• Beim Thema Schutz muss ich immer an PipeLoops denken.

    Auf der Homepage stehen vollständige Demos nur mit der Free-Edition kompatiblen "Verschlüsselung" geschützt.
    Das Upgrade von der Demo auf die Vollversion soll nur eine kleine Datei sein - so gesehen muss das Demo die kompletten Samples enthalten. Wenn man das Urheberrecht ignoriert, ist das das ideale, einfache Ziel.

    Ich nehme mal an, das es kein Problem mit illegalen Kopien gibt, da sonst etwas unternommen wurde. Ansonsten bleibt nur, das die Sampleset uninteressant sind oder das die es keine wirkliche Szene gibt.

  • Zitat

    Klar ist aber auch, dass GO schon vom Ansatz her überhaupt KEINEN Schutz bieten kann. Das liegt in der OpenSource begründet, die es ja jedem erlaubt, einen solchen Schutz auszuhebeln. Denn irgendow im Programm MUSS ja das entschlüsselte Sample vorliegen, und da kann man es dann auch wegspeichern, mit originalen Loops und anderen Daten. Das lässt sich nicht verhindern, nicht mal erschweren.

    UrhG §95a legt nicht fest, das der Algorithmus geheim sein muss. Ich könnte durchaus ein Security-By-Obscurity Format (wie von der HW Free Edition "Verschlüsselung") erfinden und in die GO Sourcen einbauen.
    Abgesehen von der Offenlegung des Algorithmus, die vom Gesetz NICHT gefordert wird, hätte ich sonst genau die selben Eigenschaften wie die einfach HW Verschlüsselung. Folglich hätte ich den gleichen gesetzlichen Schutz durch §95a wie HW.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original geschrieben von ReinerS

    Jetzt juckt es mich ja doch in den Fingern, ein paar Zeilen zu diesem wundersamen Thread zu schreiben. Ist schon amüsant zu beobachten, wie hier aufeinander losgegangen wird.

    Herzlich willkommen auf der MPS Orgelseite lieber Reiner!

    Freut mich, dass Du erneut bereit bist Dich in solche Diskussionen mit einzubringen. Es ist natürlich ein ganz schönes Reizthema, dass hier aufgegriffen wurde. Insofern muss man sich ja nicht wundern, wenn es wieder erhitzte Gemüter gibt. Aber wir wollen es auch nicht allzu persönlich nehmen und ich hoffe es fühlt sich niemand so gekränkt, dass man deswegen nicht mehr miteinander reden könnte.
    Aber ohne Reibung wird man die Fronten wohl nicht glätten können. Ich habe die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass es in der Zukunft bessere Lösungen geben könnte, die für alle Beteiligten zufriedenstellend sein könnten, sowohl Software-, als auch Sampleset-Hersteller und ebenso für die Anwender der virtuellen Orgeln.
    Der Weg wird aber wohl nur über solche Diskussionen gehen können. Leider halten sich hier die Mehrzahl der betreffenden Personen heraus, entweder um Ärger aus dem Weg zu gehen, oder um einen eigenen Vorteil nicht zu gefährden den man sich erobert hat und deswegen mit der Situation auch so zufrieden ist wie sie ist. Viele einfach auch aus Unwissenheit oder Angst etwas falsches zu sagen.

    Zitat

    Ein gewisses Maß an Schutz muss sein! Wie groß oder klein dieses Maß dann ist, sei dahingestellt und mag bei jedem etwas anders aussehen.

    In der Vergangenheit hatten wir ja schon verschiedene Versionen durchdiskutiert, wie die Samplesethersteller ihr berechtigtes Interesse sichern könnten, den nicht geringen Aufwand für die Herstellung eines Sets auch gebührend vergütet zu bekommen. Alle bisher erörterten Möglichkeiten haben ihr Vor- und Nachteile bzw. Unwägbarkeiten. Sicher ist wohl, dass es Dongle-technisch schon bessere Möglichkeiten gibt, die dem Anwender weniger Einschränkungen auferlegen würden, aber MDA sich wenig gesprächsbereit gezeigt hat.

    Ein weiterer Aspekt ist die Software GrandOrgue, deren Existenz man eben nicht mehr wegdiskutieren kann, die von MDA aber (verständlicherweise) vollkommen ignoriert wird.
    Aber in diesem Bereich müssten doch gerade für die Samplesethersteller Chancen liegen einen breiteren Absatzmarkt bedienen zu können. Ein Bedarf seitens der GO-Anwender nach adäquaten Sets besteht offenkundig und wird sicher mit der zunehmenden Verbreitung von GO weiter steigen.

    Wie das Problem zu lösen ist, wird wohl noch zahlreicher Diskussionen bedürfen. Meiner Meinung nach müssten sich gerade diejenigen Set-Hersteller daran beteiligen, die mit der gebotenen Lösung von MDA nicht glücklich sind. Vielleicht könnte es doch gelingen, einen gewissen Schutzmechanismus zu finden der von MDA unabhängig funktionieren kann. Oder es gibt vielleicht andere Möglichkeiten der Vermarktung, über deren Chancen und Grenzen wir ebenfalls schon diskutiert hatten.

    Zitat

    Klar ist aber auch, dass GO schon vom Ansatz her überhaupt KEINEN Schutz bieten kann. Das liegt in der OpenSource begründet, die es ja jedem erlaubt, einen solchen Schutz auszuhebeln. Denn irgendow im Programm MUSS ja das entschlüsselte Sample vorliegen, und da kann man es dann auch wegspeichern, mit originalen Loops und anderen Daten. Das lässt sich nicht verhindern, nicht mal erschweren.

    "überhaupt KEINEN Schutz" ist vielleicht nicht ganz richtig. Der wesentlichste Schutz ist erst mal die LIZENZ bzw. das Urheberrecht eines Samplesets selbst. Ich behaupte, der größte Teil der Interessenten von Samplesets wird sich nicht auf illegales Terrain begeben wollen und sich strafbar machen, indem er gegen geltendes Recht verstößt. Also werden die meisten Anwender wie bisher auch ihre Sets brav bezahlen, ob verschlüsselt oder nicht.

    Zitat

    Denn irgendow im Programm MUSS ja das entschlüsselte Sample vorliegen, und da kann man es dann auch wegspeichern, mit originalen Loops und anderen Daten. Das lässt sich nicht verhindern, nicht mal erschweren.

    Das ist aber nicht nur in GO so, das trifft genau so auf HW zu. Irgendwo liegen die Daten immer unverschlüsselt im Speicher und können dort abgeholt werden. Diese Speicherstelle ist bei GO durch einen Expertenblick in den Sourcecode schnell gefunden, aber bei HW durch einen Expertenblick in einen Debugger wohl fast ebenso schnell. Und dann können die Samples auch gleich digital abgespeichert werden ohne den aufwändigen Umweg über ein analoges Resampling. Da schenken sich HW und GO also nicht wirklich was.

    Sicher kann selbst eine kleine Erschwerung des Kopierens für Laien schon verhindern, dass Wildwüchse überhand nehmen. Aber so wie Martin sagt, wäre solch eine Lösung durchaus in GO realisierbar. Ich finde diesen Gedanken sollte man unbedingt weiter verfolgen.

    Gruß Michael

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original geschrieben von wos

    Das ist keine Anleitung, sondern nur ein bisschen nachgedacht für den Fall, was wäre, wenn der Dongle defekt ist und es den Hersteller nicht mehr gibt. Jeder, dem die IT nicht ganz fremd ist, kann auf solche Vorgehensweisen kommen.

    Danke für die unterstützende Erklärung.

    Zitat

    Von welchen Beitrag/Thema wurden eigentlich Martins Aussagen zitiert? Ich habs nicht gefunden.


    siehe diese Diskussion mit einem weiteren Sampleset-Hersteller kürzlich

  • Hallo,

    2 1/2 kleine Anmerkungen aus Sicht eines Anwenders, der sich nicht allzu viel mit den technischen Details auskennt.

    1. Kann man mit der ganz oben zitierten Methode die Samples wirklich in der originalen Qualität gewinnen? Schließlich sind ja auch abgeschätze Parameter im Spiel.

    2. Ich verstehe ja, dass bis zum Verkauf eines Sample Sets viel Aufwand getrieben werden muss und bin gerne bereit, für den Aufwand anständig zu bezahlen. Zumindest meinem sozialen Umfeld, obwohl überhaupt nicht geizig, sind aber Preise von mehreren Hundert Euro für Hauptwerk und/oder ein einzelnes Sample Set wie Trost einfach nicht vermittelbar. Schließlich hat ja auch meine Gloria Klassik 230 schon einiges gekostet. Meine vier bis sechs bisher gekauften (bzw. gespendeten) Sets hübscher 2manualiger Orgeln kosteten dagegen jeweils unter 100 Euro, die ich mit GO nutze, und stellen in dieser Hinsicht kein größeres Problem dar. An illegalen Sets bin ich nicht interessiert und würde auch meine Sets nicht für illegale Aktivitäten zur Verfügung stellen.

    Zusatzbemerkung: Könnte es nicht sein, dass die Gruppe derer, die sich illegal Sets kopieren bzw. beschaffen würden, eher klein ist, so dass sich ein möglicher Schaden für die Produzenten in engen Grenzen halten würde? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gruppe (kirchen-)orgelbegeisterter Menschen mit krimineller Energie so groß ist. Ich weiß es natürlich nicht, würde aber vermuten, dass es die Sample-Set-Produzenten auch nicht so genau wissen.

    Beste Grüße von der Waterkant
    Christoph P.

  • Zitat


    1. Kann man mit der ganz oben zitierten Methode die Samples wirklich in der originalen Qualität gewinnen? Schließlich sind ja auch abgeschätze Parameter im Spiel.

    Wenn man ein Sampleset neu (digital) sampelt, sollte man den Klang von Sampleset in GO/HW hinbekommen.

    Die maximale Nachklingzeit darf nur nicht zu kurz sein, so das 2 Tönen ineinander übergehen. Wenn es zu lange ist, dauert die Aufnhame einfach nur länger.
    Die maximale Looplänge sollte nicht zu kurz sein, da man sonst immer nur ein kurzes Stück eines Tones hört. Im Prinzip kann sie beliebig lang sein, ohne das ein Nachteil daraus wächst. Da im Original Sampleset nur eine gewisse Looplänge vorhanden ist, bekommt man bei einen zu großzügigen Wert keine neue Information mehr dazu (dh. man verschwendet Platz ohne Qualitätsgewinn).

    GO und besonders HW filtern den Klang während des Abspielens (zB: Änderung von Lautstärke, Tonehöhe, Schwellkasten, Anteil Obertöne). Ein Sampleset aus einer digitalen GO/HW Aufnahme wurde doppelt gefiltert, was eine "schlechtere" Qualität der Samples nach sich zieht.

  • P.S. zu meinem Beitrag vom 4.2.: GrandOrgue ist für mich auch deswegen ohne Alternative, weil an die 600 Euro Differenz zwischen der "privaten" und "öffentlichen" HW-Version für mich, der ich 2 x im Jahr im Altenheimgottesdienst und vielleicht noch 1 x im Gemeindesaal die Software nutze, doch jede Dimension sprengt. Ich brauche natürlich auch Sample Sets und kaufe gerne die, die ich bei diesen Gelegenheiten (aufgrund der Copyright-Bestimmungen bzw. lizenzrechtlich) auch spielen darf. Juri Zurek sieht für seine Sets da kein Problem.

    Beste Grüße von der Waterkant
    Christoph P.