Sind verschlüsselte Samplesets für GO irgendwann mal möglich?

  • Hallo zusammen,

    aufgrund der Erkenntnisse über Hauptwerk, die ich im letzten Jahr gesammelt habe, habe ich mich dazu entschieden keine verdongelten Samplesets für Hautpwerk mehr zu kaufen. Die Gefahr eines Totalverlusts meines in verschlüsselte Samplesets investieren Geldes ist mir einfach zu groß.

    Trotzdem gibts es auf dem Markt sehr viele hochwertige Samplesets, die nur als verdongeltes Hauptwerk Sampleset zur Verfügung stehen. Die Gründe sind klar. Die Hersteller haben angst, dass ein unverschlüsselte Samplesets auf irgendwelchen Pfaden den Weg ins Internet finden, oder als Sub-Sampleset illegal in anderen Samplesets verwendet werden.

    Die Integration eines Verschlüsselungsplugins in GO sehe ich als kritisch an. Da Open Source, könnten durch ein Programmhack die unverschlüsselten Daten relativ leicht abgegriffen werden.

    Meine Gedanken zu verschlüsselten Samplesets für GO sind diese:

      [li]Kein Entschlüsselungsplugin für GO, sondern ein externes Closed Source Entschlüsselungsprogramm mit welchem GO kommuniziert. GO schickt die Daten also nicht direkt an den Soundtreiber, sondern an das Entschlüsselungprogramm, welches die Daten dann entschlüsselt und an die Soundkarte schickt.
      Das Problem bei dieser Lösung besteht darin, dass Effekte wie Hall, Loop Points usw. nicht von GO generiert werden können, sondern vom Entschlüsselungprogramm selbst erledigt werden müssen. Also wieder eine Sackgasse? Das externe Entschlüsselungsprgamm müsste beim Compilieren also Zugriff auf den Quellcode von GO haben. Dann könnte man das Problem sozusagen umschiffen.[/li]

      [li]Die Samplesethersteller bestehen oftmals nur aus einem Ein-Mann Betrieb. Was geschieht, wenn diesem was zustößt oder der Geschätsbetrieb eingestellt wird. Der Kunde steht dann vor dem gleichen Problem wie jetzt bei Hauptwerk. Ein Umzug auf einen anderen Rechner (bei Hardwaregebundenen Lizenzen)ist dann nicht mehr möglich. Um dies zu vermeiden, müssten vertrauenswürdige Personen gefunden werden, idealerweise Reseller, welche auch nach der Geschäftsaufgabe des Samplesetherstellers bestehende Lizenzen für einen angemessenen Obolus erneuern dürfen.[/li]

      [li]Es stellt sich auch die Frage, ob die Samplesethersteller überhaupt mit GO zusammenarbeiten möchten bzw. dürfen.Vieleicht haben sie angst, dass sie dann bei einem anderen Programm augeschlossen werden.[/li]

      [li]Was würde dann so ein Closed Source Entschlüsselungsprogramm kosten? So teuer, dann man dann gleich auf ein anderes Programm ausweichen kann? Oder macht man einfach das Sampleset um 30-30 Euro teurer und zahlt mit diesem den Hersteller des Verschlüsselungsprogramms.[/li]

    Also ich sehe schon. Die Materie ist nicht einfach. Mal sehen was mir sonst noch dazu einfällt.

  • Meine zwei Cents:

    Das elegante an einer ordentlichen Verschlüsselung ist dass ruhig jeder wissen darf wie sie funktioniert und trotzdem nicht einfach etwas entschlüsseln kann weil er dazu den Verschlüsselungs-Key benötigt.
    Meines Wissen sind sämtliche Siegerkandidaten des AES-Wettbewerbs Open Source; der Rjindael Algorithmus,
    der den Advanced Encryption Standart Wettbewerb damals gewonnen hat wird von der US-Regierung verwendet und kann nicht ein mal vom FBI geknackt werden obwohl jeder auf Wikipedia nachlesen kann wie genau diese Verschlüsselung funktioniert.

    Ob eine Verschlüsselung wirklich notwendig ist ist auch alles andere als bewiesen.
    Einige Sample-Hersteller erscheinen mir diesbetrefflich als besonders kommerziell orientiert.

    Die Gefahr dass unverschlüsselte Samplesets weitergegeben werden besteht natürlich immer,
    einige Samplesets sind dazu noch unerschwinglich teuer.

    Die Lösung liegt nicht in der Verschlüsselung sondern eine Ebene darunter.
    Es geht darum einen Weg zu finden den Hersteller angemessen zu vergüten und gleichzeitig das Sampleset einer möglichst großen Klientel zugänglich zu machen, wofür natürlich wiederum auch der Preis berücksichtigt werden muss.
    Es gab hier im Forum schon einige durchaus interessante Diskussionen dazu.
    Es wäre ein Fehler sie als unrealistisch abzutun, Crowdfunding zum Beispiel wird in anderen Bereichen schon lange und sehr erfolgreich betrieben.

    Eine Verschlüsselung in GrandOrgue einzubauen wäre meiner Meinung nach nicht nur unnötig sondern auch ein falsches Signal.

    Gruß,
    Michael

  • Zitat

    Original geschrieben von Resultant 64

    Meine zwei Cents:

    Das elegante an einer ordentlichen Verschlüsselung ist dass ruhig jeder wissen darf wie sie funktioniert und trotzdem nicht einfach etwas entschlüsseln kann weil er dazu den Verschlüsselungs-Key benötigt.
    Meines Wissen sind sämtliche Siegerkandidaten des AES-Wettbewerbs Open Source; der Rjindael Algorithmus,
    der den Advanced Encryption Standart Wettbewerb damals gewonnen hat wird von der US-Regierung verwendet und kann nicht ein mal vom FBI geknackt werden obwohl jeder auf Wikipedia nachlesen kann wie genau diese Verschlüsselung funktioniert.

    Das stimmt. Bei den o.g. Verfahren wird jedoch vorausgesetzt, dass der Schlüssel selbst geheim bleibt. Im Fall der Samplesetverschlüsselung müsste dieser geheime Schlüssel jedoch dem GO Nutzer bereitgestellt werden. Und wenn das Entschlüsselungsprogramm dann Open Source wäre, dann würde eine Extraktion dieses geheimen Schlüssels kein großer Aufwand sein.

  • Zitat

    Original geschrieben von acadeus
    Das stimmt. Bei den o.g. Verfahren wird jedoch vorausgesetzt, dass der Schlüssel selbst geheim bleibt. Im Fall der Samplesetverschlüsselung müsste dieser geheime Schlüssel jedoch dem GO Nutzer bereitgestellt werden. Und wenn das Entschlüsselungsprogramm dann Open Source wäre, dann würde eine Extraktion dieses geheimen Schlüssels kein großer Aufwand sein.


    Das von Dir angesprochene Problem liegt in der Natur der Sache.
    Während Regierungsakten ruhig in einem verschlüsselten Zustand gelagert werden können während derjenige der den Schlüssel hat irgendwo auf der weiten Welt herumrennen kann
    muss für eine sinnvolle Nutzung mit einem VPO-Programm ein Schlüssel bereitgestellt werden.
    Hier ist es nur möglich die Hürden möglichst groß zu machen.
    Denn eines sollte klar sein: wer es wirklich will kann auch Hauptwerk decompilen und nachsehen.

    Nach wie vor bin ich der Meinung dass ein Sampleset das eine Verschlüsselung benötigt einem suboptimalen Geschäftsmodell unterliegt.

    Gruß,
    Michael

  • Zitat

    Original geschrieben von Resultant 64


    Das von Dir angesprochene Problem liegt in der Natur der Sache.
    Während Regierungsakten ruhig in einem verschlüsselten Zustand gelagert werden können während derjenige der den Schlüssel hat irgendwo auf der weiten Welt herumrennen kann
    muss für eine sinnvolle Nutzung mit einem VPO-Programm ein Schlüssel bereitgestellt werden.
    Hier ist es nur möglich die Hürden möglichst groß zu machen.
    Denn eines sollte klar sein: wer es wirklich will kann auch Hauptwerk decompilen und nachsehen.

    Nach wie vor bin ich der Meinung dass ein Sampleset dass eine Verschlüsselung benötigt einem suboptimalen Geschäftsmodell unterliegt.

    So kannst Du das auch wieder nicht sehen. Wenn die ganze Welt ehrlich wäre, dann bräuchten wir überhaupt keine Verschlüsselung mehr. Das Problem liegt in der Natur des Menschen der alles kostenlos will. Ich selber habe diesbzüglich auch sehr oft zu kämpfen. Es ist jetzt zwar Offtopic, aber ich bin nebenberuflich als Ballonkünstler tätig. Dabei habe ich folgende Erfahrungen sammeln können.


      [li]Wenn alles kostenlos ist, dann wollen alle was.[/li]

      [li]Wenns was kostet, wollen sehr wenige was.[/li]

      [li]Wenn man um einen freiwilligen Obolus bittet, dann wollen alle was. Aber die Vergütung ist dann meistens so, dass die die ganze Sache nicht lohnt. Da kann es schon mal sein, dass man 10c pro Ballonfigur bekommt. Damit sind noch nicht mal die Materialkosten gedeckt.[/li]

    Und so änlich würde es sich bei den Samplesets auch verhalten. Es gibt wenige, die einen angemessenen Preis zahlen, viele die sehr wenig zahlen, und viele, die gar nicht zahlen würden. Von denjenigen, welche mit voller Absicht damit illegals Sachen machen, von denen rede ich hier gar nicht.

    Natürlich könnte man die Programme decompilieren. Aber das ist einiges schwieriger als einfach ein paar Zeilen in den Quellcode einzufügen.

  • Zitat

    Original geschrieben von acadeus
    ...


      [li]Wenn alles kostenlos ist, dann wollen alle was.[/li]

      [li]Wenns was kostet, wollen sehr wenige was.[/li]

      [li]Wenn man um einen freiwilligen Obolus bittet, dann wollen alle was. Aber die Vergütung ist dann meistens so, dass die die ganze Sache nicht lohnt. Da kann es schon mal sein, dass man 10c pro Ballonfigur bekommt. Damit sind noch nicht mal die Materialkosten gedeckt.[/li]

    Und so änlich würde es sich bei den Samplesets auch verhalten. Es gibt wenige, die einen angemessenen Preis zahlen, viele die sehr wenig zahlen, und viele, die gar nicht zahlen würden...


    Bei Crowdfunding-Projekten wird das Projekt erst durchgeführt nach dem ein gewisser Mindestbetrag zusammengekommen ist.
    Kommt er nicht zu Stande dann wird das Projekt nicht ausgeführt und alle bisheringen Teilnehmer bekommen ihr Geld zurück.
    Interessant ist dabei auch die Möglichkeit einer Staffelung, so könnte man z.B. ab einem gewissen Betrag ein zusätzliches Register aufnehmen etc.pp.
    Dass soetwas sehr gut funktioniert zeigen verschiedene Projekte zum Beispiel auf Kickstarter.com
    Eine zeitgemäße Möglichkeit das zu Grunde liegende Problem fair zu lösen.

    Gruß,
    Michael

  • Raubkopien sind in fast allen Teilen der Welt illegal, wodurch eine gerichtliche Durchsetzung von straf-/zivilrechtlichen Ansprüchen eine Formsache sein sollte. Die Sampelset-Hersteller haben da schon ihr Möglichkeit zur Eindämmung von Raubkopien.

    Eine Verschlüsselung im Sinne der Sampleset-Hersteller ist meiner Ansicht nach der falsche Weg für GO.
    GO soll ein offenes, userfreundliches System sein - da passt DRM nicht ins Bild. Die GO Lizenz enthält einige Schutzmaßnahmen dagegen.

    Als Open Source Projekt sehe ich die Förderung von freien Content (wie zB unter der CC BY-SA) als oberste Priorität.