Ich bin neu in diesem Forum und möchte meine positiven Erfahrungen mit externer Verstärkung und mehreren Lautsprechern vorstellen. Ich bin von Beruf Tontechniker und Kirchenmusiker.
Ich spiele eine Ahlborn Präludium III und zusätzlich über Midi GO mit meinem Lieblingsset Friesach. Ich möchte darlegen, wie ich mit dieser Kombination zu optimalem Klang gekommen bin.
Die Präludium III verfügt zum Glück über 8 separate Ausgänge. Damit gehe ich in einen MOTU 896 hinein, der wiederum die 8 Kanäle aufsplittet und an die Audiosoftware Logic 10.4 schickt. Den internen Hall der Orgel habe ich deaktiviert und lasse das nun von Logic auf einem i7-iMac machen, das mit dem neuen Chromaverb über einen exzellenten Hallgenerator verfügt. Logic übernimmt kanalweise zusätzlich den EQ, Stereobreite und dezenten Exciter und schickt die Signale zurück an den MOTU über 8 Einzelausgänge, die wiederum mit drei kräftigen Sony-Verstärkern ( einer davon 7.1 fähig) verbunden sind. Die Verstärker versorgen insgesamt 12 Lautsprecher plus einen aktiven Subwoofer. Allein diese Kombination ist äußerst kraftvoll und sorgt für enorme Transparenz.
Auf dem iMac läuft über MIDI zusätzlich GO, das seinen Klang über einen Focusrite Saffire digital ausgibt. Die Hallzeit in GO habe ich auf das Minimum von 50 ms eingestellt. Zwei AD-Wandler an einem Rechner? Der Mac kann es. Von dort geht es via ADAT in den optischen Eingang des MOTU und somit erscheint Go in Logic als Spur 9+10, wo ich wieder sämtliche Möglichkeiten der Klangbearbeitung habe. GO kann ich mithilfe einer Routing-Matrix wiederum auf die verschiedenen Lautsprecher verteilen. Die Latenz des kompletten Systems liegt bei 25 ms, das ist gerade noch okay. Nun bin noch am Tüfteln, ob GO die Signale in 8 Kanälen ausgeben kann, 6 habe ich über ADAT ja noch zur Verfügung.
Das Resultat ist ein überzeugender, unglaublich lebendiger Orgelklang, vor dem meine echte 3-manualige Schmid-Orgel (28 Register) von 1986 kapitulieren muss. Es klingt digital wirklich besser, so viel Raum und Variationsmöglichkeiten habe ich nur zu Hause. Da mein Setup in einem großen Raum steht, in den gut 40 Leute rein passen, werde ich zusätzlich Hauskonzerte geben.
Mein Fazit: es reicht nicht, eine Digitalorgel über die eingebauten Lautsprecher abzuspielen, auch nicht über zwei Monitorlautsprecher. Erst die klangliche Aufsplittung der Einzelregister auf mehrere Kanäle mit c-cis-Laden-Zuweisung macht Laune.
Ich bin überrascht, wie weit die Sampletechnologie mittlerweile fortgeschritten ist.
Wenn schon digital, dann gscheit: Das lästige Noten umblättern habe ich mithilfe eines iPad Pro und der Software forScore gelöst. Umgeblättert wird mit einem Bluetooth-Pedal, das ich mit Hilfe von Klettband an die Unterseite des Spieltisches geheftet habe. So kann ich mit dem rechten Knie blitzschnell blättern.
Gerne können Interessierte bei mir in Lichtenfels vorbei schauen und mein Orgelstudio ausprobieren. Ich freue mich über jeden, der meine Liebe zur Orgel und guten Klang teilt.