.

    [red]Jetzt wäre noch die Frage, inwieweit man das Linux-System denn noch für GrandOrgue optimieren könnte, um Knackser in der Soundausgabe zu verhindern und die Polyphonie möglichst hoch zu bekommen ?

    Hat da vielleicht jemand Erfahrung?[/red]

  • Zitat


    - Cacheplatte: für den Samplecache werden nach Bedarf zusätzliche SSDs eingebaut


    Sobald es mehr als eine SSD ist, würde ich mit einen RAID (geht per Yast ganz leicht per GUI) experimentieren.
    Selbst ein RAID1 erhöht die Leserate.

  • Zitat


    Vorhin wollte ich mit dem Einrichtungsprogramm YaST noch die Festplatte partitionieren, um sie für die Sample-Sets verwenden zu können. Dabei habe ich dem Vorschlag des Programmes vertraut und habe als "Einängepunkt" die Vorgabe "/home" bestätigt. Hätte ich wohl nicht tun sollen - danach ist das System nicht mehr in die KDE-Oberfläche gestartet, wovor ich immer größten Horror habe.

    Wenn man nicht etwas wie pam_mkhomedir aktivert, braucht ein User ein beschreibbares Homedirectory.
    Yast legt es bei der Erstellung des Users an - als root kann man es auch händisch anlegen (mkdir /home/xxxx; chown <username> /home/xxxx).

    Wenn du über ein bestehendes Verzeichnis (wie /home) eine neues Dateisystem mountest, wird der Inhalt nicht migriert. => In deinen Fall wird es unter /home kein Home-Directory für den User mehr gegeben haben - graphische Oberflächen funktionieren dann nicht mehr richtig.

    In so einen Fall, das neue Volume unter einen tmp. Pfad einhängen, als Root den Inhalt kopieren und danach erst am richtigen Zielordner einhängen.

  • Zitat


    beim Verlassen von GrandOrgue konnten die Einstellungen nicht abgespeichert werden - es fehlten also wieder irgendwelche Schreibrechte auf das entsprechende Verzeichnis :-8
    Möglicherweise hing das damit zusammen, dass ich keine extra /home Partition bei einrichten der Boot-SSD habe anlegen lassen.

    Ist das Homedirectory von deinen User beschreibbar (dh rwx Rechte vorhande)?
    ls -ld /home/xxxx

    Detto, wie schauen die Berechtigung von den GO Cache/Data Ordner aus? Wenn man sie verlegt, muss der User Schreibrechte (rwx) auf den Zielordner haben.

    Zitat


    Ich habe mir dann jedenfalls mal größzügig alle möglichen Rechte wie root und admin in der Benutzerverwaltung vergeben - so ganz genau weiß ich im Detail auch nicht was es alles ist - aber es funktioniert jetzt alles ;-D

    Die Gruppen-Vergabe von Root ist falsch. Damit gewinnt man keine Rechte, sondern erhöht nur die Change, das der User das System zerstören kann.

    Zitat


    Diese Daten habe ich über das Netzwerk von einem anderen PC übernommen. Da solche Operationen in Linux doch wieder anders funktionieren als gewohnt, habe ich nach einem alternativen Programm für meinen lieb gewonnenen "Total Commander" (früher Norton Commander) geschaut. Da gibt es etliche ähnlich aufgebaute Dateiverwaltungsprogramme mit 2 Fenstern auch für Linux. Ich habe mich dabei für Krusader entschieden - läuft sehr gut und ist sehr ähnlich von der Bedienung:


    Schau die mc (MIdnight Commander) an. Als Explorer Ersatz nimm einfach den Filemanager von KDE (Dolphin).

    • Offizieller Beitrag

    Danke martin, für die vielen nützlichen Erklärungen!

    Zitat

    Original geschrieben von martin

    Sobald es mehr als eine SSD ist, würde ich mit einen RAID (geht per Yast ganz leicht per GUI) experimentieren.
    Selbst ein RAID1 erhöht die Leserate.


    Auf jeden Fall! In meinen Windows-Rechnern habe ich bisher allerbeste Erfahrungen gemacht mit Cache-Speichern aus 2 bis 4 SSDs im RAID0-Verbund. RAID0 bewirkt eine Aufspaltung des Datenstromes auf die einzelnen Laufwerke. Damit erhält man Datenraten, die nahezu skalierbar größer werden! D.h. 2 Platten doppelte Geschwindigkeit, 4 Platten vierfache Geschwindigkeit usw. solange die übrigen Komponenten im Rechner eben noch mithalten können.

    Damit können auch große Sample-Sets mit 32 GB oder mehr noch in deutlich weniger als 1 Minute geladen werden.

    RAID1 bewirkt eigentlich eine "Spiegelung" der beteiligten Laufwerke zur Erhöhung der Datensicherheit. Alles ist auf jeder der beteiligten Platten genau identisch abgespeichert zur Sicherheit. Die Datenrate sollte sich dabei m.W. eigentlich nicht spürbar erhöhen. Die Kapazität ist damit nur halb so hoch wie bei RAID0, die Datensicherheit aber 4 mal so hoch. RAID0 verschlechtert nämlich die Sicherheit der Daten. Ein Ausfall eines der zusätzlichen Laufwerke wird umso wahrscheinlicher, je mehr Laufwerke bei RAID0 beteiligt sind. Aber beim Samplecache ist die Datensicherheit wenig relevant, da diese Dateien ja alllerleichtest wieder neu hergestellt werden können.

    Zitat

    Die Gruppen-Vergabe von Root ist falsch. Damit gewinnt man keine Rechte, sondern erhöht nur die Change, das der User das System zerstören kann.

    Das stimmt natürlich - ich werde den Root wieder entfernen und mir die Zugriffsrechte der Verzeichnisse nochmal ansehen.

    Zitat

    Schau die mc (MIdnight Commander) an. Als Explorer Ersatz nimm einfach den Filemanager von KDE (Dolphin).

    Explorer habe ich bei Windows schon immer gehasst wie die Pest ;-D Mit Dolphin habe ich zu Beginn die ersten Dateioperationen ausgeführt - ist deutlich schöner als Explorer, aber hat mir seltsamerweise nie die kompletten Verzeichnisse kopiert sondern immer jede Menge der Sample-Dateien in den Ordnern einfach "Vergessen" :/ Bin nicht dahinter gekommen woran das lag.